Plötzlich gesund - nur wodurch?

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    • Ich habe letztens einen Bericht gelesen über Heilung durch Imagination (Vorstellungskraft). Es gibt Therapeuten, die bieten sowas wirklich an.
      Es wird da zusammen eine Vorstellung erstellt, wie z.B. der Tumor immer kleiner wird und wie sich das anfühlt usw. Das muss der Patient mehrmals täglich üben und durchgehen. Bei manchen soll das helfen. Man kann das auch bei Schmerzpatienten machen und auch bei psychisch Kranken. Letztere werden sich wahrscheinlich ihre Synapsen vorstellen müssen und die Interaktionen daran und wie sich bildlich der Substanzverlust rückbildet. Keine Ahnung, ob das funktioniert. Ist schon ein bisschen verrückt, aber man unterschätze nie die Macht der Gedanken... Es hat scheinbar sehr viel mit innerer Einstellung zu tun. Manche arbeiten auch mit Mantras.
      Ich werde mich tunlichst hüten darüber ein Urteil zu sprechen. Meditation hat man schließlich früher auch für esoterischen Humbug gehalten.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Ja Nüssli, ich glaube auch, dass da sehr, sehr viel dran ist.

      Ein befreundeter Hausarzt meinte mal zu mir, dass seiner Einschätzung nach 90% aller somatischen Beschwerden psychisch bedingt seien und er hat auch die Beobachtung gemacht, nach der es einigen Patienten gelingt, durch vollständige Umstellung ihrer Lebensumstände wieder völlig zu gesunden. - Dafür muss aber wohl ein sehr markanter Leidensdruck her, die Veränderungsbereitsschaft sei eher marginal. Das kann man sich schon gut vorstellen: Wir alle leben in ständig reproduzierten Ritualen, und schlagen damit immer in die gleiche Kerbe, der Spalt wird immer tiefer, die Verletzung im gleichen Maße größer. Verlässt man aber diese Kerbe, schlägt man zunächst mal nur in die glatte Oberfläche.

      Auch hatte ich heute ein sehr langes Telefonat mit einer befreundeten Psychotherapeutin, die das gestützt hat und meinte, bei mir zum Beispiel läge das Problem darin, dass mir von Kindesbeinen an beigebracht worden sei, dass ich nichts Schönes beanspruchen dürfe und das würde ich wie ein Mantra vor mir her tragen, mich danach verhalten und mich damit letztlich selbst sabotieren. Wie der olle Maslow schon meinte, kindliche Defizite im Bereich der "Zuwendung" verursachen Probleme im Alter.

      Keine Ahnung, ob nur ich das verstehe, oder weitere Erläuterungen gewünscht sind....
    • Zaubernuss schrieb:

      Ich habe letztens einen Bericht geelsen über Heilung durch Imagination (Vorstellungskraft). Es gibt Therapeuten, die bieten sowas wirklich an.
      Es wird da zusammen eine Vorstellung erstellt, wie z.B. der Tumor immer kleiner wird und wie sich das anfühlt usw. Das muss der Patient mehrmals täglich üben und durchgehen. Bei manchen soll das helfen. Man kann das auch bei Schmerzpatienten machen und auch bei psychisch Kranken.
      Hallo Nüssli,

      erwischt, das ist eins meiner ganz grossen Lieblingsthemen :)
      Anfang der 80er * s.u. war ich in Berlin bei einem indian. Schamanen/
      Heiler, der in den USA auch als Krebs-Thera (anerkannt) arbeitete.
      3 Tage musste sich die Kleingruppe seinen Regeln unterwerfen, 2
      klassisch med.psych. Assistenten/innen unterstützten ihn dabei:
      Keine Medis ausser lebensnotwendigen Präparaten, das wurde von
      den Assistenten überprüft, Anfang-Ende offen, wurde täglich vom
      Heiler bestimmt, konnte auch mal über 12 Std. dauern incl. Rede-
      verbot, bio vegane Kost nur gemeinsam, keine Zigaretten, Alk etc.,
      u.v.a.m.
      Es wurde viel mit inneren Bildern gearbeitet, überhaupt erinnert
      mich das heute an moderne Gruppentherapien 30 Jahre später.
      Insgesamt war das ein unglaublich intensives Erlebnis, manches half
      mir durchs Leben, manches wird mir erst heute langsam klar. Das
      aus den Bildern selbst erschaffene 3 Kernworte-Mantra begleitet
      mich lebenslang.

      Meine letzten schweren Krisen / Phasen hatte ich 2006 und 2008,
      jeweils "Modellversuch Eileinweisung" in die psych.somat. Reha.
      Die untersuchende Stationsärztin (aus Prag), Dr.med und Thera
      bat ich, auch ausnahmweise als meine Thera zu fungieren. Ich
      habe ihr (noch manisch) innerhalb einer Woche ca. 20 DIN A4
      voll geschrieben, als Thera/ Patient verstanden wir uns blendend,
      unser Lachen dürfte die ganze Station gehört haben. :)
      Vor ein paar Tagen sah ich erstmals den Film "Mister Jones", ich
      fühlte mich erinnert.

      Es folgte eine "multimodale" Therapie, deren Ziel die Wiederent-
      deckung eigener Ressourcen war, auch wenn das erst nicht ersicht-
      lich war.

      Kernpunkt der Therapie waren (für mich heute) die Imaginations-
      gruppenstunden, parallel war ich einer PTBS-Gruppe, Musik, Jacob-
      son, Wasser-Gym und Entspannung, Massagen etc.

      Ich bin ein sehr grosser Fan von PITT und Luise Reddemann !!!
      de.wikipedia.org/wiki/Psychody…maginative_Traumatherapie

      2006 konnte ich erste Ansätze erlernen, leider war nach 6 Wochen
      Schluß. :( 1/2 Jahr wöchentlich 1,5 Std. Gruppentherapie als
      Reha / Nachsorge/ Kolloqium Hannover folgte.

      2008 wurde ich nach Mega-Scheisse-Streß (Familie und Job) wieder
      manisch / Mischzustand, ich kam in die gleiche Klinik.
      Diesmal hatte ich die jahrelange Thera des Vaters, kurzzeitig auch der
      Mutter (sie hat sie abgelehnt). Diesmal wurde mir von der 'glasharten'
      Thera klar gemacht, dass sich "meine Scheisse" über Generationen
      zieht .. :(

      Und diesmal folgte wieder ein multimodaler Ansatz, nur jeweils etwas
      intensiver. Wasserbett-Hydro-Jet Massagen sind echt nett, Snoozelen,
      Wasserentspannung auch.


      Aber der Knaller war die Fortsetzung der PITT nach Reddemann.
      Ich bin ein grundsätzlich stark bildhaft denkender Mensch, auch
      meine Erinnerungen sind immer mit Bildern verbunden. Vermutlich
      war es überwigend deshalb so schwer, prägende Muster verlassen zu
      können, weil sie mit inneren Bildern (Gerüchen, Geräuschen, sen-
      sitiven Gefühlen usw.) verbunden sind.

      Es bildeten sich "Sicherer Ort" , "Baum" deutlich sichtbar, malbar
      in mir, "Tresor", "Inneres Team" u.v.a.m.
      In Krisen greife ich heutzutage intuitiv darauf zurück, bemühe mich,
      die Krise erst gar nicht (zu) hoch kochen zu lassen. Und das funktio-
      niert bei mir , scheissegal warum und wie ..lach.. :)

      Natürlich habe ich nach wie vor Hypomanien und Depressionen, kurz
      und heftig und vorbei, ich forciere das sogar, es sollte nur nie länger
      als 2 Tage kritsch andauern ... und das tut es nicht mehr. Ich bin
      also nicht "geheilt", sondern ich kann damit leben ! :)

      Schönes Wochenende wünscht Wendelin


      PS: * Anfang der 80er war ich Hausbesetzer (Student) in Berlin. Auf
      meiner abgewetzten Lederjacke gab es nur einen grösseren Sticker:

      Ein stilisierter Arzt, mit Stethoskop und Blende, darunter die gekreuzten
      Spritzen, vergleichbar dem Jolly Roger.
      de.wikipedia.org/wiki/Jolly_Roger

      Dem Himmel sei Dank, es gibt heutzutage viele gute Mediziner, man muß
      sie nur finden, sich darum bemühen.
    • Jannis schrieb:

      Ja Nüssli, ich glaube auch, dass da sehr, sehr viel dran ist.

      Ein befreundeter Hausarzt meinte mal zu mir, dass seiner Einschätzung nach 90% aller somatischen Beschwerden psychisch bedingt seien und er hat auch die Beobachtung gemacht, nach der es einigen Patienten gelingt, durch vollständige Umstellung ihrer Lebensumstände wieder völlig zu gesunden. - Dafür muss aber wohl ein sehr markanter Leidensdruck her, die Veränderungsbereitsschaft sei eher marginal. Das kann man sich schon gut vorstellen: Wir alle leben in ständig reproduzierten Ritualen, und schlagen damit immer in die gleiche Kerbe, der Spalt wird immer tiefer, die Verletzung im gleichen Maße größer. Verlässt man aber diese Kerbe, schlägt man zunächst mal nur in die glatte Oberfläche.

      Auch hatte ich heute ein sehr langes Telefonat mit einer befreundeten Psychotherapeutin, die das gestützt hat und meinte, bei mir zum Beispiel läge das Problem darin, dass mir von Kindesbeinen an beigebracht worden sei, dass ich nichts Schönes beanspruchen dürfe und das würde ich wie ein Mantra vor mir her tragen, mich danach verhalten und mich damit letztlich selbst sabotieren. Wie der olle Maslow schon meinte, kindliche Defizite im Bereich der "Zuwendung" verursachen Probleme im Alter.

      Keine Ahnung, ob nur ich das verstehe, oder weitere Erläuterungen gewünscht sind....
      Schöner Text, mehr davon .. :)
      LGW
    • positives-denken schrieb:

      Was wißt Ihr über Spontanheilungen,-
      Berichte und Erfahrungen?

      br.de/mediathek/video/sendunge…ploetzlich-gesund100.html
      Spontan fällt mir nur das ein:

      Die Tante meiner Ex-Verlobten (wir alle Twens in den 70er) lag
      mit Krebs im Endstadium in der Klinik. Ein Schwager, der lange
      in Peru war, hat von dort "Heilmittel" besorgt, die Bedingung war
      Verschwiegenheit. Wochen danach ist sie als med. "Wunder" ent-
      lassen worden, Jahre später doch daran verstorben.
      LGW