Bei mir ist es eigentlich nicht die eigentliche Arbeitsbelastung, die mich stört, sondern der begleitende perfektionistische Anspruch an mich selbst und damit immer die Angst, irgendwelchen Anforderungen nicht zu genügen. Das kann einen ganz enorm unter Druck setzen. Viel besser wäre die Einstellung, Dinge nur so "ungefähr" zu erledigen und sich eine gewisse Fehlertoleranz durchaus zuzugestehen. Kann ich aber nicht und ich bewege mich auch in dem beruflichen Umfeld anderer Juristen, die auch nicht blöd sind und auf jeden noch so kleinen Fehler gnadenlos einprügeln, tue ich ja auch. Das finde ich zwar nicht gut, aber anders funktioniert dieser sehr aggressive Job halt nicht, weshalb ich derzeit darüber nachdenke und dies auch bereits angeschoben habe, mich beruflich völlig neu zu orientieren und das hat dann mit der Juristerei nichts mehr zu tun.
Es hat mir immer schon sehr viel mehr Freude bereitet, Dinge aufzubauen, statt bestehendes mit juristischen Mitteln platt zu walzen, genau das ist aber leider sehr oft Inhalt eines Mandats. D.h. ich kann daraus keinerlei Befriedigung ziehen, irgendwen fertig gemacht zu haben, auch dann nicht, wenn mein Mandant darüber jubelt... In meiner Branche wird so viel Intellekt in nahezu kriegerische Auseinandersetzung verschwendet, den man an anderer Stelle sehr viel sinnstiftender einsetzen könnte.
Es hat mir immer schon sehr viel mehr Freude bereitet, Dinge aufzubauen, statt bestehendes mit juristischen Mitteln platt zu walzen, genau das ist aber leider sehr oft Inhalt eines Mandats. D.h. ich kann daraus keinerlei Befriedigung ziehen, irgendwen fertig gemacht zu haben, auch dann nicht, wenn mein Mandant darüber jubelt... In meiner Branche wird so viel Intellekt in nahezu kriegerische Auseinandersetzung verschwendet, den man an anderer Stelle sehr viel sinnstiftender einsetzen könnte.