germanwings absturz

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Das stimmt nicht. Ich sage ja, es gibt mehrere Formen von erweitertem Suizid.

      Beim einfachen erweiterten Suizid tötet jemand sich selbst und jemanden, mit dem er eng verwandt oder andersweitg eng verbunden ist (z.B. seine Freundin).
      Wenn jemand Leute tötet, mit denen er nicht sonderlich eng verbunden ist, das Töten evt. sogar wahllos ist (Hauptsache größtmögliche Anzahl bzw. spektakulär), sie gar nicht kennt oder sogar abgrundtief hasst/verachtet, dann ist das ein Amok und eine spezielle Form von erweitertem Suzid.

      Gemeinsames Merkmal ist, dass der Selbsttötende suizidal ist und andere Leute -ohne ihre Zustimmung- mit in den Tod reißt.

      Wenn jemand plant, einen Massenmord zu begehen, dann tut er das ohne eigene Tötungsbasicht. Er will ja entweder ein Zeichen setzen oder sich einen anderen Vorteil dadurch erkämpfen. Selbstmordattentäter sind da wieder was anderes. Die wollen eigentlich auch nicht sterben, aber gehen freiwillig in den Tod, weil sie sich für die große Sache opfern und ihnen der Gedanke gefällt Märtyrer zu sein. Eigentlich total bekloppt, sie erleben es ja nicht mehr.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Nun ja, mich interessiert es leider auch. Die Definition von
      erweiterten Selbstmord habe ich mir ja nicht aus den
      Socken gezogen, sondern relativ viel dazu gelesen und
      in den dt. Talkshows gehört. "Erweiterter Suizid" wurde
      klar abgelehnt ! Homozid ?

      Laut unserer Juristerei ist es Mord, vorher geplant, auf die
      Gelegenheit gewartet und Bumms, die Opfer waren neben-
      sächlich, die Verzweiflung der Mitmenschen auch.

      Vielleicht ist das eine neue Art von "Krankheit" ?

      Nicht 7 auf einen Streich, sondern gleich 149 ?

      Als Vater von 3 volljährigen Kindern streite ich mich seit Jahren
      in Foren etc. Völlige Entartung der Computerspielkultur, Holly-
      kotz-Filme zeigen Ähnliches. Wobei die PC-Spiel-Kultur noch viel
      mächtiger ist, viel mehr Milliarden Umsatz mit killen, kaputt
      machen ..bla bla .. Kohle machen ..

      Wie konditioniert man weiblein und männlein auf Krieg ?
      lgw
    • Huhu,

      also was die laienhaft in irgendwelchen Talkshowas babbeln, is mir eigentlich egal. Im Fernsehen wird nunmal viel Müll erzählt, genauso, wie im Radio. Zum Glück habe ich hier keinen Fernseher. Ich guck, wenn überhaupt, nur mal bei meinen Patienten mit, wenn ich im Dienst Zeit dazu habe und er nebenher läuft.
      Homozid ist die vollkommenen Ausradierung der Menschheit, wobei bei den Amarikanern dieser Begriff auch für normalen Mord benutzt wird. Dann steht auf dem Wisch vom Pathologen nicht natürliche Todesart sondern "homicide".

      Bei Mord geht der Betreffende nicht selbst bei drauf, weil er sich aus dem Mord irgendetwas erhofft. Entweder will er eine Straftat vertuschen, er macht es aus Gier, Heimtücke, Rache oder anderen niedrigen Beweggründen oder weil er Spaß daran hat, relegiös Fanatisch ist...frag doch mal Jannis...der kann dir das sicher seriös beantworten.

      Auch wenn es heute Suizid bzw. Selbsttötung heißt, so hat doch der Begriff Selbstmord es in Bezug auf erweiterten besser getroffen: Die küsntliche Herbeiführung des eigenen Todes mit gleichzeitiger Ermordung anderer. Aber letztlich ist das doch alles Pfennigfuchserei. Wir wissen doch letztlich alle, worums hier geht, egal wie wir das Kind nun nennen: Jemand hat sich getötet und fast 150 andere Menschen ungefragt mit in den Tod gerissen und abartiges menschliches Leid erzeugt.
      Viel interessanter, als das, was man nun nicht mehr ändern kann, ist doch die Frage, wie es zu solchen Ereignissen kommt und was wir machen können, damit es nicht wieder passiert. Was kann man tun, damit verzweifelte Menschen nicht derart außer Kontrolle geraten?

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zitat Nüssli:

      "Aber letztlich ist das doch alles Pfennigfuchserei. Wir wissen doch letztlich alle, worums hier geht, egal wie wir das Kind nun nennen: Jemand hat sich getötet und fast 150 andere Menschen ungefragt mit in den Tod gerissen und abartiges menschliches Leid erzeugt."

      Danke Nüssli, seh ich auch so.


      Zitag Nüssli:

      "Was kann man tun, damit verzweifelte Menschen nicht derart außer Kontrolle geraten?"

      Die Frage läßt sich nicht so leicht beantworten.
      Aus meiner Sicht müßte die Gesellschaft näher zusammen rücken
      und sich fragen, warum Menschen überhaupt so verzweifelt werden.

      Denn wenn jemand erstmal so verwweifelt ist, das er sich und andere töten will ist es zu spät.
      Davon abgesehen ist derjenige, der den Tod für sich gewält hat, dann oft gar nicht mehr verzweifelt sondern ganz ruhig,-
      denn er hat ja seinen Ausweg schon gefunden.

      Das ganze hat eine lange Vorlaufszeit. Verzweiflung und Angst, sind Gift für das Gehirn
      und für eine gesunde Entwicklung. Was braucht es für eine gesunde Entwicklung,
      bei der sich die Verzweiflung nicht so Bahn brechen kann?!

      Das sind im wesentlichen drei Kernbereiche:

      Vertrauen in den Halt der Gemeinschaft um einen herum

      Vertrauen in sich selbst

      Vertrauen in Gott (in ein höheres Gefüge)


      Wie müßte eine Gesellschaft aussehen und was kann jeder einezlne dafür tun, damit
      diese drei Kernbereiche nicht sabotiert und untergraben sondern aufbauend und
      verläßlich sind?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von positives-denken ()

    • germanwings absturz

      Hallo Leute,



      habe ja hin und wieder erwähnt, daß ich - noch ohne Diagnose - mit der PPL (Privatpilotenlizenz) begonnen habe. War bei allen Untersuchungen top beisammen, keiner erkannte meine Diagnose. Bin dann eigentlich 2 volle Jahre (meistens manisch, weil ich mir vor Freude am Fliegen fast in die Hose gepinkelt habe) geflogen, zwar mit Fluglehrer, klar, ich war ja noch in Ausbildung aber was soll ich sagen, ein gut geschulter Fluglehrer verfügt auch über psychologischen Background, schließlich steigt er mit nem völlig Fremden ins Flugzeug und wenn der Mist baut kann er auch nicht immer alles verhindern. Wie gesagt, ich kam, völlig manisch durch alle Prüfungen, flog wie eine Göttin und war in der Theorie stets unterhaltsam für meine Lehrer. Keiner kam auf die Idee, daß mit mir was nicht stimmte.

      Nach dem großen crash, als der Mord in meinem Lokal passierte etc. war ich total durch den Wind, doch fliegen hätten sie mich trotzdem lassen.

      Ich finde man kann in keinen Menschen reinschauen und finde es erstaunlich,daß bei den großen Fluglinien sowas passieren konnte denn die Untersuchúngen und Kontrollen sind regelmäßig und sehr genau. Ich denke man kann da niemandem die Schuld geben, daß dieser Pilot da durchs Netz gerutscht ist. Kenne aus meiner Vergangenheit wie gesagt einige Suizidfälle - wir waren alle hin und weg, keiner hätte im entferntesten damit gerechnet. Es kam quasi aus dem "Hinterhalt". Das ganze ist ein furchtbares Drama, klar, absolut nicht entschuldbar andere in den selbst gewählten Freitod mitzureißen aber jetzt außenstehenden die Schuld zu geben finde ich nicht fair. Einige werden sich verantworten müssen aber selbst der Flugkapitän hat doch bis zur letzten Sekunde nichts gemerkt sonst hätte er den Co wohl kaum allein im Cockpit gelassen, immerhin hing ja auch sein Leben dran.

      Ich denke sowas kann man nicht verstehen oder nachvollziehen und noch schlimmer ist es jetzt außenstehenden die Schuld zu geben. Shit happens. So ist leider das Leben. Nachher weiß man es immer besser.

      LG Manuela :traurig:
    • germanwings absturz

      Hallo,



      ja mit den Massenmedien habe ich bereits 2009 abgeschlossen, komplett, ob TV, Zeitungen etc. Als der Mord in meinem Lokal passierte, waren diese Sensationsgeier bereits eine viertelstunde nach eintreffen der Mordkommission da und belagerten mein Lokal. Herrgott, da lag noch die Leiche meines Freundes drin und ich mußte mich durchkämpfen mit Hilfe der Polizei um überhaupt reinzugelangen. Die Berichterstattung in Fernsehen, Tageszeitungen, Ubahn-Zeitungen hat dazu beigetragen, daß kein Schwein das Lokal mehr betreten wollte. Sogar LKW-Fahrer fuhren langsam vorbei und funkten was sie dachten zu sehen. Ein Trauma für mich. Der Konkurs war damit beschlossene Sache. Seitdem sehe ich keine Nachrichten mehr in ORF1 und ORF 2 am schlimmsten war ATV die fanden das ganze anscheinend noch lustig und alle blendeten sie mein Logo ein und berichteten über Tasachen die nie so waren. Auch im Internet waren sie nicht fad, warum ich auch dieses Medium lange Zeit mied. Mit der Wahrheit hatte das alles nichts zu tun. Die Realität war eine ganz andere. Seitdem sehe ich all das mit anderen und sehr kritischen Augen, ich war ja schließlich dabei. Die Medien schreckten nichtmal davor zurück einen fingierten ANruf von der Mordkommission an meine Kellnerin zu führen, sie solle am Tatort bleiben , es gäbe noch Fragen, nach zwei Stunden bangen Wartens riefen wir den zuständigen Komissar an, er wußte von nichts. Abends in den Fernsehnachrichten wußte ich dann warum, sie wollten uns filmen, obwohl ich die Auslagen verklebte um der Sensationsgier ein Ende zu setzen. Niemand scherte sich darum, daß ein Mensch getötet worden war. Im Nebenlokal führten sie Interviwies es war einfach unbeschreiblich..

      Soviel zum Thema Massenmedien und Glaubwürdigkeit.

      LG Manuela :cursing: