Danke! Ich möchte hier eine sehr gute Statusmeldung von Conchy teilen:

An all die lieben
Menschen da draußen, die mit mir als Person nichts anfangen können und
sich bemüßigt fühlen, eigens dafür diversen Facebook-Gruppen
beizutreten.

Ehrlich, damit kann ich wirklich gut leben, denn
Geschmäcker sind nun mal verschieden. ABER, meine Lieben: Gibt es nicht
wichtigere Dinge, in die man derart viel Energie stecken könnte? Nämlich
FÜR Menschen zu kämpfen, die täglich diskriminiert werden und nicht dagegen.

Wie würde es euch gehen, wenn eure Freunde, Verwandten, Kinder,
Kollegen usw. auf diese Weise beschimpft werden? Ich bin mir sicher,
dass es in eurer näheren Umgebung ebenfalls Menschen gibt, die „anders“
sind. In diesem Sinne kämpfe ich weiterhin GEGEN Diskriminierung und FÜR
Toleranz. Denn ich bin davon überzeugt, dass im 21. Jahrhundert
wirklich JEDER Mensch das Recht hat, so zu leben, wie er möchte, solange
niemand anderer in seiner Freiheit eingeschränkt oder verletzt wird.
Und soweit ich weiß, habe ich niemandem weh getan.

XOXO Conchy oh und… i love you all

der versuch einer psychiatrisch inspirierten Interpretation des siegs von Conchita Wurst beim ESC 2014:



zunächst, und ohne jedweden hintergedanken:
es ist ein gewisses glücksgefühl, wenigstens EINMAL als "österreich" NICHT negativ, sondern vielmehr progressiv in den schlagzeilen zu sein.
man könnte sich fast versucht fühlen, dem patriotismus doch noch eine chance zu geben.
aber: es war nicht "österreich". sondern ein paar beherzte menschen, die dieser zunächst MINDERHEITSFÄHIGEN nummer die chance gegeben haben,
MEHRHEITEN zu gewinnen.

und siehe da: man mag "uns" österreicher im ausland! wenn wir nur einmal es schaffen, die ANDERE seite zu zeigen, die dieses land eben AUCH hat.
abseits von "hitler und haider". es gibt hier wirklich VIELE, die einfach nur von einer schrillen, kleinen minderheit von EXTREMEN
(nämlich den Ewiggestrigen, die sich völlig wahrheitswidrig als gesunde Mehrheit inszenieren) ÜBERSCHRIEN wurden.

entschuldigt bitte diesen emotionalen beitrag.



aber:
hier geht's ums ganze. um euch. um uns. um alle.
und die wurst !

herzliche gratulation!


jetzt die "psychiatrische Analyse"

1-.der Zeitpunkt war perfekt, speziell auch mit den entwicklungen in russland/ukraine. Europa SUCHT geradezu nach einer Eigendefinition, und zwar einer, die bereits verloren war. GEGEN eine "Moderne", die nur, wie in Asien und den USA, Reiche reicher macht, oder wie in Russland, wo Einheit unter einem starken Führer beschworen wird.....
Es gäbe wohl einen anderen Weg, der viel Freiheit inkludiert. Ein entwurf, der tatsächlich eine Alternative bringt; für Konservative mit dem möglichen Faktor, sich gewisse eingelernte Feindbilder abgewöhnen zu müssen. fällt erstmal schwer, aber.....siehe 2.

2. "tiefenpsychologisch":

möglicherweise wurden ausgerechnet viele "christlich" orientierte geradezu "geködert".
.... Conchita Wurst gleicht in vielen Details der traditionellen "Jesusfigur".
Rein Visuell: Lange Haare, Bart.... das hat Jahrtausende niemanden verstört, sondern eher verzückt!
Man beachte die "Kreuzigungsgeste" in der letzten Sekunde.Es gab Kommentare, daß gerade religiös motivierte gar nicht anders "konnten", als dazu JA zu sagen.
Von der Idee: ein(e) Verfolgte(r), dem/der Unrecht getan wird, und der/die trotzdem oder gerade deswegen "aufersteht".
Was natürliche ganz viele weitere Fragen zuläßt....

ausserdem: bärtige heilige frauen gab es schon lange. vergleiche die "heilige kümmernis".

und auch in der paganistischen bilderwelt kommt das thema immer wieder vor.






3. Das "sofort erkennbare "James Bond" Thema holt die anglophile Welt an Bord und beruhigt germanophobe Tendenzen.

4. Ohne ins Detail zu gehen, aber: Die MÄNNER die sich empören, tun das ausschließlich weil sie irgendwo "getroffen" sind.
"Empörung ist das Gefühl, das man hat, wenn man erwischt worden ist".

5. Man beachte vor allem die HOHE BEWERTUNG aus Ländern des ehem. Ostblock, und, vielleicht am wirklich wichtigsten:
Aus Israel.

(Deutschland muss sich fragen, ob die Vertreter des Volkes das Volk vertreten haben).


6. Sehr unvermutet, und sicherlich unbeabsichtigt: Das Lichtspiel bildet ziemlich genau die " (heidnische) germanische Irminsäule" , entsprechend dem "heiligen germanischen Baum" ...sie zB Externsteine etc., ab.
Das soll mal wer verdauen!
Visuelle Symbole sind Machtfaktoren, die das Unbewußte direkt manipulieren.
Man sollte damit vorsichtig umgehen!
Aber: Hier tun sich Allianzen und Brücken auf, die bisher unerhört und oft unerwünscht waren.
Das kann nur ALLEN "Minderheiten" nützen, darunter auch und gerade den psychisch Kranken.

7. masse und macht

an diesem Beispiel konnte man sehr gut ablesen, wer ein gefühl für Zeitgeist hat (und wer nicht).
manche haben , gerade noch, den schwenk geschafft und Conchita wurst nach anfänglicher Schmähung gratuliert (freilich selten ohne ein "ABER"). die haben erkannt, dass es nun WIRKLICH nicht mehr geht, dieses alte, verbrauchte Feindbild zu bedienen. wohlgemerkt ist das eine der letzten Bastionen. relativ früh konnte man nicht mehr das bis in die achziger Jahre verwendete n-wort für schwarzafrikaner verwenden, freilich hiess das nicht, das nicht auf andere art und weise diskriminiert wurde, aber es war ein bisschen schwieriger und im Endeffekt verpönt. es folgten "mental behinderte", "spastis" etc., und "Ausländer". und jetzt vielleicht, endlich, andere bisher nichtmal wahrgenommene Minderheiten.


es wäre ein fehler zu glauben, psychisch kranke sind "anders" anders.
sind sie nicht.
sie sind genauso anders, wie andere anders sind. Nicht allzu lange her, erfolgten noch transporte zur Ermordung von "unwertem Leben=psychisch Kranke" von der heutigen Christian Doppler Klinik Salzburg in die Ermordungsanlage Schloss Hartheim.

In diesem Sinn:

Ein wichtiger Sieg.
Gratulation.

Für mich war das in erster Linie der Sieg eines genialen Marketings, auf das Lied selbst kam es doch gar nicht mehr an. Conchita (oder Tom) hätte auch "Hoch auf dem gelben Wagen" trällern können. Schon die Herleitung des Namens "Wurst" ist klasse, die sexuelle Orientierung sei eh wurst. Ansonsten ist der Sieg in erster Linie dem Visuellen geschuldet und auch ich finde die Assoziation zum Jesusbild naheliegend, was vielleicht der eine oder andere als blasphemisch empfinden mag.

Was ich etwas irritierend finde, lieber Moritz, dass aus Deinen emotionalen Ausführungen eine Selbsteinschätzung als Österreicher hervorgeht, die ich so gar nicht teilen kann. Ich verbinde Österreich weder mit Haider noch mit Hitler, sondern für mich ist es ein schönes Land mit freundlichen Menschen. Mit dieser Wahrnehmung dürfte ich kaum alleine sein. Ich finde nicht alles an der EU (vor allem die Bürokratie) gut, aber eines schon: Die Menschen haben ein viel stärkeres "Wirgefühl" entwickelt, über die nationalen Grenzen hinaus.

Nun, wenn man als Österreicher in die "weite Welt" reist, ist man ständig mit diesem o.a. Bild konfrontiert.
Die vermutlich schlimmste diesbezügliche Erfahrung war es, genau aus diesem Grund in arabischen Ländern ganz besonders freundlich und zuvorkommend behandelt zu werden - und zwar mit diesem ausdrücklichen Hinweis.

Bezüglich Europa sehe ich das ganz ähnlich.
Wir profitieren alle stark und fühlbar, und ich könnte mir das nie mehr anders vorstellen.

Ich hatte einen arabischen Studienkollegen, der völlig normal rüber kam. Aber beim Thema Judenverfolgung ist der völlig abgedriftet: "Ihr Deutschen habt das einzig Richtige getan" - Ich dachte, im falschen Märchen Platz genommen zu haben. Es ist sicher gut, dass der das Examen nicht gepackt hat, man stelle sich vor, der hätte als Richter jetzt irgendwas zu entscheiden....

irgendiwe zum thema passend:

salzburg.orf.at/news/stories/2647150/





und im salzburger kurort goldegg wird ein lange geplantes mahmal für ermordete deserteure nun doch nicht errichtet,

während österreichischen MaturantInnen ein fragwürdiger "Text mit NS-Ideologie", der eventuell als Erklärung/Entschuldigung für die Vernichtung interpretiert werden könnte ohne jedes weitere Kommentar zur Interpretation angeboten wird, und selbst den Aufgabenstellern offenbar der historische Zusammenhang entgangen ist.

Alles in allem sehr gemischte Zeiten.

"Conchita" heuchelt ein Österreich vor, das es nicht gibt.

Nur durch eine starke Minderheiten-Elite und durch Ausschluss der Öffentlichkeit, konnte dieses Gesamtkunstwerk an Inszenierung gepaart mit außergewöhnlicher Persönlichkeit gewinnen. Leider ändert das jedoch nichts an dem immer stärkeren konservativen Rechtstrend. Die ÖVP und (S)PÖ tragen alles dazu bei, um Strache als neuen Führer zu legitimieren.
Und nicht einmal die grüne Gossen-Bobo-Elite kann sich von der konservativen, homophoben österr. Einstellung glaubhaft distanzieren. Diese Pseudo-Toleranz-Heuchelei geht mir immer mehr auf den Nerv. Ich ertrage diese konservativen "EVA" Aktivisten nicht mehr, die sich mit Kondomen vor Schulen stellen und mit gehaltvollen Slogens wie "I love my vagina" Stimmen erhaschen. Da haben die Haferflocken wohl das Gehirn vertrocknen lassen. Für den Slogan "I love my penis" hat die Achse der Guten, vertreten durch Mrs Glawischnig wohl keine Eier in der Hose...

Daher: Die Homo-Szene genießt dzt. einen "Sieg", der LEIDER keiner ist... Österreich ist gespalten in linke Gutmenschen und rechte Schlechtermenschen - beide können sich nur noch mit populistischen Plakaten und Floskeln artikulieren. Dazwischen sind die beiden Bereicherungsparteien und pinke Knalltüten.


lg j&n

Leider befürchte ich, dass du recht hast. Natürlich muss die Politik nun reagieren und Toleranz vorheucheln. Aber ich hoffe, dass trotzdem einige "mainstreamer", die alles unreflektiert annehmen vl. etwas "normaler" werden. Was soll denn der Wahnsinn eigentlich. CW ist ein Mensch wie wir alle, warum muss ich denn immer betonen welche sex. Ausrichtung jemand hat insofern er nicht unter die 70% gehört, die eben einfach etwas anderes mögen. Man sagt ja auch nicht "Oh, in der Wohnung nebenan leben zwei heterosexuelle". Im großen und ganzen denke ich aber schon, dass es ein Umdenken gibt. Jüngere Generationen sehen das großteils anders. Sie zeigen sich ganz natürlich, weil es gänzlich natürlich ist. Minderheiten, egal welcher Art, machen denen Menschen Angst, die nicht über ihren Horizont hinaus blicken können. Warum auch immer - Erziehung, wenig Bildung, Angst, Dummheit, ...
Und diese Menschen machen Minderheiten krank und Kranke sicher nicht gesund. Ich finde es so toll, dass CW so mutig ist und so ist wie er sein will und hoffe, dass er stark genug ist, negative Resonanzen wegzustecken - hierzu wünsche ich ihm ganz viel Kraft. Aber vl. hilft es "Minderheiten" auch, sich nicht als Minderheit zu sehen/einzustufen sondern als besonders. Meine Erfahrung ist die, dass Menschen, die einfach anders sind wie die Masse, (meist) viel mehr Tiefgang haben. Sie denken viel intensiver nach und hinterfragen das Leben (Natürlich gibt es auch Minderheiten die ich nicht für Gut heiße...zB politischer und sektenhafter Natur).
Die, die sich als "normal" bezeichnen, sind genau diejenigen, die eben nicht normal sind, aber es glauben, da es so viele von ihnen gibt. Langweilig und traurig. Jeder der den Durchschnitt anstrebt bzw. seine Kinder immer in den Durchschnitt drängen will sollte mal ordentlich gerüttelt werden. Durchschnitt wird NIE was erreichen - nichts überdurchschnittlich. Immer brav nachplappern und keine eigene Meinung Bilden....bla bla bla... so ists brav sagt der Staat. Sobald man irgendeiner "Obrigkeit" dagegen redet wird man vom System vernichtet.
Insofern es keine Zweckgemeinschaften geben würde, wäre man schnell ganz alleine....einsam ist man teilweise sowieso. Ich denke man findet besondere Menschen so schwer, da sich viele von Wenigen verstecken und anpassen, da sie derartig schlechte Erfahrungen machten - und Menschen sie ver-rückt haben. Schade.

So, musste raus... es ärgert mich

thinkoutsideyourbox.net/?p=33694

....und genau dieses Zeichen der Toleranz in Salzburg wurde in der Nacht abermals vandalisiert:

6 von 8 Fahnen wurden abgerissen, mitten in der Altstadt, keine 200m von der nächsten Polizeiwachstube entfernt.

gelesen ... was soll man da noch sagen ...

Deppen gibt es halt überall!

Leider mehr als "Deppen":

gewaltbereiter Rechtsextremer Terror ins Salzburg:

Es passiert direkt vor unserer Haustüre.

Es sind nicht nur einzelne "besoffene Aktionen".

Salzburg im letzten Jahr
- überzogen mit Graffitis "NS statt US" (hundertfach, kein Stadtviertel, keine Häuserwand, kein Straßenzug verschont)
- die Synoagoge mehrfach vandalisiert
- Mahnmale für Opfer des Nationalsozialismus vandalisiert
- "Lebensunwertes Leben" im Sinn von psychischen Erkrankungen oder Intelligenzminderung: Mahnmal vandalsiert
- Minderheiten im Sinn von sexueller Orientierung: Clublokal beschossen (!), Regenbogenfahnen am Tag des Gedenkens gegen Homo/Transphobie vandalisiert
- zahlreiche "Stoplersteine", die an ermordete Opfer des nationalsozialistischen Terroregimes erinnern, in Salzburg verschmiert

- NOCH keine Attacken auf Religionsgemeinschaften (meines Wissens nach, aber nur eine Frage der Zeit).

Hier ist eine SCHRILLE MINDERHEIT, die TERROR und ANGST verbreitet unterwegs.

Das sind KEINE "Bubenstreiche".

Wenn das so weitergeht, sind es Zustände, wie bei der "Reichskristallnacht".

Wenn Salzburger BürgerInnen das nicht unterstützen, wäre JETZT der Moment,

sich Gehör zu verschaffen!!!





Mnache Treffpubkte der rechtsextremen Szene sind der Polizei/dem Verfassungsschutz bestens bekannt.

Haben hier Durchsuchunge, Ausforschungen, Ermittlungen stattgefunden

natürlich ist das unglaublicher Wahnsinn.... nur man fühlt sich machtlos...

was kann man als Bürger konkret dagegen tun?!?!
Man kann im eigenen kleinen Rahmen etwas verändern, indem man seine Meinung kundgibt.
Leserbriefe schreiben... was noch...

Als ich mir das Semifinale auf YouTube ansah dachte ich sofort an den gehörnten Moses. Hörner bekam Moses durch eine falsche Interpretation eines Verbs aus der Vulgata. Aus Lichtstrahlen wurden Hörner. Das berühmteste Kunstwerk stammt von Michelangelo. catholicguidance.blogspot.ca/2…books-on-apologetics.html

Also ich halte nicht viel davon alle "Minderheiten" in einen Topf zu werfen und mit einer "Anti-Minderheiten-Minderheit" völlig unterschiedliche Vorbehalte seitens unterschiedlicher Zielgruppen mit einem undifferenzierten "Anti-Minderheiten Programm" erreichen zu wollen. Das "Problem" von Minderheiten ist meist ein nicht besonders ausdifferenzierter Dialog mit jenen Zielgruppen, die für die jeweilige Minderheit relevant sind.

In diesem Sinne plädiere ich an dieser Stelle Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen nicht in den gleichen Topf wie Menschen mit bi-/homosexueller Orientierung zu werfen und dann gleich noch den Nationalsozialismus damit aufzuarbeiten.

Ebenso wenig bin ich Anhänger einer Action-Reaction Bewegung und einem blinden "Kampf" gegen etwas. Das schadet mehr, als es Nutzen stiftet.

lg j&n

volles einverständnis.

also, richten wir uns jeweils an jene, für die das thema relevant ist.

*hmmmm*, mal sehen:

die vandalenakte in salzburg haben sich gerichtet gegen


-juden
-roma/sinti
-"politische"
-homosexuelle
-psychisch kranke.



komisch, nein, wer könnte hier nur ein muster erkennen????

Gerne gebe ich zu, dass mir der politische Überblick über die Verhältnisse in Österreich fehlt. Als gefährlich habe ich seinerzeit Haider eingestuft, weil der ja nicht nur charismatisch, sondern auch ganz weit weg von blöd war, ein wahrer Rattenfänger. Gibt es denn überhaupt prominente Nachfolger? Bei uns ist die rechte Szene eher underground und zwielichtig, Gott sei Dank ist niemand da, der die Massen begeistern könnte. Der Verbotsantrag wegen der NPD ist bei uns nicht durchgegangen, ich finde es auch nicht richtig sie zu verbieten, damit verlagert man deren Aktivitäten nur in den noch viel gefährlichen Untergrund. Ich finde es auch falsch, den dumpfen Schägern der ganz rechten Szene auch noch ein politisches Etikett anzuheften, dass könnte als Aufwertung verstanden werden: "Ich schlage, also bin ich politisch".

Vandalenakte stammen meist nicht von jenen Gruppierungen, die sonderlich viel "inhaltlichen Gehalt" haben. Befragt man die Täter, so wissen sie nur allzu oft nicht einmal den politischen/historischen Hintergrund.

Die viel gefährlichere und zwar die dominant vorhandene Ausgrenzung von bestimmten Subgruppen hingegen, ist ein Aspekt, den eine Gesellschaft nicht unterschätzen sollte.

Gerne kann ich dir dazu meine Gedanken verraten:

a) psychisch Kranke: Ausgrenzung erfolgt auf allen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Schichten - völlig überparteilich und alle Schichten betreffend. Psychisch Kranke werden von ihrem familiären/sozialen Umfeld ausgegrenzt, vom Arbeits- /Wirtschaftsleben abgeschnitten, innerhalb des Gesundheitssystems durch "Sonderkliniken" von den "normalen" Kranken ferngehalten und mit sog. "Arbeitsrehabilitationsmaßnahmen" permanent gedemütigt, manchmal sogar in den Suizid getrieben!!!!
Und sogar unter den Störungsbildern gibt es eine 2 Klassenmedizin in der Psychiatrie. So werden Menschen mit Persönlichkeitsstörung nicht einmal durch Fachärzte der Psychiatrie menschenwürdig behandelt, sondern bei SVV meistens nur auf die Straße gestellt - darunter auch minderjährige Jugendliche, die obdachlos sind!!!! Manche Ärzte weigern sich sogar Borderline PatientInnen ordnungsgemäß zu versorgen. Eine "(partei)politische Ideologie kann ich dabei nicht entdecken. ABER EINE UNENDLICHE SCHANDE für die Gesellschaft UND INSBESONDERE FÜR die sog. "Bessermenschen" im weißen Kittel.

b) Homosexuelle: Werden in manchen Kreisen verehrt - großteils respektiert und zumindest mehrheitlich (mit Ausnahme der konservativ-christlichen Ecke) toleriert. Eine Ausgrenzung im Gesundheitssystem ist mir nicht bekannt.

c) Juden: Mir sind keine derzeitigen Übergriffe auf Menschen mit jüdischen Wurzeln bekannt. Die Denkmal Problematik (egal ob Zerstörung od. Verhinderung) empfinde ich persönlich zwar nicht korrekt, aber ich kann auch nicht erkennen, dass dadurch lebende Menschen mit jüdischen Wurzeln angegriffen od. ausgegrenzt werden.

d) Roma/Sinti: Diese Problematik verorte ich eindeutig im rechten Lager - FPÖ/BZÖ. Daher wieder ein ganz anderes Thema. Achja, die Hetze, die ich wahrnehme wird dzt. viel mehr gegen die sog. "Bettlerbanden" betrieben (Bulgarien/Rumänien - ganz normale EU Bürger)

e) "politische" - mit diesem Ausdruck kann ich nichts anfangen. Jeder von uns ist politisch. Jeder von uns hat sich schon einmal mit der Steuerung von Staat und Gesellschaft auseinandergesetzt - bitte um "Aufklärung", welche (partei?)politische Strömung od. Ideologie du damit meinst....

so das waren meine persönlichen Gedanken dazu... - ...vllt. eine Annäherung an das Thema?

lg j&n