Postpartale Manie- psmmg und die Mädels mit Kind im Forum

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    • Postpartale Manie- psmmg und die Mädels mit Kind im Forum

      Hallöchen!

      Beim Literaturstudium ist mir untergekommen, dass man durchaus auch nach der Geburt eines Kindes eine Manie bekommen kann. Leider verschlinge ich sehr viel Literatur binnen kürzester Zeit und lese auch noch querfeldein, dass ich nicht mehr sicher bin, wo ich es gelesen habe.
      Mir war immer klar, dass man durchaus eine Manie bekommen kann nach der Geburt, wenn man wegen des Stillens seine Medis nicht mehr nehmen kann ect. pp. Ich frage mich, wie sieht es denn bei Frauen aus, die während der Schwangerschaft auf Medikamente verzichtet haben. (Also, dass die während der Schwangerschaft eher in die positiven Pol gehen, kann ich durchaus nachvollziehen, ich war da auch eher nach oben gepolt, aber alles ist ja anders, wenn das Kind erstmal da ist).
      Aber es stand leider nicht dabei unter welchen Umständen die sonst noch auftreten können. Kann es sein, dass vorher gesunde Frauen plötzlich mit der Geburt ihre erste Manie bekommen oder ein Bipolarer, der vorher noch nie eine richtige Manie hatte?

      Hey Mädels! Wie ist es euch denn nach der Geburt eurer Kids ergangen? Viele Frauen bekommen ja eher durch das plötzliche Absinken der Hormone so eine Art Babyblues, im schlimmsten Falle richtig hässliche Depressionen.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Liebe Nüssli!

      Ich weiß ja nicht genau wie das ist mit der bipolaren Krankheit. Kann es sein, dass diese unbehandelt immer schwieriger wird. die Phasen immer höher bzw wesentlich tiefer?

      Oder liegt es bei mir nur an den Hormonen weil ich meine Kinder bekommen habe?

      Ich hatte während Schwangerschaften und die Zeit danach immer schwere Depressionen.

      Aber da hängt auch viel zusammen bei mir, dass ich das alles gar nicht so leicht abschätzen kann wo ein Grund anfängt bzw. aufhört, ich berichte mal kurz, vielleicht kannst mit dem Beitrag ja etwas anfangen.

      Bei meiner ersten Schwangerschaft war alles bilderbuchmäßig. Auch die Geburt war trotz allem echt super schön. Das Problem ich konnte es nicht wirklich genießen, weil in der kompletten Zeit meiner ersten SS meine Mama schon todkrank war. Sie hatte Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Ich pflegte sie bis ca. 8 Wochen vor der Geburt, dann brauchten wir eine 24h Hilfe, sie wollte daheim sterben, sagte sie immer. Letzten Endes hat sie nur auf uns gewartet. Sie starb in der ersten Nacht, wo ich mit meiner Erstgeborenen vom Krankenhaus nach Hause kam. A war 5 Tage alt.

      A war 13 Monate alt, da stillte ich ab. Da ging es noch einmal ein Stück tiefer und ich hatte schon harte Depressionen davor gehabt. (Abstillhormone?) Ich ging zum Hausarzt und wollte Tabletten haben, weil ich es nicht mehr aushielt. Ich wollte nicht mehr so traurig sein und den ganzen Tag mit feuchten Augen rum laufen. Mein Arzt meinte noch, es wundere ihn, wo doch Mama schon gut ein Jahr tot war, ich jetzt das größte Tief hatte.

      Mein Frauenarzt meinte später es wäre eine ausgedehnte Wochenbettdepression gewesen, die unbehandelt nicht abklingt und nach einem Jahr den Höhe (eigentlich Tief) punkt hätte.

      Dieser kannte aber meine Vorgeschichte nicht wirklich, und ich hatte meine Diagnose bipolar Typ 2 noch nicht,...

      Ich nahm Tabletten, setzte sie nach und nach eigenmächtig ab. Da hatte ich dann ein absolutes Tief. Wieder fiel mir sogar das Atmen schwer. Ich konnte es nicht mehr vor anderen verbergen. Diesmal war es so tief, das ich nicht mal mehr weinen konnte, davor war ich nur so ein Springbrunnen,...

      Dann auf einmal nach ein paar Monaten absetzen ging es mir wieder top. Ich dachte endlich bin ich geheilt, und der Moment passte und wir schufen unser zweites Wunschkind.

      Die Schwangerschaft diesmal war nicht schön. Ich hatte Blutungen, ständig Angst um das Baby, von meinem Mann diesbezüglich keinerlei Unterstützung, eher dass er mich ermahnte dem Haushalt mehr nachzukommen. Ich musste ihn vorzeitigen Mutterschutz schon im fünften Monat, und hätte das meiste gar nicht machen dürfen. Ich fühlte mich schuldig dass ich trotzdem was tat, aber was blieb mir übrig, mein erstes Kind war schließlich auch noch da und musste es doch "normal" haben.

      Die Geburt war dann auch wesentlich schlimmer als die erste. Zweimal ist mir die Kleine stecken geblieben, die Presswehen waren viel zu schwach im Vergleich zu der ersten Geburt. Bei der ersten schaffte ich alles tapfer und den Babys zuliebe habe ich keinerlei SChmerzmittel genommen. Beim zweiten Mal dann, musste ich bei jeder Presswehe schreien. Es war mir so peinlich, aber andererseits hatte ich diesmal solche Schmerzen dass es nicht anders ging.

      Wie gesagt die Wehen waren zu schwach und so musste ich dann noch fast operiert werden weil auch die Nachgeburt überhaupt nicht mehr kommen wollte. 5 min länger und ich wäre auf dem Weg in den OP gewesen, sie waren schon beim Vorbereiten.

      Dann war ich so glücklich über mein zweites Mädchen. In der ersten Nacht (sie kam um 20:36 Uhr auf die Welt) war sie aber schon viel unruhiger als meine Erste. Ich spürte schon instinktiv dass da was war. Ich ließ sie dann auf meiner nackten Brust schlafen, das half ihr. Am folgenden Tag hatte sie dann zwei Anfälle und wir mussten das Krankenhaus wechseln. SIe hatte Probleme mit der Atmung, sie musste in die Intensivstation. Mir kommen immer noch die Tränen wenn ich dran denke...

      Getrennt mussten wir fahren, ich musste mich von meinem BAby verabschieden und selbst später nachkommend noch eine halbe Stunde warten, bis ich wieder zu ihr durfte. Sie hatte überall Schläuche und Stiche und mein Mann und ich weinten heftig an ihrem Bettchen in der Intensiv.

      Gott sei Dank kam sehr schnell Entwarnung, sie konnte endlich richtig atmen, und wir durften endlich wieder ganz zusammen sein.

      Nach zwei Monaten ging es dann wieder los mit Problemen. Sie wuchs nicht, sie nahm nicht zu und das für drei Monate und trank immer weniger an der Brust. Erst heuer im Jänner kamen wir mit Testungen in der Klinik drauf, dass sie eine Milchallergie hat. Diese ist leicht zu behandeln, aber bis wir drauf gekommen sind hatten wir lange Zeit große Angst um sie, sie war nämlich auch die ersten sechs Monate ständig verschleimt (auch die Lungen u so) Aber das war wohl eine Nebenwirkung dieser Allergie. Leider musste ich dann abstillen ich bekam die Milch nicht mehr voll in meine Brust zurück. Jetzt wo ich es wusste, hätte ich mich ja Milchfrei ernähren können, aber es war dann einfach zu wenig.

      Nach drei Wochen braven Zunehmens wurde sie dann richtig krank. Wieder voll verschleimt und Husten und tat sich unglaublich schwer mit trinken. Ich musste sogar das bisschen Milch dass sie trank verdünnen, weil sie sich dann leichter mit trinken tat. (lt Klinik war Flüssigkeit noch wichtiger für sie, und zweimal hätten wir fast in die Klinik müssen)

      Mit meiner Mühe haben wir es ohne AUfenthalt geschafft. Ich werde nie ihren schlimmsten Tag vergessen. 17 Fläschchen in 24 Stunden für lediglich 360 ml Milch... Sie war da schon fast 7 Monate alt.

      Dann ging Gott sei Dank alles bergauf, aber ich bekam immer wieder mehr mit meinen Depressionen zu tun. (wieder abstillen das Problem?)

      Da ich abgestillt habe, und auch mein Mann sagte ich sei an einem Tiefpunkt den ich noch nie hatte, ging ich diesmal zum Facharzt wegen der Medikation. Davor hatte ich zum Schutz des Kindes immer abgelehnt.

      Und jetzt hoffe ich auf baldige richtige Einstellung, da es mir noch nicht wirklich gut geht.

      Dazu kommt, dass ich selbst auch wieder krank war, schwere Verkühlung. Nur das Fieber fehlte, dann wäre es die Grippe gewesen.

      Heute ist der erste Tag an dem ich mich wieder mehr fit fühle.

      Als L krank war, hatten wir anderen drei alle schwere Grippe, Gott sei Dank nicht L. wir drei hatten fast 40 Grad Fieber und ich musste mich noch um die Kinder und ein bisschen um den Mann kümmern. Das war eine absolute Gradwanderung für mich. Gott sei Dank kamen meine Schwiegereltern einmal und meine Patentante sogar dreimal nachmittags um mir zu helfen.

      So, das war es mal an Geschichte liebes Nüssli, also keine Ahnung wie viel die Hormone da mit eine Rolle spielten, wie du siehst ist mein Fall diesbezüglich recht schwierig einzuschätzen, es war immer soviel runderhum...

      Inzwischen herzliche Grüße für dich

      Smarty

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von smarty ()

    • Sorry für die späte Antwort, ich musste mich davon erstmal distanzieren, außerdem ist mein Freizeit im Moment recht knapp beschnitten, weil ich mir in den Kopf gesetzt habe alle meine Klausuren in klinischer Psychologie mit eins zu machen. Ja ja ich weis....selbstgemachtes Leid und so.

      Wie ich sehe, geht ja der Trend deutlich eher in Richtung Depression statt Manie- was ich mir schon fast gedacht habe.
      Eure Schilderungen haben bei mir (das ist kein Vorwurf!) an einem Wunden Punkt gepiekst und ich musste dann erstmal Abstand nehmen, da das sehr unangenehme Ängste geweckt hat und auch eine gewisse Frustration. Auch die musste ich erstmal abschütteln und wieder versuchen emotional in Richtung Mitte zu laufen. Es geht mir schon lange durch den Kopf, dass ich sehr wütend darüber bin (zumindest phasenweise), dass wir nicht nur so sehr mit der Erkrankung zu kämpfen haben, sondern obendrein auch das Glück Eltern zu werden/sein uns auch noch vermiest wird, wenn man Pech hat.

      Ich selbst habe damals meine Schwangerschaft ganz anders erlebt und das ist heute mein Rettungsanker! Eure Schilderungen schildern ja eher den worst case. Obwohl ich damals in großer Unsicherheit und Zukunftsängsten lebte, waren Baby und ich eins geworden. Wir haben zusammen gehört und weil ich plötzlich nicht nur für mich lebte, sondern Verantwortung auch für Junior hatte, habe ich gekämpft und es ging mir teilweise sehr gut. Das Leben machte plötzlich Sinn. Umso tiefer der Fall später. Ich kann natürlich nicht sagen, ob die ganze Schwangerschaft so verlaufen wäre, aber zumindest die paar Wochen waren sehr schön. Danach hatte ich auch mehr Vertrauen gefasst und rede mir (meistens) erfolgreich ein: Wenn ich nur will, dann kann ich das schaffe. Ich habe diese Kraft. Das hat schon mal funktioniert. Das kann es auch wieder.

      Es ist natürlich sicher sehr nachteilig gewesen, dass man bei euren Schwangerschaften teilweise noch gar nicht wusste, dass ihr bipolar seid. Wenn ich ehrlich bin, muss ich gestehen, dass ich heute so viel mehr weis, über das, was man alles machen kann, trotz Schwangerschaft und das es besser ist eine Phasenprophylaxe weiterzunehmen und dennoch könnte ich nicht dafür garantieren, dass ich mich im Fall des Falles richtig (was ist überhaupt richtig?) entscheide, weil ich nur zu genau weis, dass man als Schwangere ganz anders tickt. Dieser Beschützerinstinkt ist so unglaublich stark- ich habe einen wahnsinns Respekt davor bekommen. Damals habe ich sofort alle MEdikamente abgesetzt. Insofern bin ich auch kein besonders gutes Vorbild und vor allem kann ich nicht garantieren, dass ich trotz all der Dinge, die ich heute weis, so viel Kontrolle über meine Emotionen haben würde, dass ich zum heutigen Zeitpunkt alles anders machen und weiterhin Medikamente nehmen würde (noch unterstützt dadurch, dass es damals gut ging).
      Was ich aber sehr wahrscheinlich machen würde, trotz allem schlechten Gewissens, ich würde abstillen und so schnell wie möglich zur Phasenprophylaxe zurückkehren. Ich weis, stillen ist so gut für Kids, aber eine stabile Mutter ist auch ganz ganz wichtig und manchmal gibt es ja auch andere Mütter, die Muttermilch an andere Frauen abgeben, weil sie selbst so viel haben. Ich möchte mich nicht im Nachhinein ärgern, dass ich die erste Zeit mit meinem Kind nicht genießen konnte, sondern nur "durchgestanden" habe, weil ich das Nutzen-Risikio-Verhältnis schlecht abgewägt habe.

      LG, Nüssli
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    • Depressionen können innerhalb einer Familie sehr gehäuft vorkommen. Meine Familie ist ein sehr gutes Beispiel dafür.
      Problem ist, dass die Stimmung der Mutter während der Schwangerschaft sich auf das ungeborene Kind überträgt, genauso wie Stress ect.
      Deswegen habe ich ja u.a. Panik in der Schwangerschaft möglicherweise depressiv zu sein. Infektionen sind auch ein Risiko.

      Auch ich hatte schon relativ jung erste ernste Krisen. Ich kann mich erinnern, da war ich mitten im Teenie-Alter, da war ich ganz aufgberacht (so innerlich negativ erregt, sehr quälend mit super ausgeprägter Rückzugstendenz und vor allem auch krasses Derealisationserleben mit wahnsinns Suizidimpulsen), da hat mich meine Mutter noch zusätzlich so genervt (sie hat ja getrunken) und da platze aus mir heraus, was ich schon lange dachte: "Ich will nicht mehr leben".

      Traurig eigentlich, wenn Kinder sowas schon sagen. Da hat meine Mutter einen Moment inne gehalten und ganz große Augen gemacht. Hilfe haben sie mir trotzdem keine zukommen lassen. Das war das einzigste Mal, dass ich es tatsächlich ausgesprochen habe. Zwischenzeitlich ging es mir mal so schlecht, dass ich telefonischen Kontakt mit so einer Institution hatte, da sich um Kinder und Jugendliche in Not kümmert. Leider hat die Frau mal angerufen und meine Mutter war schneller am Telefon als ich und ich war dann etwas in Erklärungsnot und dachte ich habe gerade noch die "Kurve bekommen". Ah siehste war geflunkert, dieser Frau sagte ich auch, dass ich nicht mehr leben möchte. Aber es kam nicht mehr dazu, dass ich meine Identität preisgab, meine Mutter hatte mich belauscht, das Telefonat unterbrochen und den Kontakt verboten. Ich nehme an, man hätte mich aus meiner Familie herausgenommen.
      Wahrscheinlich hat danach ein negativer Lerneffekt eingesetzt. Wozu sowas überhaupt sagen, wenn es eh keinen Unterschied macht. Auch sehe ich heute keinen Sinn darin. Letztlich kann ich meine Dinge nur selbst regeln und wenn man z.B. so suizidal ist, dass man in der Klinik hockt, dann kann man noch weniger Handlungsspielraum. Im Prinzip ist es nur ein Verwahren und Zeit verstreichen lassen, in der Hoffnung, dass sich eine Form von Besserung einstellt. Man geht ja davon aus, dass Suizidalität sich verringert, wenn man darüber redet. Was manche (nicht alle!) Patienten angeht, halte ich das für einen Irrtum. Mich quält es z.B., wennn ich überhaupt darauf angesprochen werde, eben weil ich weis, was dann kommt und ich weis, dass es mir nichts bringen wird. Das macht mich noch trauriger: Wozu das alles?- denke ich dann. Dann sitz ich halt in der Klinik und bin depressiv (und wahrscheinlich medikamenös abgeschossen). Außerdem mag ich es nicht, wenn man mir so nahe kommt. Wenn ich suizidal wäre mit konkreteren Vorstellungen, dann möchte ich Details für mich behalten, denn ich finde das sehr intim. Aber auch da scheinen sich die Geister zu teilen. Letztlich wollen Behandler das ohnehin nur so genauso wissen, um sicher zustellen, dass man nicht die Möglichkeit dazu hat.

      Wenn Leute, denen es sehr schlecht geht, sich an mich wenden und darüber reden wollen, dann vollzieht sich bei mir ein Wandel. Ich wechsel automatisch in so eine professionelle Haltung. Es ist dann egal, was ich darüber denke, denn ich bin ja dann auch nicht die Person, um die es geht. Gott sei Dank, das das so gut funktioniert! Sonst hätte ich mit meinem Studium ein ernstes Problem. Manchmal habe ich das Gefühl sie reden gerne bei mir darüber. Aber ich nötige auch keinen, Sachen von sich preiszugeben, die derjenige nicht erzählen möchte. Aber da sist ja auch kein Therapiesetting mit strukturiertem Interview oder so.
      Wenn man Menschen den Raum gibt Dinge zu sagen, ohne das sie sich bedrängt fühlen, dann erzählen sie häufig von alleine mehr. Aber das ist so eine Gefühlssache, man muss geschickt Pausen legen, ohne aber so eine angespannte Stimmung aufkommen zu lassen, ohne das es bedrückend wird usw. Man kann sie "anstupsen" und muss dann loslassen, damit sie einem entgegenkommen können- WENN sie es möchten. Und wenn nicht, dann ist auch gut (das zumindest sollte man gut verkaufen können). Man weis zwar dann keine Details, aber man weis immerhin, dass man sie im Auge behalten muss. Keine Ahnung, ob das falsch ist, das kommt erst irgendwann in den nächsten Wochen während meines Studiums. Das jedenfalls sagt mir meine Intuition. Aber ich habe solche Phasen zur genüge ja auch selbst schon durchlebt. Da ist es tatsächlich mal ein Vorteil. Allerdings wird der Hase anders laufen, wenn man z.B. an einer Klinik angestellt ist. Ich denke, da wird verlangt werden, dass man alles genau erfragt und sauber dokumentiert (ist wahrschenlich auch imm eigenen Interesse für den Fall, dass sich doch ein Patient suizidiert). Traurig aber wahr, fürchte ich.

      LG, Nüssli
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Liebe Nüssli (kurzes OT), entschuldige, wenn ich vielleicht dumm frage, aber weil du öfters Sitzungen mit Patienten erwähnst, bist du neben deinem Psychologiestudium auch ausgebildete Psychotherapeutin? Ich finde so eine Kombination unheimlich toll und beeindruckend, da man so die Möglichkeit hat, Menschen wirklich umfassend helfen zu können.
    • Nee das System sieht das anders vor. Man muss erst das Studium machen, dann kommt erst die Therapeutenausbildung.
      Ich sehe, da ist etwas durcheinandergekommen.
      Im vorherigen Beitrag meinte ich Menschen, die sich so in meiner Freizeit quasi an mich wenden. Das war auch schon vor meinem Studium so. Das hat aber nichts mit Psychotherapie zu tun oder so.
      Aber ich arbeite neben dem Studium in der Pflege, deshalb fällt immer mal der Begriff Patient oder wenn ich von Patienten rede, die im Zusammenhang mit unserem Studium stehen (z.B. Probanten für Testungen oder welche, die uns vorgestellt werden oder einfach nur der "Fall" an sich). Sorry für die Verwirrung.

      LG, Nüssli
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    • Hi Mädels,


      schon nach der Entbindung, schlimmer noch nach 3 Monaten
      Stillen und Absetzen, verfiel meine Partnerin (1983) in schwere
      Depressionen, kam nicht mit der Rolle als Mutter und Studentin
      klar. (Sie hat SozPäd nach 6 Semestern mit 1minus abgeschlossen)

      Ich hab mir das Baby geschnappt und bin 500km gefahren, um
      unser Baby der Ur-Oma vorzustellen, später den Eltern und Ver-
      wandten. Während dieser Baby-Reise verspürte ich einen klaren
      "Stich", hier läuft was falsch. Meine Frau war einem Bagwhan
      "Leader" auf den Leim und mit ihm in die Kiste, sie hat sich von
      ihm schwängern lassen, dafür musste ich die Verantwortung
      übernehmen, durfte natürlich niemand wissen. :traurig:
      Meine Liebe, Mitleid, mein Fehler war, mich nicht von ihr zu trennen,
      unser gemeinsames "Familienleben" blieb eine einzige Anspannung,
      am Ende war ich der "Vollverarschte" und bezahlte mit der Embolie.
      Hinterher ist man immer schlauer ... :(

      Schwangerschaft, Mutterschaft, soziale Gemeinschaften müssen
      gefördert werden, sonst bekommen wir keine Babies mehr ....

      Liebe Ladies, wenn ich Euch um eins beneide, dann ist es die
      Mutterschaft/ Gebärfähigkeit, Stillen, die Symbiose zwischen
      Mutter und Kind, ein absolut archaisch und natürliches Erleben
      jenseits jeder Technik .. :P .. Natur pur .. man muß es ja nicht
      so weit treiben, wie meine Mudder .. :(


      Liebe Grüße an alle Mütter, ich seh grad meine Frau, die unsere
      Tochter rundum fit machen möchte, die Tochter wird vorm Studium
      6 Wochen in Island auf ner Farm arbeiten, ich bin richtig, richtig
      stolz auf sie. :silentlove:


      Kinder tragen und groß ziehen ist Hardwork, jede Mutter sollte eine
      lebenswerte Rente bekommen !


      Hochachtungsvolle Grüße von wendelin :heart:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wendelin ()

    • Lieber Wendelin!

      Ich möchte mich mal für den lieben Beitrag bedanken! Hat mich sehr berührt. Wäre schön wenn es mehr gewertet würde was wir machen. Ich komm jetzt schon ins Schwitzen, wenn ich daran denke, wie es sein wird wenn ich wieder arbeiten gehen muss, mit 20h Pflicht und zwei kleinen Mädchen, mit 1. Klasse Volksschule und Kindergarten...

      Danke Wendelin

      Es grüßt dich herzlichst

      Smarty



      p.s. du sprichst hier vermute ich, von deiner ersten Frau oder?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von smarty ()

    • Liebes Nüssli!

      Mir scheint, dass dieses Thema dich ganz schön innerlich arbeiten lässt... Auch ist mir aufgefallen, dass du hier immer mit Nüssli unterzeichnest. Deinem Pseudonym...

      Interpretiere ich da zuviel hinein, oder könnte es sein, dass du dich Gefühlsmäßig ein wenig versuchst Distanz zu wahren?

      Du hast ja einiges geschrieben, aber tu mich schwer ganz zu folgen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht solange dabei bin wie du?

      Also du hast bereits ein Baby (du schreibst von Manien bzw. wie gut es dir Anfangs damit ging) und jetzt bist du wieder schwanger und hast ne große Angst vor den Depressionen?

      Vermutlich hab ich das nicht ganz richtig verstanden, aber wenn du reden magst gerne, und wenn du im privaten magst, auch gerne, wie es dir gefühlsmäßig hilft, oder auch gar nicht weiter darüber sprechen, kann auch jeder verstehen, wenn noch mehr Distanz brauchst... Kennt ja jeder mal von sich selber auch...

      Das Stillen oder Medis nehmen ist eine große Entscheidung finde ich. Zumindest war es bei mir so. Ich hatte trotz der Depressionen aber das Gefühl dass die Zeit wenn sie an meiner Brust saugte mir soviel Kraft gab den Tag zu überstehen und auf den nächsten zu hoffen. Erst als es nicht mehr klappte, oder ich aus beiderseitigem Willen (bei der Ersten) abgestillt habe, ging noch mehr durcheinander. Das Abstillen war immer der Horror für mich. Körperlich wie emotional. Da war ich immer in einem Loch wo es ohne Tabs nicht mehr gegangen wäre. Aber du hast schon recht, das Baby braucht das eine wie das andere, und ich glaube auch, dass eine glückliche Mama das Wichtigste ist. Wir möchten kein drittes Kind,aber sollte was ungeplantes passieren würde ich vermutlich auch nicht mehr solange stillen, auch wenn ich es in diesen Momenten so geliebt habe. Die wichtigste Zeit sind ohnehin nur die ersten drei Monate was ich m al gehört habe.

      Das wären 12 Wochen, vll. schafft man dann auch 16. Das würde ich immer versuchen. Aufhören kann man ja immer...

      Hoffe dir geht es schon ein wenig besser, auch wenn nicht, wir lesen dich!

      Es grüßt dich ganz lieb und von Herzen

      Smarty
    • @Nüssli

      Ich hoffe, ich habe deinen Beitrag so richtig verstanden: Du warst einmal schwanger und hattest dein Kind während der Schwangerschaft leider verloren (weil du nur von der Zeit während der Schwangerschaft schriebst) und denkst nunmehr neuerlich daran, ein Kind bekommen zu wollen und fragst, wie es anderen nach der Geburt gegangen ist? Sollte ich das falsch verstanden haben, dann bitte verzeih mir.
    • smartcraving schrieb:

      p.s. du sprichst hier vermute ich, von deiner ersten Frau oder?
      Liebe Smarty,

      ja natürlich, unser Bengel ist mittlerweile im 33. Lebensjahr. Es war eine
      fürchterliche On/Off Beziehung, nach 6 grausigen aber auch manchmal
      obersupertollen Jahren hatte sie mich zum Heiraten 'gequetscht'. Aber
      vorher wurde noch in Prag "Junggesellinen-Abschied" gefeiert. Dort hat
      sie einen Italiener lieben gelernt, ist mit unserem Sohn nach Italien ge-
      zogen, hat ihren Italiener dort geheiratet, ich kam mir mächtig verarscht vor.
      Sie ist schon lange wieder geschieden, manche Menschen leben so. :verwirrt:

      Es geht aber noch schlimmer: Meine Hausärztin wurde auf dem Standesamt
      vom Bräutigam versetzt, schrecklich sowas. :shocked:


      Nächstes Jahr haben meine Ehefrau und ich Silberhochzeit, wir sind auch in
      Ehren silbergrau geworden. :D Trotz aller Querelen, nicht zuletzt durch
      meine Bipolarität, sind wir ein eingespieltes Team geworden, wir verlassen
      uns blind aufeinander. Dazu haben wir 2 Traum-Wunsch-Kinder, der Junge ist
      grad 23 geworden, das Mädel wird 20. Das Leben hat es dann doch gut mit
      mir/ uns gemeint, das sage ich mir immer in dunkelen Stunden.


      zu Nüssli: Sie ist schon jetzt eine gute Therapeutin, hat die nötige Empathie
      und das gewisse Händchen dafür. Das kann man kaum lernen, das ist Begabung.


      Und professioneller Abstand gehört zwingend dazu (siehe Supervision), sonst kann
      man diesen Beruf nicht ausüben, ohne daran zu zerbrechen. Ich könnte es nicht,
      dafür verliere ich zu schnell die Distanz, da habe ich grosse Mankos. :(


      Wir haben graues Ekel-April-Wetter, meine Stimmung ist ähnlich. Also werde ich
      aus guten Fleischresten ein Ragout Fin brutzeln, noch ein wenig mit dem iMac
      daddeln/ schreiben, und dann gönne ich mir ein verlängertes Nickerchen bis
      morgen früh, Ärger geht nie spurlos an mir vorbei. :ill:


      Wünsch Euch ein ähnlich beschauliches, ruhiges Wochenende,
      CU, lgw


      PS: Meine äusserst stabile Ehefrau, mein Fels in der Brandung, hat die 3 Schwanger-
      schaften (eine Eileiterschwangerschaft zwischen unseren Kindern :sterbekrank: ) ohne jede
      Stimmungsschwankung erlebt. Allerdings futterte sie, bis sie fast zum Ballon mutierte
      und hat 2 richtig schweren "Brocken" das Leben geschenkt. Ich danke dem Herrgott
      für diese tolle Frau, auch wenn ich manchmal schimpf(t)e.
    • Huhu ihr,

      Connie hat das schon ganz gut zusammengefasst, außer, dass ich zwar schon ein Kind haben möchte, aber nicht jetzt, aber das konnte man aus meinen Beiträgen so detailliert glaube ich auch nicht herauslesen.

      @ Smarty
      Oh Püppi, du musst mich doch nicht wegen der Sache um Verzeihung bitten! Alles gut :)
      Ganz so empfindlich bin ich dann doch nicht. Zum Glück!! Auch wenn das Thema immer eine gewisse Herausforderung für mich ist, weil es alte Erinnerungen weckt.

      Ich kam überhaupt auf das Thema, weil ich was von Manie und Schwangerschaft im neuen Diagnostikhandbuch las.

      Es ist aber alles möglich, wie es scheint. Meine Patientin, die ich zu Hause pflege leidet schon lange an unipolaren Depressionen. Sie wiederum sagt, die Schwangerschaften waren das Beste in ihrem leben, sie war gern schwanger und meinte auch, sie würde nochmal, wenn sie nicht zu alt und zum anderen schwer behindert wär. Sie hatte im übrigen keine Depressionen während oder nach der Schwangerschaft.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
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    • ......Es ist aber alles möglich, wie es scheint......

      Dass wird wohl so sein. Es kommt auch sicher auf zusätzliche Faktoren, wie z.B. das familiäre Umfeld und andere Faktore an, wie man das Ganze empfindet und bewältigt.

      Bei mir war es so, dass mein Mann keine Kinder wollte, ich ihn aber jahrelang "bearbeitet" habe, bis er unter gewissen Voraussetzungen (wir müssen uns bereits vorher eine größere Wohnung angeschafft haben und beide einigermaßen verdienen) doch zögerlich dazu bereit war. Das hat viele, lange Jahre gedauert und war bis wir das erreicht haben, ein sehr steiniger Weg. Ich sah überall herum, dass das bei anderen Paaren viel anders und lockerer angegangen wurde und nahm meinem Mann diesen, unseren strengen Weg, insgeheim übel.

      Als unser Sohn dann auf der Welt war, war ich total überfordert und mein Mann immer "über alle Berge", wenn ich ihn brauchte. Einzig allein meine Eltern waren in der kargen Freizeit, wo sie nicht arbeiten mussten, für mich da und halfen mir mit dem Baby. Dass wiederum wollte mein Mann auch nicht. Er war nicht da, aber meine Eltern sollten sich nicht einmischen :rolleyes: ! Es war für mich eine sehr schlimme Zeit, wo ich psychisch am Ende war. Insgeheim hatte ich den Wunsch, dass mein Sohn von jemand anderen versorgt werden solle, ich wollte ihn nur besuchen kommen und ihn - wenn er aus dem Gröbsten heraus war - in meiner Vorstellung, so mit zwei Jahren - wieder zu mir zu holen. Wie gesagt, dass waren reine Hirngespinste - ernstlich hätte ich so etwas nie!!! in Betracht gezogen. Aber mein schlechtes Gewissen, an so etwas zu denken, obwohl er mein absolutes Wunschkind war und ich ihn liebte, hat mich schon fertig gemacht. Ich war so überfordert und die (nur postpartale???) Depression hat mich definitiv in die Knie gezwungen.
    • Hi Connie,

      unter dieser sehr angespannten Konstellation, wäre es mir sicher auch sehr schlecht gegangen und natürlich ist das besonders dramatisch, wenn sich der Mann verduftet, aber er dir Hilfe von wem anders am liebsten verbieten will. Sowas kann man einfach nicht bringen, wenn man nicht gleichzeitig eine Alternative bewerkstelligt (z.B. Tagesmutter oder eine Familienhilfe). Klar, diese unterdrückte Wut arbeitet in einem. Kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich meinem deinem Parter muss doch aufgefallen sein, wie schlecht es dir geht- hat er denn nicht geschnallt, dass du dringend Entlastung brauchst und vor allem ihn? Und wenn nicht er, dann wer anders?
      Ich weis nicht, ob ich mit der Einschätzung zu weit gehe, aber es könnte sein, dass er dich viel mit dem Kleinen allein gelassen hat, weil er sich entweder auch überfordert gefühlt hat oder weil er selbst wütend war, weil er eigentlich nicht so richtig wollte und hat dich dann alleine machen lassen. Das ist schon so ne kleine Retourkutsche dann. Es kann sein, dass er sich dessen womöglich gar nicht bewusst war.
      Aber lass dich davon nicht wütend machen. Es ist nur eine Deutung meinerseits. Zwei Möglichekiten von sehr sehr vielen. Entscheidend ist, das Ganze ist nun Vergangenheit und ich hoffe, dass dein Sohn und er später zueinander gefunden haben!

      Liebe Grüße, Nüssli
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    • Bindungstypen

      Jetzt habe ich etwas mehr Zeit und schreibe dazu noch etwas.

      Grundsätzlich ist es so, dass durch das Verhalten der engsten Bezugsperson (meistens der Mutter) sich der Bindungstyp des Kindes herausbildet.
      Der kann aber entscheidend sein für den weiteren/späteren Verlauf des Lebens, auch wenn er nicht unabänderlich ist.
      Wir Psychologen unterscheiden in sicher gebundene, unsicher-vermeidende, unsicher-ambivalente und desorganisierte Kinder (bzw. Bindungstypen).

      Warum ist das so interessant?
      Sicher-gebundene Kinder haben es später einfacher. Sie haben in der Regel keine neurologischen Auffälligkeiten, sie sind sozial kompetenter, sind nicht gleich eingeschnappt, haben besseres Selbstbild und Selbstwertgefühl und können mit Stress besser umgehen. Sie sehen die Welt auch grundsätzlich mit positiveren Augen (positives inneres Arbeitsmodell), da sie von klein auf gelernt haben, dass man ihre Bedürfnisse wahrnimmt und man sich liebevoll kümmert (man wird getröstet, Windel gewechselt, bekommt was zu futtern, Durst wird gestillt, Aufmerksamkeit ect.) Ganz wichtig, wenn man nicht psychisch krank werden will!! Sicher gebunen zu sein ist ein Schutzfaktor.

      Wenn nun eine gestresste Mutter z.b. unbedingt zu Hause bleiben will, weil sie eine sehr gute Mutter sein will, aber zum Beispiel an Depressionen leidet und sich allein gelassen und vieleicht auch überfordert fühlt, dann reagiert sie (auch mitunter ohne zu wollen) nicht immer sensitiv darauf. Das führt beim Kind dazu, dass es sich nicht sicher sein kann, wie die Mutter beim nächsten Mal reagiert. Es lernt, dass die Mutter in Stresssituationen nicht immer verfügbar ist. Wenn dann eine stressige Situation eintritt (z.B. Mutter verlässt unerwartet kurz den Raum), dann weint es z.B. nicht, sondern wirkt total entspannt. Das aber täuscht. Diese Kinder haben dann eine erhöhte Herzfrquenz und vor allem einen in die Höhe geschossenen Cortisol-Spiegel. Sie sind gestresst.

      Warum ist das wichtig?
      Man kann sehr wohl guten Gewissens sein Kind in eine Kita abgeben (zumindest stundenweise), um sich selbst zu entlasten, wennman selbst z.B. gesundheitlich nicht gut drauf ist. Es hat sich gezeigt, das das keinen negativen Einfluss auf das Kind hat, sondern die Mütter sich in der geringeren gemeinsamen Zeit besonders liebevoll um das Kind kümmern (davon mal abgesehen konnte sich die eine oder andere Mutter auch in der Zeit, da das Kind in der Kita war mit anderen Dingen beschäftigen oder auch ausruhen). Außerdem werden in der Kita Sozialkompetenzen gelernt und sie können auch erfahren, dass auch eine andere Person sehr zuverlässig sein kann und als Bezugsperson dienen kann, die Bedürfnisse wahrnimmt. Wenn die Mütter weniger gestresst sind, dann sind es die Kinder auch!
      Auch eie finanziell angespannte Situation in der Familie kann ein Stressor sein.

      Man muss nicht denken, man sei schlechte Eltern, weil man seine Kids z.B. halbtags in eine Kinderbetreuung gibt, denn ist ist ganz ganz wichtig, dass die Beziehgung zw. Eltern und Kind stimmt. Sich vollkommen aufzuopfern kann total nach hinten losgehen, genauso wie das Extrem der anderen Richtung.
      Ein sicheres Bindungsverhalten legt einen großen Stein in Richtung eines psychisch gesunden, selbstbewussten, sozial-kompetenten Kindes, dass stabile Beziehungen aufbauen kann, sozial-kompetent und auch leistungsfähig lernen kann. Gestresste Kinder sind einfach anfällig, besonders auch in Hinblick auf Depressionen.

      Aber zum Kinder-Großziehen wird bei der Geburt nunmal kein Handbuch mitgeliefert und nicht eder studiert Psychologie. Aber deshalb schreib ich es. Wer unsicher ist, sollte sich einfach mal von einem Psychologen oder Psychotherapeuten beraten lassen.

      Heute, wo ich das alles weis, wundere ich mich nicht mehr, dass ich so früh Depressionen bekommen habe. Deshalb ist es mir wichtig weiterzugeben, dass man serwohl entgegensteuern kann.
      Wer jetzt glaubt, er hat was falsch gemacht, den kann ich in soweit beruhigen, dass der Bindungstyp durchaus änderbar ist. Sowohl zu positiven, als auch zum negativen. Wenn eine Familie entlastet wird und das Kind sensitiver behandelt wird (dauerhaft!), dann kann auch einem unsicher-gebunden Kind durchaus noch ein sicher gebundenes werden. Das trifft übrigens auch auch große Kinder zu. Wer als Erwachsener einen sehr zuverlässigen Partner findet oder einen guten Psychotherapeuten, kann auch dann noch einen besseren Bindungstyp entwickeln! Also nicht aufgeben!

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Liebes Nüssli!

      Dein letzter Beitrag hat mir sehr zu denken gegeben. Ich frage mich welchen Bindungstyp meine Töchter haben. Hoffe schon, dass ich ihnen Sicherheit geben kann, dass ich immer für sie da bin wenn sie mich brauchen. Bei meiner größeren Tochter bin ich nicht 100% sicher, wie sehr ich das bisher geschafft habe. Sie kennt mich ja doch auch in schlechten Phasen schon. Im ersten Jahr war ich ja ständig am heulen, aber gleichzeitig auch lachen mit ihr, ich war so glücklich dass ich sie hatte und gleichzeitig schwer depressiv. wie ist sowas nur möglich...
      Und sie kennt mich auch ungeduldig mit wenig Nerven. Dass ich schneller schimpfte zB. Aber eines habe ich immer gemacht. Ich habe ihr immer versucht zu erklären, kindgerecht, dass es der Mama nicht so gut ging, sie krank war und deshalb so überreagiert. Und wenn ich das Gefühl hatte ich habe überreagiert, dann habe ich mich danach für das Schreien entschuldigt und ich sage ihr immer wieder, ich sage es in beiden, wie lieb ich sie doch habe.
      Doch manchmal wusste sie natürlich nicht wie ich reagieren würde...
      Erst gestern sagte eine Psychologin zu mir, hatten sie das eigentlich shcon als Kind, immer dieses Bedürfnis alles richtig machen zu wollen?
      Seltsamerweise bin ich in Tränen ausgebrochen. Und musste schlussendlich die Frage mit Ja beantworten.
      Durch mein Kindheitstrauma ist dieses Bedürfnis ja noch stärker da als es schon eine "normale" Mutter hat. Ich will 200% geben und das geht ja nun mal nicht. Ständig ist da eine leise Angst in mir, die Kinder könnten irgendeinen kleinen Schaden nehmen und ich sei dann schuld daran,...
      meine Güte, ich hoffe ich mach das gut als Mutter. Man gibt sich ja doch immer selber die schuld, denke ich, wenn es irgendetwas hat mit dem Kind.
      Dass sie mir bloß nicht so verkorkst werden wie ich es bin ... 8|

      ps.: du hast mein Mitgefühl für das was dir passiert ist. Ganz tiefes Mitgefühl. Ich drück dich mal virtuell wenn du magst ^^


      Liebe Connie,

      ich kann dich gut verstehen. Das erste Kind wollte auch ich mehr als mein Mann. Und immer wenn es dann Probleme gab sagte er, DU wolltest das Baby... Das hat mir immer so weh getan, und ich bin sowas von froh dass er das seit A mehr versteht nicht mehr gesagt hat. Als Baby sagte er es auch vor ihr... schreckliches Gefühl war das...
      Von Monatg bis Samstag bin ich eigentlich auch alleinerziehende Mutter. Ich muss wenn ich Termine habe meine Patentante oder meine Schwiegermama fragen. Mein Mann kommt erst zum Schluss und nur wenn unbedingt erforderlich.
      Mittlerweile macht er viel mit den Kindern wenn er daheim ist. (Sonntag, Urlaub) Er liebt sie sehr, das sieht man dann, und er kann es dann wirklich in entspannter Atmosphäre super gut mit ihnen.
      Aber dass alles rund läuft, sollte auf meinen Schultern alleine lasten... und wenn nicht, dann ist es meine Schuld...
      Zumindest sagt mein Mann auch nichts, wenn ich HIlfe von außen hole, das ist ihm sogar recht, so hänge ich weniger in seinen Ohren...
      Mir kommt auch fast vor, als wollte er dich, wahrscheinlich aber unbewusst, dafür bestrafen, dass du das Kind bekommen hast, was er Anfangs nicht wollte.
      Da ihr jetzt ja wieder gut zu einander gefunden habt, soweit ichdas bis jetzt raus lesen konnte, hoffe ich natürlich auch, dass dein Mann und dein Sohn ebenfalls zueinander gefunden haben...



      es grüßt euch ganz herzlich und lieb
      eure Smarty