germanwings absturz

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • "Bei der Durchsuchung seiner Düsseldorfer Wohnung hatten Beamte am Donnerstag zahlreiche medizinische Unterlagen sichergestellt, aus denen sich inzwischen eine Krankengeschichte rekonstruieren lässt. So hatte ein Psychiater den 27-Jährigen zuletzt für fast zwei Wochen krankgeschrieben, wohl wegen einer bipolaren Störung, er war also offenbar manisch-depressiv. Nach Angaben der Ermittler zerriss Lubitz das Attest und trat seinen letzten Flug an. "



      Zitat Spiegel.



      Wie in aller Welt kommen die auf "bipolar"?
      Wie in aller Welt kommen die auf andere Ursachen? (zB, v.a. in der englischen Presse auf "versteckte Homosexualität")



      Daß ist wenig fruchtbar, zielführend, hilft genau niemandem.

      Ich emfpinde es als reine Selbstdarstellung, wenn hier irgendwer mehr sagt als: "Ich habe derzeit keine Ahnung, was passiert ist".
    • Naja, zumindest sind Indizien vorhanden, das bedarf weiterer Aufklärung. Mir wäre nicht wohl bei dem Gedanken, wenn man - unterstellt es trifft zu - das Interesse des Einzelnen am Verschweigen einer Erkrankung über das Interesse dadurch gefährdeter Dritter stellen würde. Im Büro mag das ja noch angehen, bei Berufen mit hoher Gefahr-Neigung bin ich da skeptisch. Deshalb halt auch meine im abstrakten Sinne zu verstehende Eingangsfrage.
    • Na ja, wir wissen nicht.
      Vielleicht hat man einen oder mehrere Zettel mit dieser Diagnose gefunden.
      Vielleicht auch nicht.
      Spekulationen...

      Das mit der unterdrückten Homosexualität ist wirklich ein Schwachsinn und auch kaum beweisbar, eine Diagnose kann aber irgendwo auf den ärztlichen Attesten gestanden sein.

      Worauf ich ein bisschen hellhörig wurde, war, dass er ANGEBLICH (das haben mehrere Zeitungen geschrieben) zwei teure Audis einige Tage vor der Tat gekauft hat.
      Einen für sich, einen für die (Ex?)Freundin.
      Gleich zwei teure Autos zu kaufen klingt aber schon ein bisschen manisch, oder?

      Spiegel ist allerdings auch eine Sensationszeitschrift, warten wir mal aber, was offiziell gesagt wird.
      Ich halte es aber ehrlich gesagt NICHT für ausgeschlossen.
      Wie ich schon geschrieben habe, ist bei einer schweren Depression der Antrieb meistens zu gedrückt, um einen Suizid auf diese Art und Weise zu begehen. Mir klingt es psychotisch oder manisch oder nach einem Switch- oder Mischzustand.

      Wenn es stimmt, dass er bipolar war, ist es natürlich tragisch, aber ich denke, es wird dann in den Medien thematisiert werden -- wie gesagt, kennen die meisten Normalsterblichen die Krankheit überhaupt nicht. Ich schätze, dann wird man in den SERIÖSEN Medien ersuchen, mit dem Mythos aufzuräumen, dass ALLE BIPOLAREN "Bestien" oder "Amokläufer" sind. Dass die Krankheit in den Fokus rückt, ist m.E. nicht "diskriminierend".

      Ich finde allerdings, dass die Boulevardblätter den größten Schaden mit ihren Formulierungen angerichtet haben. Egal, ob er bipolar oder depressiv oder meinetwegen homosexuell war...
      "Perhaps this final act was meant, to clinch a lifetime's argument
      That nothing comes from violence and nothing ever could
      For all those born beneath an angry star
      Lest we forget how fragile we are..." (Sting)
    • Naja, der 'Spiegel' ist wohl kaum ein Sensationsblaettchen. Ich bin auch dagegen, dass man jetzt im parforce-Ritt alle möglichen Regeln verschärft, dazu neigt die Politik ja leider. Aber man wird sich die Sache schon kühl abwaegend anschauen und dann ggf. Entscheidungen treffen müssen. Die Freiheit des einzelnen endet dort, wo die Freiheit eines anderen anfängt. Aber zugegeben, die Grenzziehung ist schwierig.
    • Jannis schrieb:

      Naja, der 'Spiegel' ist wohl kaum ein Sensationsblaettchen. Ich bin auch dagegen, dass man jetzt im parforce-Ritt alle möglichen Regeln verschärft, dazu neigt die Politik ja leider. Aber man wird sich die Sache schon kühl abwaegend anschauen und dann ggf. Entscheidungen treffen müssen. Die Freiheit des einzelnen endet dort, wo die Freiheit eines anderen anfängt. Aber zugegeben, die Grenzziehung ist schwierig.
      Na ja, ich bin nach wie vor der Meinung: in gewissen Berufen sollten psychische Erkrankungen einfach TABU sein. Es geht halt nicht... auch wenn jemand "gern fliegt"... Bei der Musterung gibt es halt auch einen langen psychologischen Test... Waffen und psychische Krankheiten passen auch nicht zusammen. Und auch zum Schutz des Betroffenen ist es so -- ein erweiterter Suizid ist natürlich ein Sonderfall, mit dem man normalerweise nicht rechnet, aber auch sowas kann vorkommen, wie jetzt die Ereignisse bestätigt haben. Eine Grenze zu ziehen, für welche Berufe es gilt, ist gar nicht so schwer: Menschen, die bei der Arbeit die Verantwortung für andere Menschenleben tragen, sollten einfach psychisch topfit sein, aus basta. Das finde ich gar nicht diskriminierend. Man erwägt jetzt in solchen Fällen die Aufhebung der ärztlichen Schweigepflicht... ich finde es auch gut so. Bei kriminellen Handlungen werden ja die psychiatrischen Gutachten auch veröffentlicht, Schweigepflicht hin und her.... damals konnten wir seitenlang über das Psychogramm der Eislady lesen...

      Ich finde es nicht "demokratisch" oder "liberal", wenn man Leute mit schweren psychischen Störungen einfach ein Flugzeug fliegen lässt. Ich würde auch nicht gern in so ein Flugzeug steigen... ich erwarte mir, dass der Pilot bestens ausgebildet, erfahren und psychisch stabil genug bzw. in der Lage ist, mich unversehrt zu meinem Ziel zu bringen.

      Ja, Lubitz hat wohl Angst gehabt, die Stelle zu verlieren, wenn der Arbeitgeber daraufkommt, was er hat... es ist mir egal. Der tut mir deswegen nicht leid. Er hätte nicht fliegen dürfen, das war eine Verkettung von unglücklichen Ereignissen... und schließlich hat er diese Tat begangen...

      Ich verspüre eigentlich viel Wut deswegen, was passiert ist und stelle mir immer wieder die Frage, wieso seine Krankheit niemnadem aufgefallen war... was für Tests waren es, die er bestanden hat?

      Mir fällt der Amtsarzt in Ö ein. Zu ihm müssen alle, die Auto fahren lernen, hingehen. Das ganze dauert 5 Minuten. Ich war selber mit meinen KIndern beim Amtsarzt, als sie Komparsen waren... "Wie geht es dir, bist du eh nicht krank? Ok, gesund." Ich frage mich da, ob da beim Lubitz nicht auch etwas verschlampert wurde...

      Anmerkung: In der "Zeit" (das ist m.E. ein sehr seriöses Medium) steht allerdings, dass Lubitz Tests bestanden hätte, nach denen eine bipolare Störung und eine Persönlichkeitsstörung auszuschließen war. Wem soll man jetzt glauben, der Zeit oder dem Spiegel?
      "Perhaps this final act was meant, to clinch a lifetime's argument
      That nothing comes from violence and nothing ever could
      For all those born beneath an angry star
      Lest we forget how fragile we are..." (Sting)
    • Bipolar? Homosexuell?

      Hallo Leute! Ihr seid alle selbst bipolar! Glaubt ihr im Ernst, dass jemand, der mitten in einer manischen oder depressiven Krise steckt und hochsuizidal ist, nicht auffällt?? Erst recht, wenn er manisch ist. Wäre dem so gewesen, wäre das längst schon durch die Medien gegangen.

      Also hier in der deutschen Presse war noch kein Wort von Homosexuelität zu lesen.

      fragile schrieb:

      Das mit der unterdrückten Homosexualität ist wirklich ein Schwachsinn und auch kaum beweisbar, eine Diagnose kann aber irgendwo auf den ärztlichen Attesten gestanden sein.
      Wieso sie ausgerechnet von Suizidalität auf unterdrückte Homosexualität schließen und das besser wissen wollen als deutsche Presse u. deutsche Ermittler leuchtet mir nicht ein. Man kann aus allen möglichen Gründen jahrelang mit Suizidalität kämpfen.
      Allerdings ist es kein Schwachsinn, dass Homosexulität für den oder die Betreffenden eine hoch-kritische Zeit mit sich bringen kann. Müsst ihr mal jemanden "interviewen", der homosexuell ist. Manche haben Glück (wie eine meiner besten Freundinnen), aber es kann eben auch ganz anders sein. Es gibt hier vor Ort sogar Therapeuten, die sich im Besonderen mit Patienten beschäftigen (bzw. sich hier zu Tagungen treffen), die Schwierigkeiten haben, ihre sexuelle Orientierung anzunehmen. Leider haben radikale Homosexuelle die letzte Fachtagung boykottiert, weil sie der Auffassung waren, man wolle hier insbesondere schwule junge Männer umerziehen. Vollkommener Blödsinn. Man wollte sich unter Experten austauschen, wie man diesen Menschen helfen kann ihren Weg zu finden und Frieden zu schließen.

      In manchen (!) Punkten sind sich bipolare Störung (bzw. manche psych. Erkrankungen) und Homosexualität gar nicht so unähnlich, was das DRUMHERUM angeht, auch wenn es hier um zwei ganz unterscheidliche Gruppen geht: Erkrankung versus sexuelle Orientierung. Bei beidem gibt es Probleme mit enormen psychischem Druck in vielen Überschneidungspunkten: Das Wahrhabenwollen (ich nenne es mal die schwierige und oft langwierige Phase des Eingestehens), der Kampf es akzeptieren zu können (wenn auch unterschiedlich ausgeprägt); Diskreminierung; die Realisierung, dass es lebenslang zu uns gehören wird, wie unser Name; Konflikte und teilweise Verlust von Familie, Freunden, Bekannten; das hochschwierige Thema des Coming-out, Probleme am Arbeitsplatz bis hin zum rausgemobbt werden, Zugehörigkeit zu einer Minderheit bzw. Randgruppe; letztlich fühlt man sich oft unter Seinesgleichen wohler; Probleme einen Partner zu finden (wen auch anders) usw.
      Weiter möchte ich es lieber nicht ausführen, wohlwissend, dass es hier nicht ausschließlich heterosexuelle Leser und User gibt, denen ich nicht auf die Füße treten mag. Sie könnten dazu sicherlich auch einiges beitragen (oder auch wiedersprechen).
      Ich sag es mal so: Ich versuche durchaus, über den Tellerrand meiner Besonderheit zu gucken und mich auch in die Besonderheit der anderen einzufühlen- mal mehr, mal weniger erfolgreich.
      (Absichtlich habe ich den Begriff "besonders" benutzt, weil Vertreter aus beiden Gruppen immer anders wahrgenommen werden, weil wir nicht den Geflogenheiten der breiten Masse entsprechen)
      ---------
      Nachtrag: Es gab auch eine Zeit, in der war ich mir gar nicht mehr so sicher, welche Geschlechtsorientierung ich habe. Alles war durch ein Trauma ins Wanken geraten. Deshalb kenne ich immerhin in kleinen Einblicken die Konflikte, die damit aufkommen. Ich hätte es niemals meinen Eltern sagen können, wäre ich damals zu dem Schluss gekommen, ich wäre bisexuell. (Homosexuell im Sinne von lesbisch wäre die Vollkatastrophe gewesen, habe ich selbst aber für sehr unwahrscheinlich gehalten, und hätte ich auf Dauer noch weniger geheimhalten können. Es fällt zu sehr auf, dass man keinen Mann mit nach Hause bringt ect.). Selbst Bisexualität hätte ich tunlichst geheimhalten müssen und die Fassade einer rein heterosexuellen Frau aufrechterhalten. Sie hätten das nicht verstanden. Ich wäre auch bei ihnen "unten durchgefallen". Auch ihre kleine spießige Welt wäre ins Wanken geraten. Sie hätten mich als eklig empfunden und fremd und meine Mutter hätte mich auch als "Schlampe" tituliert bei der Vorstellung, dass ich es auch mit dem eigenen Geschlecht mache, mir Vorwürfe und Predigten gehalten, mich wegen Enkelkindern unter Druck gesetzt (das hat sie eh schon gemacht). Meinem Bruder hätte ich ohne mit er Wimper zu zucken zugetraut, dass er zu mir gesagt hätte "Du bist abartig. Vorher hast du doch auch was mit Männern gehabt. Das ist doch nur so ne Meise". Er glaubt ja auch, dass man psychisch krank ist, weil man es zulässt. Einfach mal zusammenreißen, andere bekommen das ja schließlich auch auf die Reihe. Psychisch Kranke sind in seinen Augen Looser. Tolle Familie. So spießig und dabei nicht mal katholisch. Da gibt es auch null Verständnis- nur Distanz und abwährendes Verhalten. Auch hätte ich das Gegucke und Getratsche der Nachbarschaft kaum aushalten können. Man kennt ja seine Pappenheimer zu Hause. Traurig, aber wahr.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 19 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Appropos Medien

      ...mich ärgert mega, dass man seither kaum mehr Radio hören kann. In jeder PAuse wird über dieses Thema sinnlos debattiert. Es werden sogar Facebook-Beiträge von igrendwelchen Radiohöreren mit deren persönlicher MEinung vorgelesen und erörtert. Was interessiert mich, dass Lieschen Müller aus irgendeinem hessischen Kaff ganz empört ist? Was soll das bringen?
      Diese ganze Story haben sie so aufgebauscht und in den Radios und anderen Medien hoch und runter diskutiert und getratscht, dass zum Beispiel kein Wort über den Welt-Bipolar-Tag gefallen ist, wo sich das doch angeboten hätte, mal was gut recherchiertes zu bringen, wenn man uns schon mal wieder durch den Kakao zieht! Es ist ihnen nicht mal aufgefallen. Gut, den gibt es noch nicht so lange, aber sonst graben sie doch auch jeden Quatsch aus, Hauptsache, sie haben ein neues Tagesthema. Sonst wird hier auch jeder Welt-Irgendwas-Tag durchdiskutiert. Neulich sogar der Tag des Brotes oder so'n Quatsch. Sehr ärgerlich.

      Zu Wort gemeldet hat sich auch Manfred Lütz in der Bildzeitung. Erstaunt mich, dass ausgerechnet er sich für die Bildzeitung hergibt. Er schmälert damit deutlich seinen hart erarbeiteten Ruf und wird vom seriösen prominenten zum Küchenpsychiater. Ich muss ihm zugute halten, dass er sich nicht hat hinreißen lassen, irgendwelche Spekulationen zu bringen, sondern einfach nur Fragen allgemein beantwortet hat. Aber da hat er doch echt gesagt, so gut, wie jede Depression sei heilbar. *ganz tief durchatmen und um Fassung ringen* WAS FÜR EIN SCHWACHSINN! Wie kann man sowas behaupten und auch noch öffentlich verbreiten? :raunz: Das empfinde ich im Antidiskreminierungskampf als vollkommen kontraproduktiv. Es mag einige Glückliche geben, die irgendwann ohne Medis leben können, aber für den Großteil wird es immer ein Kampf bleiben. Sorry, aber wenn man etwas mit Medikamenten dauerhaft beeinflusst, ist das in meinen Augen keine Heilung sondern nur eine temporäre Korrektur. Ein Bluthochdruck gilt auch nicht als geheilt, nur weil man einen Betablocker oder was auch immer einwirft und dann halbwegs gute Werte hat.

      Im Übrigen kam gerade im Radio der neueste Stand der Ermittlungen. Der junge Mann hatte wohl seinem Arbeitgeber sogar gemeldet, dass er an schweren Depressionen litt, aber diese erfolgreich behandelt worden seien. Daraufhin wurde er trotzdem als flugtauglich erklärt.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Entscheidend ist, dass du damit klar kommst, egal, wie du das Kind nennst.
      Hochsensibilität ist allerdings keine anerkannte Diagnose. Habe es eher als Personlichkeitsvariation verstanden.
      Ich weis nicht, ob man selbst eine Diagnose stellen kann/sollte. Man kann sich ja nicht objektiv von außen betrachten und man trachtet als Mensch auch immer danach angenehmere Dinge vorzuziehen. Wenn es also eine bessere Ausweicherklärung gibt, die weniger schmerzhafte Konsequenzen hat (siehe Diskreminierung ect.), dann tendiert man natürlich dazu, dass eher anzunehmen, was sich besser anfühlt/anhört, und das für die "Wahrheit" bzw. "wirkliche Ursache" zu halten. Es wäre nur menschlich. Ein Schutzverhalten. Kannst du das für dich ausschließen?

      Ich würde auch darauf wetten, dass es sehr bald eine oder mehrere Studien gibt, die hohe Korrelationswerte zwischen Bipolarität und Hypersensibilität nachweisen, auch wenn es bisweilen heißt, dass es zwischen beidem deutliche Unterschiede gibt (die ich aber in der Beschreibung übrigens nicht erkennen konnte- wir hatten das ja in unserem letzten Telefonat durchgequatscht). Vielleicht würde ich mich an einem anderen Tag sogar soweit aus dem Fenster lehnen zu sagen, dass Hypersensibilität eine feste, auffällige Eigenschaft von Bipolaren ist.
      Hier ein Auszug der Merkmale:
      • intensives Empfinden und Erleben

      Reize werden tiefer, intensiver und detaillierter wahrgenommen und
      gespeichert. Oft wird diese Eigenschaft mit bloßer Nervosität und
      Empfindlichkeit verwechselt, jedoch ist die Ähnlichkeit rein äußerlicher
      Natur. Überempfindlichkeit im profanen Sinne ist meist eine persönliche
      unverhältnismäßig starke Reaktion auf Reize, die nicht mit erhöhter Bandbreite der Wahrnehmung einhergehen muss, was bei einer HSP (hochsensitive Person) fast immer der Fall ist.[7] Bloße Empfindlichkeit und Reizbarkeit sind also kein Kriterium für Hochsensibilität.

      • ausgeprägte subtile Wahrnehmung (vielschichtige Fantasie und Gedankengänge)
      • erhöhte Schmerzempfindlichkeit
      • detailreiche Wahrnehmung
      • hohe Begeisterungsfähigkeit, sehr vielseitige Interessen
      • sehr ausgeprägtes Langzeitgedächtnis
      • psychosoziale Feinwahrnehmung (Befindlichkeiten, Stimmungen und
        Emotionen anderer Menschen werden leichter und detaillierter erkannt)
      • stärker beeinflussbar durch Stimmungen anderer Menschen
      • ausgeprägtes intuitives Denken
      • langer emotionaler „Nachklang“ des Erlebten
      • Denken in größeren Zusammenhängen
      • ausgeprägter Altruismus, Gerechtigkeitssinn
      • Harmoniebedürfnis, Gewissenhaftigkeit
      • Intensives Erleben von Kunst und Musik
      • Perfektionismus
      • meist vielschichtige komplexe und stabile Persönlichkeit (Instabilitäten wie bei Borderline, bipolaren Störungen, Psychosen o. ä. sind kein Merkmal der HS; dennoch können solche als Folge einer psychischen Erkrankung durchaus präsent sein)
      Bis auf den letzten Punkt, würden sich glaube ich viele Bipolare sofort in der Beschreibung wiedererkennen oder liege ich da falsch???

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Hochsenibiliät ist keine Diagnose, weil es auch keine Krankheit ist, sondern eine Begabung. :scheinheilig:


      Hauptsächlich zeichnet sich Hochsenibiltät dadurch aus, das viele Reize aufgenommen werden,-
      dementsprechend ist man bei Hochsensibiltät auch schnell überreitzt.

      Meistens haben Hochsensible wenig Freunde dafür dafür tiefe Freunschaften.
      Am liebsten sind sie oft mit einer Person allein, weil sie
      sich dann nur auf ene Person konzentrieren brauchen und so die Reize reduzieren.
    • Mit diesen Zeilen könnte man auch jemanden beschreiben, der ADS hat.
      Allerdings passen einige Sachen aus meinem Auszug nicht dazu.

      Ich finde nicht, dass Hochsensibilität ausschließlich positive Begabung ist. Schon anhand der Beschreibung kann man erahnen, dass Hochsensibilität durchaus Leidensdruck mit sich bringen kann.

      Aber jetzt kommen wir völlig vom Thema ab! Du wolltest doch eh einen Baum dazu aufmachen. Dann aufi! Let's go :biggrin:

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • aber heut nicht mehr :D
      Hochsensible fragen sich - falls sie denn schon mal was davon gehört haben -
      ob Sie A(H)DS haben, das ist typísch.

      Um die Reizverarbeitung dreht es sich ja auch bei AD(H)S am bezeichnensten.

      Es ist eine Glaubensfrage und druchaus auch eine Frage der Sympathie ob AD(H)S oder Hochsensibel.
      Gemeinsam ist beiden, das die Betroffenen aus dem Rahmen fallen und zu einer Minderheit gehören
      - bei der AD(H)S geht es um den Preis einer Krankheit die (klasisch) Psychopharmaka auf den Plan ruft
      um die Leute wieder in die Norm und ins funktionieren zu bringen.
      Über die Identifzierung mit Hochsensibilät bringt das eine ganz andere Betrachungsweise ein.
      Zum Glück.
    • Hochsensibilität ist keine Krankheit, sondern wird bisweilen als Phänomen verstanden und hat daher auch keinen ICD-Schlüssel.
      Haben diese Leute ein Problem mit ihrer Besonderheit, dann werden sie wohl oder übel irgendeine Diagnose verpasst bekommen, damit man sie abrechnen kann.
      Aber das ist eine Spekulation von mir.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.