Frieden?!

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    • Ich musste dieses Jahr nicht flüchten in einem unsicheren überfüllten Boot in Länder, die mich nicht willkommen heißen. Ich musste nicht hungern, nicht durst ertragen. Meine Wohnung ist warm, brauchte dieses Jahr nicht um mein Hab und Gut fürchten oder gar um mein eigenes Leben. Dieses Jahr habe ich noch in Frieden gelebt und die Kriege, die Gewalt und der Hass war noch relativ weit entfernt.

      Dieses Jahr war noch relativ friedlich hier, aber das ist wohl ein Gut, dass leider immer weniger Menschen so erleben dürfen. Aber dieser "Frieden" fühlt sich wie eine Eisscholle an, die herumtreibt und im Klimawandel immer kleiner und dünner wird. Ist es das letzte Weihnachten und der letzte Jahreswechsel, den wir noch in einer relativen trügerischen "Friedlichkeit" erleben werden?

      Nie wieder Krieg, haben die Altvorderen gesagt, die ein oder gar zwei Weltkriege erlebt hatten, sie sterben langsam aus.

      Letzte Woche feierte ich mit Klienten zusammen eine "Weihnachtsfeier". Viele verschiedene Nationalitäten saßen friedlich beisammen. Eigentlich wollen die Menschen doch nur eines, ein würdevolles Leben leben und doch scheint dies seit Menschengedenken etwas zu sein, was das "Schwierigeste" überhaupt ist. Die gemeinste Gemeinheit scheint sich leichter umsetzen zu lassen, als ein friedliches würdevolles Leben. Schon seltsam.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Ein schöner Text, liebe Heike. Ich will doch nur in Ruhe gelassen werden, wenn andere meinen, im "Schwanzlängenvergleich" siegen zu müssen, mögen sie das untereinander ausmachen, was habe ich damit zu tun? Schwanzlängenvergleiche waren letztlich Auslöser jedes Krieges, deshalb sind Kriege auch eine typisch männliche Angelegenheit, man könnte bei Krieg schon fast von einem Testosteronüberschuss-Syndrom sprechen.