Ich möchte mich ändern, aber dazu müsste ich mich erst mal ändern...

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    • Ich möchte mich ändern, aber dazu müsste ich mich erst mal ändern...

      Ein Problem, das viele Süchtige haben. Sie wollen eigentlich keinen Schnaps, keinen Joint, keine Zigarette rauchen oder trinken, sie wollen eigentlich clean werden. Aber auch wenn sie wissen: Ich trinke Schnaps, damit mache ich nichts besser, können sie es nicht ändern. Ich ertappe mich da mit Gedanken wie: "Ich hab doch sonst nix vom Leben. Da gönn ich mir doch wenigstens noch die Tüte Chips." Oder: "Für 2 kg abstrampeln brauche ich einen Monat, fürs Drauffuttern nur ein Wochenende. Was tun in den 5 Tagen zwischen den Wochenenden? Wenn nix schmeckt?"

      Oder der Trinker, der durch seine Sucht obdachlos und arbeitslos geworden ist. Wahrscheinlich umgekehrte Reihenfolge. Er weiß, was ihn unter die Brücke verschlagen hat. Er weiß, dass er spätestens jetzt etwas anders machen sollte. Aber tut er es? Nein... Die ihm verbliebenen Gehirnzellen setzt er weiter unter Wodka.

      Ich weiß, dass meine Klamotten bald nicht mehr passen, dass ich nicht mehr Zelten fahren kann, wenn ich nicht mehr aus der Liege in die Hocke komme. Ich gefalle mir so nicht und möchte das gern ändern. Aber was heißt das: Im kalten Schwimmbad wabern, von Kindern ausgelacht werden, die Leute zeigen mit dem Finger auf mich, bis ich nach Monaten ca. 10 kg abgenommen habe, und wenn ich erkältet bin oder sonst was mich davon abhält, eisern zu bleiben, sind 5 kg in einer Woche wieder drauf.

      Tatsache: Ich will nicht so fett bleiben. Aber das dafür tun, um es zu ändern, will ich auch nicht. Jetzt stecke ich fest in diesem Teufelskreis: Das ändern wollen, die Wohnung aufräumen wollen und am Anfang stecken bleiben, weil der Rücken weh tut. Das Essen umstellen und wegen der aufwendigen Zubereitung dann doch wieder durch Fertigfutter ersetzen.

      Wäre es doch so einfach, wie es klingt: "Dann räum deine Wohnung auf und koche was Leckeres", "Du musst mehr Sport treiben", "Bring den Müll direkt zur Deponie", "Dann iss eben Möhren, die sind auch gesund, frisches Obst und trink Wasser..." Wenn es so einfach wäre. Für mich ist jeder Schritt davon ein qualvoller Marathon. Wie oft habe ich bis heute versucht, probiert, gehofft... Und alles wieder hingeschmissen.

      Gibt es wirklich eine Persönlichkeit, die man nicht ändern kann, so was wie einen Charakter? Was, wenn ich in fatalen Dingen charakterfest bin? Im Fernsehen heißt es immer wieder: "Ändern kann sich wirklich jeder." Ich bezweifle das. Ich bin wohl änderungsresistent.
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


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      Wer nicht im Stande ist, etwas zu tun, der ist in der Lage, sich zu beschweren. Letzteres verhindert den Stand.
    • hallo schlumpfmaus

      wie gut ich dieses problem kenne...
      wie oft ich schon erfolgreich abgenommen habe. nur um nach der manischen phase schnell wieder zuzunehmen. plus zusätzlichen zwei bis drei kilo.
      momentan hab ich fast angst vor der nächsten diät, angst davor was danach geschehen könnte.

      manchmal komm ich mir wie ein junkie vor. immer auf der suche nach dem köstlichen geschmack aus einer kurzen zeit meiner kindheit wo es mir gut ging. wie die suche nach
      dem ersten guten schuss, wohl wissend dass man diesen nie wieder bekommt. ich fresse manchmal regelrecht... und es schmeckt ein paar bissen, aber wenn ich merke es ist nicht das erlebnis wonach ich suche schmeckt alles nur noch fad. und ich kann mir nicht erklären warm ich dann trotzdem
    • ups verdrückt

      warum ich dann trotzdem den ganzen rest auch noch in mich reinstopfe, nur um dann den überschuss das klo runter zu spülen.
      an schlimmen tagen fühle ich mich wie ein alkoholiker. da kaufe ich unmengen an süssigkeiten. dann verstecke ich sie an verschiedenen stellen, wie ein alkoholiker seinen alkohol.

      meine letzte manische phase ist schon gut zwei jahre her. bräuchte dringend wieder eine. hinke irgendwie mit allem hinterher.

      ich bin in behandlung. ich hoffe sehr ich kann mich noch ändern...

      auch dir alles alles gute fur deinen weg!

      es grüßt dich smart craving
    • Hey Schlumpfmaus,

      heute hat ein Freund zu mir gesagt "Du hast schon alles richtig gemacht"
      das war ballsam für die Seele und ich fühlte mich schnell besser.

      Was ich damit sagen will ist, wenn Du dich akzeptierst und mit jedem Gramm annimmst wie Du gerade bist,
      ist es egal welches Gewicht Du hast und der Witz an der Sache ist, das Du wahrscheinlich aus purer Selbstliebe
      und Freiheitsdrang abnehmen und Dich vernünftig ernähren wirst.

      Dieses Denken von "Ich müßte müßte eigentlich und mit mir stimmt was nicht" ist es was es denke ich vor allem
      schwer macht das sich fast automatisch ein Verhalten zeigt, das Ausdruck der eigenen Wertschätzung ist,-
      wie eben gesundes Essen und Bewegung.
    • Wer hat noch geschrieben: "Der Überlebensdrang lässt dich automatisch deine Lebensweise ändern", z. B. aufhören zu trinken?

      Mein Überlebenstrieb im Jahr 1999 ließ mich das Rauchen aufgeben, weil es wirklich nur noch Luxus war, den ich mir finanziell nicht mehr leisten konnte. Ich hatte die Wahl zwischen einem vernünftigen Essen am Wochenende und den Kippen. Später musste ich Kohlensäurekartuschen abgeben, um davon Brot kaufen zu können, die Arbeitslosenhilfe fiel so klein aus, dass ich manchmal nicht wusste, wovon ich am nächsten Tag Essen kaufen sollte.

      Als ich wieder Arbeit hatte, habe ich nicht wieder angefangen zu rauchen, weil ich dann immer Rücklagen bilde für die Zeiten, in denen ich arbeitslos bin. Diese Zeiten sind leider wesentlich länger gewesen als die Zeiten, in denen ich Arbeit hatte. Im Moment kann ich gar keinen Cent sparen, es geht alles für Versicherungen, Benzin und Lebensmittel drauf.
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


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      Wer nicht im Stande ist, etwas zu tun, der ist in der Lage, sich zu beschweren. Letzteres verhindert den Stand.
    • Ich habe auch schon mein Leben lang massive Gewichtsprobleme. Bin fast mein ganzes Leben Weight Watcher Mitglied und es geht trotzdem immer wieder ab und auf. Wenn es mir psychisch schlecht geht, tritt diese Problem scheinbar in den Hintergrund, bis wieder gesundheitliche Einbußen, Einschränkungen ein treten. Dann ist das wieder ein zusätzliches Elend.
    • Ich habe in den letzten Wochen gut was an Gewicht verloren und werde auch beständig schlanker.
      Mein Geheimnis: Ins Stadtzentrum gezogen und Auto verkauft. Da ich schnell gernevt bin, wenn ich auf die Öffentlichen warten muss, laufe ich viele Strecken einfach. Sobald man die ersten Kilos abgenommen hat, fängt das richtig an Spaß zu machen, weil man zum Erfolgsjunky wird. Auch viele kleine Laufstrecken bringen in der Tagesgesamtsumme ganz schön was zusammen!!
      Wenn du nicht hungern willst, musst du Muskelmasse aufbauen. Muskelmasse verbraucht auch während der Ruhe Energie. Das heißt: Wenn mehr Muskelmasse da ist hat man einen größeren Energiegrundumsatz, weil das Gewebe am Leben gehalten werden muss und dazu braucht es Energie. Oder anders ausgedrückt: Wer mehr Muskeln hat, verbrennt mehr Kalorien im Ruhezustand, als jemand, der weniger Muskeln hat, obwohl sie beide das gleiche im gleichen Zeitraum machen.
      Außerdem kann man auch den Körper beschummeln. Zum Beispiel Vollkorn-Basmati kaufen statt normalen. Ist zwar doof, weil derlänger kocht, aber die Kohlenhydrate sind so komplex, dass man sehr lange satt ist und nicht so schnell wieder Hunger bekommt.
      Was mach ich noch? Ich stelle eine definierte Menge Essen her und esse es woanders. Zum Beispiel gibt es morgens genau ein Mehrkornbrötchen mit Belag nach Wahl (das darf auch mal spanische Salami sein, wenn auch als Ausnahme) und ein Obst, dazu einen Café. Das schlepp ich in mein Zimmer (wohne in WG) und esse es dort. Man sieht also nicht ständig Sachen in der Küche, die man noch alles essen könnte. Man sieht auch nicht die Wurstpackung ect. pp. Das hab ich da alles schon wieder in den Kühlschrank verschwinden lassen. So esse ich mein Brötchen und mein Obst und bin total zufrieden.
      Außerdem koche ich als Single so gut wie immer für 2 Tage. Das ist auch wirtschaftlicher und so kann ich es einfach mit an die Arbeit nehmen. Das heißt aber auch, ich kann an Tag eins nur eine bestimmte Menge davon essen, sonst reicht es für Tag 2 nicht mehr. Ergo, es gibt nur eine, aber ausreichende Portion, kein Nachschlag. Fertig.
      Dann versuche ich ausschließlich Sachen zu trinken, die zwar interessant schmecken (ich hasse blankes Wasser, wie die Pest), aber kaum Kalorien enthalten. Über Getränke kann man viel Kalorien sparen. Wer den ganzen Tag Apfelschorle trinkt, braucht sich nicht wunern, wenn mit dem Abnehmen nicht klappt. Säfte etnhalten zum Beispiel sehr viele Kalorien. Ich glaube über diverse Soft-drinks braucht man beim Thema Abnehmen erst gar nicht reden. Von Soft-drinks mit Süßstoffen halte ich absolut nichts und schmecken tun sie auch nicht.
      Am besten wäre natürlich reines Wasser, weil null Kalorien, aber das finde ich langweilig und habe immer das Gefühl das stillt nicht meinen Durst und ich trinke dann auch viel zu wenig, weils mir nicht schmeckt. Also kauf ich Wasser mit Geschmack. Zum Beispiel "Aquintell Lemon". Das schmeckt spitzig frisch, hat aber trotzdem nur 2 Kalorien die 100ml oder so.

      Außerdem mach ich einen großen Bogen um die Süßigkeiten-Regale. Am besten nicht mal verbeilaufen, dann ist es einfach zu wiederstehen. Oder beim Vorbeilaufen einfach stur geradeaus gucken oder auf en Einkaufszettel auch was auch immer. Das heißt vor allem: Wenn man keine Schoki im Haus hat, kann man spät abend auch keine essen, wenn man Gelüsterchen hat. Da hilft alles nichts. Was nicht im Haus ist, kann nicht gefuttert werden. Das nervt anfangs, ist aber sehr effektiv, aber man muss eine Strategie entwickeln, damit man mit der Frustration klarkommt und keine schlechte Laune das Resultat ist.
      NIEMALS HUNGRIG EINKAUFEN GEHEN !!!! GANZ ÜBEL !!

      Vielleicht hilft dir das eine oder andere, aber man muss ganz klar sagen, dass es ach bestimmte Medikamente gibt unter denen es sehr schwer ist überhaupt irgendetwas abzuspecken. Bei mir funktioniert das auch erst, seit ich einen Wechsel gemacht habe.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()