Glückwunsch Conchita Wurst

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    • Blutgruppe HC negativ

      Jannis schrieb:

      Gerne gebe ich zu, dass mir der politische Überblick über die Verhältnisse in Österreich fehlt. Als gefährlich habe ich seinerzeit Haider eingestuft, weil der ja nicht nur charismatisch, sondern auch ganz weit weg von blöd war, ein wahrer Rattenfänger. Gibt es denn überhaupt prominente Nachfolger? Bei uns ist die rechte Szene eher underground und zwielichtig, Gott sei Dank ist niemand da, der die Massen begeistern könnte. Der Verbotsantrag wegen der NPD ist bei uns nicht durchgegangen, ich finde es auch nicht richtig sie zu verbieten, damit verlagert man deren Aktivitäten nur in den noch viel gefährlichen Untergrund. Ich finde es auch falsch, den dumpfen Schägern der ganz rechten Szene auch noch ein politisches Etikett anzuheften, dass könnte als Aufwertung verstanden werden: "Ich schlage, also bin ich politisch".
      Hallo JANNIS,

      ich kann mich noch genau an den Augenblick erinnern, als ich durchs Radio die Nachricht erfuhr, dass Haider den Autounfall hatte....- ...ich wünsche wirklich niemanden den Tod, aber wenn ich ehrlich bin, kam als erste Reaktion ein Gefühl der Erleichterung in mir hoch.

      Doch was dann kam ist viel gefährlicher und vermutlich weit unterschätzt: HC Strache, ein Strahlemann mit blauen Augen, der sogar meine damalige Haushaltshilfe mit serbischen Migrationshintergrund zu Superlativen der Wertschätzung veranlasste. Mir blieb die Spucke weg... - ...kaum zu glauben aber dieser Wolf im Schafspelz findet seine Anhänger sogar in jener Community, die er am liebsten gestern noch (im besten Fall) abschieben möchte.

      Also Hitler war der Anfang, Haider ein zu früh gefallener Stern der Wiederauferstehung, aber Strache stellt eine unmittelbare Bedrohung für uns dar. Ich konnte es kaum glauben, aber es kam von keiner Seite ein Aufschrei als die FPÖ plötzlich die "soziale Heimatpartei" wurde. Link: youtube.com/channel/UCRdEdkAlZetdf74bYaBRv3g ...damit du dir selbst ein Bild machen kannst. Ich hoffe du hast eine Kotztüte (auf Ösi: "Speibsackerl") griffbereit ;-).

      Nachtrag: Grad erst gesehen... - ...Video zur NR Wahl letztes Jahr... youtube.com/watch?v=8aWgT7dlAY…M3Sx8DjrPgtwjl5aF9fsU3JJN - bin grad entsetzt, was man da so findet.... *würg*

      und no schlimmer... youtube.com/watch?v=1mo_QEZRe-…Pgtwjl5aF9fsU3JJN&index=4



      lg j&n

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von jeder & niemand ()

    • Ich greife eine Aspekt auf, den Du weiter oben als Replik auf Moritz formuliert hattest: Die Ausgrenzung findet bereits in der Psychiatrie statt. Genauso habe ich das auch erlebt, da kommt so ein Arschloch in Weiß an und meint die Deutungshoheit zu haben, was alles mit Dir nicht stimmt, verwendet medizinische Fachbegriffe ("Idiot" war mal ein solcher Fachbegriff) als höchstmögliche Beleidigung und fordert, dass man compliant ist. Tut mir leid, wenn man Speichellecker eines Psychiaters wird, hat man schon verloren. Einer der widerlichsten Ärzte auf meiner Station wollte mal bei der Visite brillieren - ausgerechnet bei mir - und hat alles Pflegepersonal dazu gebeten. Es lief in etwa so ab: "Guten Tag Herr Jannis, wie geht es uns denn so heute?" "Tachchen, Herr Dr. Mabuse, mir sicher deutlich besser als Ihnen, Sie sehen schlecht aus, wenn ich das mal so sagen darf." "Ich frage, Sie antworten." "Nö, die Antworten geben Sie sich ja stets selbst." "Wollen Sie nicht doch mal ein paar Medikamente nehmen." "Ich will auch keine Stromschläge, keinen Hausarrest, keine Fixierung, schlicht nichts, was in diesem Theater so geboten wird und jetzt entschuldigen Sie mich, ich habe zu lesen und danach gemütlich meine Strafanzeigen gegen Sie und andere zu schreiben."

      Pflepersonal am Lachen, Doc. rote Birne und ich im Off. Dieser Arschloch-Doc. hat mich danach nie wieder auf der Station gegrüßt, jetzt versucht er, sich als niedergelassener Psychiater durchzuwurschteln, eine Bewertungen im Internet sind verheerend. - Wird wohl Hartz IV werden.
    • Also in Ö findet man die potentiellen HARTZ IV Anwärter ziemlich geballt im psychiatrischen Fach. Psychiatrie ist meist unter JUNG-MEDIZINERN das "letzte" Fach, das jmd. freiwillig wählt. Somit ist die natürliche Selektion schon mal ziemlich negativ. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel ;-).

      Ein Aspekt stimmt allerdings, den du mit deinem Posting verdeutlicht hast. Akademische Grade sind auch in Ö noch ein gewisser "Schutz" - eine juristische Ausbildung oder eine Tätigkeit im Medienbereich ebenso *lol*. Zusatzversicherung und Netzwerke helfen jedoch noch mehr - Ö ist geprägt durch "Freunderlwirtschaft" und 2 Klassen Medizin. Mit Geld und sozialem Kapital kann man nämlich einen großen Bogen um die öffentliche PSYCHIATRIE hin zu Privatkrankenhäusern machen.

      Deine Geschichte amüsiert mich... - ...kann es mir bildlich richtig gut vorstellen :goodjob:
    • zu deiner obigen antwort.

      ein anfang vielleicht, ja - allerdings einer, der mich wirklich nachdenklich macht.

      die o.a. gruppen sind alle gruppen, die gezielt von den nationalsozialisten in vernichtungslager geschickt wurden.
      die o.a. gruppen sind alle gruppen, die jetzt gerade vor der haustüre gezielt attackiert werden.
      die geisteshaltung dahinter erklärt alle diese gruppen als "unwert" zu leben. '
      die machen da keinen unterschied, und sie fühlen sich offensichtlich ausreichend sicher, mit gezielten attacken genau gegen alle diese gruppen ihre botschaft zu transportieren.
      übrigens: "politische" - das zeigt dein unwissen - ist der begriff für jene, die wegen politischem widerstand ins KZ kamen.
      der vollständigkeit halber sei erwähnt, daß ich in der aufzählung religiöse minderheiten vergessen habe - so wurden auch z.B. zeugen jehovas und einige christen, die aus religöser überzeugung widerstand leisteten, in KZs ermordet. auf diese gruppen sind in salzburg meines wissens nach(bisher noch?) keine anschläge erfolgt.

      soviel zum ersten teil.



      der zweite teil, deine perzeption zur situation von verschiedenen minderheiten, zeigt gute kenntnisse über die situation psychisch kranker - das ist gut so, und absolut zu erwarten, es in diesem forum anzusprechen. es sollte daher auch im brennpunkt bleiben.

      gleichzeitig zeigt sie ein völliges unverständnis für die tatsächliche lebensituation anderer minderheiten. ich werde das hier nicht ausbreiten, aber wenn du auch nur annähernd glaubst, daß gerade ethnische und sexuelle, aber durchaus auch andere o.a. minderheiten irgendwie "weniger diskriminiert" (oder gar vorteilhaft behandelt) werden, zeugt daß von einem enormen blinden fleck.
      das ist ziemlich traurig. traurig dewswegen, weil genau du genau mit dieser art zu argumentieren, die du hier verwendest, ziemlich effizient den job für alle jene erledigst, die folgendes ziel verfolgen:

      - eine alte weisheit: divide et impera. teile und herrsche. sorge für uneinigkeit zwischen anderen, dann sind die jeweils mit sich beschäftigt, und es fällt nichtmal auf, daß eigentlich....
      - eine global gesehen minimal kleine schrille minderheit - weiße, reiche, christliche (oder zumindest "offiziell taufscheinmäßig christliche") , heterosexuelle, psychisch (offiziell) "gesunde" männer mit europäisch(-europäisch/amerikanischem) hintergrund - seit jahrhunderten, um es mal mit etwas humor zu formulieren, eine große party feiern. allerdings auf kosten anderer.

      wenn man es geschafft hat, den gesellschaftlichen zusammenhalt zu zerstören, in dem man einzelne minderheiten, die zusammen eine mehr als absolute mehrheit wären, gegeneinander auszuspielen ("Nur ich bin der/die ärmste, die anderen haben es ja besser)/abzuwiegen/abwechselnd "eher" in ruhe zu lassen und dann wieder zum staatsfeind zu erklären .... kan man sich schön zurücklehnen und champagner trinken, während alle anderen für einen arbeiten.

      - und, glaub mir, die "psychisch kranken" sind dann ebenso auf der "liste", wie die anderen. das meinte ich mit, "niemand ist anders anders als andere anders sind".

      es tut mir leid, wenn dies emotional getönt klingt, aber es ist leider ein ziemliches thema.
    • Natürlich ist das ein Riesenthema, Moritz, das mich ebenfalls sehr beschäftigt! Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es ein Urbedürfnis des Menschen ist, sich über andere zu erheben, indem er sie runtermacht. Man braucht nur zu sagen, "der oder diejenige steht sozial unter dir" und man wird immer Zuspruch ernten. Man schaue sich nur einmal in einer handelsüblichen Kneipe um, wo den ganzen Tag Bier und Schnaps gebechert wird. Selbst diese Säufer entwickeln eine Stammtischhoheit, die sie ohne jeglichen Widerspruch ermächtigt, sich für ganz toll zu halten, während andere blöd, kriminell, Neger oder sonstwas sind. - Und dass Schlimme: Die meinen das so. Von dieser Ecke droht die Gefahr (der zu kurz Gekommenen), denn die dürfen leider wählen, auch mit konstant 3 Promille im Blut. Ohne diese dumpfen Blödmänner hätte es den Nationalsozialismus nie gegeben. Meinen Großvater hat man 1933 aus einem recht hohen politischen Amt geworfen, weil er nicht in die Partei eintreten wollte und Hitler nach der Lektüre von "mein Kampf " für durchgeknallt hielt, ein Onkel hat dem zusammen mit Stauffenberg das Bömbchen auf den Tisch gelegt. - Das waren aber alles Leute, die selbst denken konnten, Freigeister...
    • “If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear” - aus dem Nachwort zu "Animal Farm: A Fairy Story", 1945

      hallo psmmg,

      jetzt mach mal Butter bei die Fische...

      ...so wie du mir vorwirfst zu "dividieren" werfe ich dir vor zu "pauschalieren", i.S. von "alle Tiere sind gleich. Aber manche sind gleicher." Auf dieser Basis werden wir uns vermutlich im Kreis drehen...

      Fakt ist, wir leben im Jahre 2014, jegliche Körperverletzung od. Freiheitsbeschränkung von deinen aufgezählten Minderheiten werden mit dem Strafgesetzbuch geahndet. Einzige Ausnahme: Psychisch Kranke. Ihre körperliche Unversehrtheit darf legal durch "Zwangsbehandlung" missachtet werden, auch der Freiheitsentzug ist gesetzlich legitimiert. Die Macht darüber haben Psychiater - Richter sind lediglich die "Marionetten" um den Schein eines Rechtsstaates aufrecht zu erhalten.

      Die "homosexuelle Minderheit" hat hingegen ihre Rechte mit Hilfe ihrer Lobby und einer sehr aktiven (teils schimmernden) Community auf politischer Ebene zum größten Teil bereits durchgesetzt, wenngleich auch noch nicht ganz befriedigend, aber dennoch kann sie mit Stolz auf eine positive Bilanz blicken. Hinter diesen Errungenschaften stehe ich im Übrigen zu 100% mit ganzen Herzen und bin sehr froh, dass es diesen Fortschritt gibt. Ich übersehe dabei auch nicht, wie mühsam dieser Erfolg erkämpft wurde. Aber es ist dennoch ein Erfolgskurs!

      Auf einen derartigen Erfolgskurs können psychisch kranke Menschen leider nicht blicken. Keine Interessensvertretung, keine politische Partei, nicht mal die Medien nehmen sich diesem gesellschaftlichen "Übel" an. Und ich gebe dir auch zu bedenken, dass ausgerechnet du, der hier so vehement gegen die Diskriminierung von Minderheiten kämpfst - ob aus persönlicher Betroffenheit oder nicht, sei beiseite gestellt - tagtäglich in einem System mitwirkst, das Menschenrechte mit Füßen tritt. Und dieses System gehört nicht zu den Nationalsozialisten, den Freiheitlichen bzw. dem rechten Lager, sondern zieht sich quer durch alle Parteien, Ideologien und Gesellschaftsschichten.
      Warum?
      ... Menschen mit psychiatrischen Diagnosen sind nicht aktionistisch, da meistens sediert.
      ... Menschen mit psychiatrischen Diagnosen haben keine Community, die sie stützt.
      ... Menschen mit psychiatrischen Diagnosen haben keine schillernden Auftritte, weil Ihnen bereits im Gesundheitssystem ein "Makel" attestiert wird und jegliche Besonderheit als Symptom verortet wird
      ... Menschen mit psychiatrischen Diagnosen werden in der Regel von der Gesellschaft nicht wahrgenommen.
      ... Menschen mit psychiatrischen Diagnosen haben einfach keine Lobby - nirgends - nicht mal bei den "Bessermenschen".

      Ganz im Gegenteil (!): Sie sind die Zielgruppe einer traditionell hoch differenzierten, politisch bestens vernetzten Interessensgruppe, der Pharmaindustrie.

      Und nachdem die Pharmaindustrie ihre Vertriebskanäle braucht, nutzt sie dazu das Gesundheitssystem. Und in diesem Gesundheitssystem braucht es eine "Ideologie" der "Devianz" von psychischen Symptomen als "Krankheit" um die Vertriebskanäle aufrecht zu erhalten. Psychisch Kranke sind somit nur das Ziel von Lobbying, können sich selbst jedoch nicht durch Lobbying befreien.

      Summa summarum: Die "Devianz" von Homosexuellen kann nicht gewinnbringend genutzt werden - die "Devianz" von Menschen mit psychiatrischen Diagnosen hingegen schon.

      Ich frage mich, ob du es wirklich noch ernst meinst, psychisch Kranke in den gleichen Topf zu werfen? Hinter der Ausgrenzung von psychisch Kranken steht keine rechte / konservative Ideologie, sondern nur ein wirtschaftliches Interesse... :shocked:

      lg j&n
    • Ich wiederhole: Ziel erreicht.

      Aber nicht deins, nicht meins.

      Und das Unwissen über die Lebenssituation anderer Minderheiten - sei z.B. mal Schwarzafrikanerin oder ein schwuler/lesbischer Mensch, der nicht gerade den Songcontest gewonnen hat (und selbst dort: sieh dir mal die Kommentare zB auf youttube an in Österreich - und rede dann wieder.

      Zeil erreicht.

      "EINE Minderheit ist ganz anders als andere, sollen die anderen doch bitte nicht "in den gleichen Topf" geworfen werden."
      Sie sind bereits dort! Und es ist kein angenehmer Topf!

      Ich halte diesen Ansatz für subjektiv aus der Sicht eines jeden einzelnen Betroffenen verständlich, aber überaus kontraproduktiv.
      Es hat denke ich keinen Sinn, diese Ansicht zu wiederholen und zu wiederholen.

      Jede einzelne dieser Minderheiten wird irgendwo sogar glorifiziert.
      Roma und Sinti dürfen ganz tolle Musik machen, dafür kennt man sie ja. Und in schönen poetischen Filmen spielen. Oh, und es gibt sogar ein paar Politiker.
      Homosexuelle dürfen Künstler sein, und dann ist man ach so tolerant.
      Juden - hm, sind das nicht alles erfolgreich Banker, die ausserdem einen ganz tollen Witz haben?

      Jetzt lies mal folgenden Absatz:

      Psychisch Kranke Menschen können Stars in Blockbusterfilmen sein, in durchaus positiven Rollen.
      Es sind enorme Fortschritte in der Behandlung erzielt worden.
      Es ist doch sogar schon "hip" sich als psychisch krank zu outen, das haben so viele "celebrities" getan und es hat ihnen nicht geschadet, sindern wurde geradezu gefeiert......Viele haben gutverkauftwe Biographien geschrieben , de so gut angekommen sind, daß sie damit viel Geld machen konnten.
      Die Behandlungen sind doch total gut geworden, es ist alles gesetzlich geregelt und genau überprüft und dient nur dem Besten.

      So, wie sich psychisch Kranke fühlen müssen, wenn sie diesen letzten Absatz lesen,
      geht es den anderen von Dir angesprochenen Minderheiten, wenn sie lesen, was Du über sie schreibst.

      Du machst Probleme von anderen klein und stelllst eigene aufs Podest.
      Das ist verständlich, das machen ALLE zum Teil so - wer soll es denn sonst tun, kaum findet sich irgendwo jemand der für ANDERE spricht.
      Nur gilt das für alle.
      Und diese Strategie ist kontraproduktiv.

      Meines Erachtens sind es immer wieder genau die selben gesellschaftlichen Kräfte, die ALLE diese "Minderheiten", in immer schön abwechselnden Ausmaß diskirminieren.
      NUR denen nützt das dividieren.
      ALLE anderen hätten, oder sollten haben, geballtes Interesse, einmal aufzuzeigen, woher alle diese Vorurteile und Urteil und daraus resultierendes Handeln und Gesetze stammen.
    • Hallo psmmg,

      anhand deiner Beiträge wird mir die Ambiguität der Eliten mehr als deutlich vorgeführt, aber die Ambivalenz deines Tuns verleugnest du absolut. Ebenso wie du mir aufzeigen möchtest wo mein blinder Fleck ist, würde ich gerne auch dir deinen blinden Fleck aufzeigen.

      Im Gegensatz zu mir hättest du nämlich die Kraft und Macht etwas zu verändern und sei es nur in im Kleinen... - ...warum gehst du nicht mit guten Beispiel voran? Nur weil es nicht "deine" Minderheit trifft?

      lg j&n
    • psmmg schrieb:


      Psychisch Kranke Menschen können Stars in Blockbusterfilmen sein, in durchaus positiven Rollen.
      Es sind enorme Fortschritte in der Behandlung erzielt worden.
      Es ist doch sogar schon "hip" sich als psychisch krank zu outen, das haben so viele "celebrities" getan und es hat ihnen nicht geschadet, sindern wurde geradezu gefeiert......Viele haben gutverkauftwe Biographien geschrieben , de so gut angekommen sind, daß sie damit viel Geld machen konnten.
      Die Behandlungen sind doch total gut geworden, es ist alles gesetzlich geregelt und genau überprüft und dient nur dem Besten.

      Hallo psmmg,
      noch ein kleiner Nachtrag zu deinem Absatz, mit dem du zu provozieren versuchst:
      Vermutlich habe ich auch erhebliche Defizite in der Kenntnis von Blockbusterfilmen. Außer "a beautiful mind" und "rain man" fällt mir spontan nix dazu ein.
      "Hip" ist max. das "burn out" und dies auch nur im psychosozialen Bereich.
      Fortschritte in der Behandlung gäbe es, nur werden sie nicht genutzt - mit dem Vorwand der "Kostenproblematik", die sich jedoch beim genaueren Hinsehen nur als Marketing-Gag der Pharmaindustrie entpuppt (Ausführungen s.o.).

      Als ersten Schritt könntest du ja einmal den Mut haben, die Situation auf deiner Station zu schildern, Fotos über die "humanen" Verhältnisse deines "geschützten Bereichs" veröffentlichen, die Quadratmeter und Bettensituation schildern, die Anpöbelungen und Repressalien des Pflegepersonals gegenüber den Patienten dokumentieren und die durchschnittliche Medikation pro Patienten auf deiner Station veröffentlichen.

      Wären deine Patienten Tiere so müsstest du jeden Tag in der Früh 10 nackte PETA Aktivisten von der Türe zur geschlossenen Station schneiden, bevor du überhaupt zu deiner "Arbeitsstelle" vordringen könntest, so sind die Insassen leider nur Menschen und keiner kümmert sich drum...

      lg j&n
    • J & N bzw. Moritz,

      ich habe den Eindruck, Ihr redet hier ziemlich aneinander vorbei. Während Moritz sich eher politisch mit der Situation von Minderheiten im allgemeinen auseinandersetzt, verdichtet J & N seinen Blick auf die psychisch Kranken. Im Kern gebe ich J & N Recht, denn in der akuten Situation (ich rede hier nicht von einem Despressiönchen, sondern der Situation einer zwangsweisen Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik), wird man komplett rechtslos gestellt. Das war für mich das Schlimmste, was ich in meinem bisherigen Leben je erlebt habe. Der Staatsanwalt hat mir nicht einmal zugehört, als ich meine Strafanzeigen einreichen wollten, weil allein die Tatsache, dass ich eingetütet war, für ihn Beweis genug war, dass dies auch zu Recht erfolgt sei, Beweisschlusslogik nennt man das. In der Klinik selbst hat man einer befreundeten Anwältin den Zutritt verwehrt, weil ich mir ja schließlich selbst helfen könne. Essen hat man mir als Sanktion vorenthalten, mit Einträgen in die Krankenakte hat man mit gedroht (ach Gottchen, wie schlimm), man hat mich dafür gescholten, einer Mitpatienten (stabile Seitenlage) geholfen zu haben, damit sie nicht an ihrem Erbrochenen erstickt (das Personal hat sich in keiner Weise um sie gekümmert. Für einen völlig entkräfteten jungen Zimmernachbarn (litt tagelang unter Durchfall) bat ich um Imodium oder Kohletabletten, auch das wurde verweigert, so dass eben dieser junge Mann mit einem Kreislaufkollaps zusammenbrach und notfallmäßig auf die internistische Station verlegt worden ist. Eine älterer Herr, der am Arm operiert worden ist und der keinerlei psychischen Auffälligkeiten auswies hat man kurzer Hand auf die Psychiatrie verlegt, weil die nicht budgetiert ist. Erst als ich der Verwaltung mit einer Strafanzeige wegen Abrechnungsbetruges gedroht hatte, kam der wieder auf die chirurgische Station.

      Ohne je eine Schweigepflichtentbindung von mir bekommen zu haben, hat man jedem der dort angerufen hat, bereitwillig detailliert Auskunft gegeben über meinen Gesundheitszustand.

      Man hat mich entgegen des richterlichen Beschlusses, der meine sofortige Freilassung angeordnet hatte, nicht einmal über den Beschluss informiert, sondern mich dort behalten, bis ich mir über Umwege selbst Kenntnis verschafft hatte.

      Eigentlich hatte ich den Sinn solcher Einrichtungen darin gesehen, den Schutzbefohlenen zu helfen. Was dort aber tatsächlich stattfindet, ist eine fortgesetzte Traumatisierung und damit eine Vertiefung des Leids. Man wird dort größtmöglich gequält, von den Ärzte und dem Pflegepersonal. Es gab an dieser Klinik nur eine Ausnahme, einer der beiden Chefärzte (der andere war ein Wirrkopf, wie die Karikatur eines durchgeknallten Wissenschaftlers) hatte ziemlich schnell gemerkt, dass ich meinen Geist vollständig beieinander hatte. Der hat mir später, als er mal bei mir zuhause auf einen Kaffee vorbeikam auch bestätigt, dass das Pflepersonal in seiner Klinik eine Katastrophe sei, aber anderes gebe der Arbeitsmarkt für diesen Job auch nicht her.

      Ich gebe J & N vollkommen Recht, wenn mit dieser Art seelischer Misshandlung den Pharmafirmen in die Hände gespielt wird, weil man die ständige Herabsetzung nicht aushält und dann tatsächlich diese verhängnisvollen Drogen schluckt. Die Klinik schießt einen zunächst waidwund und dann kommen die Aasgeier...

      Ich hoffe bei Euch in Österreich ist das besser, habe aber meine Zweifel, weil es wohl ein Systemfehler ist. Und den Fehler verorte ich darin, dass der Arzt in Personalunion auch Richter ist, mangels Fachkenntnis macht der eh nur, was der Arzt ihm einflötet.
    • Hallo Pünktchen

      wenn ich das jetzt richtig verstehe, warst du mal auf psmmgs Station untergebracht? Du kennst ihn also persönlich und hast die Verhältnisse dort, sowie die Arbeitsweise von Moritz selbst erlebt? Sorry, wenn ich das so ganz direkt frage, ich wollte nur die Diskussionsbeiträge für mich richtig "einordnen" können.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Haben es "Schwule" wirklich leichter als Menschen mit psychischer Beeinträchtigung?

      Ich verfolge die Diskussion bzgl. Homosexualität und deren Verfolgung in anderen Ländern schon seit einigen Monaten auf Zeit-Online. In einigen afrikanischen Staaten steht Homosexualität unter Strafe, sogar die Todesstrafe hätten sie fast befürchten müssen.

      Wie sieht es in Deutschland aus, mit der Toleranz? Viele Kommentare auf solche Artikel zeigten mir, dass die Toleranz in einigen "Kreisen" sehr zu wünschen übrig läßt. Als "Sünde", "Frevel", "vom Teufel" etc. wurde Homosexualität bezeichnet. Sind das nur Ausnahmen? Wie dieser neuerliche Artikel auf Zeit-Online zeigt, wohl nicht unbedingt, denn es gibt tatsächlich studierte und praktizierende Ärzte, die Homosexualität immer noch als "Krankheit" ansehen und sie für "Heilbar" halten. Siehe dazu diesen aktuellen Artikel zeit.de/gesellschaft/2014-05/h…iler-weisses-kreuz-kassel oder diesen zeit.de/2014/20/homosexualitae…ung-evangelikale-christen vor 14 Tagen und lese dazu auch mal die Kommentare.

      Ich denke, dieses kann man auch mit verschiedenen anderen "Minderheiten" feststellen, dass dort noch so einiges im Argen liegt.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Jannis schrieb:

      J & N bzw. Moritz,

      ich habe den Eindruck, Ihr redet hier ziemlich aneinander vorbei. Während Moritz sich eher politisch mit der Situation von Minderheiten im allgemeinen auseinandersetzt, verdichtet J & N seinen Blick auf die psychisch Kranken.

      Jannis schrieb:



      Ich hoffe bei Euch in Österreich ist das besser, habe aber meine Zweifel, weil es wohl ein Systemfehler ist. Und den Fehler verorte ich darin, dass der Arzt in Personalunion auch Richter ist, mangels Fachkenntnis macht der eh nur, was der Arzt ihm einflötet.
      ad 1) Jein ;) - ich wehre mich dagegen, dass das juristisch verankerte "Ausgrenzungsprogramm" mit physisch/psychischer legitimierter "Folter" auf die selbe Stufe gestellt wird mit einer gesellschaftlichen Ausgrenzung von Homosexuellen. Wer nicht "compliant" ist, wird "complient" gemacht - DAS ist alltägliche Praxis in der Psychiatrie. Ich kann mich an keinen Vorfall erinnern indem ein(e) Homosexuelle(r) mit Medikamenten und Freiheitsentzug fügig gemacht wird, die heterosexuelle "Normalität" zu leben.

      ad 2) Ö ist viel schlimmer als D, weil rechtsstaatlich weit hinter D, da wesentlich korrupter.

      lg j&n
    • Es gab einmal einen Fall, an den ich mich lebhaft erinnere, bei dem es wirklich toll funktioniert hatte.

      Ich war damals als RA vom Gericht als Verfahrenspfleger wegen eines tatsächlich stark psychotischen Patienten eingesetzt, er hatte auch einen Betreuer (Vermögen, Aufenthaltsbestimmung). Der Richter war ein nahe der Pensionsgrenze stehender Amtsgerichtsdirektor. - Ein toller Mann!

      Wir haben wegen dieses Falls fast täglich miteinander telefoniert. Irgendwann hatte ich den Eindruck, dass meinem Mandanten nichts mehr fehlt und ich habe den Richter darüber verständigt. Wir haben uns also in der Klinik getroffen, anwesend waren auch die Ärzte, und wir kamen zu dem Ergebnis, dass es weder einen Anlass für den weiteren zwangsweisen Aufenthalt gab, noch für eine Betreuung.

      Die Ärzte sahen das anders, der sehr weise Richter hat sich aber über deren Votum hinweggesetzt, solche Richter brauchen wir!!! Ich fand es auch toll, dass eben dieser Richter meinen Mandanten viel später noch einmal privat besucht hat, um sich davon zu überzeugen, dass es ihm wirklich gut ging. - Toll
    • Maximal gewonnen!

      WIR sind auf jeden Fall die ärmsten - egal, wer "WIR" sind, also egal welche andere gerade unterdrückte, diskriminierte Mindehreit sonstwo, oder auch hier, leidet.

      Gratuliere zum selbsbestimmten Sieg/Gefängnis.

      Das ist ein Holzweg, und zwar ein brutaler.

      Ich habe lange gebraucht - als Mann - zu verstehen, daß es schon seine Richtigkeit hat, wenn Frauen auch heute noch sagen, sie werden diskriminiert.

      Ich habe lange gebraucht - als Weisser´, europäisch-stämmiger - zu verstehen, daß es schon seine Richtigkeit hat, wenn nicht-Europäischstämmige auch heute noch sagen, sie werden diskriminiert.


      Das sind nur ZWEI Beispiele.
      Ich habe nicht nur Sorge weil...s.o.
      sondern ich bin wirklich ratlos und traurig wenn, psychisch Erkrankte sich dagegen wehren, "in einen Topf mit anderen Minderheiten" geschmissen zu werden.
      Wake up call. diese minderheit" ist genau dort!

      die gleichen feinde.
      das gleiche weltbild.

      das gleiche geld.



      maximale frustration.
    • Vielleicht kann ich aushelfen

      Ich habe Moritz so verstanden, dass er meint, die gleichen Menschen, die zum Beispiel den Menschen mit psychischer Beeinträchtigung nicht alle "Rechte" zusprechen, sie diskriminieren und ausgrenzen, sind auch die Leute, die Homosexuellen, Ausländern, Nichtleistungsträger (Arbeitssuchende) und andere Minderheiten diskriminieren und ausgrenzen. Wenn ich das richtig verstanden habe meint er, dass diese Leute das gleiche engbegrenzte "Weltbild" teilen.

      Was Moritz oben meinte, verstehe ich so, dass es gerade jenen einen Bärendienst erweist, die dieses einseitige Weltbild propagieren, wenn sich nun die Minderheiten noch gegenseitig stigmatisieren und "zerfleischen". Nach dem Motto, "was willst du denn, so schlecht gehts dir ja gar nicht, mir geht es viel schlechter, also sei du mal still". So bleibt jede Minderheit unter sich und haben eben nicht nur die "Konsevativen" und "Fanatiker" gegen sich, sondern auch die anderen Minderheiten.

      Aber wenn sich die Minderheiten alle zusammentun würden, wäre die Minderheit vielleicht gar keine so kleine Minderheit mehr. Denn eines eint sie alle, die mangelnde Toleranz, Ausgrenzung und Diskriminierung.

      Das ist jetzt so meine Interpretation, muß aber nicht unbedingt in allem stimmen.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Keine Ahnung, Heike.

      Meinst Du das so, wenn man alle Minderheiten zusammenfassen würde (unter einen umbrella), dann wäre man wieder Mehrheit? Mir war bislang nicht klar, irgendeiner Minderheit anzugehören, aber bei näherer Betrachtung ist da was dran: Ich fahre ein rechtsgelenktes Auto und wähle eine Partei, die außer mit kaum jemand wählt (auch morgen wieder), damit bin ich hierzulande absolut Minderheit. Richtig ist weiterhin, dass ein Schulterschluss der Minderheiten unterschiedlichster Richtungen eine Akzeptanz hervorrufen könnte. - Kein schlechter Gedanke. "United Minorities" - Ein schwuler, schwarzer Sinti im rechtsgesteuerten Auto auf dem Weg in die Klapse...