Ist es für Bipolare schädlich zu früh aufzustehen?

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    • Liebe Heike,

      es gibt viele BP Betroffene die bekommen selbst mit starken Medis ihr Leben nicht in den Griff bzw. finden einfach nicht die passenden. Es kommt einfach darauf an wieweit eine Erkrankung fortgeschritten ist bzw. wieweit das Nervensystem geschädigt ist - irgendwann geht es nicht mehr ohne Stabilisatoren. Wie ich bereits vorhin erwähnte jeder muss das für sich selbst entscheiden - aber NICHTMEDIKATION hier zu posten die gewisse bzw grosse Risiken birgt ist ein NOGO.

      Nochmals allen ein besinnliches Fest!
    • Liebe Renate,

      ich setze meine Existenz nicht auf´s Spiel :-))

      Don´t worry.

      Umgekehrt könnte ich argumentieren, jemand der Psychopharmaka nimmt, spielt mit seiner Existenz
      aber ich verstehe das (k)einer aus Spaß Psychopharmaka nimmt
      und bin froh und dankbar keine zu brauchen.

      Ich würde dich gern bitten, diese Angstmacherei zu unterlassen.
      Könntest Du das, würdest Du der Bitte bestimmt gerne nachkommen.

      Ängste haben etwas irrationales. Kann und will ich nicht wegargumentieren.

      Dir ein besinnliches Weihnachtsfest :)
      Ich wünsche Dir, was Du dir wünscht :goodjob:
    • Ich mache hier keinerlei Angst - du hast aber offenbar Angst?! Jeder der seine Medikation absetzt lebt damit - ich weiss das aus eigener Erfahrung - ich hab auch gemeint es geht ohne und das "relativ lange" samt Job gut geschafft - nur der Preis dafür war sehr, sehr hoch. Daher bin ich GEGEN SOLCHE POSTINGS.

      OB MAN MEDIKAMENTE BENÖTIGT ENTSCHEIDET EIN ARZT - Medikamente zu benötigen und krank zu sein ist kein Schande - das zu negieren und sein Leben zu versauen eine DUMMHEIT!!!

      Aber das bleibt jedem selbst überlassen - sicher es gibt viele schlechte Ärzte in diesem Bereich und es dauert bis man einen Arzt seines Vertrauens findet.

      Aber BP ist kein Schnupfen - also wer eine Manie riskiert riskiert damit auch unüberlegte Geldausgaben etc. und andere Dinge die seine Existenz gefährten - das kann bis zum Verlust der Wohnung gehen.

      lg
    • Selbstbestimmtheit!

      Solange ich dazu in der Lage bin, trifft NIEMAND ANDERES ALS ICH (!) die Entscheidung darüber, ob ich Medikamente einnehme oder nicht!!! Du solltest mal darüber nachdenken, wie pathologisch deine Aussage ist. Du begibst dich damit in eine ganz schwierige, untergeordnete Position des unmündigen Patienten und fügst dich bedingunglos in dein Schicksal.
      Weist du, andere kämpfen wie die Löwen für jedes Fünkchen Selbstbestimmtheit! Und das ist auch gut so! Außerdem würde ich es für einen Fehler halten, Psychiatern generell so viel Macht über ihre Patienten zu geben. Gewiss, wären manche dieser enromen Herausfoderung charakterlich gewachsen, aber manch anderer womöglich eben auch nicht. Aber das was du schreibst, ist nicht die Realität. Jeder psychiatrische Patient kann selbst bestimmen, solange er nicht betreut ist!!

      SELBSTVERSTÄNDLICH kann Tobi schreiben, dass er keine Medis nimmt. Sonst können wir ja auch gleich ins deutsche Forum umziehen. Es ist doch erfreulich für andere (z.B., die gerade frisch diagnostiziert sind), dass es auch Leute gibt, für die die Erkrankung nicht Gewissheit mit einem bestimmten Schickal bedeutet und lebenslanges Angewiesensein auf Medikamente, sondern, dass man eventuell im Zuge eines langen Entwicklungsprozesses einen anderen Weg gehen kann, wenn man GEWILLT ist, AN SICH ZU ARBEITEN (und nicht nur Medikamente zu schlucken und die die ganze Arbeit machen zu lassen- was ich eh für Augenwischerei halte).
      ENTSCHEIDEND ist einzig, dass er nicht versucht, andere dazu zu bequatschen, es nachzumachen und das Weglassen der Medis für die einzigs wahre Religion zu verkaufen!!!
      Und wenn ich eines sagen darf: Ich kenne Tobi nunmal persönlich und kann versichern, dass er mit seiner Wahl sehr gut fährt. Er ist (immerhin nach außen, in seinen Kopf kannich ja nicht schauen) einer der ausgeglichensten Bipolaren, die ich kenne und kann sich das sehr gut leisten! Selbstverständlich kennt er das Risiko und ich denke, dessen ist er sich bewusst. Du kannst nicht alle Bipolare über einen Kamm scheren! Im Übrigen wirkt er auch ruhiger und aufgeräumter, als viele der sogenannten "psychisch Gesunden"- by the way

      Außerdem stimme ich ABSOLUT NICHT mit der Aussage überein, dass man mindestens 2 Stabilisierer braucht. Wo steht das denn? Aber dafür sind wir ja hier auf einer Diskussionsplattform. Ich vermute dahinter eine gewisse Unwissentheit über diverse Spielereien der Bipolaren Störung, die nicht so bekannt sind. Selbst in Fachkreisen ist man sich nicht ganz einig, was alles zum Formenkreis reingehört. Es gibt auch Krankheitsaspekte, die sind nicht zwingend therapiebedürftig. Die Frage ist dahinter: Was behandelt man? Ab wann behandelt man? Denn: Warum sollte man etwas behandeln, dass keinen Leidensdruck verursacht. Nicht jede kreative Hypomanie muss man sofort im Nichts ersticken.
      Was mich angeht, so habe ich noch nie in den ganzen fast 16 Jahren mehr als einen mood stabilizer genommen und gehöre zu allejnen, die trotzdem in eben dem gleichen Zeitraum noch keinen einzigen stationären Klinikaufenthalt hatten, trotz des atypischen Verlaufs und der Komplexität des Störungsbildes. Ich denke, das spricht für sich. Und ich bin nicht die einzigste Bipolare, die nicht zig mood stabilizer schluckt.

      Unser Job ist es, das Beste für uns rauszuholen. Das bedeutet aber auch, kritisch zu hinterfragen, was Sinn macht und wer und was einem gut tut. Ein Stimmungskalender macht sich zu dem Zweck ziemlich gut (leider sind viele zu bequem zu). Da kann man direkt dran ablesen, ob bestimmte Medis/Veränderungen der Dosis usw. etwas bringen oder nicht, genauso, wie Alternatives (Mediation) und Psychtherapie-Effekte ect. Man kann ja alles mögliche mitdokumentieren für eine Verlaufskontrolle.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Lieber Nüssli,

      gerade mit dieser Erkrankung hast schneller als du denkst nach einer Manie bzw. Rückfall einen Sachwalter und eine Zwangeinweisung ins Spital mit Zwangmedikamedikamentation samt Netzgitterbett am Hals. Da kannst kämpfen wie ein Löwe wie du willst - da bist machtlos und hast noch viel Glück wenn du noch genug arbeitsfähig bist das du es nach einigen Jahren aus der SW rausschaffst - denn normalerweise schaffen die meisten das im Sarg.
      Ganz zu schweigen davon, daß der Sachwalter natürlich nur für Mietüberweisung etc. eine Menge Geld von dir kassiert in all den Jahren.

      Also wenn du persönlich solche Risiken eingehen willst dann ist das deine ganz persönliche Angelegenheit - aber verleite nicht irgendwelche nicht stabilen anderen BP dazu - das ist einfach grob fahrlässig - denn alle Dinge haben zwei Seiten. Und ein Rückfall kann u.a. diese Folgen haben.

      Mit werten Grüssen
    • @ Tornas

      (Ich bin übrigens eine "SIE" - siehe mein Avatar :) )

      Du hast meinen Beitrag irgendwie nicht richtig gelesen :?: Ich bin hier nicht derjenige, der ohne Medis lebt --> das ist Tobi. Da haste was durcheinandergeworfen. Ich habe darauf hingewiesen, das er hier schreiben kann, was er will, solange er andere nicht zu was unsinnigem anstiftet.

      Mir als rapid cycler braucht man nicht erzählen, wie schnell man einen Rückfall bekommen kann. Ich werde selbst mit Medis niemals so stabil, dass ich über längere Zeit (wir reden hier nur von Wochen) annäherungsweise symptomfrei wäre. Ich selbst würde keinem empfehlen ohne Medis das durchhalten zu wollen. Allein schon wegen all der Nervenzellen, die während der Krankheitsphasen sinnlos untergehen, ganz zu schweigen wegen der möglichen Konsequenzen. Dennoch würde ich keinen verurteilen wollen, der den Kampf ohne aufnimmt und de facto schlägt Tobi sich besser, als viele andere mit Medis. Man muss sich das eben auch vom Krankheitsbild her leisten können.

      Ich nehme an ein Sachwalter ist bei euch das gleiche, wie bei uns der gesetzliche Betreuer? Das das bei euch so viel kostet ist aber komisch. Ich selbst bin ja gesetzlich bestellter Betreuer für meine Mutter (weil schwerer Hirnschaden) und ich kann nicht mehr als 300 Euro pro Jahr rückerstattet bekommen und meine Mutter muss für die Betreuung so lange nichts bezahlen, solange sie nicht mehr als 50.000 Euro Vermögen beseitzt (aber ich glaube erst kürzlich wurde es auf 25.000 runtergesetzt). Ich kann mir nur vorstellen, dass solche horrenden Kosten zustande kommen, wenn die Betreuung von einem hauptberuflichen Betreuer ausgeübt wird. Dann würde ich aber beim Gericht darum bitten, dass als Betreuer ein Verwandter (insofern Verhältnis soweit tragfähig) oder Bekannter eingesetzt wird, um die Kosten niedrig zu halten.

      Tornas schrieb:

      gerade mit dieser Erkrankung hast schneller als du denkst nach einer Manie bzw. Rückfall
      Das ist genaus das, was ich meine, wenn ich sage: Du kannst nicht alle über einen Kamm scheren. Ich bekomme keine Manien von alleine.
      Im Gegenteil: bestimmte Medikamente lösen bei mir solche Phasen sogar aus bzw. führen dazu, das das rapid cycling immer schneller wird, bzw. wieder gehäuft Hypomanien auftreten (selbst mit Lamotrigin muss ich vorsichtig sein, mit Antidepressiva sowieso). Einfach irgendeine Pille nehmen und gut ist, funktioniert so nicht. Es ist viel viel komplizierter. Manchmal richten Medikamente auch mehr Schaden an, als sie nützen.
      Auch würde ich niemals mehr nehmen wolen, als ich wirklich brauche wegen der Gefahr von Langzeitschäden. Ich hänge nämlich an meiner Leber, Niere ect. und ich habe auch überhaupt keine Lust ein metabolisches Syndrom zu entwickeln und z.B. mit 55 schon an nem ACS zu sterben oder Vergleichbares....
      Das betrifft auch die Medis, die so gerne zum Schlafen verschrieben werden und auch mood stabilizer sind dem Schlafen nicht immer gerade sehr zuträglich- um mal auf das Ausgangsthema zurückzukommen.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Hallo Nüssli,

      sicher muss jeder selbst genau die Nebenwirkungen und den Nutzen bzw. die Risiken der Medis abwägen die er nimmt. Es gab bei mir auch einige die gingen überhaupt nicht - da hab ich zu meinem Arzt auch sofort bei manchen nach einiger Zeit gesagt die schleifen wir aus.

      Das Gericht bestimmt hier gerne Rechtsanwälte als Sachwalter zur Vermögensverwaltung und sonstigem - aber auch andere Personen die das machen (es sei denn sie erklären sich es unentgeltlich zu tun) haben lt. Gesetz Anspruch auf 5 max 10% des verwalteten Einkommens. Bei Familienangehörigen ist das so eine Sache - würde ich eher abraten (jetzt aus eigener Erfahrung). Wenn du dann eine reguläre SW Abrechnung vor Gericht legen musst (als Privatperson) ist das total kompliziert (musste ich für mich selbst machen als eine Freundin mich netterweise zum Schluss "vertrat") - eine händische "Einnahmen-Ausgaben-Rechnung" - obwohl ich beruflich auch etwas Buchhaltung gemacht habe - nun meine hat auf den cent gestimmt aber frag nicht wieviele Stunden ich gebraucht habe und die wollten Belege haben wofür es normalerweise keine Belege gibt ...- am besten nicht anstreifen! Wird auch nur gemacht wenn irgendwer sie bei Gericht bestellt - nahe Angehörige, Spital...

      lg R
    • Zaubernuss schrieb:

      Das ist genaus das, was ich meine, wenn ich sage: Du kannst nicht alle über einen Kamm scheren. Ich bekomme keine Manien von alleine.
      Im Gegenteil: bestimmte Medikamente lösen bei mir solche Phasen sogar aus bzw. führen dazu, das das rapid cycling immer schneller wird, bzw. wieder gehäuft Hypomanien auftreten (selbst mit Lamotrigin muss ich vorsichtig sein, mit Antidepressiva sowieso). Einfach irgendeine Pille nehmen und gut ist, funktioniert so nicht. Es ist viel viel komplizierter. Manchmal richten Medikamente auch mehr Schaden an, als sie nützen.
      Auch würde ich niemals mehr nehmen wolen, als ich wirklich brauche wegen der Gefahr von Langzeitschäden. Ich hänge nämlich an meiner Leber, Niere ect. und ich habe auch überhaupt keine Lust ein metabolisches Syndrom zu entwickeln und z.B. mit 55 schon an nem ACS zu sterben oder Vergleichbares....
      Das betrifft auch die Medis, die so gerne zum Schlafen verschrieben werden und auch mood stabilizer sind dem Schlafen nicht immer gerade sehr zuträglich- um mal auf das Ausgangsthema zurückzukommen.
      Hallo Nüssli, Du wirst eine sehr gute Fachkraft (bereits sein !?) werden ! Die Schamanen
      sagen, daß nur der verwundete Heiler wirklich heilen kann, das selbst Erlebte ist halt
      nicht nur theoretisch !

      Gäbe es eine "Pille", die mir das Elend der zu massiven Schwankungen nehmen könnte,
      ohne meine "für mich selbst schwer erarbeitete Persönlichkeit" ins Nirvana zu schicken,
      würde ich sie sicherlich nehmen.
      Daher blieb mir nur als Weg, soviel wie möglich an mir zu arbeiten, mich entwickeln zu
      wollen, schon als 8 jähriger faszinierte mich Hatha Yoga im Bücherschrank des Vaters.

      Als Teen in der Pubertät war das ultraultrarapidcycling ganz besonders grausam: Ich
      konnte 'eine Fete völlig an mich reissen', um Stunden später in völlige Depression (und
      auch Aggression) zu verfallen, wie ein bösartiger Horrorfilm.
      Kein Wunder, daß ich an der Bühne gelandet bin, nirgendwo gibt es mehr "Komödie und
      Tragödie", es ist ein Lebensstil (auf, mit und hinter der Bühne), mit dem ich beruflich
      leben konnte (heute wird das wegrationalisiert, technisiert, monitär optimiert und ver-
      liert die Seele).

      Ich lese Dich auch deshalb so gern, weil es immer wieder tief aus dem Inneren kommt,
      Du kannst mich immer wieder überraschen :)
      Falls das "Backfisch-Art (Kunst)" sein sollte, dann wünsche ich Dir, daß Du Dir das mög-
      lichst lange erhalten kannst ! :!:


      Meine Jüngste hat letztes Jahr ihr 12er Abi auf dem lokalen Elite-Gym gemacht, jetzt
      ein freiwilliges soziales Jahr in einem Bethel-Wohnhaus, auch mit bipolaren, älteren
      Menschen. Mit einer gewissen Erleichterung höre ich sie erzählen, wie "harmlos" ich
      doch im Grunde sei. :) Mal schauen, ob sie im Sommer noch Psych. werden will .. ?
      Sie ist ein "Backfisch", manchmal nur sehr schwer zu nehmen, ich muß mir viel Mühe
      geben und manches runter schlucken. Aber es macht Freude, zuzuschauen, wie sie
      an eigener Souveränität gewinnt, was kann sich ein Vater mehr wünschen ? :banana:


      Psychische (gesellschaftliche) Erkrankungen haben zig Tausende Ursachen, Prävention
      geht vor Therapie, weiche Wege vor Geschäftsinteressen.


      Schöne und entspannte Festtage wünscht wendelin
    • Jetzt erröte ich aber :love:

      Aber lass nur: Erst heute wurde ich erst wieder für meinen eigenwilligen Weg getadelt, aber den Jungmedizinern zieht es bei meiner Medikamentenkombination die Schuhe aus, während ich da völlig entspannt sitze und mir vollkommen klar ist, dass ich keine Manie auf das Modafinil bekomme (warum sollte es auch, das Zeug entspannt mich, wie sonst nix auf der Welt).
      Aber niemand kennt meine Macke so gut, wie ich. Na ja denen fehlt vielleicht noch die Erfahrung. Mit der Zeit werden sie sehen, dass meine Vorhersagen bezüglich des Krankheitsverlaufes absolut verlässlich und zutreffend sind und das ich sehr wohl ohne Manie-Schutz auskomme und genaz genau spüre, was ich nehmen kann, ohne das ich in Richtung Manie rutsche und was nicht. Bei meinem früheren Arzt war das kein Thema, aber der war ja schon fast 50, während die Herzchen, die mich heute behandeln, erst Mitdreißiger sind und doch noch sehr am Lehrbuch kleben und immer gleich so nervös werden, wenn ein Patient nicht nach Schema F läuft. Aber ich versteh auch nicht, wie man auf die Idee kommen kann, dass sich bei mir alles so verhält, wie bei den meisten anderen Bipolaren, zumal ich ungewöhnlich auf alle möglichen Medikamente reagiere.

      Anfang des Monats ging es mir ja zwischenzeitlich mal ziemlich schlecht. Zu dem Thema sagte meine Ärztin, ich solle dann doch vorbeikommen, wenn sowas ist. Haha hab ich gelacht. Wenn ich noch die Wohnung aus eigener Kraft verlassen könnte, wäre der Zustand nicht so schwer. Davon mal abgesehen, was wollen sie denn machen? Die Dosis erhöhen? Für diesen Gedankenblitz brauche ich weder einen Psychiater und schon gar keinen stationären Klinikaufenthalt. Davon mal abgesehen, welchen Unterschied soll es denn machen, ob ich zu Hause Trübsal blase ode dort? Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit würden mich die Mitpatienten nerven und eine veränderte Umgebung ohne höchstpersönlichen Rückzugsbereich würde mich schwer stressen und schlafen könnte ich dort erst recht nicht. Ich hasse es wie die Pest in einem fremden Bett schlafen zu müssen mit dieser ekligen Klinikwäsche drauf und am besten noch einem schnarchenden Mitpatienten. Da würde ich im Handumdrehen noch mehr am Rad drehen. Mit Schlafmedis braucht man mir dann nicht kommen. Ich zeige ja keine Wirkung drauf.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Liebe Renate,


      auch ob ich Medikamente benötige, entscheide ich natürlich selbst.

      Es ist nicht so, das ich eine Krankheit negiere, sondern[b] das ich meine Gesundheit bejahe.[/b]

      Ein wenig Angst, Urangst? habe ich tatsächlich wegen "sozialer Ächtung."
      Vielleicht gebe ich Dich falsch wieder, das kannst Du gerne korregieren..

      Wenn Du schreibst "Nogo" dann verstehe ich Dich so, das gewisse Lebensläufe,
      wie eben z.B meiner, gut ohne Medikamente zu fahren hier nicht gepostet werden sollten.

      Und wenn es soweit geht, gewisse Sachen am Liebsten verbieten zu wollen,
      dann denke ich tatsächlich das das etwas mit masiven Ängsten zu tun hat,-
      auch wenn ich Dir da nichts unterstellen möchte.


      Lieben Gruß

      Tobias


      P.S es gibt auch Fälle wo ich demütige sage, ob es nicht doch gut wäre es mit Medikamente zu versuchen,-
      jedenfalls eine Zeit lang.
    • Lieber Tobias,

      es liegt mir fern dir vorzuschreiben was du tust oder nicht - nur bringst du mit solchen Postingst leider ev. andere Erkrankte die nicht so stabil sind auf falsche Gedanken- bzw. in massive Schwierigkeiten.
      Ich kann gut nachvollziehen das man Medikamente ablehnt - ich hab das alles hinter mir und versteht das sehr gut und erst sehr massive äussere Probleme haben mich Schlussendlich dann diesen Weg beschreiten lassen und ich bin sehr froh darüber.

      Ich wünsch dir ein schönes Fest! lg R
    • Ich halte es übrigens für sehr viel gefährlicher, wenn hier jemand über seine Suizidphantasien postet und detailreich schreibt, wie er sich auf sein Ableben vorbereitet. Das könnte für wen anders tatsächlich ein negativer Trigger sein.

      Tobi hingegen fordert hier doch niemanden zu irgendwas auf. Derjenige, der hier unterwegs ist, bekommt in unserem Forum alles geboten. Das reicht von "keine Medikamenteneinnahme" über "durschnittlicher bipolarer Psychopharmakawahnsinn" bis hin zu "exotischem Experimentieren" (ich sage nur als Highlight: selbstgebastelte Ketamin-Zäpfchen..als Bipolarer kann man seine Kreativität ja auf unterschiedlichster Weise ausüben :biggrin: ). Man muss schon unglaublich naiv sein, würde man aufgrund eines Forenbeitrages (von vielen unterschiedlichen wohlgemerkt) sein Medikament einfach absetzen. Ich würde eher vermuten, der war sich mit seinem Medikament vorher schon nicht "ganz grün" und hat dann nun noch das I-Tüpfelchen gefunden, um damit endgültig zu brechen. Und selbst wenn einer mal anfängt eigenmächtig abzusetzen: Den meisten wird es vermutlich relatv schnell relativ schlecht gehen und merken dann, dass sie ohne nicht zurechtkommen. Das spielt im Prinzip aber eher dem Medikament in die Hände. Es ist ja ein generelles Problem unter uns, dass man nach einer Weile der Besserung sich nicht mehr 100% einfühlen kann, wie es war, als es einem wirklich schlecht ging (man hat sich distanziert) und sich der eine oder andere fragt, ob er das überhaupt noch braucht, weil es so verführerisch gut läuft. Er hat dann aber nicht bedacht, das das die eigentliche Leistung des Medikaments ist und es einen guten Grund gab, warum es überhaupt verordnet wurde. (Aber das ist nur eine Theorie und würde natürlich nicht funktionieren, wenn derjenige nicht schnell an compliance zurückgewinnt und einsichtig wird, ehe er voll in eine Krankheitsphase abrutscht).

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Liebes Nüssli*,

      "verführerisch gut läuft" klingt für mich gefrährlich :boese:

      Was versehst Du unter verführerisch gut läuft?

      Ich habe abgesetzt, als ich mich stabil genug gefühlt habe.
      Klar ist, das wenn die Ärtzin zu mir sagt "Ohne Medikamente wird das bei Ihnen nichts."
      dann liegt darin eine kleine Extraherausforderung,
      weil ich nun doppelt in der "Pflicht" bin, es verantwortungsbewußt auf die Reihe zu kriegen.

      Oder ganz anders ausgedrückt: "Wer den Schaden hat, braucht sich um den Spott nicht sorgen."
      Und ich freue mich, das der Spott ausbleibt :)
      sondern im Gegenteil, ich ein schönes positives Feedback in diesem Fall von Dir bekomme :silentlove:

      Ich persönlich habe nicht abgesetzt als ich in einer euphorischen Stimmung war,
      eher wie in der Erwartung eines Sprinters, der seine Kräfte vor dem Start mobilisiert
      und bereit ist alles zu geben und weiß das er gewinnen wird.
      (oder sich selbst davon überzeugen möchte, das er gewinnen wird :-))

      Da haben wir es wieder. Positives-Denken. Erwischt ;)

      Auch in Hinblick auf Renate (weil meine Posting eine so unglaubliche Wirkung haben :-)))
      ich hatte das Absetzen nicht auf die Leichte Schulter genommen und würde
      auch nicht aufrufen das zu tun.

      Ich finde das Thema Medikamente Ja / Nein
      ist ein so persönliches, das man da keinem irgendwie reinreden sollte.

      Wer sich Nicht leidenschaftlich für "heil-sein" Bewußtseins und Persönlichkeitsentwicklung interessiert,
      der wird seine Krankheit, wenn er denn erst mal eine hat nicht mehr los,
      im Gegenteil wird es nur schlimmer.
      Vielleicht täusch ich mich da auch, aber das ist was ich meine, in meiner Umgebung zu beobachten.

      Was Leistungs des Medikamentes ist und was die eigene ist, wird man nie trennen können.

      Es kann auch eine Leistung sein, sich zu entscheiden ein Medikament überhaupt erstmal zu nehmen.
      (Und dann bitte auch in einer positiven Erwartungshaltung.)

      Mit Sicherheit gab es einen guten Grund Medikamente zu nehmen,-
      die Frage fortlaufend ist, besteht dieser Grund jetzt?

      Diese Frage verlangt eine gewisse Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.


      Du weißt wie sehr ich die Psychologie und das was darüber hinaus geht liebe
      und damit ein mehr als gegenüber liegendes Gleichgewicht gegenüber Psychopharmaka.

      Was ich bei Dir ganz deutlich sehe, falls ich mal klugscheißen darf,-
      Was bei Dir abgesehen von den Medikamenten nicht zu trennen ist, ist die Leistung der berufliche Herausforderung ein Studium zu absolvieren,
      als die Art von einer permanten Dauerprüfungssitutaion.

      Was bließe übrig, wenn Du diese Streß von den Symptomen abziehen könntest?
      Wenn Du dich sicher in Deinem Studium fühlst..
      Deshalb ist es mit diemsem Streß umzugehen,- vielelicht sogar in etwas positves zu verwandeln,
      was ich mir für Dich wünsche.

      Ich wünsche Dir so sehr, eine erfreuliche Antwort auf die Frage, wie Du das Studium erfolgreich meistern kannst.
      Es ist für mich ganz ungeheuerlich sich Ziele zu setzen, über die aber andere ein Stück weit urteilen.
      Das ist eine Situation in der ich ganz und gar nicht ausgesetzt bin
      und ich wünsche Dir so, das Du dein Studium mit Selbstbewußtsein undb bei aller Ernsthaftigkeit mit Spaß absolvierst.

      Ohne Dir zu Nahe zu treten und da ich es von mir selber kenne, darf ich in den Raum legen, das es als sekundärer Krankheitsgewinn allzumenschlich ist,
      sich aus Sorge von Prüfungssituationen in "die Krankheit" zu flüchten.

      Als ich meine Ausbildung nicht beenden konnte, war die Krankheit meine große Rettung und Anker.
      Evtl. erst Jahre später sieht man, welche neuen Tore, Wege und Freiheiten sich durch"Scheitern",
      entwickelt haben und das alle so und nicht anders einen Sinn gemacht hat.

      Vielleicht ist es sogar so, ohne Scheitern, keine Entwicklung?!


      Frohe Weihnachten!!!


      Tobias*

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von positives-denken ()

    • Liebe Renate*,

      über das Stadium Psychopharmaka kategorisch abzulehnen bin ich glücklicherweise,- wie Du auch hinaus gewachsen.


      Auch wenn Du es andeutdest, denke ich würde Lügen, wemm ich behaupten würde, das ich nur erahnen könnte, wie schwer der Weg bei Dir war,
      bis zur Entscheidungsweg Psychopharmaka zu nehmen.

      Meinen tiefen Respekt und Glückwunsch vor der Entscheidung !

      Vielleicht kann ich jetzt ein wenig erahnen, wie schwer Dir das gefallen ist.
      Dein Weg ist immer richtig.

      Frohe Weihnachten
      und von Herzen alles Gute :goodjob:


      Tobias*
    • @ Tobi

      Mit "verführerisch gut" meine ich, wenn man Medikamente über längere Zeit nimmt und man keine/kaum Symptome mehr hat, dass man dann glaubt, die Neurochemie im Gehirn hätte sich erholt (was sie tatsächlich vielleicht auch ein Stück weit hat) und man könne es doch jetzt ohne versuchen. (Um dann festzustellen, dass es die eigene Birne ohne entsprechende Tablettchen eben nicht auf die Reihe bekommt- jedenfalls bei den meisten).

      Klar, darfste ne Runde klugscheißen (ich lass mich ja auch immer wieder dazu hinreißen *g* :scheinheilig: ). Und du hast auch noch vollkommen Recht: Ein Studium machen zu wollen ist Dauerstress, vor allem, wenn man es paralell dazu selbst finanzieren muss. Mein Gott, was wäre mein Leben leichter, wenn ich nicht nebenher arbeiten müsste *träum*. Dann könnte ich mich den lieben langen Tag der Psychologie widmen und auch Studien gescheit lesen...so hetz ich von einem zum anderen. Vor allem bin ich ja auch so ein kleiner Perfektionist. Indem, was mich interessiert mag ich es gar nicht, womöglich nur Durchschnitt zu sein. Man, ich hätte anfangen sollen Lotto zu spielen oder reich heiraten. Mensch, das wärs gewesen... :devil:

      Ja und um deine Frage zu beantworten: Wenn ich die Doppelbelastung nicht hätte, würde es mir sehr viel besser gehen. Wenn ich nach Plum Village ziehen und mein Leben dem Buddhismus schenken würde, dann wäre ich wahrscheinlich (insoweit) geheilt, dass ich ohne Medikamente leben könnte. Das ist meine ernsthafte Überzeugung! Ich glaube daran, das das möglich ist. Da ich aber weder das eine zu ändern vermag und mir das andere auf Dauer zu langweilig wäre, wird daraus wohl nichts werden. Es bleibt nur eines: Weiterentwickeln, indem Maße, der mir zur Verfügung steht, wenn ich bereit bin dafür ernsthaft etwas zu machen.

      Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass auch du deinen Weg findest und vor allem stabil bleibst. Von mir aus: gehe in die Welt und zeige, dass es sehr wohl auch anders geht. Ich finde das mutig und ich weis wie schwer das ist. Erst am Montag musste ich meinen viel kleineren Kampf wieder bestreiten und klar machen, dass man auch ohne Manieschutz auskommen kann und trotzdem gewisse Medis nimmt. Ab und zu zeige ich ganz gern mal, dass es keine Gewissheit gibt und keine Regel ohne Ausnahme und das Bipolare, die die ERkrankung schon lange haben, manchmal besser wissen, was sie vertreten können und was nicht.

      *drück dich einmal lieb* dein Nüssli :love:
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.