Hochsensibilität - HSP High Sensitive Person

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Gibt es überhaupt AD(H)S als Krankheit in dem Sinn?

      Je näher ich mich damit beschäftige, desto mehr gewinne ich den Eindruck, dass es ein Aufmerksamkeitssyndrom in dem Sinn, wie es diagnostiziert und behandelt gibt, vielleicht gar nicht existiert.
      Vielleicht würden diese Kinder (und Erwachsene) viel mehr davon profitieren, wenn man an der Ursache anfängt was aktiv zu verändern, statt mit Medikamenten. Ich sage nicht, das das Problem nicht da ist, sondern das man damit vielleicht falsch umgeht und etwas für unabänderbar erklärt, dass vielleicht doch änderbar wäre. Klar, man könnte jetzt sagen, was ist mit den auffälligen Befunden bei den bildgebenden Verfahren ect., aber was ist, wenn das die Konsequenz ist und nicht die Ursache?
      Angenommen es wäre bei diesen Kids, wie bei den Hochsensiblen so, dass ihre Grenze nach außen viel zu durchlässig ist, dann haben sie natürlich mit einer ganz anderen Reizflut zu kämpfen, die ständig auf sie reinprasselt. Damit können sie nicht umgehen und der Stress, der dadurch entsteht, der wird durch Hyperkinetik umgesetzt. Das mache auch ich. Nicht immer, aber wenn ich am Limit laufe und maxiemal unter Strom stehe. Auch "gesunde" fangen an zu zappeln, wenn sie massiv gestresst sind. Es ist eine Form emotionalen Ausgleich zu finden (nur haben die kein Problem mit Impulsivität). Wie ein Blitzableiter.
      Wenn diese Kinder mit dieser zu großen Reizaufnahe geboren werden, können sie evt. gerade durch das Ritalin nicht mehr umlernen, denn der Stoff gleicht das Problem aus. Aber ein Kinderhirn ist unheimlich plastisch. Wenn nicht ein Kindergehirn sich umformen und umlernen kann, welches dann?
      Es gibt auch Neurowissenschaftler, die genau das kritisieren, zum Beispiel Prof. Gerald Hüther von der Uni Göttingen (quasi nur ein Katzensprung von hier entfernt). (Also die Gabe von Ritalin, mit unter durch die Beobachtung, dass wenn man ADHS-Kids bestimmten Situationen aussetzt sind sie plötzlich ausgeglichen und sehr kreativ)
      Ich frage mich, würden diese Kids (und auch die Erwachsenen) sich zentralisieren lernen und sich nach außen mehr abgrenzen können, könnten sie sich vielleicht besser konzentrieren, weil sie das alles von außen nicht mehr so aufregt, dass sie gespannt sind, wie ein Flummi? Wären sie dann auch weniger impulsiv und könnten Handlungen besser planen?
      Ich werde das Zentralisieren mal bis zum Beginn der Vorlesungen üben (sozusagen bis nächste Woche Montag) und dann mal testen, wie lange ich es ohne Medis in der Vorlesung aushalte. Feldversuch sozusagen :biggrin:

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Erschreckender Film

      In einem der Filme über ADHS-Kids (Ruhiggestellt und angepasst- Warum 500.000 ADHS-Kinder Drogen nehmen) wird auch ein Junge vorgestellt, der in der Klinik neben dem Ritalin auf ein Neuroleptikum eingestellt wurde. Er wird einfach wütend. Offensichtlich kommt er emotional mit seinem Anderssein nicht klar. Er wird damit ruhiggestellt. Der kleine Mann hat mit damals nur 12 (!) Jahren auf einen Schlag 15 kg zugenommen. Das wäre schon für einen Erwachsenen sehr viel und auch der wäre darüber schon sehr unglücklich, aber man muss das in Relation sehen. Kinder sind viel kleiner. Wenn man ihn anschaut, dann kann man sich das so vorstellen als Dimension, als wäre da vorher ein Mann von 1,80 m mit 80 kg gewesen, der nun etwa 120kg wiegt. Das Kind ist von dem Übergewicht fast schon entstellt. Ich bin fassungslos, warum man da nicht die Notbreme zieht. Mein Gott, wenn ein Kind in dem Alter schon so adipös ist, wie alt soll er denn werden? Ganz viele Folgeerkrankungen sind da schon vorprogrammiert, genauso wie das Gemobbtwerden durch andere und er wird auch vielleicht Probleme bei der sexuellen Entwicklung bekommen, weil er sich für seinen Körper schämt. Er hatte es doch vorher schon massiv schwer akzeptiert zu werden. Aber die Mutter kann sich nicht mal wehren, weil das Jugendamt droht, ihr das Kind wegzunehmen, wenn man ihn nicht behandelt und das Kind so mit Medikamenten "kontrollierbar" wird. Das ist unglaublich! Da blutet einem richtig das Herz. :traurig:

      Eine traurige Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • positives-denken schrieb:

      Interessant fand ich auch was Wendelin für Tools hat z.B progressive Musekelentspannung,
      gern auch mal allein sein und Reizabschirung, alles tpyische Tools für Hochsensible,-
      auch wenn sein Weg, Learning by Doing, bestimmt nicht so leicht war -
      und im Krankenhaus, haben Sie ihm auch gesagt,- das er Ihnen voraus war
      Hi Posi,

      Learning by Doing (wie grösstenteils auch im Berufsleben) bis 43 J. war in der Tat
      das einzig Mögliche, "voraus" war ich damit nicht (!). Wenn erst eine Embolie die
      Manie ausbremsen kann, ist das ein sehr hoher Preis, von den unsäglichen Schmerzen
      und Todesängsten reden wir erst gar nicht. :sterbekrank:
      Leider war Ultra-rapid-Cycling kaum oder gar nicht bekannt, ich passte nie in das
      Schema des typischen Bipolaren mit langen Phasen/Depris etc. Damals sagte ich
      immer zum Bruder und Vater (relativ typische Bipos mit langen Depri-Phasen) :
      "Was Euch in einem Jahr an Manie/ Depris widerfährt, passiert bei mir innerhalb
      kurzer Zeit, manchmal am gleichen Tag". Langanhaltende Depris kenne ich nur als
      Liebeskummer/ Verlust einer geliebten Person, Zusammenbruch des Status Quo.


      In den vielen Rehas, Therapien etc. , konnte ich experimentieren, was tut mir gut,
      was geht nicht mehr. Tai Chi, Qui Gong, Hatha Yoga, Kraftraum, Gymnastik etc. geht
      nicht mehr, da machen Arthrosen und Rheuma nicht mehr mit, schadet mehr, als es
      nutzt. Autogenes Training mochte ich noch nie, Bewegungsmeditation nach wie vor.


      Mir persönlich hilft auch die "Imagination nach Reddemann", es gibt Psychiater, die
      das für Bipos ablehnen. Mir tut es gut, vielleicht dem PTBS-Anteil ?


      Alles, was zur inneren Ruhe/ mehr Gelassenheit führt, tut mir gut, ich übe mich
      darin. :) Gestern waren wir in der Bali-Therme, dort habe ich mich in einen Pool
      rostbraunen (ungefiltert) Solewassers gesetzt, tat dem Rheuma unendlich gut. :)
      Nach dem Bad habe ich den Kurpark genossen, anschliessend war ich deutlich
      entspannter als vorher.


      Überempfindlich war ich schon immer, das fand ich oft lästig. Ob man mich jetzt
      "hochsensibel oder bipolar" nennt, ist mir letztendlich egal, ich muß damit klar
      kommen können.
      lgw
    • Zaubernuss schrieb:

      Je näher ich mich damit beschäftige, desto mehr gewinne ich den Eindruck, dass es ein Aufmerksamkeitssyndrom in dem Sinn, wie es diagnostiziert und behandelt gibt, vielleicht gar nicht existiert.
      Hi Nüssli,

      den Verdacht habe ich auch. Es scheint wohl mit den AD(H)S DX übertrieben zu werden ?

      Zaubernuss schrieb:

      In einem der Filme über ADHS-Kids (Ruhiggestellt und angepasst- Warum 500.000 ADHS-Kinder Drogen nehmen) wird auch ein Junge vorgestellt, der in der Klinik neben dem Ritalin auf ein Neuroleptikum eingestellt wurde. Er wird einfach wütend. Offensichtlich kommt er emotional mit seinem Anderssein nicht klar. Er wird damit ruhiggestellt. Der kleine Mann hat mit damals nur 12 (!) Jahren auf einen Schlag 15 kg zugenommen.
      Schrecklich, das arme Schwein hat kaum eine Chance, sich selbst kennen zu lernen.
      Laß mal die entsprechenden Medikamente 1000€ pro Jahr/ Patient kosten (das ist
      nicht viel, ich kenne Bipos, deren Erkrankungen >1000€ im Monat kosten), dann
      bist Du bei einer halben Milliarde Umsatz/ jährlich, nur für die kleinen Zwerge.
      Dass gerade der Trend aus den verfetteten USA kommt, wundert mich nicht, Busi-
      ness as usual.

      Mir sind Ärzte suspekt, die nach 5 Minuten Erstkontakt mit der Chemo-Keule kommen,
      ganz besonders Psychiater, bisher waren das nur Männer ! Diese Typen hinterliessen
      auch sofort einen unangenehmen, persönlichen Eindruck, da hilft nur die Flucht.
      Ein mir bekannter, pensionierter Psychiater, hält 90% seiner dt. Kollegen für pharma-
      korrumpiert, er kann das auch belegen.
      Im kleinen Nachbarvorort gibt es keinen Fleischer, keine Bäckerei mehr, dafür 3 Apo-
      theken, zwei davon liegen sich gegenüber.

      Meine Mutter (und all ihre Geschwister) ist eine Weisskittel-Gottesanbeterin, die jede
      OP mitgenommen, alles an Medis geschluckt hat (Zitat aus der Kindheit: "Weil Du nicht
      brav warst, muß ich jetzt eine Lexotanil nehmen). Heutzutage wirkt bei ihr nichts
      mehr oder heftig allergisch, kein Wunder, die Zellen sind "überflutet". Leider hat sie
      ihre Medizin Versuche auch an uns probiert, sie wäre ja so gerne Kinderkrankenschwe-
      ster gewesen ..grusel.. Beispiel: Die Ohren mussten nach dem samstäglichen Bad "aus-
      geräumt" werden, mit einem gebogenem Stahldraht. Natürlich wurde dabei das Trommel-
      fell häufiger verletzt, "stell Dich nicht so an". Die Nägel wurden so kurz geschnitten, war
      wohl so üblich, dass es schmerzte, 14 Tage Ruhe. Einer Freundin aus dieser Zeit wurden
      die Nägel so kurz geschnitten, dass alle Fußnägel völlig verwachsen sind, stellen sich auf.
      Also muß sie im Sommer mit geschlossenen Schuhen laufen .. :(

      Zaubernuss schrieb:

      Vielleicht würden diese Kinder (und Erwachsene) viel mehr davon profitieren, wenn man an der Ursache anfängt was aktiv zu verändern, statt mit Medikamenten. Ich sage nicht, das das Problem nicht da ist, sondern das man damit vielleicht falsch umgeht und etwas für unabänderbar erklärt, dass vielleicht doch änderbar wäre. Klar, man könnte jetzt sagen, was ist mit den auffälligen Befunden bei den bildgebenden Verfahren ect., aber was ist, wenn das die Konsequenz ist und nicht die Ursache?
      Auch da stimmen wir überein, für mich ist das keine Frage mehr ! Business as usual
      Dabei stelle ich NICHT die Notwendigkeit von Medikamenten in Frage, sondern unseren
      zunehmenden Konsum, gegen alles ist ne Pille gewachsen.

      Ich hab zwar keine Vorstellung, was Du mal direkt beruflich machen möchtest, aber ich
      könnte mir vorstellen, dass Du genau in diesem Bereich eine erfolgreiche Thera werden
      könntest, jedenfalls bist Du kritisch und offen genug.
      Das war ein grosses Lob und durchaus so gemeint :!:

      LG von wendelin
    • Liebes Nüssli,

      es gefällt mir das Du beginnst den Diagnosewahn in Frage zu stellen.
      Nicht nur vielleicht würden viele Kindern davon profitieren, sondern ganz bestimmt! - Würde man bei den Ursachen / Umständen etwas verändern,
      statt sie mit Medikamenten zu braven Konsumenten und Pflichterfüllern zu erziehen.

      Mir zerreißt es bei dem Film stellenweise das Herz.
      Ich wehre mich gegen die Formulierung das die Grenze von Hochsensiblen nach außen viel zu durchlässig ist -
      sie ist durchlässiger. Hochsensibiltät gibt es genauso im Tierreich und sie hat ihre evolutionsbedingten Sinn
      vor allem darin auf Gefahren und Fehlentwicklungen aufmerksam zu machen.

      Hochsensible werden bei Menschen, die sich gegen Veränderungen sperren und es sich zur Aufgabe gemacht haben,
      den Status Quo zu schützen in ganz unterschiedlichen Gebieten zu Störenfrieden.
      Hochsensible werden oft Mobbingopfer, im Gegensatz zu früher, da landeten oft auf dem Scheiterhaufen.

      Interessant finde ich ist, das viele Hochsensible berichten, das sie in höchsten Gefahrensituationen,
      gelassen und fokussiert wurden und genau wußten wo der Feuerlöscher ist und was zu tun ist,
      während andere hilflos und panisch umherwuseln.

      In diesen Gefahrensitutaionen können sie sich ganz gut mit einer Reizstärke umgehen,
      für die sie anscheinend geschaffen sind.

      Wenn wir es schaffen, die Situationen so zu verändern, das sich Hochsensible wohl fühlen,-
      also ihr volles Potenzial entfalten können, profitieren alle davon,
      weil in unserer konventionellen Gesellschaf, in Schul und Ausbildungssystem leiden zwar die Hochsensiblen als erste,
      aber optimal ist es für keinen.

      Deshalb muß aufgehört werden, aus Hochsensiblen, Krankheitsfälle zu machen,
      sondern die Umstände müssen sich ändern.

      Wieviele Kinder will man denn noch krank schreiben, bevor man sich überlegt,
      ob man am System etwas ändern will?

      Jemand der nur ein wenig sensibel ist, merkt auch so, das es so wie es immer noch mehrheitlich läuft Mist ist.

      Statt die Wahrnehmung der Hochsensiblen zu pathologisieren, sollte man sie bestärken und Wege zeigen,
      wie sie das Vertrauen in Ihre eigene Wahrnehmung zurückgewinnen können.

      Es gibt sie schon jetzt, die glücklichen und zentrieten Hochsensiblen, die das Vertrauen in Ihre Wahrnehmung nicht aufgaben
      um sich einer wie auch immer gearteten Norm anzupassen.
    • positives-denken schrieb:

      Interessant finde ich ist, das viele Hochsensible berichten, das sie in höchsten Gefahrensituationen,
      gelassen und fokussiert wurden und genau wußten wo der Feuerlöscher ist und was zu tun ist,
      während andere hilflos und panisch umherwuseln.

      In diesen Gefahrensitutaionen können sie sich ganz gut mit einer Reizstärke umgehen,
      für die sie anscheinend geschaffen sind.
      Das kann ich bestätigen, viele, viele Male, beruflich und privat. Meine
      Frau wurde panisch, kriegte starke, rote Flecken wie ein Zebra, und ich
      wurde eiskalt, zack zack, fast wie eine Maschine.
      Schwimmen hab ich mit 11 J. erst gelernt, tauchen konnte ich. Ein Klein-
      kind soff im Privat-Pool ab, und ich bin einfach hinein gesprungen, konnte
      schwimmen und den Jungen an den Beckenrand bringen.

      Beruflich habe ich das vermutlich bis zum Exzess getrieben, mein Lampen-
      fieber war sicherlich nicht geringer, als das mancher "Stars". Sobald die Show,
      das Konzert, der Ball, das Event begonnen hatte, war ich Teil des Ablaufs, un-
      mittelbar im Geschehen, da bleibt keine Zeit für Ängste oder Furcht. Danach
      die Anspannung gesund wieder abbauen, das ist die Kunst, das sollte auch in
      Arbeitsverträgen bindend festgeschrieben werden. Nur wer interessiert sich
      noch für "Verträge" ? GrexOut ? Kohle, Kohle, nochmals Kohle ?

      Überempfindlich bin ich oft heute noch, hochsensibel vermutlich nicht mehr,
      da schützt mich ein Panzer, angelernt und angefressen.

      Ich kann noch lachen, wenn es auch manchmal zynisch und gequält klingt, das
      gibt doch viel Hoffnung.


      Dein Text gefällt mir, lächelnde Grüße von wendelin
    • Was Tobi da beschreibt mit Hyperfokus ist eigentlich etwas Typisches für Leute mit AD(H)S. In Bezug auf Hochsensibilität habe ich es noch nicht gehört oder gelesen.
      Hochsensible reagieren auffallend auf Substanzen (z.B. Coffein) und zeigen ungewöhnliche Reaktionen auf Medikamente. Das wurde mir aber wiederum auch schon von Betroffenen mit ADHS berichtet.
      Wenn ich morgens die ersen paar Schluck Café getrunken habe, dann machts bei mir "click" und ich bin der bestgelaunteste Mensch dieser Welt. Andere Menschen müssen bei meinem Anblick denken "mein Gott, wie kann man morgens nur so wiederlich gut gelaunt sein?". Keine Ahnung, aber Café machts möglich. Ich muss da wirklich aufpassen, sonst dreh ich zu sehr auf. Nachts kann ich Café ohne Konsequenzenmitunter direkt vorm Schlafengehen trinken. Habe mir gerade einen gemacht. Sitze trotzdem todmüde vorm Computer und wenn ich den gleich zuklappe, werde ich trotzdem schlafen können. Können andere Leute auch nicht verstehen.
      Überhaupt reagiere ich komisch auf alles mögliche (Alkohol ist ja auch dabei). Vor allem aber ist Lärm mir lästig und übermäßiger Trubel.
      Wendelin, es wundert mich immer, wie du mit so hohen Werten beim HSP-Test das beruflich so lange aushalten konntest. Der Lärm und Stress muss doch brutal gewesen sein. Ich glaube die meisten Hochsensiblen würden den ganzen Beruf meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Ich fürchte mit was anderem, wäre es dir besser ergangen, aber hinterher is man immer schlauer. Bis vor Kurzem hatte ich noch nicht mal von gehört.

      So ich kann nicht mehr, Bettchen ruft :bett: Gute Nacht allseits!
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Zaubernuss schrieb:

      Wendelin, es wundert mich immer, wie du mit so hohen Werten beim HSP-Test das beruflich so lange aushalten konntest. Der Lärm und Stress muss doch brutal gewesen sein. Ich glaube die meisten Hochsensiblen würden den ganzen Beruf meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Ich fürchte mit was anderem, wäre es dir besser ergangen, aber hinterher is man immer schlauer. Bis vor Kurzem hatte ich noch nicht mal von gehört.
      Liebe Zaubernuss,

      ich wundere mich genauso wie Du, manche Dinge erscheinen mir heute fast
      so nebelhaft wie ein Albtraum. 2008 schrieb mir eine (Gerichts)Psychiaterin
      des Med.Dienst der Krankenkassen "grenzkompensiert" und F31.6 in ihr Gut-
      achten, ich müsse so schnell wie möglich aus Schicht-und Nachtarbeit ge-
      holt werden. Ich habe auch viele Male die Vorgesetzten gebeten, mir keine
      aufeinanderfolgenden Dienste zu verpassen, ein ganz klein wenig Rücksicht
      auf meine Gesundheit zu nehmen. Arbeitsrechtlich war ich im Recht, nur
      wen interessiert das heute noch ?
      Besonders schlimm waren Ärzte oder Tote Hosen Konzerte, die Bässe wummerten
      noch Stunden danach in mir, meistens habe ich mich dann früher betrunken
      und dann 24 Std. geschlafen, wenn es möglich war. Grusel, ein Glück, dass es
      vorbei ist.
      Aber Du kannst mir glauben, dass es reichlich "Verrückte" auf, vor und hinter
      der Bühne gibt, ich habe nicht nur einen Bipo etc. dort kennen gelernt.

      Koffein: Es gab Zeiten, da konnte ich keine Tasse Kaffee/ Tee, nicht einmal ne
      Cola vertragen, ohne völlig abzuheben. Heutzutage beginnt mein Tag mit Kaffee,
      nach Mittag aber nur noch in Ausnahmefällen, sonst gibt es Schlafprobleme.
      Ausserdem habe ich mir angewöhnt, ein Nachmittagsnickerchen einzulegen,
      das ist schon fast ein Ritual.

      Zaubernuss schrieb:

      Vor allem aber ist Lärm mir lästig und übermäßiger Trubel.
      Geht mir mittlerweile auch so, ich war seit Ewigkeiten in keiner Disco/ Konzert/
      Party, davor habe ich echten Horror. Übernächstes Wochenende sind wir auf eine
      Party in einer rollenden Strassenbahn-Kneipe eingeladen, 60 Geburtstag in der
      Verwandschaft, ich konnte schlecht absagen. Allerdings habe ich mir ausbedungen,
      jederzeit aussteigen zu können. Sind "nur" 4 Stunden, das geht schnell vorbei,
      im Gegensatz zu früheren 15 Std.-Schichten.

      Zaubernuss schrieb:

      Ich fürchte mit was anderem, wäre es dir besser ergangen, aber hinterher is man immer schlauer.
      Das glaube ich auch, allerdings habe ich auch ein sehr interessantes Berufsleben
      gehabt, ausserdem sass ich häufig in der schallgeschützten Regie. Nur bei MANOWAR,
      angeblich lauteste Band der Welt, nutzte auch das nichts, da fiel sogar die Uhr von
      der Wand, so heftig vibrierte es.

      Einen schönen Frühlingstag wünscht wendelin
    • Lieber Wendelin,

      Schön, das Dir mein kämpferische Beitrag gefallen hat,- von einem älteren Semester,
      nehme ich das doch gern als Kompliment entgegen.

      Hochsensibiltät, wenn man sie denn hat, kann man nicht verlieren.
      Ich weiß natürlich was Du meinst all zu gut.
      Der Panzer und all das Leid was durch die falsche Fokussierung der Wahrnehmung
      entstanden ist.

      Bei AD(H)S oder bei Bipolar, wird einem nicht beigebracht mit seiner Begagbung
      der hohen Senibiltät umzugehen, sondern diese Diagnosen werden erst dann fällig,
      wenn man unangenehm aufgefallen ist.

      Natürlich wird der Grund nie im System oder der unterrichteten Autorität gesehen,-
      nein der einzelne ist krank. Dieses "krank" ist freilich schon eine Verbesserung,
      gegenüber den vorangegangenen Stempeln wie charakterschwach, assozial oder bösartig.

      Das war gesellschaftlich ein langer Weg von böse / charkterschwach über AD(H)S bis hin zu hochsensibel.
      Es macht in der Praxis eine riesen Unterschied aus welchen dieser drei Glaubenssysteme heraus
      man von anderen und von sich selbst behandelt wird.

      Aber einen riesig, rieseigen Unterschied. Die Probleme die durch Hochsensibiltät entstehen können,
      habe ich alles durchexerziert. Bis hin zur Ausgrenzung und wie es auch in dem Hörbuch heißt,-
      danach ist man nicht mehr derselbe.

      So genug gejammert, für´s erste.
    • positives-denken schrieb:

      Bei AD(H)S oder bei Bipolar, wird einem nicht beigebracht mit seiner Begagbung
      der hohen Senibiltät umzugehen, sondern diese Diagnosen werden erst dann fällig,
      wenn man unangenehm aufgefallen ist.
      Bei mir war der Leidensdruck entscheidend, mich um eine Reha/ Behandlung zu kümmern,
      hätte ich schon fast 20 Jahre früher haben können. Eine Zwangseinweisung laut PsychKg
      der Länder habe ich zum Glück nie erlebt.

      positives-denken schrieb:

      Natürlich wird der Grund nie im System oder der unterrichteten Autorität gesehen,-
      nein der einzelne ist krank. Dieses "krank" ist freilich schon eine Verbesserung,
      gegenüber den vorangegangenen Stempeln wie charakterschwach, assozial oder bösartig.

      Das war gesellschaftlich ein langer Weg von böse / charkterschwach über AD(H)S bis hin zu hochsensibel.
      Es macht in der Praxis eine riesen Unterschied aus welchen dieser drei Glaubenssysteme heraus
      man von anderen und von sich selbst behandelt wird.
      Das sehe ich ähnlich und laufe auch nicht mit dem Stigma "krank" durch die
      Gegend, das würde alles nur noch verschlimmern.
      Akut krank (hier im Westen) bin ich in einer Phase, dann muß schnell etwas
      passieren, hat viel mit "funktionieren, wie von der Gesellschaft gefordert",
      zu tuen. Letztendlich geht es immer nur um Geld und Macht, da muß sich
      die Weltgemeinschaft noch steil entwickeln lernen. Momentan gehen wir
      da eher zurück, siehe akutes Säbelrasseln etc.

      positives-denken schrieb:

      Schön, das Dir mein kämpferische Beitrag gefallen hat,- von einem älteren Semester,
      nehme ich das doch gern als Kompliment entgegen.
      Gern geschehen :P , ein sonniges Wochenende wünscht wendelin, der
      jetzt in den Garten geht.
    • Ich kann einfach nicht mehr sehen, wo der Unterschied zwischen Hochsensibilität und ADS sein soll, wenn selbst auch Hochsensible in den Hyperfokus fallen ?(
      Die entsprechende Stelle habe ich im Hörbuch noch nicht erreicht. Das Psychogefasel geht mir manchmal auf den Geist und so kann ich nur Stückchenweise anhören. Zu so einem Thema werde ich mir sicher kein weiteres Hörbuch holen. Das ist einfach nix für mich.

      Oh man kann als Bipolarer theoretisch sehr wohl beigebracht bekommen, mit seiner Hochsensibilität umzugehen (vor allem CBT), aber dazu muss man erstmal schnallen, das man hochsensibel ist. Damals, als ich die Therapie gemacht habe, hat keiner einen derartigen Begriff verwendet oder nur angedeutet. Auch kam das nicht besonders gut hervor, dass man Mechanismen zur Abgrenzung entwickeln muss und das die eigene Wahrnehmung das größte Problem ist. Man denkt auch, dass die Konzentration so schlecht ist, läge ausschließlich an den vielen Krankheitsphasen. Das ist sehr niederdrückend. Deshalb hat die Therapie u.a. auch ihr Ziel verfehlt, aber vor allem, weil die Therapuetin so unkoordiniert war und von einem Problem zum anderen gesprungen ist, statt das Erlernen der Technik einfach mal straight durchzuziehen und sich zu vergewissern, dass die Anwendung auch klappt. Na ja heute weiß ich es besser, aber wozu machen die ne Supervion und wozu muss man alle zig Therapiestunden Fragebögen mit etwa 150 Fagen beantworten, wenn dann dem Ergebnis gemäß nicht adäquat reagiert wird?? Ich habe jedenfalls nicht angekreuzt, dass alles super ist. :huh:

      Ich weis gar nicht, ob das Umfeld je lernen wird, anders mit Hochsensiblen umzugehen. Sie selbst wissen doch gar nicht, wie das ist, wie sollen sie es dann nachvollziehen und sich umsichtiger verhalten?? Die Initiative für bestimmte Sachen kann dann doch nur von Hochsensiblen ausgehen, die sich speziell dafür einsetzen, aber wirkliches Verständnis wird man damit vielleicht nicht erzeugen können. Unsere Wahrnehmung wird anderen immer ein Rätsel bleiben und warum uns manche Sachen einfach viel zu viel sind. Man könnte höchstens eine Doku drehen und durch Gemogel nachstellen, wie es ist, wenn alles auf einem Level ist und was man während einer Konversation denkt, wenn man zu durchlässig ist. Aber wie es ist, wenn man gefühlsmäßig zum anderen wird und seinen Schmerz z.B. genauso fühlt, wie der andere, das werden sie nie wissen.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • HSP oder ADS

      Genau genommen, kann man das nicht trennen.
      Es ist eine Frage in welchem Menschenbild man sich Zuahause fühlt,-
      während ADS von einer Krankheit gesprochen wird und es darum geht sich (meist medikamentös) einer (Leistungs)Norm anzupassen,
      geht es bei HSP darum sich und seine Wesenart anzuerkennen und dem entsprechend bestmöglich Leben kann.

      Aus einer Krankheit, wird eine Begabung gemacht,-
      ich geb zu, diese Schere ist ziemlich groß :jump: :agree:

      Neutral gesagt, ist es eine Wesensart,- ob man darin eine Krankheit oder Begabung sehen und machen möchte,
      ist jedem selbst überlassen.

      Die Charakteristika von ADS ließt sich wie die eines Hochsensiblen der es noch nicht gelernt hat mit seiner Begabung umzugehen.

      In Kapitel 42 geht es darum ADS oder HSP.

      Die Wahrnehmung der nicht so sensiblen, wird mir auch (immer) ein Rätsel bleiben :)

      Nüssli, ich beneide Dich um Deine reiche Phantasie und Vorstellungskraft.
      Wenn Du wirklich mit anderen tauschen wolltest, wärst Du schön blöd
      Mit dieser Durchlässigkeit noch besser umzugehen macht dann nicht nur
      andere glücklich, sondern auch dich selbst.

      Ich habe nicht so viel Phantasie, deswegen, ist es für mich schwer vorstellbar,
      darunter leiden zu können. -
      Gut, sich Sorgen machen - also seine Vorstellungskraft dafür zu benutzen,
      was man Nicht haben möchte,- das kann ich auch,- aber das kann wohl jeder..

      Ich halte es mit Watzlawick, der nicht über Normen urteilte, [url]https://www.youtube.com/watch?v=3dkrIN3Is1U[/url]
      sondern sich schlicht fragte, welche Wirklichkeit ein Mensch sieht, der leidet.

      Wenn Du es immer besser lernst Deine ausufernde Phantasie und Empathie zielgerichtet einzusetzen,
      ist das auf jeden Fall Bombe :banana:

      Viel Glück
    • Wenn die Haut zu dünn ist: Hochsensibilität - vom Manko zum Plus

      Hey Nüssli,

      einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul :)
      Vielleicht hat es auch wieder mit Hochsensibilität zu tun,
      das Du Bücher lieber magst, wie Hörbücher,
      weil Du da die Geschwindigkeit Deiner Aufmerksamkeit selbst regulieren kannst.

      Ich habe herausgefunden, das ich bei dem Hörbuch einmal nach Kapiteln auswählen kann
      oder das gesamte Hörbuch auf nem Balken hab und auf die Stelle springen kann die ich möchte.

      Ich hab mir jetzt gedacht um zu einem Kapitel zu springen, zu dem ich gerade Bedarf habe,
      wäre es gut eine Kapitelübersicht, bzw. die Inhaltsangabe zu haben.

      Hier sind die ersten 24 Seiten des Buches

      [url]http://www.randomhouse.de/leseprobe/Wenn-die-Haut-zu-duenn-ist-Hochsensibilitaet-vom-Manko-zum-Plus/leseprobe_9783466308842.pdf[/url]


      Schönen Sonntag und ich wünsch Dir alles Gute für die Selbstzentrierung am Montag :)
    • Liebe Ina Marie!



      Ich weiß jetzt gar nicht mehr so genau, wo ich es mal über Handy gelesen habe, finde aber dass es auch hier gut reinpasst! (vermutlich war es eh hier... hab nur leider nicht mehr soviel Zeit... sollte endlich mal mit dem Haushalt anfangen... ..!)

      Hörbücher kaufe ich mir nie, aber danke für den Tipp trotzdem!

      Ich muss das visuell sehen, wenn ich etwas nur höre, kapier ich meistens fast nichts davon...

      Auch beim Lernen muss ich mir immer alles aufschreiben, kostete mich immer viel Arbeit aber es half mir für gute Noten....

      Diese Hochsensibilität hab ich glaube ich nicht so wirklich, auch wenn ich immer viel Punkte erreicht habe...

      Denn das Meiste davon, habe ich erst seit meine erste Tochter auf die Welt kam. Extreme Geräuschempfindlichkeit, extrem gutes Gehör zB. Aber ich habe keinen guten Geruchsinn, eine Sehschwäche (fast drei Dio.) und auch geschmacklich bin ich da eher wie ein Bergbauer am Weg.. *ggg*

      Daher glaube ich, dass erst die Kinder mich so hochsensibel gemacht haben...

      Früher hatte ich zB einen riesigen Subwoofer im Kofferraum meines dreier BMW's. Zusätzliche Boxen usw. Je lauter die Musik desto besser gefiel es mir...

      Das als Bsp von noch Anderen...

      Diagnosen.. nun ja...

      Ist schon richtig so,... eigentlich auch Schubladendenken. Aber so individuell wir Menschen sind, so sind auch unsere "Probleme" unterschiedlichster Natur.

      Man ist das mehr - das weniger, man ist jetzt zB hochsensibel auch wenn man es früher nicht war?...

      Ich denke aber trotzdem dass es einem helfen kann, eine ungefähre Schiene zu entdecken wo man wenn auch n ur ein bisschen, aber dazu gehört,... um weiter an sich arbeiten zu können...

      Ich finde es auch von Tobi super, dass er es so lange ohne Tabletten schon auskommt. Vielleicht kommt es auch auf das Rundherum an? Ist dein Privatleben wenn man fragen darf, im Lot? Oder hast du noch andere schwerwiegende Belastungen? Habe nur ein knappes Jahr mal Tabs genommen,... davor und danach nie wieder....

      Seit Lyn 7 Monate alt ist, nehme ich die Medis das erste Mal ernsthaft, wenn man das so sagen kann... Zum ersten Mal bin ich auch super ehrlich mit der Psychiaterin. Aber das muss jetzt sein, auch wenn ich keine sonderliche Lust auf Tabs habe, aber ich schaffe das sonst nicht mehr,... es ist einfach viel zu viel drumherum...

      Sogar meine Psychologin sagte, dass ich momentan gar nicht richtig an der Aufarbeitung arbeiten kann, weil ich rund herum viel zu viel belastet bin... sie versucht mich momentan mehr stabil zu halten als irgendwas zusätzliches aufzuwühlen...

      stöhn.... wann wird das je eine Ende nehmen... meine arme Familie...

      Es grüßt euch herzlich :S

      Smarty
    • “HSP Test
      Sie haben 303 Punkte
      Punkteanzahl >= 300
      Sie sind mit Gewissheit eine HSP.“ “...“


      Hhhmmm...
      War ja klar!
      Aber der Test ist wiklich nicht grad sehr gefinkelt.
      Dennoch, all das was hier diskutiert wurde trifft doch auf mich auch zu.
      Irgendwie wird seit meiner Hashimoto-Diagnose und in Folge seit der BS-Diagnose alles immer seltsamer.
      Von Mal zu Mal erklärt sich allerdings mein Leben besser. Und manches hab ich schon immer vermutet.
      Aber es nimmt mir auch ein wenig das Spezielle.

      Ich fühle mich so, wie damals, als ich an die Grafik-HTL kam.
      Vorher war ich die Kreative und die beste Zeichnerin der Klasse, ich war speziell (wurde auch sehr viel gemobbt), aber ich hatte quasi meine “spezielle“ Begabtenrolle.
      In der HTL (relativ strenger Aufnahmetest) gab es plötzlich lauter Begabte und einige davon waren besser als ich.
      Es fühlte sich zum Einen unheimlich gut an, endlich Gleichgesinnte zu treffen, zum Anderen war ich aber nichts Besonderes mehr, sondern plötzlich Durchschnitt.

      Und seit den ganzen Diagnosen werden nach der Reihe meine ganzen Spleens entmystifiziert, ich verliere meinen besonderen Status, der ja auch nicht immer nur angenehm ist.

      Ist vielleicht noch jemand hier Koumpounophobiker/in?
      Selbst bei diesem wirklich seltsamen Spleen habe ich schon Leute getroffen die das auch haben.

      Das würde mich jetzt wirklich interessieren ob das hier auch jemand hat?

      Ich glaub ja langsam nicht mehr an Zufälle, das ist schon alles sehr gehäuft....

      Reißverschlussliebendes Müsli