germanwings absturz

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    • germanwings absturz

      Mich beschäftigt das Thema sehr. Es ist die Rede davon, der Co-Pilot sei psychisch krank gewesen. Kann es sein, dass dadurch der Geist so vernebelt sein, dass man so viele Menschen mit in den Tod nimmt? Ich will mir dazu keine Meinung anmassen, man beurteilt den Grad der Beeinträchtigung wahrscheinlich immer vom eigenen Standort. Ich halte es aber für möglich, dass er hier aufgrund der Stärke der Beeinträchtigung, die Folgen seins Tuns nicht mehr beurteilen konnte.
    • Hallo Jannis,

      wir müssen es abwarten, bisher gibt es nur den "verbeult/verbogenen"
      Voice-Recorder, der Datenschreiber wurde noch nicht gefunden.

      Jannis schrieb:

      Kann es sein, dass dadurch der Geist so vernebelt sein, dass man so viele Menschen mit in den Tod nimmt?
      Wenn alles verschwindet, was Dir wichtig war ? Deine Existenz ist im
      Eimer, Deine Leidenschaft, das Leben wird öde ? Hass ?
      Die Geschichte ist voll davon :sterbekrank:


      Abwarten ..
      lgw
    • Ich glaube schon, das das möglich ist. Es ist nur ein Gedankengang, aber wäre die räumliche Trennung nicht gewesen und hätte er den Menschen ins Gesicht sehen müssen, die er mit in den Tod reißen wollte, dann hätte ich ihre Überlebenschancen (im Sinne von Rücktritt vom erweiterten Suizid durch den Copiloten) größer geschätzt.

      Was ich nicht verstehe ist, warum die Fluggesellschaft nicht umgehend in Kenntnis davon gesetzt wurde. Als mein Vater wegen seiner bipolaren Störung (ganz besonders, aber nicht ausschließlich wegen des zu langsamen Reaktionsvermögens) als Lokführer aus dem Verkehr gezogen wurde, da wurde dem Arbeitsgeber doch das auch gemeldet. Allerdings nicht der Polizei und so durfte er weiterhin Auto fahren und hat als Ersatzjob Schwerbehinderte gefahren (ohne Personenbeförderungsschein) und hat auch Verkehrsunfälle gebaut (allerdings soweit ich weis ausschließlich mit privatem PKW).

      Ich würde ja zu gerne wissen, was er als Diagnose gehabt hat. Es beschäftgt mich auch so ein bisschen, ob der Arzt das hätte melden können, vorrausgsetzt, er hätte eine massive Gefährung des Lebens anderer gesehen bedingt durch die psychische Beeinträchtigung des Piloten. In der Haut des Psychiater möchte ich ehrlich gesagt nicht stecken und ich nicht in der, der nächsten Verwandten (von jender der Angehörigen den Opfer möchte ich erst gar nicht reden..).
      Letztlich konnte der Arzt wahrscheinlich nicht wissen, dass der Typ trotzdem fliegen und die Krankschreibung nicht einlösen wird. Aber den Verwandeten kann die reinste Hass-Hetzjagd noch blühen. Man könnte ihnen vorwerfen, sie hätten womöglich wissentlich geschwiegen (unabhängig davon, ob sie etwas von den psychischen Problemen wussen oder nicht). Stellt euch vor euer Sohn reißt so viele Menschen mit in den Tod? Wie soll da das Leben weitergehen??

      Grüße, Ina Marie
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Es gibt die Meinung, ich möchte es eine Tatsache nennen, das bei einem Selbstmord immer eine Bestrafungsabsicht nicht nur gegenüber sich selbst, sondern auch gegenüber der Umwelt mitschwingt,-
      weil die Umwelt für die eigenen Gefühle mitverantwortlich gemacht werden. So könnte ich mir das in diesem Fall vorstellen.

      Bei suizidalen Anwandlungen, macht sich bei mir auch der Gedanke breit - da könnt Ihr mal alle sehen, was Ihr davon habt.
      Natürlich ohne andere in den Tod zu reißen, allein der Gedanke andere Unbeteiligte mit der eigenen Leiche zu konfrontieren wäre für mich unangebracht.
    • Meine Theorie (aber NUR Spekulation, es stand nirgends drinnen):
      Er könnte unter den Arbeitsbedingungen (bei Lufthansa wurde ja wochenlang gestreikt) gelitten haben, oder wirklich darunter, dass er wegen der psychischen Erkrankung den Job verlieren kann.... und der Suizid war eine Art "Racheakt", wie "Ich zeig´s euch"... wäre eine mögliche Erklärung. Aber wie gesagt, ist alles nur Spekulation, ich versuche auch schon seit dem Bekanntwerden der Suizid-Theorie herauszufinden, was im Kopf von A.L. wohl vorgegangen sein wird... irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass jemand zu sowas fähig ist. Da muss ordentlich viel Aggression und Wut aufgestaut gewesen sein.
      "Perhaps this final act was meant, to clinch a lifetime's argument
      That nothing comes from violence and nothing ever could
      For all those born beneath an angry star
      Lest we forget how fragile we are..." (Sting)
    • Spekulationen

      Hat einer schon mal daran gedacht, dass es eventuell gar nicht die Absicht dieses jungen Piloten war zu sterben?

      Es wurde ja glaube ich noch gar nicht alles ausgwertet? und von der Tonbandaufnahme hört man ihn anscheinend nur atmen... muss er da nicht laut geatmet haben, dass man dies hört? auch wenn er jung war könnte er ja was körperliches gehabt haben? Wer weiß mit welchen Medikamenten oder sonst was er alles genommen hat, nur dmait er durchhält und den Posten nicht verliert, ohne ihm dabei wirklich bewusst gewesen zu sein, was er damit auch anderen antun kann?

      Ich finde die Spekulationen fast ein bisschen überflüssig. Ich finde das auch fast ein bisschen eine Frechheit, dass er jetzt als Sündenbock dasteht und durch den Dreck gezogen zu sein. In der Zeitung stand sogar sein voller Name! Die arme Familie von ihm, die kann doch auch nichts dafür vermutlich?

      Und wie schlimm für alle die Angehörigen die jetzt hören mussten, dass es wohl Mord war und diese Menschen gar nicht hätten sterben müssen. Ist der Verlust nicht schon schlimm genug? Sie schmeißen Spekulationen raus ohne lang darüber nachzudenken, hauptsache die Artikel und Fernsehnachrichten stimmen. Die freuen sich wahrschienlich über so etwas Schlimmes...

      Die sollen das alles zu Ende auswerten und dann erst wirklich ihre Klappe aufmachen... und ich weiß nicht selbst dann... wenn ich an diese Tonbandaufnahme denke, wird immer ein kleines Fragezeichen bleiben, ging es ihm vielleicht doch schlecht?

      Auch wenn es hieß der andere Pilot sei nicht in die Kabine gekommen. Weiß man eigentlich schon ob er überhaupt den Schlüssel mitnahm, wenn er sich eh in Sicherheit wiegte sein Copilot würde drin sitzen? Absperren muss man ja aus Sicherheitsgründen immer. Soweit ich weiß sind dies Cockpits niemals unversperrt...

      Man sollte da nicht zuviel spekulieren. Der Toten gedenken ja. aber alles andere hat kein Ende und tut den Angehörigen denke ich nur weh. Zumindest ich würde das so empfinden...

      Und eines habe ich mir auch schon gedacht, mit Terrororganisationen hat er siche rnicht zu tun. Denn eines haben die ja gemeinsam, sie machen es irgendwann öffentlich, weil solche Menschen auf solche Greueltaten auch noch stolz sind. Also denke ich auch nicht er war eine Art Kamikaze, wie man das auch schreibt... *G*

      Ob nun körperlich oder seelisch, ich weigere mich zu glauben, dass er mit völlig klarem Kopf eine solche Handlung setzte.

      So etwas dürfen wir meiner Ansicht nach auch gar nicht glauben! Wir MEnschen brauchen doch ein Gefühl der Sicherheit. Wenn man dann auch noch zu glauben anfängt, oder von den Medien vorgeplärrt bekommt, dass es unter Umständen genau so war, entmenschlicht uns das nicht alle irgendwie. Würde man nicht anfangen irgendwann sich vor fast jedem in Acht zu nehmen? Ich hatte tagtäglich mit den "schlimmsten" Menschen zu tun. Dennoch hab ich noch ein Restvertrauen in die Menschheit, das darf man nie verlieren...

      lange Rede kurzer Sinn: ich finde Spekualtionen darüber nicht gut. Da wird soviel aufgewühlt ohne jemals wirklich die Wahrheit zu erfahren.

      Ich gedenke der Toten und schließe die Angehörigen mit ein.

      Es ist gut darüber zu reden auf der einen Seite, weil es eigentlich kaum einen Menschen unberührt lasst. Aber langsam wird mir das mit dem Piloten zuviel. Was wissen wir schon, was werden wir je wirklich erfahren? Wer weiß was vertuscht wird? Lassen wir doch auch diesen Menschen ruhen, er kann sich nicht mehr wehren oder erklären... ja, ich finde man sollte auch diesen MEnschen ruhen lassen, wenn man doch niemals wirklich die Wahrheit erfahren wird...

      es grüßt euch herzlich

      Smarty

      noch einen schönen Abend allerseits!
    • Hallo Smarty!

      smartcraving schrieb:

      Hat einer schon mal daran gedacht, dass es eventuell gar nicht die Absicht dieses jungen Piloten war zu sterben?

      smartcraving schrieb:

      Es wurde ja glaube ich noch gar nicht alles ausgwertet? und von der Tonbandaufnahme hört man ihn anscheinend nur atmen... muss er da nicht laut geatmet haben, dass man dies hört? auch wenn er jung war könnte er ja was körperliches gehabt haben?
      Also für einen fatalen Sinkflug, muss schon manuell der Autopilot abgeschlatet werden- das gebe ich zu Bedenken. Und das er auffällig geatmet hat finde ich nicht weiter überraschend. Ich würde auch hyperventilieren, wenn ich mich derart in den Tod stürze. Ab einem bestimmten Punkt ist so ein Sinkflug im Gebirge sicher nicht mehr rückgängig machbar. Auf den Aufschlag zu warten ist eine absolute psychische Ausnahmesituation. Nun es bleibt die Frage wegen was er eigentlich krankgeschrieben war.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
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    • Ich wollte die Frage viel abstrakter verstanden wissen: Ist es möglich, dass jemand der unter Depressionen leidet, Dritten bewusst Schaden zufügt? Und wenn ja, warum, oder ist er so eingeschränkt, dass er die Folgen seines Tuns nicht realisiert? Das frage ich mich oft bei Geisterfahrern.

      Dass hier die Angehörigen des Co-Piloten jetzt einem Spiessrutenlauf ausgesetzt sind, finde ich ebenfalls unmöglich.
    • Ich halte es grundsätzlich für möglich, da mein Vater sich vor den Zug werfen wollte und da er selbst Lokführer war, hätte gerade ER wissen müssen, das das wenigstens ein Menschenleben mit zerstört. Auch möchte ich nicht an der Stelle der Leute sein, die die Leichenteile zusammensuchen müssen ect. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er in diesem Zustand sich noch in andere Menschen einfühlen konnte. Alles hat sich nur um seinen Wunsch zu sterben gedreht. Totaler Tunnelblick. Aber ich sage fairerweise dazu, dass er die nicht ganz unpsychotisch war. Das ist wohl das, was Jannis mit "Extras" meinte.

      Grüße, Nüssli
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    • Ich glaub, ich vermittel mal ne Runde...

      Ebenfalls nochmal :scheinheilig: : Es geht Jannis gar nicht um den Piloten! Ich habe das auch erst nicht richtig vertanden. Er hat die Frage anhand des Beispiels theoretisch gestellt. Er wollte eigentlich nur wissen, ob es bekannt ist, ob diese Leute, die sich so dramatisch umbringen, sich dessen bewusst sind, dass sie auch das Leben anderer zerstören. Quasi ob sie das bewusst in Kauf nehmen oder sie das in ihrer Verzweiflung gar nicht auf dem Schirm haben. Wahrscheinlich gibt es dafür gar keine einheitliche Antwort.
      Genau genommen, wollte er gern genau von DIR (@ Moritz) wissen, ob du schon mal einen Patienten nach einem gescheiterten Versuch dieser Art befragt hast, ob er sich der Ausamaße bewusst war oder ob du andersweitig was dazu weist (durch welche Art von Quelle auch immer, die uns zum Beispiel nicht einfach so zur Verfügung steht).
      (Das heißt, wenn ich Jannis richtig verstanden habe)

      Grüße, Nüssli
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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Spiegel spekuliert schon, dass er bipolar war und im deutschen Forum befürchten schon einige, dass die Krankheit in den Fokus der Medien kommen könnte. Oweh, oweh. Köpft mich nicht, aber ich verstehe nicht, wieso es soooo schlimm für uns ist. Man braucht Aufklärung, sonst denken wirklich viele, das bipolar gleich eine irre Bestie ist...zumal viele gar nicht wissen, was das Wort bipolare Störung bedeutet.

      Ich fände es schlimmer, wenn man jetzt behaupten würde, er war bipolar und es dann KEIN THEMA in den Medien wäre.

      Aber was für eine Diagnose er immer hatte, werden jetzt sicher psychische Krankheiten vermehrt thematisiert werden.

      Ich habe natürlich kein Mitleid mit Lubitz, aber im Grunde genommen war er wahrscheinlich KRANK und am schlimmsten finde ich, dass er die Krankheit verheimlichen wollte. Klar hätte er den Arbeitsplatz verloren, aber ich muss dazu sagen, bei gewissen Berufen muss man einfach psychisch top fit sein... ob man es genau kontrollieren/testen kann, oder nicht. Und ich finde es nicht diskriminierend.

      Überhaupt finde ich es schlimm in den Foren, dass man immer mit der Diskriminierungskeule kommt. Das ist wie der einzige Schwule im Dorf.Nach SO EINEM VORFALL MUSS MAN, glaube ich, psychische Erkrankungen in den Medien zum Thema machen -- weil wenn es NICHT geschieht, entstehen wirklich aus Ungewissheit Vorurteile und Diskriminierung...!

      Ich finde es ausgesprochen gut, wenn man sich mit unserer Krankheit in den Medien beschäftigt (abgesehen von den Schundblättern, die nicht objektiv berichten), auch wenn der Anlass leider so ein trauriger Fall ist.
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    • Die Medien berichten von

      -psychischer Erkrankung

      -Depression (von bipolar war m.E. nicht die Rede, aber wer weiß)
      - Psychose
      - Beziehungskrise
      -"unterdrückter Homsexualität" (v.a. in Großbritannien)
      -Dschihadismus
      - usw. usf.



      Dafür, daß niemand genau irgendetwas wirklich weiß, sind alle diese Spekulationen lächerlich.

      Und wenn sie auch noch von "ExpertInnen" kommen, die die Situatione mit völlig mangelnhafter Information eigentlich besser abschätzen können müßten, dann ist das meines Erachtens in den Bereich "Selbstdarstellung" einzugliedern.

      Es ist irrwitzig, wie schnell hier igendjemand irgwendeine Meinung zum Schlechtesten geben kann.