Der Winter und speziell der Dezember

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    • Der Winter und speziell der Dezember

      ... scheint sich immer wieder auch auf die Seele auszuwirken. Einerseits sicherlich durch Lichtmangel, aber vielleicht auch durch bestimmte Erwartungen in dieser Zeit. Dieses Klischee von "alles rückt näher zusammen", welches so wunderschön von Knut Kiesewetter besungen wird in dem Lied Freesenhof (Hier der Text dazu). Wenn sich dieses melancholisch Wohlige nicht einstellt und die Einsamkeit erdrückend wird, dann schnurrt drinnen nicht die Katze sondern kratzt mit ihren scharfen Krallen an den Wänden der Seele entlang, indem es entweder in die Depression absteigt oder die Flucht nach vorn in die Manie wagt.

      In Foren genauso zu sehen, wie in der Realität. Dabei stellt man fest, dass die hässliche Fratze der Manie, die eher einer Karikatur darstellt, als den Menschen selbst, genauso wenig nützt und eine Alternative darstellt, wie die Depression an sich. Leiden viele in der Depression mehr im Stillen vor sich hin, so macht sich ein Mensch in der Manie völlig zum Affen und verliert darüber immer mehr an Kontakt, bzw. verhilft der anschließenden Depression zur selbsterfüllenden Prophezeiung, in dem dann der Mensch tatsächlich nach dem zurückgelassenen Scherbenhaufen allein darsteht.

      Schwierig ist es, wenn man sieht, dass der Andere nicht mehr in der Lage ist, die Realität wahrzunehmen und in seinem eigenen Film lebt. Die Wahnehmung desjenigen ist dann seine Realität in der er sich bewegt und die Außenstehenden haben anscheinend keine Möglichkeit dort Gehör zu finden.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Hallo Heike,

      wie schön die Weihnachtszeit ist oder nicht, daran muss auch selbst ein Stück weit arbeiten- z.B. auch indem man es bewuste genießt (z.B. sich mit jemanden verabreden und über den Weihnachtsmarkt schlendern und die viele Gerüche genießen).
      Erwartungshaltung ist eine ganz üble Sache und genau die ist es, die vieles kaputt macht. Innerhalb der Familie gibt es ja fast immer einen speziellen, für den die Sache der Horrortrip ist, weil er den Großteil der Arbeit am Hals hat. In der alten klassischen Verteilung war es die Frau, heute gibt es ja noch andere Modelle des Miteinanderlebens, aber auch da wird es einen geben, der sich hauptsächlich für bestimmte Dinge verantwortlich fühlt- z.B. die Sache mit der Kocherei. Es verwundert also keinen, dass Weihnachten statistisch gesehen die Zeit ist, an der Paare am meisten und heftigsten streiten und Beziehungen Eiszeit haben, bis hin zur Trennung. Und dann ist da auch noch diese Sache mit den Geschenken...
      Wer den ganzen Vormittag in der Küche steht, der ist nunmal heftig getresst und viele (nicht nur ich) können dann, wenn es endlich so weit ist, kaum was von dem Mahl mit Genuss einnehmen, weil man so unter Strom stand und dann kann man nicht einfach mal eben so umschalten. Ich für meinen Teil, hab dann mitunter keinen Appetit mehr und es ist auch nicht gerade wenig frustrierend, wenn das Zeug, was man in 4 Stunden gekocht hat, in 10 Minuten gegessen wurde.
      Als meine Ma ins Koma viel, da mussten wir andere Wege gehen. Das hat besser geklappt. Irgendwie war das ein klein bisschen entstresster, weil dann auch andere mitgeholfen haben. Da hat mein Vater dann auch mal die Kartoffeln geschält usw. Teamwork. Nicht, dass ich keine Kartoffeln schälen mag, aber es gab plötzlich keine Leitkuh mehr, die die Küche zudem für ihr Hoheitsgebiet erklärt hat. Es hat jeder mitgeholfen, so wie er es eben konnte. Das macht sogar Spaß.

      Appropos Depressionen in der Winterzeit: Wenn so dunkle Tage sind, wie es die letzten schon waren und auch heute (zumindest hier), dann hilft es mit etwas, wenn ich was von dem Vitamin-D nehme. Ich hab da so'n Produkt ausgegraben aus Micro-Pellets, das ist ganz nett und schmeckt auch ganz gut, im Vergleich zu anderen (das hier ist mit Maracuja-Geschmack, der ganz gut getroffen wurde). Leider hält der Effekt nicht übermäßig lange, denn die Pellets sind nicht retardiert, die lösen sich ja gleich auf, aber wer wollte, könnte sich auch retardierte Kapseln besorgen. Dafür kann man die Micro-Pellets immer und überall nehmen, denn man braucht dazu nichts trinken. Die Frage ist halt, ob man überhaupt ein Vitamin-D-Problem hat, aber wenn ich mich recht erinnere, hätte man schon im Sommer den Spiegel messen lassen müsen, um einen (ich nenn es mal) "Vorher-Wert" haben zu können, mit dem man den aktuellen Wert vergleichen könnte. Deshalb hab ich es einfach blind ausprobiert und es hat per Zufall geklappt.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Hallo Zaubernuss,

      ja, wie sehr so ein Teamwork sogar am Heiligen Abend Spaß machen kann, hatte ich vor zwei Jahren bemerkt, als ich mal nicht mit meiner Familie feierte, sondern meine Freundin bei mir zu Besuch war und wir es ganz gemütlich angingen, nichts Aufwendiges kochten, aber dennoch unseren Spaß hatten und es irgendwie völlig ungezwungen war. Seit einiger Zeit feiern wir auch eher den 21. Dezember.

      Ich hatte mir mal letztes Jahr den Vitamin-D-Wert messen lassen und danach von der Apotheke ein Präparat geben lassen. Aber es hat bei mir nichts bewirkt, trotz Einnahme nach Vorschrift :-(.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Hallo Heike,

      die Feiertage "entstressen" ist das Einzigste, dass hilft. Ich weis leider noch gar nicht, was wir Heilig Abend machen wollen. Ich fürchte meine Mitbewohnerin wird vielleicht nicht so beglückt sein, wenn ich da nicht groß helfen kann, denn leider Gottes habe ich an dem Tag bis 20:00 Dienst. So muss ich sehen, dass ich vormittags schon was vorbereite und wir abends dann gleich essen können. Das heißt aber auch pünktlich Feierabend machen. Ich hoffe das klappt alles. Im Grunde stresst mich das leider jetzt schon. Ich klammere mich an die Hoffnung, dass man für Heilig Abend nicht sowas aufwendiges vorgesehen hat, denn wenn ich großartig kochen muss, bin ich dann fertig, wenn ich nach Hause komme, denn der Inklusionsgedanke sieht vor, dass wir das alles übernehmen, was unsere Patientin/Kundin machen würde, könnte sie ihre Hände noch benutzen. Deshalb pflegen wir sie nicht nur, sondern müssen an dem Tag auch die ganze Family bekochen.

      Schade, dass dir das Vitamin-D nicht geholfen hat, aber bei mir hält der Effekt ja auch nicht lange. Ich werde die Tage noch was anderes ausprobieren, aber Details erst erzählen, wenn es spruchreif ist.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Das schönste Fest hatten wir mal bei Freunden, die schlicht gar nichts vorbereitet hatten, zumal sie mit dem Umbau ihres Hauses genug um die Ohren hatten, wir haben also auf der Bauststelle mitten im Bauschutt gefeiert. Stattdessen haben wir eine Sammelbeststellung beim italienischen Lieferdienst aufgegeben. Und ein tolles gemeinsames Thema hatten wir auch: Den Umbau
    • Jannis schrieb:

      Das schönste Fest hatten wir mal bei Freunden, die schlicht gar nichts vorbereitet hatten, zumal sie mit dem Umbau ihres Hauses genug um die Ohren hatten, wir haben also auf der Bauststelle mitten im Bauschutt gefeiert. Stattdessen haben wir eine Sammelbeststellung beim italienischen Lieferdienst aufgegeben. Und ein tolles gemeinsames Thema hatten wir auch: Den Umbau
      Das sind meist die schönsten Feste :) , an solche Feste erinner ich mich auch gerne.
      Einen 24.12. haben meine damalige Freundin und ich mit Beduinen, Dänen, Franzosen,
      Belgiern in der Sahara am grossen Lagerfeuer verbracht, diese Bilder sind unvergeßlich.

      Reine Kommerz-Weihnachtsmärkte der grossen Städte meiden wir seit Jahren, echt erz-
      gebirgiges Kunsthandwerk made in China finde ich abstoßend, diverse "Brühen" (Punsch?)
      auch.

      Aber es gibt bei uns sehr, sehr viele Miniatur-Weihnachtsmärkte rund um uralte Kirchspiele,
      auf alten Burgen etc. Dort gibt es auch viele ehrenamtlichen Stände der örtlichen Land-
      frauen, Vereine etc. Die Preise sind deutlich ziviler und die Qualität auch höher. Dieses
      Jahr fahren wir völlig auf frisch geriebene und gebackene Kartoffelpuffer mit Apfelmus ab,
      jamm jamm .. :)

      Jede Jahreszeit hat ihre ureigene Schönheit, etwas Einzigartiges, das sich zu betrachten
      und geniessen lohnt. Nur die austauscharmen, schwülen Hitzetage nahe 40° hasse ich wie
      die Pest, dann mag ich lieber einen eiskalten aber klaren Wintertag mit -30°, wie ich sie
      in Skandinavien kennen gelernt habe. Apropos, in Kopenhagen habe ich mal mit einer dän.
      Familie Jul-Fest gefeiert, menno, können Skandinavier/Innen saufen und feiern, das kannte
      ich vorher nicht.

      Den allgemeinen Konsumterror, um diese Zeit besonders drastisch, verweigere ich sowieso,
      Städte und Großstädte besuche ich nur sporadisch und zielgerichtet. Und damit fahre ich gut,
      alles andere ist doch nur ständige Wiederholung plus shit Input ! Dann sitze ich lieber im Garten
      und tanke ein bischen Licht und Sonnenstrahlen wie heute. :)

      Fressorgien gibt es bei uns auch nicht mehr, die Feiertage verbringen wir seit 5 Jahren ruhig und
      kuschelig, die Erinnerung an meine letzte ausgeprägte Manie vor 6 Jahren ist mir noch sehr präsent,
      keinerlei Wiederholungsbedarf ! Auch wenn ich durch den momentanen Behörden-Nerv ab und zu
      mal dysphorisch werde, hält das zum Glück nicht (mehr) lange an, letztes Jahr mit selbiger Situa-
      tion war das nicht anders. Man lernt nie aus .. :)

      Ich wünsche Euch eine beschaulich heimelige Winterzeit, eine schöne Wintersonnenwende samt
      Jahreswechsel und Zubehör.

      LG von wendelin