Psychiaterin und Hausärztin raten mir schon lange dazu, einige
G'schichten aufzuschreiben, die aktuelle Placebo-Diskussion im
Hauptbaum regt dazu an. Natürlich erzähle ich aus dem Gedächt-
nis, manche G'schichten werde ich verfremden, niemand soll in
Verlegenheit gebracht werden !
Vor 25 Jahren
Persönlich erlebt habe ich die Wirkung von Geist über Materie auf der Intensiv-
station, als mir die Yoga-Atemübungs-Praxis bei der Lungenembolie half, ohne
wäre ich vermutlich gestorben. Noch an vielen Schläuchen, Drähten, Herz-
katheder-Heparin-Infusion, Gepiepe, Gejammer und sterbenden Menschen
im Hintergrund, begann ich mich wieder intensiv mit Mevlevi-Sufismus zu
beschäftigen, Literatur, die 33+1 Gebetskette (99 Namen Gottes, der 100ste
ist verborgen), Ney-Flötenmusik, Bilder, Liebesdichtung usw. hatte mir die
Freundin gebracht. Nach 1 Woche glaubten die Ärzte an ein med. Wunder,
es wurde sogar extra eine dreitägige Uni-Studie an mich getragen, an der
ich gerne teilnahm, leider habe ich nie etwas von dem versprochenen Er-
gebnis gehört.
Es war mir nicht nur möglich, diese Horror-Situation als jetzt gegeben an-
zunehmen, ich konnte mich sogar ziemlich schnell wieder auf die Zukunft
freuen, auch wenn meine Arme blau und zerstochen waren, jeder Atem-
zug höllisch weh tat und ich im Halbsitzen schlafen musste, um nicht zu
ersticken. Atemnot ist grässlich, aber wenn man den Organismus runter
fahren kann, reicht auch wenig Luft, Hauptsache Panik und Todesangst
bleiben unter der Decke. Bettpfanne und Flasche gehörten natürlich dazu,
gewaschen wurde man mit dem Waschlappen, es war Hochsommer mit
über 30°, und man schwamm in der eigenen Suppe, ohne sich drehen zu
können. Trotzdem konnte ich bald wieder sarkastische Witze machen,
mit den hübschen Schwestern flirten und den Stationsdrachen ärgern. :D
Die Mauer war grad gefallen, und es gab eine regelrechte Flut an sehr
guten Pflegekräften aus der DDR. Meinereiner hatte da leider Pech, ich
bekam die Kündigung auf die Intensivstation, mein Arbeitsplatz konnte
für knapp über die Hälfte des Lohns ersetzt werden. Heutzutage ist das
noch viel schlimmer. :traurig:
Ich könnte mir vorstellen, das Posi-Denki seine eklige Fixierungsgeschichte
ähnlich überstanden hat (?). :P
Nach ca. 1 Woche kam ich ins 2Bett-Zimmer, nach 2,5 ins Mehrbettzimmer
plus Rollstuhl, nach einem Monat habe ich mit Gestell das Laufen wieder
trainiert, und nach ca. 5 Wochen war ich wieder draussen. :P
Interessant war, wer denn nun wirklich zu meinen Freunden zählt, manche
Freaks haben sich ständig bei mir durchgefressen, hatten aber keine Zeit,
mal 1,5 Std. U/S-Bahn zu fahren, um mich zu besuchen. Diese Leute habe
ich nie wieder gesehen. BTW: Mich hat keiner aus der Familie besucht.
Das kommt davon, wenn man manisch nicht mehr auf die Zeichen des Körpers
hört, die Schmerzen im Knie nicht einer Thrombose zuordnet und weiterhin
auf Parties rockt, und wie ein Besessener Rennrad fährt. Es machte ein paar
mal plong plong im linken unteren Lungenflügel, und es fühlte sich wie ein
starker Muskelfaserriß an. Zu dieser Zeit war ich voll durchtrainierter Sport-
ler, Sehnen und Muskeln, worauf ich ziemlich stolz war. :love:
Wird fortgesetzt
Ihr seid herzlich eingeladen, eigene G'schichten zu erzählen. :P
lgw
G'schichten aufzuschreiben, die aktuelle Placebo-Diskussion im
Hauptbaum regt dazu an. Natürlich erzähle ich aus dem Gedächt-
nis, manche G'schichten werde ich verfremden, niemand soll in
Verlegenheit gebracht werden !
Vor 25 Jahren
Persönlich erlebt habe ich die Wirkung von Geist über Materie auf der Intensiv-
station, als mir die Yoga-Atemübungs-Praxis bei der Lungenembolie half, ohne
wäre ich vermutlich gestorben. Noch an vielen Schläuchen, Drähten, Herz-
katheder-Heparin-Infusion, Gepiepe, Gejammer und sterbenden Menschen
im Hintergrund, begann ich mich wieder intensiv mit Mevlevi-Sufismus zu
beschäftigen, Literatur, die 33+1 Gebetskette (99 Namen Gottes, der 100ste
ist verborgen), Ney-Flötenmusik, Bilder, Liebesdichtung usw. hatte mir die
Freundin gebracht. Nach 1 Woche glaubten die Ärzte an ein med. Wunder,
es wurde sogar extra eine dreitägige Uni-Studie an mich getragen, an der
ich gerne teilnahm, leider habe ich nie etwas von dem versprochenen Er-
gebnis gehört.
Es war mir nicht nur möglich, diese Horror-Situation als jetzt gegeben an-
zunehmen, ich konnte mich sogar ziemlich schnell wieder auf die Zukunft
freuen, auch wenn meine Arme blau und zerstochen waren, jeder Atem-
zug höllisch weh tat und ich im Halbsitzen schlafen musste, um nicht zu
ersticken. Atemnot ist grässlich, aber wenn man den Organismus runter
fahren kann, reicht auch wenig Luft, Hauptsache Panik und Todesangst
bleiben unter der Decke. Bettpfanne und Flasche gehörten natürlich dazu,
gewaschen wurde man mit dem Waschlappen, es war Hochsommer mit
über 30°, und man schwamm in der eigenen Suppe, ohne sich drehen zu
können. Trotzdem konnte ich bald wieder sarkastische Witze machen,
mit den hübschen Schwestern flirten und den Stationsdrachen ärgern. :D
Die Mauer war grad gefallen, und es gab eine regelrechte Flut an sehr
guten Pflegekräften aus der DDR. Meinereiner hatte da leider Pech, ich
bekam die Kündigung auf die Intensivstation, mein Arbeitsplatz konnte
für knapp über die Hälfte des Lohns ersetzt werden. Heutzutage ist das
noch viel schlimmer. :traurig:
Ich könnte mir vorstellen, das Posi-Denki seine eklige Fixierungsgeschichte
ähnlich überstanden hat (?). :P
Nach ca. 1 Woche kam ich ins 2Bett-Zimmer, nach 2,5 ins Mehrbettzimmer
plus Rollstuhl, nach einem Monat habe ich mit Gestell das Laufen wieder
trainiert, und nach ca. 5 Wochen war ich wieder draussen. :P
Interessant war, wer denn nun wirklich zu meinen Freunden zählt, manche
Freaks haben sich ständig bei mir durchgefressen, hatten aber keine Zeit,
mal 1,5 Std. U/S-Bahn zu fahren, um mich zu besuchen. Diese Leute habe
ich nie wieder gesehen. BTW: Mich hat keiner aus der Familie besucht.
Das kommt davon, wenn man manisch nicht mehr auf die Zeichen des Körpers
hört, die Schmerzen im Knie nicht einer Thrombose zuordnet und weiterhin
auf Parties rockt, und wie ein Besessener Rennrad fährt. Es machte ein paar
mal plong plong im linken unteren Lungenflügel, und es fühlte sich wie ein
starker Muskelfaserriß an. Zu dieser Zeit war ich voll durchtrainierter Sport-
ler, Sehnen und Muskeln, worauf ich ziemlich stolz war. :love:
Wird fortgesetzt
Ihr seid herzlich eingeladen, eigene G'schichten zu erzählen. :P
lgw