Wie sieht euer Alltag aus...

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    • connie schrieb:

      dann ziehe ich mich lieber zurück. Mir geht aber nichts ab. Das Meiste unternehme ich mit meinem Mann und das passt schon.
      Liebe Connie,

      das ist bei mir auch nicht so viel anders, das Meiste unternehme ich
      mit der Frau, hin und wieder auch mit den Kids. Die sind gross und
      gehen ansonsten eigene Wege.
      Neue Freundschaften haben meist nicht sehr lange gehalten, was
      sicherlich auch der Bipolarität plus mancher Kompromisslosigkeit
      geschuldet war. Allerdings gibt es ein paar Freundschaften, die schon
      viele Jahre/ Jahrzehnte bestehen, aber wir sehen uns auch nicht regel-
      mäßig, manchmal vergehen sogar Jahre. Dafür sind dann gelegentliche
      Treffen umso intensiver.

      Eine relative Couch Potato bin ich auch geworden, jedenfalls im Vergleich
      zu früheren Zeiten. Parties, Kneipen etc. reizen mich überhaupt nicht mehr,
      my home is my castle, dort fühle ich mich am Wohlsten. Tja, und dann wird
      man auch "runder", über 50 tut auch noch mal was dazu. :(

      connie schrieb:

      Ich habe kaum an etwas Freude
      Das kann man ändern, wenn man denn will bzw. daran arbeitet. Ich habe ein
      paar Leidenschaften wieder neu entdeckt, und denen gehe ich sehr gerne nach,
      ohne mich dafür "antreiben" zu müssen. Allerdings musste ich das wieder "lernen",
      dafür waren die Rehas gut. Vorher ging es mir wie Dir, die Arbeit war der zentrale
      Punkt ausserhalb der Familie, für mehr blieb keine Zeit und Energie.
      Und wenn dann die Arbeit, das Arbeitsumfeld Ärger machte, war das schon ganz
      schön bedrohlich, weil die Sinnhaftigkeit gefährdet war.
      Letztendlich folgten "innere Kündigung", Depressionen, Phasen und irgendwann
      war es vorbei. Aber ich wein dem keine Träne nach, wunderbar, mache Fratze
      nicht mehr sehen zu müssen. :biggrin:

      connie schrieb:

      In meinem Kopf befindet sich derzeit ein großes Fragezeichen, weil ich nicht weiß, wie weiter tun, um endlich wieder einmal etwas Frohsinn zu empfinden, vielleicht auch wieder das eine oder andere Mal ein Glücksgefühl empfinden zu können. Ich habe privat einige Baustellen, außer das ich meine Lieben habe, geht seit vielen Monaten so ziemlich alles nur schief, läuft sehr schlecht und die Pechsträhne nimmt und nimmt kein Ende.
      Pechsträhnen sind fies, aber auch die sind endlich. Es gab Zeiten, da fühlte ich
      mich fast schon "verflucht", es nahm einfach kein Ende. Mittlerweile gehe ich
      das wohl anders an, jedenfalls hat sich dieses Gefühl aufgelöst, ich habe auch
      bedeutend mehr Lebensfreude wieder gefunden. In dunkelen Zeiten ist das
      mein Licht am Horizont, das mir den Weg weist, schlechte Zeiten gehen vorbei.

      connie schrieb:

      Und nun ist mir der Chef nur mehr wie ein rotes Tuch, wenn ich dran denke, was da wieder auf mich zukommt, wenn er vom Urlaub retour ist.
      Oh, das kenne ich auch nur zu gut, wir sind häufig heftig aneinander geraten.
      Nachdem er mal vor Zeugen ein paar dusselige und arrogante Bemerkungen
      abgelassen hatte, habe ich meiner (bereits manischen) Wut in der Nacht
      Ausdruck verliehen und ihm ne 2 seitige Mail geschrieben, die er dann morgens
      bei Dienstbeginn fand. Das waren dann echte Watschn, zwar sachlich aber heftig.
      Gut bekommen ist mir das nicht, danach war er rachsüchtig, hat mir fadenscheinige
      Abmahnungen erteilt, über die der Anwalt (Gewerkschaft) nur lachen konnte, waren
      später vor Gericht auch irrelevant.
      Vielleicht hätte ich schon Jahre vorher gehen sollen ? Für meine seelische Gesundheit
      wäre es besser gewesen, nur find mal einen neuen Job mit über 50, das ist bei uns
      fast unmöglich. Ich denke, Du kennst das auch (?).

      connie schrieb:

      Vielleicht, wenn es wieder wärmer wird und die Sonne scheint. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
      Der Frühling steht vor der Tür :thumbsup: Vielleicht solltest Du Dir mal mit dem Mann (?)
      eine Auszeit gönnen ? Wir machen das mittlerweile wieder häufiger, 3 Tage Wellness-
      hotel bewirken Wunder. Das muß nicht einmal teuer sein, letzten Spätsommer haben
      wir pro Nacht 29€ bezahlt, 4 Sterne Komfort-Hotel in Aachen, war ein "Blindpaket",
      wir haben erst 24 Std. vorher erfahren, welches 4* Hotel das sein wird.
      Fast jedes WE bummeln wir durch irgendeine Stadt, Städtchen, dann gibt es auch
      wieder Neues zu entdecken.
      Ich bin auch wieder auf der Suche nach einem Kurztrip, das macht schon im Vorfeld
      Spass, zudem liebe ich es, meine Holde damit zu überraschen. :P

      connie schrieb:

      auch wenn ich mir immer vor Augen halte, dass ich nur meine Einstellung ändern muss. Aber das ist schwerer als man glaubt.
      "Wunder" solltest Du nicht erwarten, aber man kann sich auch an Kleinigkeiten (wieder)
      erfreuen lernen. Dann geht die "Spirale" nach oben, statt nach unten. :thumbup:

      Sei bitte etwas geduldiger mit Dir selbst,
      ich wünsch Dir was Liebes, wendelin
    • Danke Manuela u. Wendelin!


      Leider oder Gottseidank? kam es jetzt doch zu diesem 2 Stundengespräch.

      Ich hatte am Abend, nach meinem 2 Stunden Gespräch mit meinem Chef (bis 17 Uhr) einen kleinen Nervenzusammenbruch. Ich weinte den ganzen Abend immer wieder, konnte einfach nicht mehr aufhören und auch am nächsten Tag in der Werkskantine, flossen mir während des Essens ständig die Tränen herunter. Am Nebentisch war zwar nur mehr eine Person, aber es war mir trotzdem peinlich, dass die das mitbekommen hat.

      Das Gespräch mit dem Chef war zwar nicht ungut oder feindselig, aber im Grund sprach ich ständig von "Äpfeln" und mein Chef nur "von Birnen". Als ich nach 2 Stunden wegen einer etwas besseren Bewertung nicht locker ließ, (Ich sagte ihm, dass ich diese Bewertung demütigend finde - er schwieg dazu) meinte er - Wenn ich ihm 3 Tage aufschreiben würde, was ich alles arbeite (z.B. aufschreibe wieviel Mails ich schreibe, wie lange ich dazu brauche und welche Zeit ich für alle weiteren Arbeiten benötige etc) und wenn ich ihm 2 Akte vorlegen kann, wo ich nachweisen kann, dass ich besonders kreativ in meiner Argumentation war, dann wäre er evtl. bereit, mir in der Sparte Arbeitsleistung und Kreativität je einen Punkt mehr zu geben.

      Am Abend überlegte ich hin und her, ob ich mich wegen (nur vielleicht 2 Punkte mehr) diesen Stress aussetzen will, einerseits Akte zu suchen - wo ich bei meiner Menge an abgeschlossenen Akten nicht wusste, wo ich so spezielle Akte habe bzw. wiederfinden könnte und andererseits die reine Verzweiflung in mir hochkommen spürte, 3 Tage wie die Irre zu arbeiten und dies zusätzlich schriftlich zu dokumentieren, um nachzuweisen wie viel Arbeit ich habe und pro Tag bearbeite, habe ich zu weinen begonnen und konnte nicht mehr aufhören. Ich fühlte so eine Traurigkeit/Verzweiflung in mir, egal welche Lösung, welchen Rat mir mein Mann versuchte zu geben. Jeder Rat, was ich tun könnte, machte mich unglücklich.

      Ich habe dann für mich entschieden, dass ich diese Drecksbewertung mit m.V. (mit Vorbehalt) unterschreiben werde und so mit der Sache abschließen kann, weil ich sonst verzweifeln würde, wenn ich weiter gegen Windmühlen kämpfe. Als ich ihm nächsten Morgen den Umschlag mit der unterschriebenen Bewertung am Tisch (er war noch nicht da) legte, fühlte ich mich elendig. Der Gedanke, dass er mich jetzt für einen "Schlappschwanz" halten würde, da ich doch nicht bereit war, seine Bedingungen für eine bessere Bewertung zu erfüllen (ich mich, obwohl ich ihm zugesagt habe, dass ich seine Bedingungen erfüllen werde, mich dann aber einfach nicht dazu fähig fühlte, auch wg. meines momentanen seelischen Zustandes), obwohl ich mir den Mund fusselig geredet habe, dass mein Leistung viel besser ist, als er mir zugestanden hat. Und jetzt ziehe ich - obwohl er mir "eine Chance gab" die Bewertung zu verbessern - total die Bremse, probiere es nicht einmal. Ich fühlte mich wie ein Schwächling, habe mich geschämt, mich noch mehr wie ein totaler Loser gefühlt.

      Am späten Vormittag schrieb mir dann der Chef, dass er sich für die Unterschrift und das konstruktive Gespräch blah, blah...bedanke. Dass schnitt mir gleich wieder ins Herz, weil ich hielt das nur für hämisch (ätsch, ich hab dich doch kleingekriegt). Aber vielleicht steigere ich mich da nur in etwas hinein und der Chef ist nicht boshaft, sondern nur ein völlig realitätsferner Kerl, mit null sozialer Kompetenz, wer weiß?!

      Aber jetzt habe ich es geschafft damit abzuschließen und hoffe, dass endlich mein Kollege vom Krankenstand zurück kommt. Nach fast 3 1/2 Monaten nach der OP könnte es wohl langsam etwas werden.
      In meiner Verzweiflung hatte ich mir aber einen Termin bei unseren Arbeitspsychologen gemacht. Nun habe ich einen Termin für Donnerstag bekommen. Aber stellt euch vor - ich weiß jetzt nicht, was ich mit ihm bereden soll, da ich mit dieser Sch...Bewertung abgeschlossen habe und versuche nicht nach hinten, sondern nur nach vorne zu sehen. Die Demütigung, die ich für mich so empfunden habe verdränge ich, weil ich sonst wuggi werden würde, mir diesen Gedanken immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.
    • Liebe Connie!

      Deine Gefühlswege kann ich gut nachvollziehen. Finde es aber nicht als schwach, sondern als stark dass du versuchst oder eben auch geschafft hast, damit abzuschließen.

      Nicht "er hat dich nun kleingekriegt"

      Sondern "ich bin die klügere Zahnbürste, ich gebe nach" ;)

      Warum für so einen Menschen, der dir nicht gut tut, noch mehr Energie verschwenden...

      Finde also, dass du das sehr gut gemacht hast, und Psychologen sind, soweit ich bis jetzt erfahren habe, so gut geschult, dass sie dich zum Reden bringen, auch wenn du hingehst ohne zuvor zu wissen was du eigentlich noch zu bereden hast, oder gar nicht reden magst.

      Das war bei mir oft so, und dann saß ich dort, sie oder er sagten irgendwas, und langsam begann ich zu reden, und auf einmal plätscherte es so dahin... *g*

      Wenn man an seiner Person ständig zweifelt sucht man immer nach Bestätigung von außen. Mittlerweile habe ich eines gelernt, auf Dauer hilft es nicht, erst wenn du in deinem eigenen Inneren an dich glaubst, hält auch die Anerkennung von außen an...

      Aber schimpf mich nicht, es ist leicht reden, ich kann es nämlich selber noch nicht... g*

      Alles Gute inzwischen und herzliche Grüße

      Smarty
    • Also ich war inzwischen bei unseren Arbeitspsychologen (ist Magister), der auch Psychotherapeut und Mediator ist.
      Der meinte nur, er hätte an meiner Stelle so eine miese Bewertung/Abwertung meiner Leistung niemals unterschrieben. Er meinte, mit so einer Bewertung, würde er als Außenstehender, ohne mich und meine Leistung zu kennen, es so sehen, dass ich -banal gesagt- "reif für einen Rausschmiss" wäre. Aber er meinte, dass er meine Beweggründe versteht.
      Also, der versteht es ganz genau, wie diese Spielchen hier laufen, nur helfen kann er bezüglich dieser Intrigen nicht. Von daher habe ich mich nach dem Gespräch so hilflos wie zuvor gefühlt. Er kennt sogar meinen vorherigen Chef, meinen jetzigen Chef und den Hauptabteilungsleiter (der direkte Chef meines Chefs) -alle Akademiker- und sieht das Ganze genau wie ich, was die so treiben, wie a´la "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" (mein Chef und dessen Chef).

      Er vertrat auch die Ansicht, dass die Beiden natürlich an einem Strang ziehen, egal wie ungerecht mich mein Chef behandelt und bewertet. Er hat mir einen Vorschlag gemacht, damit ich mich vielleicht besser fühle, wenn ich beide "aufwerfe" mit cleverer Gesprächsführung. Dieser Vorschlag hat zwar während des Gesprächs einleuchtend geklungen, aber nachher ist mir klar geworden, dass das zwar theoretisch gut klingt, aber praktisch nicht so funktionieren wird, wie er glaubt. Ich verblieb mit ihm, dass ich abwarte bis mein Kollege/Referatsleiter wieder da ist und ich sehe wie es dann ist/wird und ich dann entscheide, ob ich wieder komme(n) (muss).
      Ich muss!
      Mein Kollege ist seit einer Woche wieder zurück. Ich habe geglaubt, dass der Chef ein Problem haben wird sich ihm ggü. zu rechtfertigen, warum er mich -im Gegensatz zu ihm - so schlecht bewertet hat. Mein Kollege meinte vor dem nämlichen Gespräch mit dem Chef noch auch, dass er sein Unverständnis darüber ausdrücken wird.

      Seine Erzählung von diesem Gespräch:
      Er sei gar nicht zu Wort gekommen, ihm wurde der "Kopf gewaschen", wie er so gut bewerten konnte und dass so eine Bewertung in Zukunft Geschichte ist. Der Chef habe mich nur noch gerade so bewertet, dass ich keinen finanziellen Verlust habe, weil er diesmal noch Mitleid mit mir hatte, weil ich ursprünglich so hoch bewertet wurde. Dann hat er ihm eine halbe A4 Seite präsentiert, was alles an meiner Arbeit auszusetzen ist.
      Dazu muss ich anmerken, dass einiges davon Schuld einer Kollegin eines anderen Referats war. Diese hat mir während der Abwesenheit meines Kollegen einen kleinen Teil meiner Akte abgenommen. Diese Dame ist ein intriganter Emporkömmling, falsch wie eine Schlange und sehr "gefährlich", wie sich jetzt heraus gestellt hat.
      Der hat das Eine oder Andere nicht gepasst, wie ich meine (seit 15 Jahren!) Arbeit tätige und hat das Eine oder andere Wort des Missfallens bei meinem Chef "nebenbei"?? fallen lassen, was Wasser auf den "Mühlen des Chefs" waren, weil er mir ja nichts nachweisen konnte, was er mir beim Gespräch vorgeworfen hat. Zu mir war die Kollegin aber, gemischt mit leicht dosierter Oberlehrermentalität, total freundlich. Ich hatte nicht erwartet, dass die mir auf gut wienerisch so "das Hackl ins Kreuz haut". Sie hat mir sogar nachweislich etwas in die Schuhe geschoben, was sie selbst verbockt hat.

      Diese Dame hat soviel Zeit und Muße, dass sie "Romane und Abhandlungen schreibt" und dem Chef nebenbei auch präsentiert, zu dem ich einfach aufgrund der Masse an Arbeit keine Zeit habe. Ich halte es so, dass ich nur kurze und effiziente Anmerkungen zu den Akten mache, damit man sich auskennt.
      Aber gegen eines Günstling des Chef kommt man leider nicht an.
      Jedenfalls wurde nun mein Kollege angewiesen, dass er mich vermehrt kontrollieren soll und "strenger" mit mir verfährt. Ich könnte noch wesentlich mehr leisten als momentan, das soll er mit mehr Härte aus mit heraus holen etc....
      Ich sagte daraufhin zu meinem Kollegen, dass er mich bitte (mehr) kontrollieren soll, da ich dann jemanden/einen Zeugen hätte, der 100%ig bestätigen kann, was ich alles leiste und wie gut ich meine Arbeit verrichte. Daraufhin erntete ich Schweigen.

      Leute, in mir toben Welten! Wie mich weiter verhalten, dass ich mich nicht fertig mache. Der Chef hat es jetzt geschafft, dass ich mich fürchte, was er mir vielleicht antun kann, wenn ich nicht spure. Praktisch, wohl momentan nichts, aber wer weiß, was da noch schlummert.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von connie ()

    • connie schrieb:

      Leute, in mir toben Welten! Wie mich weiter verhalten, dass ich mich nicht fertig mache. Der Chef hat es jetzt geschafft, dass ich mich fürchte, was er mir vielleicht antun kann, wenn ich nicht spure. Praktisch, wohl momentan nichts, aber wer weiß, was da noch schlummert.
      Liebe Connie,

      bitte, bitte such Dir ureigene Erlebniswelten ausserhalb der Arbeitswelt !
      Ganz egal, was das sein könnte, Du bist viel zu fixiert auf die Arbeitswelt,
      viel zu fixiert auf die ausbleibende Anerkennung, die Rangfolgen im "Team",
      die fehlende Harmonie, die fehlenden Ausgleiche ...usw...

      Es ist völlig egal, was Dir anhaltend Spaß und Freude bringt, Hauptsache Du
      kannst es mit Freude und Selbstvergessenheit ausüben, nur für Dich ganz
      allein, es sollte Dir anhaltend Freude schenken können. Für mich ist das
      Musik, Geschichte und Kochen (natürlich auch essen), irgendetwas passt
      immer .. :P , erst rein aus Notwendigkeit, später aus Freude am Tuen.


      Im Laufe meines Lebens habe ich dermaßen viele "seltsame" Menschen
      kennen gelernt, dass ich uns Bipos manchmal als die schräge Krönung
      der Menschheit erlebe, langweilig ist keiner von uns, nicht einmal in
      der Depression.


      Liebe Connie, könnte es sein, dass Du zu streng bist, zu streng mit Dir
      selbst ?


      Drück Dich lieb, wendelin
    • Lieber Wendelin!

      Ich könnte in meiner Privatzeit der glücklichste Mensch sein, aber das hilft mir trotzdem nicht, dass ich mich mehr so schlecht in meiner Arbeit fühle. Abgesehen davon, dass mich mein Chef noch mehr antreiben will, bin ich sowieso von jeher ein Workaholic und habe heute wieder einmal festgestellt, dass ich zeitweise total zwanghaft an alles herangehe. Aber eigenartigerweise empfinde ich auch ein gewisses Maß an Lust daran, nicht aufzuhören. Jetzt stelle ich noch höhere Ansprüche an mich, weil ich den Chef im Ohr flüstern höre und das treibt mich zusätzlich - ungewollt!!! - an. Das sind so richtige manische Züge. Als ich letztens meine Mutter von der Firma aus anrief und ihr von der ganzen Schei..e erzählte, stockte mir einerseits die Stimme, dann überschlug sich meine Sprache, es sprudelte in hohen Tempo aus mir raus, dass ich glaubte, ich verschlucke meine Zunge, weil ich so schnell, so viele Wörter rauskriegen wollte.

      Aber eine richtige Manie habe ich dann doch nie, es sind bis jetzt nur momentane Spitzen, wo ich kurzfristig glaube zu explodieren, alles auf mich einstürzt und gleichzeitig das Gefühl habe, dass Karusselle in meinen Kopf herumschwirren.
    • oh menno :(

      connie schrieb:

      bin ich sowieso von jeher ein Workaholic und habe heute wieder einmal festgestellt, dass ich zeitweise total zwanghaft an alles herangehe. Aber eigenartigerweise empfinde ich auch ein gewisses Maß an Lust daran, nicht aufzuhören. Jetzt stelle ich noch höhere Ansprüche an mich, weil ich den Chef im Ohr flüstern höre und das treibt mich zusätzlich - ungewollt!!! - an.
      Liebe Connie,

      jeder workaholic kennt das, mit Grausen erinnere ich mich an
      Deine beschriebenen Situationen, die vermutlich schlimmste
      Zeit in meinem Leben, echtes Abschalten einfach nicht mehr
      möglich, ständig getrieben zwischen Leistung und Anspruch.
      Und es macht nicht glücklich .. :raunz:

      Gibt es denn nichts, was Dir ein Lächeln hervor lockt, keine
      Situation, Umgebung, Geruch oder Musik, die Dir Entspannung
      und Wohlbefinden vermitteln kann ? Gibt es kein Entkommen
      aus diesem ewigen Hamster-Rad ?

      Falls ich darf (?), liebe Connie, möchte ich Dir gern eine aus-
      giebige, stationäre Reha empfehlen, ganz weit wech von der
      gewohnten Umgebung.
      Es sollte eine Klinik sein, die verhaltenstherapeutisch arbeitet,
      Praxis und lebensnahe Inhalte vermitteln kann, das weckt das
      Interesse an eigenen Resssourcen, oft lang vergessener Freuden,
      das Loslassen wieder lernen ..


      Es ist nie zu spät, und in jedem (Neu) Anfang liegt ein Zauber :P


      Mit den besten Wünschen, lächelnde Grüsse von wendelin

    • "Gibt es denn nichts, was Dir ein Lächeln hervor lockt, keine
      Situation, Umgebung, Geruch oder Musik, die Dir Entspannung
      und Wohlbefinden vermitteln kann ? Gibt es kein Entkommen
      aus diesem ewigen Hamster-Rad ?"


      Mein Garten wäre das z.B., aber da sind die Gartennachbarn das Problem, die auf einen draufpicken und mit denen wir schon lange immer wieder Ärger haben, deswegen mindert das meine Lust den Garten zu betreten, wenn die draußen sind.

      "Falls ich darf (?), liebe Connie, möchte ich Dir gern eine aus-
      giebige, stationäre Reha empfehlen, ganz weit wech von der
      gewohnten Umgebung.
      Es sollte eine Klinik sein, die verhaltenstherapeutisch arbeitet,
      Praxis und lebensnahe Inhalte vermitteln kann, das weckt das
      Interesse an eigenen Resssourcen, oft lang vergessener Freuden,
      das Loslassen wieder lernen .."

      Natürlich darfst du! Fragile hat mir auch schon dazu geraten.

      Ich habe darüber schon nachgedacht, aber ich hätte bei so einer langen Zeit von 6 Wochen -bitte lach jetzt nicht - ganz starkes Heimweh :( . "my home is my castle". Davon abgesehen, schrecken mich div. Therapien ab, die mag ich nicht machen und zwingen will ich mich nicht lassen! Ich würde mich dort ausgeliefert fühlen. Da wäre meine Angst, wenn ich nicht all das mache was die für mich vorsehen, dass man mir dann vorwerfen könnte, dass das Therapieziel durch meine Einstellung nicht erreicht werden kann, die Therapie dann von denen abgebrochen und mir dann die Rechnung des Aufenthalts von der Krankenversicherung vorgelegt werden würde X( .

      Aber es wäre eine andere Möglichkeit eine normale Kur zu beantragen. Ich habe entdeckt, dass das Kurhotel, wo ich letztes Mal u.a. wegen Rückenschmerzen neuerdings auch Therapien gg. burnout anbietet. Obwohl, so richtig ist mein Zustand auch nicht einem burnout zuzuordnen, aber es ging etwas in diese Richtung.

      Das hätte den Vorteil, dass das Ganze nur 3 Wochen dauert, mein Mann und unser Hund mitkommen und ich einen gewissen Zeitraum entspannen könnte und ich nicht allzu große (wieder zusätzliche zu den bereits bestehenden) Arbeitsrückstände haben würde. Ja, ich denke, das wäre mal für´s Erste zumindest eine Teillösung.

      Danke lieber Wendelin für diesen nochmaligen Denkanstoß :) .

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von connie ()

    • connie schrieb:

      aber ich hätte bei so einer langen Zeit von 6 Wochen -bitte lach jetzt nicht - ganz starkes Heimweh . "my home is my castle".
      Liebe Connie,

      natürlich lache ich nicht, auch ich hatte starkes Heimweh in der 1.Reha,
      danach aber nicht mehr, da ich viel zu stark eingebunden wurde, für Heim-
      weh blieb kaum Zeit. :D
      My home is my castle empfinde ich auch so, bin meinen Ladies schon fast
      zu häuslich geworden, meine Sturm und Drang Zeit ist endgültig vorbei.
      Zudem bin ich auch gerne allein, das verhindert Reizüberflutungen, ausser-
      dem kann ich mich gut allein beschäftigen.

      connie schrieb:

      Ich würde mich dort ausgeliefert fühlen. Da wäre meine Angst, wenn ich nicht all das mache was die für mich vorsehen, dass man mir dann vorwerfen könnte, dass das Therapieziel durch meine Einstellung nicht erreicht werden kann, die Therapie dann von denen abgebrochen und mir dann die Rechnung des Aufenthalts von der Krankenversicherung vorgelegt werden würde
      Ich weiss nicht, wie es heutzutage in Ösiland ist, vermutlich ähnlich wie
      bei uns. In den letzten beiden Rehas (2006 und 2008 ) habe ich nichts machen
      müssen, was ich nicht gewollt hätte. Ich habe damals etliche Therapien
      "abgewählt", weil nicht zielführend oder sogar kontraproduktiv, selbstver-
      ständlich in Absprache mit Arzt und Thera.

      connie schrieb:

      Das hätte den Vorteil, dass das Ganze nur 3 Wochen dauert, mein Mann und unser Hund mitkommen und ich einen gewissen Zeitraum entspannen könnte
      Besser als gar nix, obwohl ich Dir trotzdem eine intensive und min. 6 Wochen
      Reha empfehlen würde. Du solltest neue Wege kennen lernen können, Dich
      ausprobieren, Entspannung, Deine Ressourcen wieder oder neu entdecken usw.

      connie schrieb:

      Mein Garten wäre das z.B., aber da sind die Gartennachbarn das Problem, die auf einen draufpicken und mit denen wir schon lange immer wieder Ärger haben, deswegen mindert das meine Lust den Garten zu betreten, wenn die draußen sind.
      Garten ist gut ! :P Könnt Ihr keine fette Hecke zu den Nachbarn pflanzen ?

      Allseits ein schönes, sonniges Wochenende, wir fahren jetzt auf den Musiker-
      flohmarkt. :jump:

      Liebe Grüße von wendelin
    • Ich habe morgen einen Termin bei einem neuen Psychiater, den ich Anfang Februar bekommen habe. Ich habe damit geschafft/gewagt meiner "alten" Psychiaterin den Rücken zu kehren.

      Aber - Jetzt geht es mir einigermaßen besser als damals und ich weiß nicht so recht, was ich ihm sagen soll, weil ich nach wie vor keine Medikamente möchte. Ich denke, zur Zeit wäre eher vielleicht eine Gesprächstherapie angebracht und ein Arztbesuch derzeit eigentlich nicht nötig.

      Aber da ich so lange auf diesen Ersttermin warten musste, möchte ich ihn doch nutzen, damit ich einen Arzt habe, wenn es mir wieder schlechter gehen sollte. Im Grund genommen, möchte ich ihm ehrlich sagen was Sache ist. Nämlich, dass ich im Jänner dringend einen neuen Psychiater gesucht habe, es mir jetzt aber nicht mehr so schlecht geht wie im Jänner. Unter uns gesagt, ich möchte aber unbedingt schon jetzt einen Arzt haben, der mich auffängt, wenn es wieder anders sein sollte. Von daher denke ich, dass er meine Lage verstehen wird.

      Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, wie es momentan mit meinem Befinden steht (was es schwer macht, mich meinem neuen Psychiater klar zu artikulieren). Lebensfreude habe ich schon länger nicht. Dass kann aber auch mit den dunklen Wintermonaten zu tun haben. Aber auch jetzt im Frühling steigt die Lebensfreude nicht besonders. Ich denke die ganze Zeit - "Dass wird schon irgendwie wieder, mit der richtigen Einstellung aber ohne Medikamente".

      Ich muss gestehen, dass ich einerseits "Bammel" habe, weil ich ihm sagen möchte, dass es mir jetzt nicht mehr so schlecht wie im Jänner/Februar geht, als ich mit Angststörungen 7 Wochen im Krankenstand war. Vom Gefühl her wollte ich auch danach nicht arbeiten gehen, meine "alte" Psychiaterin hätte mich auch bis zum "St. Nimmerleinstag" krank geschrieben, aber die Existenzangst hat mich dazu getrieben wieder arbeiten zu gehen, was dann zeitweise in Weinkrämpfen endete, weil mir mein Chef so übel mitgespielt hat.

      Ich habe so Angst, dass mir der neue Arzt auch nicht helfen kann (unsympathisch ist), aber da ich sooooo lange auf einen Ersttermin warten musste, werde ich den Termin wahrnehmen.

      Bitte drückt mir die Daumen, dass das morgen doch vielleicht ein positive Erfahrung für mich wird.
    • connie schrieb:

      möchte ich ihn doch nutzen, damit ich einen Arzt habe, wenn es mir wieder schlechter gehen sollte.
      :thumbup:

      connie schrieb:

      Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, wie es momentan mit meinem Befinden steh

      connie schrieb:

      Ich habe so Angst, dass mir der neue Arzt auch nicht helfen kann (unsympathisch ist), aber da ich sooooo lange auf einen Ersttermin warten musste, werde ich den Termin wahrnehmen.
      :thumbsup:

      Trust, Vertrauen, liebe Connie, zerbrich Dir bloss nicht den Schädel über Dinge,
      die für Dich momentan nicht einsehbar sind, wird schon glatt gehn .. :P

      connie schrieb:

      Bitte drückt mir die Daumen, dass das morgen doch vielleicht ein positive Erfahrung für mich wird.
      Ich drücke :thumbsup: , und ich glaube, es wird gut gehen :goodjob:
    • Habe den Termin bei meinem neuen Psychiater hinter mir. Das Gespräch war sachlich, aber nicht schlecht. Ich war nur verwundert, warum er meine Liste mit der Medikation der letzten 3 Jahre und das Attest, wo meine alte Ärztin mir meine manische Depression etc. attestierte, nicht ansehen wollte. Ich erzählte ihm ein bisschen "quer durch den Gemüsegarten". Während ich erzählte, merkte ich das ich dramatisch wurde und dachte, hoffentlich glaubt er nicht, dass ich hysterisch bin und nur herumjammere.

      Meine echte Angst war, dass er dachte, "die hat ja gar Nichts", sondern steigert sich nur in die Widrigkeiten des Lebens, die ab und an jeder hat, rein. Während ich einen kurzen Rückblick über meine Probleme gab, dachte ich ständig: "Was machst du hier, du belästigst den Arzt mit Nichtigkeiten". Ich fühlte mich irgendwie schuldbewusst, dass es mir seit zwei Wochen wieder etwas besser geht und trotzdem jetzt da sitze und herumjammere, wie schlecht es mir vor einiger Zeit noch ging.

      Ich verblieb aber dann mit ihm, dass ich in 6 Wochen wieder komme solle und sollte es mir weiterhin nicht schlechter gehen, schlug er mir vor, dass wir Termine mit längeren Abständen einplanen sollten, da er mich dann besser kennenlerne könnte. Ich finde das eine annehmbare Lösung, da ich dann im "Fall eines Falles" einen vertrauenswürdigen Arzt habe (der nicht nur Medis verschreibt). Es macht mich froh, dass er mich trotzdem weiterhin sehen möchte, obwohl er mir keine Medikamente verschrieben hat!
    • LiebeConnie!

      Wie du weißt lese ich ja immer wieder etwas mit, sofern es meine Zeit zulässt.

      Ich freu mich über deinen letzten Beitrag, dass du einen Arzt gefunden hast, wo die so genannte Chemie stimmt. Ich kenne es zu gut wenn das nicht der Fall ist.

      Alles Gute weiterhin und ich hoffe auch dass er dir helfen kann, etwas "Ruhe" zu finden?

      Obwohl das ja sehr schwer ist wie wir wissen. Lebenslange Verhaltensformen an einem selbst zu ändern, sind eine äußerst harte und manchmal sogar schmerzhafte Sache.

      Ich lese dich immer wieder und verbleibe

      mit lieben Grüßen an dich,

      Smarty
    • connie schrieb:

      Habe den Termin bei meinem neuen Psychiater hinter mir. Das Gespräch war sachlich, aber nicht schlecht. Ich war nur verwundert, warum er meine Liste mit der Medikation der letzten 3 Jahre und das Attest, wo meine alte Ärztin mir meine manische Depression etc. attestierte, nicht ansehen wollte. Ich erzählte ihm ein bisschen "quer durch den Gemüsegarten". Während ich erzählte, merkte ich das ich dramatisch wurde und dachte, hoffentlich glaubt er nicht, dass ich hysterisch bin und nur herumjammere.

      Meine echte Angst war, dass er dachte, "die hat ja gar Nichts", sondern steigert sich nur in die Widrigkeiten des Lebens, die ab und an jeder hat, rein. Während ich einen kurzen Rückblick über meine Probleme gab, dachte ich ständig: "Was machst du hier, du belästigst den Arzt mit Nichtigkeiten". Ich fühlte mich irgendwie schuldbewusst, dass es mir seit zwei Wochen wieder etwas besser geht und trotzdem jetzt da sitze und herumjammere, wie schlecht es mir vor einiger Zeit noch ging.

      Ich verblieb aber dann mit ihm, dass ich in 6 Wochen wieder komme solle und sollte es mir weiterhin nicht schlechter gehen, schlug er mir vor, dass wir Termine mit längeren Abständen einplanen sollten, da er mich dann besser kennenlerne könnte. Ich finde das eine annehmbare Lösung, da ich dann im "Fall eines Falles" einen vertrauenswürdigen Arzt habe (der nicht nur Medis verschreibt). Es macht mich froh, dass er mich trotzdem weiterhin sehen möchte, obwohl er mir keine Medikamente verschrieben hat!
      Liebe Connie,

      das klingt doch gut, und einem Psychiater, der gleich beim 1. Kontakt
      ungefragt Medikamente verschreibt, würde ich persönlich nicht trauen
      (das kommt natürlich auf den Einzelfall an).

      Siehst Du, geht doch :P
      lgw