Starkes Lebenszeichen -- ein Aufruf der ÖGBE

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    • Frau Krasa ist eine sehr engagierte und liebe Frau, sie wird es sicher tun, aber ich schreibe ihr sicherheitshalber noch einmal!

      Alles Liebe

      fragile
      "Perhaps this final act was meant, to clinch a lifetime's argument
      That nothing comes from violence and nothing ever could
      For all those born beneath an angry star
      Lest we forget how fragile we are..." (Sting)
    • Das wäre sehr lieb! Danke :heart:

      Irgendwie ist es über Nacht zu einer Art Herzensangelenheit geworden. Verrückt! Aber passt ja zu uns :biggrin:

      Ich glaube wirklich erfolgreich im öffentlichen Umgang damit kann man nur sein, wenn es einem egal ist, was andere über einen denken, man aufrechten Köpfchens unbeirrt seinen Weg geht und nach außen Entschlossenheit, Kampfgeist und Authentizität zeigt.

      Ach du liebes Bisschen! Ich habe mich verlesen! Ich habe gelesen, unser Beitrag sollte höchstens 1 bis 2 Seiten umfassen, aber du hast geschrieben 1/2 bis 1...hm Wunder über Wunder, ich habe wieder rumgesülzt und es sind natürlich 2 ganze Seiten geworden (spätestens, nachdem ich noch den neuen Teil "geadded" habe)...so kann man nicht mal anhand der Schriftgröße mogeln...man könnte sagen, jetzt bin ich ein bisschen geknickt... :traurig:

      LG, Ina Marie
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Nein, leider ist das die erste Version und der neue Teil fehlt. Prof. Simhandl hatte selbst versucht noch den Webmaster zu erreichen, aber leider hatte ich Pech. Für die LEute, die hier lesen ist das wahrscheinlich etwas langweilig. Ich glaube mich dunkel zu erinnen, dass ich die Geschichte schon einmal zum Besten gegeben habe.

      Ich poste mal den Teil der fehlt, weil es mir so ein bisschen am Herzen liegt, eben, weil er nicht geschrieben wurde, um ein Lebenszeichen zu setzen, sondern weil er an all die Menschen (im Speziellen Laien) gewandt ist, die mit Bipolaren zu tun haben, wenn sie in einer Krankheitsphase stecken:

      Ein paar Worte möchte ich noch an all diejenigen richten, die bipolare Menschen begleiten
      . Warum ist mir das so wichtig? Warum genau diese Fragen? Damit das Leben weitergehen kann. In den ganzen 16 Jahren, die ich bipolar bin, bin ich ohne Klinikaufenthalt ausgekommen, aber meine Familie war meistens mehr Last als Hilfe. Es ginge auch anders.

      Fragen Sie den Erkrankten nicht Sachen wie: „Warum geht es dir denn schlecht? Die Sonne scheint doch heute so schön?/du hast doch alles“, „Ach, raff dich einfach auf, zieh dich an und geh etwas an der frischen Luft spazieren!“ ect. Solche Aussagen haben noch keinem Kranken geholfen, sie sind höchstens Zeugnis eines tiefen Unverständnisses.

      Sie können helfen. Sie können sogar ganz viel für ihn tun. Oft fehlt es an ganz praktischer Hilfe. Wenn Sie wirklich eine Stütze sein wollen, dann fängt das damit an, dass Sie ganz andere Fragen stellen: „Sag mal, hast du eigentlich was zu essen da? Soll ich vorbei kommen und mit dir/für dich einkaufen? Soll ich mit dir eine Waschmaschine anstellen? Schaffst du das mit den Kindern? Soll ich dich zum Arzt fahren? Hast du all deine Medikamente da? Hast du schon deine Krankschreibung weggeschickt? Brauchst du wen zum ausquatschen?“ ...

      Sie dürfen auch klare Worte finden, denn bemitleiden müssen sie Depressive nicht. Glauben Sie mir, das Eigenmitleid würde locker für 3 Menschen reichen. Man darf durchaus bestimmt sagen „Ich möchte, dass du jetzt aufstehst und mit „jetzt“ mein ich JETZT! Aber verlieren Sie niemals den Respekt! Denken Sie immer an seine Würde und Selbstbestimmung. Behandeln Sie einen psychisch Kranken Menschen in der Krise niemals anders, als sie selbst behandelt werden wollen würden, wären Sie an seiner Stelle!

      Und bitte bitte stellen Sie auch unangenehme Fragen! „Sag mal, wird deine Miete eigentlich automatisch abgebucht?“ Müssen noch Überweisungen gemacht werden? Musst du noch irgendwelche Anträge/Widersprüche stellen, deren Fristen bald ablaufen? Soll ich deine Post einwerfen, deine Steuerklärung abgeben?“ Schleifen Sie diese arme Seele zu seinem Briefkasten!

      Sie werden indirekt zum Lebensretter.
      Das Ausmaß des Scherbenhaufens nach der Krankheitsphase wird später entscheidend dafür sein, ob der Betroffene – wohlgemerkt mit seinen EIGENEN Augen betrachtet - das Leben, in das er dann zurückkehrt, als lebenswert empfinden kann!

      Was tun nach dem Absturz?
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    • Ich darf ja nicht zu viel verraten, aber ich weis ja was dein Beitrag ist. Finde ich total klasse, ich weis gar nicht, warum du manchmal so unglücklich/zweifelnd darüber bist. Mir gefällts! Ich würde gern noch mehr dazu schreiben, aber dann würde ich deine Identität preis geben...

      LG, Ina Marie
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    • Eine größtenteils schlaflose Nacht...

      Ja schade, dass es jetzt so klanglos verhallt.

      Ich kann nicht verhelen, dass ich ein bisschen geknickt bin. Leider habe ich mich anfangs sehr über eine Eigenmächtigkeit geärgert. Man hat einfach den Titel meines Beitrages geändert. Ich wünschte, ich könnte es anders sehen, aber mir wird dadurch mein eigener Text fremd. Es macht mich schon sauer, dass jemand einfach mein geistiges Eigentum ohne meine Zustimmung geändert hat, zumal dadurch die Message total verloren ging, die sich wie ein roter Faden durch beide Textteile ziehen sollte. Das, was mir wirklich als Botschaft wichtig war an andere Bipolare weiterzugeben ist nun weg. Es ist einfach nicht mehr das gleiche. Ich hätte diesen anderen Titel niemals für meinen Text ausgesucht, vor allem dieses Ausrufezeichen verleiht dem einen Nachdruck, der nicht zu mir passt. Ich hätte niemals so selbstüberzeugt diese Art Aussage gewählt, deswegen steht in meinem letzten Satz ja auch "Ich hoffe". Das immer Zweiflerische, eben weil ich weis, dass neben der Stärke, so viele schwache Momente sind: das bin ich. Das macht mich traurig. Es fühlt sich ganz komisch an, wenn wer anders den eigenen Text verändert und dadurch auf die eigene Person ein ganz anderes Licht geworfen wird. Eben fremd. Ich bin kleinlich, oder? Ich empfinde mich selbst als anstrengend, dass ich so empfindlich bin *schäm*

      Na ja die Sache mit dem Bildmaterial hängt mir auch etwas nach. Es war für mich überhaupt ein großer Schritt. Unabhängig von dieser Sache ein langes Abwägen. Ich glaube auch nicht, dass jemand, der diese Erkrankung nicht hat (oder ein andere schwerwiegende Besonderheit) ermessen kann, welchen inneren Kampf man da ausgefochten hat. Da rafft man all seinen Mut zusammen und gibt das Materiel frei, aber dann wird entschieden (ohne Rücksprache), dass es nicht veröffentlicht wird. Einfach so. Das irritiert mich. Ich wünschte, ich würde etwas positiveres schreiben, aber es ist einfach ehrlich. Es ist das, was ich empfinde, wenn ich meine eigene Arbeit betrachte. Ich hätte es mir anders gewünscht. Manchmal bin ich von meinem eigenen Perfektionismus schwer angenervt. :traurig:

      Sorry, ich bin heute wirklich sehr schlecht drauf. Meine Ma hat heute Geburtstag und ich kann sie erst in 2 Tagen besuchen. Dann muss ich die ganze Zeit darüber grübeln, was wohl das Pflegepersonal der Betamungs-WG über mich denkt, was ich für eine schlechte Tochter bin. Aber die wissen auch nicht, wie es ist, wenn man über 20 Jahre ein süchtiges Familienmitglied hatte. Es stresst mich enorm, was sie sich für ein Urteil über uns bilden und das auch nicht hinterm Zaun halten. Immer wieder kommen da unfeundliche Kommentare. Aber sie haben doch keine Ahnung davon, wie sehr wir unter der Sucht unserer Mutter gelitten haben. Sie sehen nur die arme Frau. Aber diese arme Frau hat sehr sehr viel Leid erzeugt und kein einizges Mal versucht wenigstens uns zu liebe davon wegzukommen. Sie hasste Geburtstage und sie hat jeden unserer zu nichte gemacht. Auch alle anderen besonderen Tage. Ich könnte kotzen, wie sie sie in Schutz nehmen. Uns hat auch keiner geschützt. Muss aufhören. Sorry. Flashback-Ansturm :sterbekrank:

      LG, Ina Marie
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Liebes Nüssli!

      Ich hab mir den Text (lila) durch gelesen! Ich woltle dir nur sagen, dass er mir sehr gut gefällt. Denn dieses Problem kenne ich zu gut...

      Fragen Sie den Erkrankten nicht Sachen wie: „Warum geht es dir denn schlecht? Die Sonne scheint doch heute so schön?/du hast doch alles“, „Ach, raff dich einfach auf, zieh dich an und geh etwas an der frischen Luft spazieren!“ ect. Solche Aussagen haben noch keinem Kranken geholfen, sie sind höchstens Zeugnis eines tiefen Unverständnisses.

      Denn ganz genau diese Sätze, höre ich immer wieder von meinem Mann...

      Es grüßt dich herzlich Smarty

      p.s.: finde es überhaupt nicht langweilig, für mich ist das ja alles neu :)
    • Liebe Ina Marie!

      Habe nun den ganzen Text gelesen und finde ihn einfach hervorragend!!

      Er spricht mich total an, und das mit dem Schicksal... ich werde das versuchen, mir selbst ein starkes Lebenszeichen zu setzen :)

      Hätte auch so das eine oder andere Hühnchen mit meinem Schicksal zu rupfen...

      Allerdings muss ich gestehen, dass ich mich schon manchmal frage, wenn ich schöne kreative Dinge mache (und selten aber doch mal was fertig mach *g*) ob ich dies dann verlieren würde, bzw. nie in diesem Ausmaß bekommen hätte, wenn mir nicht passiert wäre was mir passiert ist.

      Meine Mutter bezeichnete mich fast immer als undankbar. Irgendwann fing ich an, für alles dankbar zu sein.

      Ich wurde dankbar, dass ich fast tot geprügelt worden bin, so war ich im sicheren Österreich gelandet.

      Dankbar missbraucht worden zu sein, denn dadurch wurde meine Kreativität vor allem meine Schreiberei noch viel besser...

      Egal was mir passierte, ich war dankbar, weil ja im Endeffekt immer was Gutes dabei heraus kam.

      2003 verlor ich wieder fast meine ganze Familie, (Vater, Oma und Hund) und im gleichen Jahr wechselte ich in eine total andere Berufssparte als ich eigentlich gelernt hatte. Beruflich ging ein Traum in Erfüllung.

      Dann starb meine Mutter, und es ist mir nur mein eGoti geblieben. Als meine Mutter starb, hatt eich zuvor noch geheiratet, und fünf Tage vor ihrem Sterbetag meine erste Tochter zur Welt gebracht. Wieder ging mit einem Verlust ein Traum in Erfüllung. Ein Baby mit einem netten MAnn.

      Seit meiner Mutter kann schaffe ich es abernicht mehr dankbar dafür zu sein. Ich bin voller Angst, und auch voller Verlustängste. Immer wenn es Gutes geschah, bezahlte ich einen so hohen Preis. Ich bin nicht mehr dankbar. Ich habe fast nur noch Angst. Versuche es weitgehend zu verbergen, aber sie ist in mir...

      Habe unser zweites kleines Wunder auf die Welt gebracht und hatte schreckliche Angstzustände, was wohl passieren könnte. Hab mahchmal auch Angst wegen meinem Mann, weil er viel zu viel arbeitet,... dann war unser Baby ständig kränklich. Bis wir drauf kamen dass sie eine Milcheiweißallergie hat, nahm sie Monate lang nicht zu und wuchs nicht, war ständig verschleimt und hatte starke (teilweise wunde Stellen) Neurodermitis. Ich befürchtete schon dass sie eine tödlich verlaufende Stoffwechselkrankheit haben könnte.

      Ich zündete Kerzen auf dem Grab meiner Eltern an und betete darum, dass wenn es an mir läge, soll man nicht mein Kind wegen mir bestrafen...

      Warum dachte ich, ich müsse für etwas bestraft werden? Warum denke ich das so oft... Vermutlich immer noch wegen der Zeit vor der Adoption. Damalige Kinderpsychologen sagte ich müsse wie ein Hund aufgewachsen sein. Ich kannt nichts, ich sprach nich tmal die Muttersprache. Aß nur Reis, weil ich sonst nichts kannte. DUrch die Mangelernährung waren auch alle meineZähne faul, meine Haare mussten geschoren werden, weil ich irgendwas auf dem Kopf hatte. Als meine Adoptivmutter mich das erste Mal sah, hatte ich fast ne Glatze und sie sagte man hätte mich mit einem Jungen verwechseln können.

      Lange Rede kurzer Sinn!

      Das werde ich jetzt versuchen, dem Schicksal in den Allerwertesten treten,... :) vielleicht bringen diese bildlichen Gedanken ja was. Meine Psychologin zumindest arbeitet viel mit Bildern...

      Es grüßt dich herzlich

      Smarty