Es dürfte in diesem Forum allgemein bekannt sein, dass ich Verfechter der Ketaminbehandlung bin, wenn alles andere nicht hilft.
Bei mir konnte ich immer wieder bemerken, dass eine depressive Verstimmung grundsätzlich mit Oberbauchschmerzen einhergehen, ist das eine nicht vorhanden, fehlt das andere auch und zwar immer. Da ich keine physischen Schäden im Bauch habe (das ist oft nachgeprüft worden), kann es sich nur um eine Fehlinformation handeln, die vom Gehirn abgesendet worden ist.
Jetzt kommt der Jurist ins Spiel, der es gewohnt ist, abstrakt zu denken und die Struktur in dem ganzen zu erkennen. Diese Denkmechanik ist notwendig, weil es keine identischen Lebenssachverhalte gibt und man daher Analogieen auffinden muss. Das unterscheidet ihn vom Mediziner, der auswendig lernt und das Gelernte reproduziert.
Also habe ich mich gefragt, bei welchen anderen Gegebenheiten man ebenfalls Schmerzen verspürt, ohne dass es dafür eine physische Ursache gibt und bin schnell fündig geworden: Bei den Phantomschmerzen (etwa wenn amputierte Gliedmaßen schmerzen). Das wurde früher für ein psychisches Phänomen gehalten, heute geht man davon aus, das dass Schmerzsignal zentral vom Gehirn abgesandt wird. Und siehe da, das Mittel der Wahl ist auch dabei wieder einmal Ketamin, dass dem Gehirn durch Gewöhnung beibringt, dieses Schmerzsignal nicht mehr zu senden und damit das sogenannte Schmerzgedächtnis zu löschen. Mir liegt dazu übrigens eine hoch interessante Dissertation vor.
Wenn man jetzt etwas kreativ weiterdenkt, dann wird man zu dem Ergebnis kommen, dass der Schmerz ein Empfinden ist wie jedes andere auch. Es könnte genausogut Übelkeit sein oder halt auch die niedergedrückte Stimmung, die sich dann als Empfindens-Gedächtnis breitgemacht hat. Wenn das so ist, dann wird der zentrale Ansatz der Depressionsbekämpfung tatsächlich in der Löschung des Empfindens-Gedächtnisses liegen. Und damit sind wir wiederrum beim Ketamin, das genau dieses durch Blockade des NMDA-Rezeptors bewirkt. Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären, weshalb ich nach einer Ketamin-Infusion über Tage psychisch und physisch restlos beschwerdefrei war, während mich ansonsten täglich massivste Oberbauchschmerzen martern. Unsere Befindlichkeit richtet sich einzig nach dem Chemiebaukasten im Gehirn. Ich sage daher voraus, dass in Zukunft nicht mehr der Psychiater die Depression behandelt sondern der Anästhesist, der sich wenigstens pharmakologisch auskennt.
- Was haltet Ihr von der Herleitung, die für mich völlig plausibel ist?
Bei mir konnte ich immer wieder bemerken, dass eine depressive Verstimmung grundsätzlich mit Oberbauchschmerzen einhergehen, ist das eine nicht vorhanden, fehlt das andere auch und zwar immer. Da ich keine physischen Schäden im Bauch habe (das ist oft nachgeprüft worden), kann es sich nur um eine Fehlinformation handeln, die vom Gehirn abgesendet worden ist.
Jetzt kommt der Jurist ins Spiel, der es gewohnt ist, abstrakt zu denken und die Struktur in dem ganzen zu erkennen. Diese Denkmechanik ist notwendig, weil es keine identischen Lebenssachverhalte gibt und man daher Analogieen auffinden muss. Das unterscheidet ihn vom Mediziner, der auswendig lernt und das Gelernte reproduziert.
Also habe ich mich gefragt, bei welchen anderen Gegebenheiten man ebenfalls Schmerzen verspürt, ohne dass es dafür eine physische Ursache gibt und bin schnell fündig geworden: Bei den Phantomschmerzen (etwa wenn amputierte Gliedmaßen schmerzen). Das wurde früher für ein psychisches Phänomen gehalten, heute geht man davon aus, das dass Schmerzsignal zentral vom Gehirn abgesandt wird. Und siehe da, das Mittel der Wahl ist auch dabei wieder einmal Ketamin, dass dem Gehirn durch Gewöhnung beibringt, dieses Schmerzsignal nicht mehr zu senden und damit das sogenannte Schmerzgedächtnis zu löschen. Mir liegt dazu übrigens eine hoch interessante Dissertation vor.
Wenn man jetzt etwas kreativ weiterdenkt, dann wird man zu dem Ergebnis kommen, dass der Schmerz ein Empfinden ist wie jedes andere auch. Es könnte genausogut Übelkeit sein oder halt auch die niedergedrückte Stimmung, die sich dann als Empfindens-Gedächtnis breitgemacht hat. Wenn das so ist, dann wird der zentrale Ansatz der Depressionsbekämpfung tatsächlich in der Löschung des Empfindens-Gedächtnisses liegen. Und damit sind wir wiederrum beim Ketamin, das genau dieses durch Blockade des NMDA-Rezeptors bewirkt. Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären, weshalb ich nach einer Ketamin-Infusion über Tage psychisch und physisch restlos beschwerdefrei war, während mich ansonsten täglich massivste Oberbauchschmerzen martern. Unsere Befindlichkeit richtet sich einzig nach dem Chemiebaukasten im Gehirn. Ich sage daher voraus, dass in Zukunft nicht mehr der Psychiater die Depression behandelt sondern der Anästhesist, der sich wenigstens pharmakologisch auskennt.
- Was haltet Ihr von der Herleitung, die für mich völlig plausibel ist?
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Jannis ()