Wien

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    • Hi,
      auch auf die Gefahr hin Eulen nach Athen zu tragen: die Neue Züricher Zeitung (NZZ) widmet dem boomenden Wien - es muss ja nicht immer Berlin sein! - einen längeren Artikel mit der Überschrift

      Wien - Zurück zur alten Größe?

      die nicht mit einem Fragezeichen versehen ist. Wenn man an die Zeitenwende vom 19. zum 20. Jahrhundert denkt, so war die k. u. k. Monarchie zwar schon in Auflösung (siehe Joseph Roths großartigen Roman Radetzkymarsch), erlebte aber eine kulturelle Blüte, die einzigartig ist. Man denke an Freuds Traumdeutung, deren Erscheinen auf 1900 datiert wurde, an die Revolution in der Musik durch Arnold Schönbergs Zwölftonmusik, die Malerei der Wiener Schule, an die Anfänge des logischen Empirismus, der bis in die zeitgenössische Philosophie hineinwirkt, an die Österreichische Grenznutzenschule, die - namentlich Carl Menger und Eugen von Böhm-Bawerk eine Revolution in den Wirtschaftswissenschaften herbeiführte-, und dies ist beileibe noch nicht alles, was hier anzuführen wäre. Wen das interessiert, der kann all das en detail nachlesen in dem Buch von Allan Janik und Stephen Toulmin, Wittgensteins Wien, das in Deutschland 1987 im Piper Verlag München erschienen ist, von seinem Reiz aber nichts eingebüßt haben dürfte.

      Gruß
      Laci
      "Tief im Herzen haß ich den Troß der Despoten und Pfaffen, Aber noch mehr das Genie, macht es gemein sich damit." (Hölderlin)

      "Nun müssen diejenigen, welche ihre Gedanken untereinander austauschen wollen, etwas voneinander verstehen; denn wie könnte denn, wenn dies nicht stattfindet, ein gegenseitiger Gedankenaustausch möglich sein?" (Aristoteles)