Fragebogen zu Psychotherapie

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    • Fragebogen zu Psychotherapie

      Liebe Forenteilnehmer,



      mein Name ist Isabella Gruber, ich studiere Psychologie an der Universität Salzburg und bin gerade dabei meine Masterarbeit zu verfassen. Dazu habe ich einen Fragebogen entwickelt, der Erfahrungen mit Psychotherapie erheben soll. Aus diesem Grund bin ich nun auf der Suche nach Personen, die bereits eine Psychotherapie absolviert haben oder derzeit in psychotherapeutischer Behandlung sind, und ihre Erfahrungen damit mit mir teilen möchten.



      Hier der Link zum Fragebogen: http://befragung.sbg.ac.at/2014/index.php/685819/lang-de



      Die Bearbeitung des Fragebogens dauert zwischen 5 und ca. 20 Minuten. Die Daten werden natürlich vertraulich behandelt und der Fragebogen ist anonym.



      Bei Fragen können Sie mir gerne an Gruber2@stud.sbg.ac.at[/email]]Isabella.Gruber2@stud.sbg.ac.at schreiben.



      Ich hoffe auf viele Teilnehmer und möchte mich jetzt schon herzlich für die Beantwortung bedanken.
    • Für den Fall, dass du dir Dame persönlich kennst:

      An manchen Stellen hätte ich den Fragenkatalog anders aufgebaut. Daurch, dass es ausschließlich negative Aussagen sind, neigt man dazu auch negativer zu antworten. Ich persönlich vermisse ein Spektrum (Dimension) an Antwortmöglichkeiten, das von postiv über neutral zu negativ läuft. Aber es kamen teilweise 20 oder 30 negative Aussagen am Stück. Das wirkt sich auf die Stimmung der Testperson aus:
      Der Therapeut hat unangemessene Aussagen gemacht
      Während/nach der Therapie ging es mir schlechter
      Die Therapieziele waren nicht klar
      Die Therapie war zu langatmig/langweilig
      Ich fühlte mich vom Therapueten unverstanden
      Der Therapeut war wenig epathisch usw.
      ....so ging das 20 oder 30 Zeilen lang...

      Alles negative Aussagen keine neutralen Fragen. Umso mehr man von denen liest, desto schlechter kommen einem die Erinnerungen an die Therapie vor. Weist du, was ich meine? Na ja, war nur ein Hinweis. Längst nicht alle Menschen reagieren so sensibel auf Aussagen. Das ist eben ein mögliches Problem, wenn psychisch Gesunde Leute, Fragen für Kranke entwerfen.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Abgesehen davon, dass ich Nuesslis Meinung teile, wundert es mich, dass hierzu offensichtlich noch nichts validiert zu sein scheint, sonst gäbe die Umfrage ja keinen Sinn. Wie kann man denn einfach drauf los therapieren, ohne sich der Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns klar zu sein? Wie bitte kommen die Krankenkassen dazu, für etwas zu zahlen, wenn kein Wirkungsnachweis erbracht ist (das frage ich mich bei der Homöopathie uebrigens schon lange)?
    • Nachweis Wirksamkeit

      @ Jannis

      Da hast du dir nicht die Mühe gemacht dich zu infomieren! Dann aber stelle bitte nicht einfach solche Statements in den Raum.
      Selbstverständlich gibt es Studien zur Wirksamkeit von Psychotherapie, aber nur sehr wenige zum Thema Risiken & Nebenwirkungen. Bei uns am Psycho-Inst hat eine junge Therapeutin das als Forschungsschwerpunkt und hat gerade erst vor 2 Wochen uns ihre Studienergebnisse prsäsentiert. Es ist auch kein Wunder, dass dieser Forschungszweig sehr unbeliebt ist, denn von den Kollegen wird man oft als "Nestbeschmutzer" tituliert.

      Fakt ist, Psychotherapie hat nur eine Versagensquote von etwa 20% (je nachdem, welche Studien man anschaut). In diesen 20% sind aber sowohl die Therapien drin, die gar nichts gebracht haben, aber unschädlich waren, als auch jene mit unerwünschten Wirkungen. Dann schau doch mal bei den Psychopharmaka in die Statistik rein. Ich glaub, da fällt dir die Kinnlade runter.

      Was den Sinn von Therapien angeht war das so gemeint, dass dem Patienten nicht klar war, was denn die Zielpunkte sind, bzw. die Ziele sich nicht, wie ein roter Faden durch die gesamte Therapie gezogen hat (also was die Frage innerhalb des Tests anging).

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Noch ne wichtige Rückmeldung (auch generell)...

      Es gibt bestimmte Dinge, die sind einfach ungeeignet, alsdass man sie einfach als Aussage hinstellt und dann eine Bewertungsskala alla:
      0 = gar nicht 1 = ein wenig 2 = mäßig 3 = stark 4 = sehr stark
      oder 0 = gar nicht 1=selten 2= gelegentlich 3=regelmäßig 4= sehr oft oder Ähnliches.

      Erklärung: Ganz brisant ist das beim Thema sexuellem Missbrauch. Die Yvonne wurde vor 2 Wochen z.B. von ihren ärztlichen Kollegen zerpflückt, weil sie nicht sagen konnte, was ihre Patienten alles bereits zu sexuellem Missbrauch zählten und die Zahlen vielleicht zu groß oder zu klein ausgefallen sind. (2 bis 3% ihrer Probanten haben darüber berichtet. Das sieht erstmal wenig aus, aber wenn man mal schaut wieviel das in totalen Zahlen wäre bei der Masse an Therapien, die gemacht werden, sind das eine ganze Menge Menschen).

      Man muss differenzieren, was man alles zu sexuellem Missbrauch dazuzählt (entweder als Texthinweis vor Ausfüllen der eigentlichen Fragen/Aussagen oder in Klammern direkt unter die Frage oder wie auch immer, aber irgendwo muss die Info für die Testperson herkommen), denn sonst ist das zu ungenau (sexueller Missbrauch kann so viele Gesichter haben, also muss man definieren, was man alles bereits dazu zählt).
      Und jetzt der Knackpunkt: Wie soll ein Patienten denn den Missbrauch mit so einer Bewertungsskala einschätzen? Was ist denn "ein wenig" Missbrauch oder ähnlich formuliert? Wieviel ist denn viel? Oder ist ein mal vielleicht kein mal? Beudetet "sehr oft", dass er mich bei jedem Setting angefasst hat oder ist sehr oft auch bereits jedes 2. oder 3. Treffen??? Ist ein "zufälliger Berührer" schon sexueller Missbrauch oder muss da mehr vorgefallen sein oder regelmäßiger??? Ist an bestimmten Bereichen angefasst zu werden schlimmer, als an anderen? Wenn man dazu verführt wird, dass man umgekehrt den Therapeuten anfässt, ist das dann auch Missbrauch oder bin ich dann selber schuld, ich hätte das ja nicht machen müssen??? Zählt darunter auch, dass der Therapeut mich verbal mit sexuellen Aussagen in unangemessener Art beglückt hat, die seiner Erregung dienen und er droht die Therapie von sich aus zu beenden, wenn ich nicht darauf eingehen? usw. (Ich habe mit Absicht die männliche Form gewählt, weil es mich nervt immer Therapeut/In zu schreiben, aber Missbrauch kann sehr wohl auch von weiblchen Therapeutinnen ausgehen, das ist mir klar).

      An Stelle der jungen Frau, die gerade die Masterarbeit schreibt würde ich den Fragenkatalog überarbeiten. Wenn mir schon auffällt, dass an dem Studien-Design was faul ist, wird sie später richtig Abzüge bekommen und wird sich bei der Verteidigung der Arbeit vielleicht lieber in Luft auflösen wollen. Mir wäre es zu heiß, dass meine Masterarbeit zerrissen wird. Eher würde ich Verlängerung beantragen und einen Teil ändern, schließlich hängt ihre ganze Zukunft daran.
      Vielleicht ist sie auch eine ganz Gerissene und wollte einen bestimmten Effekt zeigen und es handelt sich um Absicht, aber das halte ich eher für unwahrscheinlich.

      Also, wenn mal sowas ist, würde ich mich auch mal als "Testpatient" zur Verfügung stellen und mal eine Roh-Version durchklicken und euch rückmelden, ob der irgendwelche ungewünschten Effekte hat (wie z.B. negative Trigger) oder eben Sachen die mir spontan ins Auge fallen, weil ich als Betroffene das Ganze anders wahrnehme.

      In einem der vielen Standart-Fragebögen, die man vor, während und gegen Ende der Therapie ausfüllt, gibt es zum Thema Suizid auch die bekloppte Aussage: "Am liebsten möchte ich mich umbringen, aber ich würde es niemals machen". Es gibt noch mehr solcher Stilblüten, wo psychisch Kranke sich nur wundern können.

      Grüße, IM
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

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