Ich habe mich letztes Jahr gezwungen gesehen, gegen unsere Gartennachbarn (wir wohnen in einen kl. Siedlungshaus mit kleinen Garten zur Miete) Unterlassungsklage wegen ungebührlicher Lärmbelästigung einzubringen. Nach jahrenlangen Lärmterror, der immer ärger wurde, hat die Hausverwaltung zwar einmalig eine Verwarnung an die Personen ausgesprochen, aber als diese ignoriert wurde, erfolgte seitens der Hausverwaltung keine Reaktion mehr. Somit waren wir quasi gezwungen -nach Jahren Lärmterror im Sommer- eine Klage einzubringen.
Leider lief der Prozess von Anfang nicht so gut. Bei der ersten Verhandlung fand die Richterin alles o.k., glaubte den dreisten Lügen, dass man sich ja nur "normal unterhält", anstatt unseren Klagen wegen 12 stündiger Bierzeltatmosphäre mit lauter Grölerei (je höher der Alkoholspiegel desto höher der Lärmpegel steigt), bis Mitternacht im Garten zu glauben.
Was mich so ärgert, der Anwalt hat erst, nachdem er eigenmächtig die Klage, ohne vorheriger Rücksprache mit uns (wir wollten ursprünglich nur einen anwaltlichen Brief an die Nachbarn geschrieben haben und vorerst keine weiteren Schritte setzen) eingebracht hat, dann nach dem 2. Verhandlungstermin! beiläufig erwähnt, dass solche Nachbarschaftsklagen eigentlich immer beim ersten Mal zu 95% abgewiesen werden, weil das Gericht eher zu Gunsten der Beklagten entscheidet.
Wir haben uns da von unseren Anwalt dann so richtig verraten und verkauft gefühlt. Am liebsten hätten wir die Klage sofort zurück gezogen, weil wenn schon unser eigener Anwalt verkündet, dass so gut wie keine Chancen sind, den Prozess zu gewinnen....., aber das ging dann nicht mehr.
Aber zu Kreuze kriechen und die "gegn. Partei" um das Einverständnis zu bitten - was von Gesetz aus sein müsste - das Verfahren "ewig Ruhen zu lassen", das wollten wir dann doch nicht. Wir haben uns deswegen entschlossen, die Verhandlungen nun nicht mehr zu besuchen (unser Anwalt soll machen was er will - viel war das auch schon während unserer Anwesenheit in der ersten Verhandlung nicht) und warten nur mehr das Urteil ab.
Mit dem wohl erst im August zu rechnen ist, weil es noch eine weitere Verhandlung (die aber nur mehr eine Farce ist, da die Richterin ja schon zu erkennen gab, wen sie mehr Glauben schenkt), mit noch weiteren Zeugen der Gegenseite gibt. Danach wird die Richterin wohl das Urteil fällen.
Was wir leider erkennen mussten, ist, dass wir einen anderen Anwalt hätten wählen sollen. Er ist zwar ein ganz guter Anwalt bezüglich Arbeitsrecht, aber wohl leider nicht im Mietrecht. Irgendwie stimmt die Chemie auch nicht und wir finden ihn eher sehr lasch, unmotiviert und nicht sehr versiert. Es wäre wohl gescheiter gewesen jemanden zu beauftragen, der spezialisiert in Mietrechtsangelegenheiten ist. Unser Fehler!
Ich arbeite beruflich ziemlich eng mit einer Rechtsanwaltskanzlei in Sachen Schadenersatz u. Strafrecht zusammen. Von daher bin ich eine wesentlich andere juristische Betreuung gewohnt.
Mein Mann hat vorerst alleine geklagt, aber aus versicherungstechnischen Gründen musste auch ich die Klage beantragen. Unser Anwalt meinte, dass unsere Verfahren normalerweise zusammen gelegt werden. Dem war nicht so, die Richterin hat die Klage meines Mannes sofort abgewiesen und es wurde nur meine Klage zugelassen. Diese Vorgehensweise kann man wohl schon als richtungsweisend ansehen (unser Anwalt hat das als sehr negativ gesehen).
Mich hat meine Vernehmung durch die Richterin, die laufend provokante Art des gegn. Anwalts und der wenige Rückhalt durch unseren Anwalt total fertig gemacht, dass ich mir geschworen habe, dass ich das nicht mehr über mich ergehen lassen werde. Ich ging nach meiner Aussage auch sofort nach Hause und war Stunden völlig neben der Spur. Ich habe für so etwas einfach keine Nerven, und hat mich das Ganze total runtergezogen, war einfach fertig!
Ich musste mich nach meiner Vernehmung so zurück halten, weil ich wollte sofort um das (klagsabweisende) Urteil ersuchen, da ich es so sinnlos fand, da noch weiter zu tun, bei dem Wohlwollen, den die Richterin die ganze Zeit ggü. unseren Nachbarn zeigte. Sie gab mir das Gefühl, dass sie meine Beschwerden total lächerlich, unglaubhaft findet, egal ob wegen der Lärmbelästigung oder der Rauchbelästigung. Einen Lokalaugenschein lehnte sie ohne Begründung ab, obwohl sie u.a. absolut nicht begriff, wie beengt wir aneinander wohnen. Das Ganze lief ganz und gar nicht unparteiisch!
Von meinem Wunsch, zumindest das Einhalten einer Mittagsruhe und/oder Sonntagsruhe anzuordnen, wollte sie partout nichts hören. Ich fühlte mich die ganze Zeit "wie im falschen Film".
Also, sollte diese Klage nicht komplett abgewiesen werden, dann müsste ich meine bisher sehr gute Wahrnehmungsfähigkeit ernsthaft hinterfragen/anzweifeln.
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Leider lief der Prozess von Anfang nicht so gut. Bei der ersten Verhandlung fand die Richterin alles o.k., glaubte den dreisten Lügen, dass man sich ja nur "normal unterhält", anstatt unseren Klagen wegen 12 stündiger Bierzeltatmosphäre mit lauter Grölerei (je höher der Alkoholspiegel desto höher der Lärmpegel steigt), bis Mitternacht im Garten zu glauben.
Was mich so ärgert, der Anwalt hat erst, nachdem er eigenmächtig die Klage, ohne vorheriger Rücksprache mit uns (wir wollten ursprünglich nur einen anwaltlichen Brief an die Nachbarn geschrieben haben und vorerst keine weiteren Schritte setzen) eingebracht hat, dann nach dem 2. Verhandlungstermin! beiläufig erwähnt, dass solche Nachbarschaftsklagen eigentlich immer beim ersten Mal zu 95% abgewiesen werden, weil das Gericht eher zu Gunsten der Beklagten entscheidet.
Wir haben uns da von unseren Anwalt dann so richtig verraten und verkauft gefühlt. Am liebsten hätten wir die Klage sofort zurück gezogen, weil wenn schon unser eigener Anwalt verkündet, dass so gut wie keine Chancen sind, den Prozess zu gewinnen....., aber das ging dann nicht mehr.
Aber zu Kreuze kriechen und die "gegn. Partei" um das Einverständnis zu bitten - was von Gesetz aus sein müsste - das Verfahren "ewig Ruhen zu lassen", das wollten wir dann doch nicht. Wir haben uns deswegen entschlossen, die Verhandlungen nun nicht mehr zu besuchen (unser Anwalt soll machen was er will - viel war das auch schon während unserer Anwesenheit in der ersten Verhandlung nicht) und warten nur mehr das Urteil ab.
Mit dem wohl erst im August zu rechnen ist, weil es noch eine weitere Verhandlung (die aber nur mehr eine Farce ist, da die Richterin ja schon zu erkennen gab, wen sie mehr Glauben schenkt), mit noch weiteren Zeugen der Gegenseite gibt. Danach wird die Richterin wohl das Urteil fällen.
Was wir leider erkennen mussten, ist, dass wir einen anderen Anwalt hätten wählen sollen. Er ist zwar ein ganz guter Anwalt bezüglich Arbeitsrecht, aber wohl leider nicht im Mietrecht. Irgendwie stimmt die Chemie auch nicht und wir finden ihn eher sehr lasch, unmotiviert und nicht sehr versiert. Es wäre wohl gescheiter gewesen jemanden zu beauftragen, der spezialisiert in Mietrechtsangelegenheiten ist. Unser Fehler!
Ich arbeite beruflich ziemlich eng mit einer Rechtsanwaltskanzlei in Sachen Schadenersatz u. Strafrecht zusammen. Von daher bin ich eine wesentlich andere juristische Betreuung gewohnt.
Mein Mann hat vorerst alleine geklagt, aber aus versicherungstechnischen Gründen musste auch ich die Klage beantragen. Unser Anwalt meinte, dass unsere Verfahren normalerweise zusammen gelegt werden. Dem war nicht so, die Richterin hat die Klage meines Mannes sofort abgewiesen und es wurde nur meine Klage zugelassen. Diese Vorgehensweise kann man wohl schon als richtungsweisend ansehen (unser Anwalt hat das als sehr negativ gesehen).
Mich hat meine Vernehmung durch die Richterin, die laufend provokante Art des gegn. Anwalts und der wenige Rückhalt durch unseren Anwalt total fertig gemacht, dass ich mir geschworen habe, dass ich das nicht mehr über mich ergehen lassen werde. Ich ging nach meiner Aussage auch sofort nach Hause und war Stunden völlig neben der Spur. Ich habe für so etwas einfach keine Nerven, und hat mich das Ganze total runtergezogen, war einfach fertig!
Ich musste mich nach meiner Vernehmung so zurück halten, weil ich wollte sofort um das (klagsabweisende) Urteil ersuchen, da ich es so sinnlos fand, da noch weiter zu tun, bei dem Wohlwollen, den die Richterin die ganze Zeit ggü. unseren Nachbarn zeigte. Sie gab mir das Gefühl, dass sie meine Beschwerden total lächerlich, unglaubhaft findet, egal ob wegen der Lärmbelästigung oder der Rauchbelästigung. Einen Lokalaugenschein lehnte sie ohne Begründung ab, obwohl sie u.a. absolut nicht begriff, wie beengt wir aneinander wohnen. Das Ganze lief ganz und gar nicht unparteiisch!
Von meinem Wunsch, zumindest das Einhalten einer Mittagsruhe und/oder Sonntagsruhe anzuordnen, wollte sie partout nichts hören. Ich fühlte mich die ganze Zeit "wie im falschen Film".
Also, sollte diese Klage nicht komplett abgewiesen werden, dann müsste ich meine bisher sehr gute Wahrnehmungsfähigkeit ernsthaft hinterfragen/anzweifeln.
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von connie ()