Glückwunsch Conchita Wurst

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    • Das Problem sehe ich darin, dass diese "schrille extreme Minderheit" großen Einfluss auf weniger Gebildete hat, die lassen sich sehr leicht beeinflußen u. sind unkritisch. Überzeugungs"arbeit" ist hier leicht. Es fehlt an Bildung. Siehe Finnland - weit voraus - große Auswirkung, auch auf die Wahl. Und dann siehe orf.at Depatte zur Wahl - Niveau?


      Egal welche "Minderheit" - alle werden sie angegriffen - von einer "Minderheit" die bald keine mehr sein wird!!!!
    • psmmg schrieb:

      Aus meiner Sicht extrem falsch und traurig.
      Nicht auf eine Minderheit fokussieren!
      Schwarzafrikaner(innen!), Roma/Sinti.... sind in Ö tagtäglich nicht minderen Diskriminierungen ausgesetzt. Eher schlimmeren. Übrigens auch Asiatinnen!
      Ich habe mich auf die derzeitige politische Diskussion der FPÖ bezogen, der Überschrift dieses Threads und deine Anspielung auf Frankreich. Du mischt nicht nur Äpfel mit Birnen...

      psmmg schrieb:

      Homosexuelle übrigens auch, auch wenn das anscheinend gerne kleingeredet wird (mit die größte Gruppe von Suiziden aufgrund sozialer Ausgrenzung, nur so nebenbei).
      Interessant - Wenn dem tatsächlich so ist, dann könnte man mit der "Abschaffung" psychiatrischer Diagnosen und der damit verbundenen sozialen Ausgrenzung (...einhergehend mit der Ausgrenzung von der Teilhabe am Arbeitsleben etc.) die Suizidalität bei Menschen mit psychiatrischen Diagnosen womöglich drastisch senken? 8| :wacko: :whistling:

      Irgendwie hinkt diese Behauptung ...-...Suizidalität bei psychisch Kranken = individualistisches Phänomen // Suizidalität bei Homosexuellen = soziales Phänomen

      Psychologie vs. Soziologie je nachdem wie's grad in den Kram passt...

      psmmg schrieb:

      Aber:
      Die Diskriminierer sind immer dieselben - eigentlich selbst eine Minderheit.
      Die gehen gegen alle diese und zwar ohne lange nachzudenken.
      Das alleine wollte ich sagen.
      Ein lebendes "Perpetuum mobile"... - ...bald wirst du zum "Beiweis" des Unmöglichen :rolleyes:

      psmmg schrieb:

      Und wenn alle diese "Minderheiten" beginnen, untereinander abzuwiegen, haben die hassenden Schlechtmenschen gewonnen.
      Das glaube ich und das entspricht meiner Erfahrung.
      Du berufst dich immer auf DEINE Erfahrung. Auch ich kann mich auf "Erfahrung" berufen... - ...jeder von uns kann das. Erfahrung ist nun mal etwas sehr Subjektives... - Auf Grund meiner Erfahrung schließe ich aber nicht pauschal auf Besser- oder Schlechtermenschen, geschweige denn würde ich dies als eine objektive, unverrückbare Feststellung postulieren.

      lg j&n
    • Offensichtlich kämpfen diese Extremisten gegen alle möglichen Minderheiten, aber deswegen müssen sich die doch nicht wiederum zusammenschließen. Das ist ganz billige Psychologie. Sie suchen an kleinen Randgruppen was zu meckern, was am besten viele der aktuellen Probleme erklärt. Also versuchen sie die anderen auf ihre Seite zu bringen, um ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen. Ein Gefühl von "wir sind die wertvollen und wir können was bewegen". Sie fühlen sich dadurch verbunden und stark und glauben alle Probleme lösen zu können und sich maximale Vorteile zu verschaffen.
      Und dennoch frag ich: Wie soll das zu einem guten Ergebnis führen alle Minderheiten zusammenzuwürfeln, wo doch psychisch Kranke ganz andere Bedürfnisse haben, als z.B. Sinti & Roma oder Homosexuelle (mal abgesehen von der Akzeptanz). Jede dieser Gruppen hat inhaltsmäßig ganz andere Schwerpunkte an denen sie besonders zu leiden haben und ich persönlich hätte z.B. nicht die Zeit, Kraft und Nerven mich für eine der anderen Gruppen zu engagieren. Ich weis, das ist traurig. Meine beste Freundin z.B. ist homosexuell. Wenn sie mich fragen würde, "Hey Ina, kommste mit auf so ne Demo für Homosexuelle", dann würde ich sagen "klar, kann ich machen wenn die lustig drauf sind", aber das wäre ne Ausnahme. Ich könnte nicht jeden Tag Zeit aufwenden und in Foren beraten, wie man Homosexuellen am besten weiterhilft, Flugblätter verteilen ect. Da hätte ich das Gefühl nicht genug Zeit für den Kampf für psychisch Kranke zu haben und da hab ich schon immer zu kämpfen, weil es sehr schwer ist abzuwägen, wann man sich outet oder nicht.

      Appropos: Wenn jemand, der sonst recht wortkarg antwortet, so emotional-ambitioniert und ausschweifend Texte verfasst, ist das immer persönlich motiviert. Was will sie uns damit bloß sagen *grübel*? Nichts- außer, dass manche Leute hier, die nicht bipolar sind, auch ihr Päckchen zu tragen haben...

      Deutschland scheint mir in manchen Punkten viel liberaler zu sein als Österreich. Es ist hier nichts Besonderes anders zu sein. Schulklassen sind bunt gemischt, Arbeitskollegen auch. Auch scheinen Homosexuelle wesentlich weniger Probleme zu haben, obwohl ich durchaus welche kenne, die auf der Karriereleiter gestolpert sind. Ein befreundeter Neurochirurg hatte sich bei uns an der Klinik geoutet. Das Pflegepersonal hatte keine Probleme, aber die ärztlichen Kollegen fingen an zu mobben. Da hatte er die Schnauze voll. Da der Gute einen sehr guten Ruf besitzt hat er eine Gemeinschaftspraxis mit Schwerpunkt Wirbelsäule aufgemacht und unterhält sich Belegbetten. Sehr erfolgreich. Es ist noch nicht allzu lange her, da hab ich ihn mit seinem Mann händchenhaltend durch die Marburger Oberstadt laufen sehen (die zwei sind mitlerweile verheiratet). Einer unserer Okologen, der schwul war, hat sich leider suizidiert. Er hatte angefangen zu trinken. Eine Schande, wie die Klinik damit umgegangen ist! Hätten die sich anders verhalten, als das rauskam, würde der Mann noch leben! So hat jede Minderheit ihre eigenen Geschichten...
      Ich möchte nicht sagen, dass wir schlechter dran sind als andere. Jede Minderheit leidet ganz persönlich vor sich hin und mit ihren Problemchen hin und kann da ihre ganz eigenen Schilderungen erzählen. Jedoch gebe ich zu bedenken, dass jeden Tag viele psychisch kranke Menschen menschenunwürdig und in ihren Rechten beschnitten behandelt werden. Es ist etwas anderes auf der Straße angepöbelt zu werden, als in der Geschlossenen gegen den eigenen Willen festgehalten und unwürdig behandelt zu werden (im schlimmsten Fall zwangsmedikamentiert und fixiert) und in einer Art und Weise, wie es z.B. Jannis geschildert hat. Das sind 2 vollkommen völlig verschiedene Qualitäten. Über das eine kann man sich ärgern und kann irgendwann vergessen sein, aber das Trauma einer deartigen Zwangsbehandlung bleibt- lebenslang!

      Oder anders gefragt: Lieber Moritz, möchtest du als quasi durschnittlich-Gestörter (ich sage mit Absicht nicht "normal") in einen Topf mit uns Verrückten geworfen werden? Nee? Kann ich verstehen. Ich kenn ja meine Abgründe.
      Umso witziger finde ich immer, dass uns Psychologen immer nachgesagt wird, dass so viele, die das studieren selbst ne Meise haben. Da muss ich immer von einem Ohr zum anderen grinsen und hab ne Menge Spaß.

      Das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Ach Moritz,

      wenn das alles ist, was ihr sagen wolltet, hättet ihr das auch gleich so deutlich sagen können, statt so lange um den Brei herumzusülzen und euch in haarsträubenden Texten zu duellieren. Dann hättet ihr euch auch nicht fetzen müssen. *seufz*

      Wenn du also meinst, dass es Sinn macht, wenn sich die Minderheiten im Kampf gegen Nazis zusammenzutun, weil sie dann ein gemeinsames Ziel haben: Nicht mehr von den Nazis (oder anderen Gruppierungen) an den Pranger gestellt und unterdrückt zu werden- dann stimme auch ich dir zu :) .
      Das macht natürlich Sinn, denn das ist der einzige Bereich, wo diese sonst völlig unterschiedlichen Minderheiten einen äußerst wichtigen Schnittpunkt haben, der die Qualität ihres Daseins maßgeblich bestimmt und wo es gar nicht vonnöten ist, dass die eine Minderheit die andere in ihren spezifischen Zielen unterstützt, sondern für ein gemeinames Ziel an einem Strang gezogen wird.

      LG, Nüssli
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    • Aha
      downloads.hindawi.com/journals/np/2014/723915.pdf


      Es sind aber nicht die "Nazis", die die Versuchskaninchen liefern. So langsam wird es mir übel. Noch mehr Scheinheiligkeit und Doppelmoral ist fast nicht mehr zu erreichen. Die Versuchskaninchen kommen aus einem !"geschützten" Bereich der CDK - selbstverständlich mit richterlicher Legitimation - also alles bestens? Und das geschieht im Jahre 2014. Also hör bitte auf, mit deiner Homo-Sumserei. Im Vergleich dazu, dass zahlreichen Patienten mit kognitiven Langzeitschäden ihr ganzen Leben zerstört wird, muss ich mich bei deiner "wir sitzen alle im selben Boot" Polemik fast schon übergeben.

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    • Aber das weicht doch total vom Thema ab.
      Dieser Threat wurde nicht aufgemacht, um über psychisch Kranke zu diskutieren, sondern den Umstand zu würdigen, dass der Punkt gekommen ist, da auch eine Erscheinung, wie Conchita Wurst das scheinbar unmögliche macht und den Kontest gewinnt, was bisher als unmöglich schien. Ein Zeichen dafür, wie sehr sich die Welt weiterentwickelt und die Zeiten sich geändert haben.
      Auch konnte ich einen gewissen Stolz vernehmen, dass Österreich hier seine Vergangenheit hinter sich lassen konnte und mal von einer ganz anderen, einer so offenen, modernen Seite zeigt. Ein Sieg für eine Minderheit, die es in Österreich ansonsten recht schwer hat.

      Auch finde ich es nicht angemessen gleich auf niedrigster Ebene derart beleidigende Ausdrücke zu verwenden. Dann ist man auch kein Deut besser, als der Durchschnitts-Rechte und ich glaube nicht, dass du mit dem auf ein Podest gestellt werden willst (seidenn du vertrittst das tatsächlich als politisch Gesinnung- dann wird allerdings mir schlecht, gegen braun bin ich nämlich schwer allergisch).

      Grüße, Nüssli
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    • @ j & n

      wie vermag man nur so zu urteilen. Du musst ja sehr schlimme Erfahrungen gesammelt haben, das tut mir leid ...
      aber,
      1.ein ECT kann enorm viel Positives bewirken, ja, es kann sogar Leben retten!
      2. wie sollte ohne Beobachtung/Doku. je ein Fortschritt, worin auch immer, gemacht werden können - stell dir vor es wird von diesen Studien nichts publiziert - dann würde ich mir Sorgen machen...
      3. Hier eine Klinik/Station schlecht zu machen, nö... vorerst sollte man sich dort auskennen.
      4. Wieso bist du in einem so negativen Fahrwasser, ich denke nicht, dass dir jemand etwas Schlechtes will. Wovor hast du Angst? Dieser Thread hatte meinen Anschein nach das Ziel zu Sensibilisieren und Zusammenhalt zu fördern...egal welche Besonderheiten man in sich trägt... vl. versuchst du es so zu sehen.
    • ach Nüssli,

      in Ö haben es Homosexuelle nicht schwerer/leichter in als in D. Nur damit deine Vorstellung der "rechten" Österreicher etwas zurechtgerückt wird ;-). Was psmmg so emotional werden lässt, ist die derzeit stattfindet Hetze gegen Homosexuelle seitens der FPÖ. Ob Conchita so "positiv" für die Diskussion ist, lasse ich dahingestellt sein - das kann ich nicht beurteilen...

      Allerdings hat dies Hetze (genauso wie Conchita Wurst) NICHTS mit psychisch kranken Menschen zu tun. Das hast du richtig erkannt. Genau das schreibe ich über x Beiträge hinweg.

      Wenn psmmg in einen Topf mit seinen Patienten geworfen werden möchte, ist dies eine Verhöhnung des Leids. Diese Provokation kann ich nur damit beantworten, ob er dann auch (weil natürlich absolut machtlos) an der EKT Studie mitmachen möchte. Selbstverständlich im Dienst für den Kampf gegen Rechts - ODER????

      Nüssli, sorry - aber merkst du endlich wie absurd dieser "gemeinsame Topf" ist? psmmg schickt seine Patienten zur EKT Studie, weil diese sein Chef sich einbildet (und durch Halbwahrheiten - da Langzeitschäden nicht berücksichtigt) als "Erfolg" postuliert. Die Patienten haben irreversible kognitive Langzeitschäden, aber sollen denn im "Gegenzug" für mehr Toleranz und gegen Homophobie kämpfen?????

      :banghead:


      Sorry, aber bei solchen Diskussionen hört mein Verständnis für so ziemlich jeden und alles auf...-...hast du schon mal das zerstörerische Ausmaß von EKT kennengelernt????

      lg j&n
    • Hallo Pünktchen,

      den Glückwunsch an Conchita Wurst und an Österreich stellte ich ins allgemeine Forum, da es außerhalb der Diskussion um die Bipolare Störung steht. Jedem ist wohl klar, dass beim ESC vor allem ein politisches Signal gesetzt wurde, vor allem weil auch Ostblockländer hier hohe Punktzahlen gegeben haben, um auch gegen Putin ein Zeichen zu setzen. Da kamen hohe Punktzahlen von Ländern, denen man dies nicht zugetraut hatte.

      Es ist also ein politsches Zeichen, das besagen sollte, "egal wie jemand ist (ob Nicht-weiße-Hautfarbe, ob Klein, ob Groß, ob Beeinträchtigt oder Gesund, ob Homo-, Bi, Hetero und was weiß ich Sexuell, ob ein wenig verschroben, ob Krisen-Erfahren oder weiß der Himmel) jeder hat das Recht hier in Würde zu leben und niemand hat das Recht, jemanden auszugrenzen, jemanden zu stigmatisieren oder jemanden gar Gewalt anzutun.

      Die Bedrohung von Rechts, ist nicht unbegründet und diese Bedrohung unterscheidet NICHT zwischen Homosexuell oder Krisen-Erfahren etc. pp.

      Ich glaube, das hat psmmg gemeint. Ihr diskutiert auf zwei völlig verschiedenen Ebenen. Die andere Ebene, die du meinst, ist deshalb nicht unwahr, aber hier in dieser Diskussion gar nicht gemeint.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Es geht doch um die Parallelen! Du reagierst ja genau so, was du bei anderen kritisierst. Wenn ein(e) Homosexuelle(r) emotional reagiert und verletzt wird, auf Grund der u.a. FPÖ Problematik ist das doch vollends nachvollziehbar. Und traurig genug, dass es der Realität entspricht. Und du regst dich über EKT's auf, was dich emotional berührt und verletzt, dass sowas gemacht wird... beides "Minderheiten", die für ihre Rechte und für ihr respektiert werden, geachtet werden, Gesundheit uvm. kämpfen. Und diese Parallelen treffen auf viele Minderheiten zu. Das ist das Gemeinsame, was eig. verbinden sollte...
    • curiositas schrieb:

      [...] beides "Minderheiten", die für ihre Rechte und für ihr respektiert werden, geachtet werden, Gesundheit uvm. kämpfen. Und diese Parallelen treffen auf viele Minderheiten zu. Das ist das Gemeinsame, was eig. verbinden sollte...
      Stimmt, deswegen werde ich auch so emotional - ...es ist vermutlich leichter sich in der "Opferrolle" zu sulen, als sich in der Täterrolle wiederzufinden und sein eigenes Handeln einmal kritisch zu hinterfragen...
    • Nein, du hast es nicht verstanden,

      er will zusammen mit alle den Minderheiten in einen Topf geworfen werden, wenn es darum geht, dass man dann mehr gegen die Rechten machen kann und nicht, um für die spezifischen Interessen der anderen zu kämpfen.

      Ich selbst finde EKT bescheuert und würde es auch nie bei mir machen lassen. Hatte eine Freundin, die bekam das, die hatte schwere kognitive Defizite, die sich aber wieder zurückgebildet haben, wenn ich mich recht erinnere. Aber das dauert. Mich kotzt diese Verharmlosung auch total an. EKT wird auch hier in Marburg gerne angwandt, genauso wie hier mit Lithium um sich geworfen wird (auch bei unipolar Depressiven, wie mir erst neuerdings wieder berichtet wurde, wenn die Herren sonst keinen Rat mehr wissen). Ich kanns nicht verstehen, wie man so massive Nebenwirkungen quasi vollkommen unter den Teppich kehrt. Genauso reg ich mich auf, über all die Ärzte, die Menschen Antidepressiva verschreiben, die zu Anorgasmie (betrifft vor allem Frauen) führen und sie vorher nicht darüber aufklären- im Besonderen bei Patienten, die aktuell keine schwere Phase haben und durchaus in der Lage wären mündig zu entscheiden, ob die das in Kauf nehmen wollen. Es gibt auch einen kleinen Anteil da kehrt die Fähigkeit einen sexuellen Höhepunkt bekommen zu können nach Absetzen des Präparates nicht wieder zurück. Stell dir mal vor das ist ne junge Frau von 24 Jahren? Genauso schlimm, wenn schon so ein junger Mann keine Erektion mehr bekommen kann. Und auch viele ältere werden das nicht lustig finden. Das ist ne Sauerei! Trotzdem hat das mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun. Aber schön, dass ich mich noch mal schnell drüber aufregen konnte. Es veranschaulicht aber, dass da jeder seinen empfindlichen Punkt hat, bei dem er an die Decke geht.

      Appropos: Ich habe allerdings schon Fallberichte gelesen über Patienten, wo EKT die letzte Rettung war. Dennoch finde ich, dass sie zu häufig wieder gern eingesetzt wird und mal ehrlich, wenn die die Kurznarkose mit Ketamin machen, dann glaub ich auch nicht, dass die Wirkung vom Elektrokrampf kommt, als vielmehr vom Narkosemittel. Diesen Umstand sollte man vielleicht erstmal prüfen. Dann gibt es in Zukunft dann vielleicht endlich Ketamin als Therapie- ohne Strom.
      (O.k. das war jetzt überspitzt ausgedrückt. Natürlich weis ich, dass der künstliche Krampfanfall was bewirkt. Schließlich hat man die EKT in der Anfangszeit ja auch ohne Narkose gemacht und das hat funktioniert. Aber warum soll man Leuten Strom durchs Gehirn jagen, die dann kognitive Defizite haben, wenns auch anders geht. Es ist eben nicht nebenwirkungsfrei. Bei einem Epilepsiepatienten versucht man ja auch ihn anfallssfrei zu bekommen, weil bei jedem Anfall auch immer Neuronen untergehen. Ich kann ja mal ein Bild von meiner Mutter posten, was von einem Menschen übrig bleibt nach zu vielen Anfällen...nein, das ist nicht ernst gemeint, das würde die Privatsphäre meiner Ma verletzen, aber machen würde ich es trotzdem mal als Aufrüttler. Wenn man das gesehen hat, hat man keine Fragen mehr).

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

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    • Hier in diesem Thread wird darüber diskutiert, ob die diskriminierten Minderheiten getrennt oder zusammen gegen die Diskrimierer Stellung beziehen und es gab darüber eine Kontroverse.

      Interessant wird es aber, wenn man als jemand, der für die Toleranz, Akzeptanz und Gleichberechtigung von Homo- und Bisexuellen eintritt und dafür in einem anderen Forum "streitet" von einem Homosexuellen in dieser Diskussion als Faschistoid bezeichnet wird, weil man sich als Christ zu erkennen gibt. Noch extremer wird es, wenn sogar ein Homosexueller, der dem christlichen Glauben angehört, aber für die Rechte der Homosexuellen einsteht und kämpft, ebenso als Faschistoid bezeichnet wird.

      Da sind ja Grabenkämpfe zwischen den Homosexuellen zu sehen, wenn die sich nicht mal einig werden, wie soll es dann klappen, dass sich alle diskriminierten Minderheiten einig werden?
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • 1. Jede "Minderheit" hat ihre ganz eigenen Ansprüche,Leiden und Diskriminierungen - oder auch vermeintliche "Vorteile" - ohne Ausnahme.

      2. Keine einzige mir bekannte "Minderheit" ist in sich geschlossen und einig.

      3. Das EINZIGE "universell" verbindende Element ist der Minderheitsstatus.

      4. ALLE "Minderheiten" haben von vornherein verloren, wenn sie nicht verstehen, daß sie trotz allem in einem Boot sitzen. Nicht im Gewinnerboot.

      Das Spiel von "Teile und herrsche" ist eines der ganz wenigen Prinzipien, die sich erfolgreich durch die gesamte Menschhetisgeschichte durchziehen.

      Das funktioniert im Zweifelsfall "immer".

      Wer auf diesen Dampfer aufspringt, sollte sich zumindest informiert haben, wohin dieser fährt.

      Und das sei mein letztes wort in diesem Thread.
    • Lang lang is her... mal wieder hier drin! *freu*

      Hallo, liebe Leute!
      Long time no "write" ;)
      Aber welch große Freude: ich schau mal nach langer Zeit wieder ins Forum und lese den umwerfend guten Text von Moritz. Sowohl inhaltlich als auch menschlich überwältigend gut. DANKE, das hat mich jetzt grad so gefreut.
      Überdies muss ich sagen, das Forum hier ist ja richtig "erwachsen" geworden, whow. (Kenn mi garnimma aus beim technischen Schnickschnack! *G*)
      So und das wars dann auch schon. Werd jetzt wieder bissi mehr lesen hier, ich fürcht eine kleine Hypomanie is im Anzug, da is BP-Forum lesen immer hilfreich. LOL
      Euer MD_Hexal

      psmmg schrieb:

      der versuch einer psychiatrisch inspirierten Interpretation des siegs von Conchita Wurst beim ESC 2014:



      zunächst, und ohne jedweden hintergedanken:
      es ist ein gewisses glücksgefühl, wenigstens EINMAL als "österreich" NICHT negativ, sondern vielmehr progressiv in den schlagzeilen zu sein.
      man könnte sich fast versucht fühlen, dem patriotismus doch noch eine chance zu geben.
      aber: es war nicht "österreich". sondern ein paar beherzte menschen, die dieser zunächst MINDERHEITSFÄHIGEN nummer die chance gegeben haben,
      MEHRHEITEN zu gewinnen.

      und siehe da: man mag "uns" österreicher im ausland! wenn wir nur einmal es schaffen, die ANDERE seite zu zeigen, die dieses land eben AUCH hat.
      abseits von "hitler und haider". es gibt hier wirklich VIELE, die einfach nur von einer schrillen, kleinen minderheit von EXTREMEN
      (nämlich den Ewiggestrigen, die sich völlig wahrheitswidrig als gesunde Mehrheit inszenieren) ÜBERSCHRIEN wurden.

      entschuldigt bitte diesen emotionalen beitrag.



      aber:
      hier geht's ums ganze. um euch. um uns. um alle.
      und die wurst !

      herzliche gratulation!


      jetzt die "psychiatrische Analyse"

      1-.der Zeitpunkt war perfekt, speziell auch mit den entwicklungen in russland/ukraine. Europa SUCHT geradezu nach einer Eigendefinition, und zwar einer, die bereits verloren war. GEGEN eine "Moderne", die nur, wie in Asien und den USA, Reiche reicher macht, oder wie in Russland, wo Einheit unter einem starken Führer beschworen wird.....
      Es gäbe wohl einen anderen Weg, der viel Freiheit inkludiert. Ein entwurf, der tatsächlich eine Alternative bringt; für Konservative mit dem möglichen Faktor, sich gewisse eingelernte Feindbilder abgewöhnen zu müssen. fällt erstmal schwer, aber.....siehe 2.

      2. "tiefenpsychologisch":

      möglicherweise wurden ausgerechnet viele "christlich" orientierte geradezu "geködert".
      .... Conchita Wurst gleicht in vielen Details der traditionellen "Jesusfigur".
      Rein Visuell: Lange Haare, Bart.... das hat Jahrtausende niemanden verstört, sondern eher verzückt!
      Man beachte die "Kreuzigungsgeste" in der letzten Sekunde.Es gab Kommentare, daß gerade religiös motivierte gar nicht anders "konnten", als dazu JA zu sagen.
      Von der Idee: ein(e) Verfolgte(r), dem/der Unrecht getan wird, und der/die trotzdem oder gerade deswegen "aufersteht".
      Was natürliche ganz viele weitere Fragen zuläßt....

      ausserdem: bärtige heilige frauen gab es schon lange. vergleiche die "heilige kümmernis".

      und auch in der paganistischen bilderwelt kommt das thema immer wieder vor.






      3. Das "sofort erkennbare "James Bond" Thema holt die anglophile Welt an Bord und beruhigt germanophobe Tendenzen.

      4. Ohne ins Detail zu gehen, aber: Die MÄNNER die sich empören, tun das ausschließlich weil sie irgendwo "getroffen" sind.
      "Empörung ist das Gefühl, das man hat, wenn man erwischt worden ist".

      5. Man beachte vor allem die HOHE BEWERTUNG aus Ländern des ehem. Ostblock, und, vielleicht am wirklich wichtigsten:
      Aus Israel.

      (Deutschland muss sich fragen, ob die Vertreter des Volkes das Volk vertreten haben).


      6. Sehr unvermutet, und sicherlich unbeabsichtigt: Das Lichtspiel bildet ziemlich genau die " (heidnische) germanische Irminsäule" , entsprechend dem "heiligen germanischen Baum" ...sie zB Externsteine etc., ab.
      Das soll mal wer verdauen!
      Visuelle Symbole sind Machtfaktoren, die das Unbewußte direkt manipulieren.
      Man sollte damit vorsichtig umgehen!
      Aber: Hier tun sich Allianzen und Brücken auf, die bisher unerhört und oft unerwünscht waren.
      Das kann nur ALLEN "Minderheiten" nützen, darunter auch und gerade den psychisch Kranken.

      7. masse und macht

      an diesem Beispiel konnte man sehr gut ablesen, wer ein gefühl für Zeitgeist hat (und wer nicht).
      manche haben , gerade noch, den schwenk geschafft und Conchita wurst nach anfänglicher Schmähung gratuliert (freilich selten ohne ein "ABER"). die haben erkannt, dass es nun WIRKLICH nicht mehr geht, dieses alte, verbrauchte Feindbild zu bedienen. wohlgemerkt ist das eine der letzten Bastionen. relativ früh konnte man nicht mehr das bis in die achziger Jahre verwendete n-wort für schwarzafrikaner verwenden, freilich hiess das nicht, das nicht auf andere art und weise diskriminiert wurde, aber es war ein bisschen schwieriger und im Endeffekt verpönt. es folgten "mental behinderte", "spastis" etc., und "Ausländer". und jetzt vielleicht, endlich, andere bisher nichtmal wahrgenommene Minderheiten.


      es wäre ein fehler zu glauben, psychisch kranke sind "anders" anders.
      sind sie nicht.
      sie sind genauso anders, wie andere anders sind. Nicht allzu lange her, erfolgten noch transporte zur Ermordung von "unwertem Leben=psychisch Kranke" von der heutigen Christian Doppler Klinik Salzburg in die Ermordungsanlage Schloss Hartheim.

      In diesem Sinn:

      Ein wichtiger Sieg.
      Gratulation.
      ... Bi(polar... und net nur des!!) :scheinheilig:
    • Heike schrieb:

      und Glückwunsch an Österreich!

      Viele Grüße Heike
      Hi Heike,

      EC-Contest, diese Art von Show-Business, hat mich noch nie interessiert, schlimm genug, dass ich (solche) Events als Profi begleiten musste, man stumpft doch ab mit der Zeit :( ! Und die Mukke ist nun gar nicht meine :) .
      Politisch fand ich das aber ein tolles Signal, hab es auch vorher gesagt, die Zeit war reif dafür: Wurscht wie Mensch aussieht, es zählt nur der Mensch !

      Trotzdem muss ich weder Musik noch (die gesamte) Optik angenehm empfinden, ich zappe so etwas wech (und nicht nur das). Da mich das Thema bewegt, mache ich einen eigenen (Bizarr) Baum dazu auf.

      lG, W.