Mit der Spekulation hast Du sicher Recht, wie will man die Behandlung eines Gesunden auch abrechnen? Ich habe mir mal den Spass gemacht, gegenüber dem Psychiater einer Uniklinik meine vorherige Diagnose zu verschweigen und habe ihn einfach mal wurschteln lassen. Sein Credo: ADHS. Dann erst habe ich ihm meine bisherige Diagnose mitgeteilt (Bipo) Nein, das könne er gänzlich ausschließen, meinte der und verschrieb mir Ritalin.
Ich glaube, hier überlappt sich vieles und die Grenzschaerfe, die solche Diagnosen vorspiegeln, gibt es gar nicht. Genau das aber halte ich für unglaublich gefährlich, der Patient ergibt sich in sein vermeintliches Schicksal und der Arzt spult sein Standardprogramm ab, das zu diesem oder jenem ICD-Defekt gehört. Was ist, wenn jemand etwa sehr sensibel ist und in der Erlebnisverarbeitung nur etwas neben der Norm liegt? Soll er jetzt ein Medikamenten Korsett angelegt bekommen, damit er sich im mainstream emotionaler Bandbreite bewegt? Wäre schade, es gäbe wohl keine Kunst und auch keine Kreativitaet mehr, nur noch Beamte. Eine solche Welt wünsche ich mir nicht!
Fatal dabei ist auch, dass die Beurteilung von aussen erfolgt und der Mensch nun einmal die Neigung hat, alles was er selbst hat, macht und empfindet für 'normal' hält und somit den normativen Rahmen auch für andere festlegt. Sehr deutlich wurde mir das anlässlich meines Aufenthalts in der Klapse: Da gab es einen Oberarzt, der sehr regelkonform war, eine ekelhafte Type, seine Sätze begannen meist mit 'Man muss' oder dgl. Wenn ein Satz schon so beginnt, kann der weitere Inhalt nicht viel besser werden. Dagegen war dessen Chef ein Freak und Messie wie aus dem Lehrbuch, sein Büro haettet Ihr mal sehen sollen, als hätte Saddam Hussein dort für den Krieg trainiert. Mit dem konnte ich mich aber auch über die schoenen Dinge des Lebens unterhalten, Kunst, Musik und Oldtimer (wir hatten beide einen und konnten Basteltips austauschen). Der hat sogar aus seinem Urlaub auf der Station angerufen, um zu verhindern, dass man mich fixiert, zumal ich ja nur mit Worten angegriffen hatte, aber niemals gewalttätig war. Auch nach meiner von mir gerichtlich erzwungenen Entlassung, hat er mir seine private Handy-Nr.gegeben, falls mal 'Not am Mann' sei, ich habe sie nie benutzt. Der kam uebrigens mit seinem Oberarzt genauso wenig zurecht wie ich und hat ihn später gefeuert.
Ich glaube, hier überlappt sich vieles und die Grenzschaerfe, die solche Diagnosen vorspiegeln, gibt es gar nicht. Genau das aber halte ich für unglaublich gefährlich, der Patient ergibt sich in sein vermeintliches Schicksal und der Arzt spult sein Standardprogramm ab, das zu diesem oder jenem ICD-Defekt gehört. Was ist, wenn jemand etwa sehr sensibel ist und in der Erlebnisverarbeitung nur etwas neben der Norm liegt? Soll er jetzt ein Medikamenten Korsett angelegt bekommen, damit er sich im mainstream emotionaler Bandbreite bewegt? Wäre schade, es gäbe wohl keine Kunst und auch keine Kreativitaet mehr, nur noch Beamte. Eine solche Welt wünsche ich mir nicht!
Fatal dabei ist auch, dass die Beurteilung von aussen erfolgt und der Mensch nun einmal die Neigung hat, alles was er selbst hat, macht und empfindet für 'normal' hält und somit den normativen Rahmen auch für andere festlegt. Sehr deutlich wurde mir das anlässlich meines Aufenthalts in der Klapse: Da gab es einen Oberarzt, der sehr regelkonform war, eine ekelhafte Type, seine Sätze begannen meist mit 'Man muss' oder dgl. Wenn ein Satz schon so beginnt, kann der weitere Inhalt nicht viel besser werden. Dagegen war dessen Chef ein Freak und Messie wie aus dem Lehrbuch, sein Büro haettet Ihr mal sehen sollen, als hätte Saddam Hussein dort für den Krieg trainiert. Mit dem konnte ich mich aber auch über die schoenen Dinge des Lebens unterhalten, Kunst, Musik und Oldtimer (wir hatten beide einen und konnten Basteltips austauschen). Der hat sogar aus seinem Urlaub auf der Station angerufen, um zu verhindern, dass man mich fixiert, zumal ich ja nur mit Worten angegriffen hatte, aber niemals gewalttätig war. Auch nach meiner von mir gerichtlich erzwungenen Entlassung, hat er mir seine private Handy-Nr.gegeben, falls mal 'Not am Mann' sei, ich habe sie nie benutzt. Der kam uebrigens mit seinem Oberarzt genauso wenig zurecht wie ich und hat ihn später gefeuert.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()