Mal was anderes- Irland stimmt heute über die Homo-Ehe ab!

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    • psmmg schrieb:

      Für die Psychiatrie bedeutet indirekt das Ergebnis jedenfalls sicher Fortschritt.
      Für die Patienten oder für das System Psychiatrie (bzw. deren Umgang mit sexueller Orientierung)???

      Seit ich dieses Buch über sexuelle Orientierung in der Psychotherapie/Psychiatrie in der Hand hatte, ist mir erst aufgefallen, dass wir bisher keine VL/Seminar oder was auch immer hatten, die uns beibringen sollte, wie wir mit diesem sensiblen Thema umgehen können, wenn wir irgendwann mal einen Patienten haben, den das betrifft. Vielleicht kommt das noch im Studium, aber was ist, wenn nicht? Ich denke gerade heimlich bei mir, es wird wohl einen guten Grund geben, warum dieses Buch verfasst wurde. Sicher nicht, weil angehende Therapeuten standartmäßig so gut dafür ausgebildet wurden...

      LG, IM
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zaubernuss schrieb:

      Also Wendelin, ehrlich mal, was ziehst du denn als Deutscher nach Kreuzberg? Dazu muss man verrückt und lebensmüde oder schlecht situierter Studi sein!
      Damals war doch der Prenzelberg auch schon in. Aber heute leben da alles junge Familien. Das sind die, die nach dem Studium dort "hängengeblieben" sind.

      Ich kenne beides. Manche Homosexuelle, die ich kenne rennen von einer Beziehung in die andere. Andere wiederum finden erst gar nichts passendes für längere Zeit...
      Diejenigen, die weder extrem sind, noch ständig andere Partner haben, sind übrigens die, welche ihre sexuelle Orientierung nicht wie ein Aushängeschild vor sich her tragen. Eine meiner besten Freundinnen zum Bleistift. Oder der Neurochirurg, der jahrelang meine Ma behandelt hat. Mir kommt es bei manchen (jüngeren) so vor, dass sie es deshalb so nach außen tragen und so extem sind, weil es ihnen wichtig ist sich zu unterscheiden. Wie junge Erwachsene, die plötzlich Vegetarier sind, um sich von ihren Eltern zu separieren und Autonomie, sowie Anderssein zu demonstrieren. Eigentlich eher gegenteilig etwas unreifes Verhalten. Ich kenne einfach zu viele Homosexuelle, die da einen langen Reifungsprozess durchlaufen haben, sie sind so anders. Sie leben einfach vollkommen unbehelligt ihr Leben, frei von Extremen. Da ist es einfach normal so zu sein. Und wenn sie Lust haben, dann geben sie das wem preis, ansonsten sind sie einfach der nette Typ/ oder die angenehme Bekannte von nebenan.

      LG, Nüssli


      Liebes Zaubernüssli, da schmeisst Du historisch was durcheinander, die Prenzelberg-Szene, die ich kennen gelernt habe, gab es erst 10 Jahre später, damals war das tiefstes Ost-Berlin / DDR

      Zu meiner Zeit musste man 18 Monate zur Bundeswehr, nach erfolgreicher "Gewissensprüfung" durfte man Ersatzdienst mit 24 Monaten (Ziwi, überwiegend Krankenhaus/Altenpflege) leisten. Da ich an Schulungen der dt. Friedensgesellschaft teilgenommen hatte, Verweigerer beriet, in der Anti-AKW Bewegung war, kriegte ich riesigen Ärger mit dem Arbeitgeber Bundespost, "bitte unterlassen Sie alle Ihre politischen Tätigkeiten, Sie sind Staatsdiener", sinngemäß.
      Damals wurd ich erstmalig richtig manisch, hab die wenigen wertvollen Brocken bunkern lassen, viel verschenkt, manches aus dem 4. Stock geworfen, meine langen Haare auf Stoppelschnitt rasieren lassen und bin nach und durch Ägypten getrampt, die Manie verlor sich spätestens im Wüstensand.
      Von Kairo bin ich nach West-Berlin gezogen, laut 4-Mächte-Status wurde meine Fahnenflucht dort nicht verfolgt. Nach ca. 3 Tagen wohnte ich im besetzten Haus, wir waren mehr als 100.000 Menschen in ähnlicher Situation ... Herbst 1981

      b-movie-der-film.de

      Du kannst mir wirklich glauben, dass ich ziemlich extreme Partnerschaftsformen kennen gelernt habe, schwul oder lesbisch war dabei eher peripher .. :evil: Kleines Beispiel gefällig ? Ich sitze im besetzten Haus in meinem Zimmer
      und bereite ich mich auf eine Klausur zum Pro-Seminar Psychologie vor. Meine Nachbarin klopft und fragt höflich,
      ob ich denn nicht weg gehen könnte, die Frauengruppe (überwiegend überzeugt lesbisch damals), macht vaginale
      Selbstuntersuchungen mit dem Spekulum, einzelne und gemeinsame Klitoris-Stimulation gehörte dazu, öffentliche
      "Piss-Ins" waren auch kurzzeitig modern, eine Frau braucht einen Mann, wie ein Fisch ein Fahrrad .. grins ..
      Und ein lieber Mitbewohner kam mit der Situation in seiner "Bezugsgruppe", freier Sex zwischen allen WGlern, nicht klar und sprang vom Dach, 5. Stock. BILD schrieb damals gross, Chaot sprang aus Liebeskummer vom Dach, oder so ähnlich.

      Aber heutzutage lebe ich sehr beschützt, Ruhe und Frieden in der Hütte, ich weiss nicht mehr aus erster Hand, was da draussen so vor sich geht, ich werde alt und das ist gut so. :)
      Leben und leben lassen,

      schöne Pfingsttage, möget Ihr in vielen Zungen sprechen und hören ..
      lgw
    • @ Wendelin
      Ich hab ja keine Ahnung, wann du in Kreuzberg gelebt hast (oder habs mir nicht gemerkt). Ich kam erst nach der Jahrtausendwende nach Berlin (vor 10 Jahren) und bin da 3 mal von einem Stadt-Teil ins andere gezogen, ehe ich nach Marburg zog.

      Was wollen die denn ihre Gebärmuttern stolz begucken, wenn sie als lesbische Frau damit eh nichts anfangen können?? Ich fand das schon immer sehr sonderbar. Ich mag sowas Extremes auch nicht.
      Aber offensichtlich kam nicht jeder mit der freien Sexualität so gut klar, wie sich am Beispiel des jungen Mannes zeigte. Ich vermute allerdings der hatte noch andere Probleme.

      LG, Nüssli
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    • Meine Frau und ich haben nächstes Jahr Silberhochzeit,
      mit vielen Tiefen und vielen Höhen, wir haben zusammen
      gehalten. Und oft war ich es, der ausbrach, trotzdem gab
      es unsichtbare Grenzen, sicherlich ist die gemeinsam er-
      lebte Elternschaft, von der Zeugung bis zur Volljährigkeit,
      ein ganz wesentlicher Teil unserer Bestimmung.
      Nach wie vor zieht mich meine Frau an, ich liebe ihren eigenen
      Geruch, sie kann gar nicht alt für mich werden, weil ich
      schon immer älter war ..

      Da ich weiss, dass sie nicht mehr in bipolaren Foren liest, wir
      auch keine entsprechenden Gäste mehr haben, kann ich hier
      und jetzt eine Liebeserklärung machen:

      Schatz, Du bist gut so, wie Du bist, ich möchte nichts verändern,
      nur ein kleines bisken weniger Sturheit .. :)
      Deinem morbiden Witz über die Vergänglichkeit des Lebens sei
      folgendes Lied der beiden Australier gewidmet:



      KvM

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wendelin ()

    • Und sie bewegt sich doch....

      Also hat es doch Signalkraft, nun auf einmal wird auch in unseren politischen Reichen über eine vernünftige Gleichstellung in der Partnerschaft diskutiert: zeit.de/politik/deutschland/20…deutschland-homo-ehe-maas
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Ist das heuchlerisch! Ausgerechnet der Typ von der CDU erzählt was von Gleichstellung vorantreiben! Es ist doch hauptsächlich die CDU/CSU, die sich bisher primär quergestellt hat!
      Und die Passagen erst. Ich zitiere:
      "Im Wesentlichen geht es um redaktionelle Änderungen von Vorschriften: So soll in diversen Gesetzespassagen dem Wort "Ehegatte" ein "oder Lebenspartner" hinzugefügt werden."
      Soll das ein Witz sein oder was? Oh ja, das ist natürlich genau das, was gleischgeschlechtliche Paare schon immer gewollt haben! Den geht es doch nicht um irgendwelche Bennungen in irgendwelchen Gesetzestexten. Es geht um Rechte und nicht, dass man irgendwo explizit erwähnt wird.

      Schon die Bezeichnung "Lebenspartnerschaft" regt mich auf. Und dieses scheinheilge Gefasel von Gleichstellung. Also entweder ist etwas gleich und alles heißt Ehe (und hat die gleichen Rechte und Pflichten) oder das ist nur Augenwischerei, um keine Wähler zu verlieren. :evil: Die sich bisher quer gestellt haben wissen doch ganz genau, dass seit das Referendum in Irland "pro" ausgefallen ist, sie so tun müssen, als würden sie in Richtung Reform gehen, ob sie wollen oder nicht, sonst können sie ihre Sachen packen und ich denke sie wissen auch, dass hier eine Trennung von Religion und Staat an der Reihe ist. Also werfen sie den Leuten irgendwelche Versprechungen hin, um zu zeigen "oh ja, wir auch", aber wollen trotzdem nicht die Zivil-Ehe öffnen und das Partnerschaftsgesetz abschaffen, weil sie Angst haben, sie könnten ihre konservativen christlichen Stammwähler verlieren. Pa. (Gemeint sich Christdemokraten, FDP und haste nicht gesehen). Die Zeiten von 3-Knöpfe-Angi sind nunmal gezählt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die nochmal gewählt wird. Christliche Werte mögen ja größtenteil s löblich sein, aber hier sind nun nicht mehr alle Leute schwer-christlich, deshalb kann eine Partei auch nicht glauben, dass sie im Namen aller spricht, wenn sie ihre christlicheh Absichten allen aufdrückt, sie wurden schließlich auch nicht von allen gewählt (auch wenn sie die Mehrheit hatten). Man sollte hier vielleicht auch mal über ein Referendum nachdenken, um herauszufinden, ob das Deutsche Volk möchte, dass die Ehe für alle geöffnet wird!



      Einer der Grünen brachte es auf den Punkt:


      Volker Beck, der religions- und innenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, kündigte an, seine Partei werde im Bundestag einen neuen Gesetzesvorstoß "zur Öffnung der Ehe" einbringen mit dem Ziel, dadurch das Lebenspartnerschaftsgesetz abzulösen. Dieses sei rechtspolitisch nur als eine "Übergangslösung auf dem Weg zur Gleichberechtigung" zu betrachten.


      Wollen wir hoffen, dass Heike Recht hat und sich doch mehr bewegen lässt! Vielleicht klappt es endlich diesmal! Aber die sollen nicht nur diskutieren. Das haben sie bisher auch- und zwar den Gesetzensvorstoß totdiskutiert- so ziemlich jedes Jahr. Es sollten langsam mal verwertbare Taten folgen....

      So, ich geh jetzt duschen und versuche von meiner Palme wieder runterzukrabbeln...

      Grüße, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Das fasst du nicht!

      Sagt doch 3-Knöpfe-Angi (quasi unsere Herzallerliebste Bundeskanzlerin), diese Regierung sei nicht dafür zuständig, die Ehe zu öffnen.
      Ja wer denn dann? Also wenn sie sich dazu nicht in der Lage sieht entsprechendes in die Wege zu leiten, dann sind ihre Tage gezählt oder wir sollten mal nach Berlin vor den Bundestag fahren und ihr in Erinnerung rufen "Wir sind das Volk". Das sollte sie als gebürtige Ostdeutsche ja ganz beonders gut kennen (aber offensichtlich vergessen haben). (Ja und ich darf sowas Großkotziges sagen, ich bin selbst in der DDR geboren).

      Grüße, Nüssli
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    • Neue Studienergebnisse - Homosexuelle: bessere (Adoptions)-Eltern

      Ich sehe vor meinem inneren Auge immer noch die youtube-videos mit den protestierenden Nonnen in Irland mit ihren bedruckten Plakaten, die total gegen die gleichgeschlechtlich Familie sind und klassisch zwei Männer zeigen, ein Kind, ein Fragzeigen und eine provokkante Frage.
      Alles Vorurteile, wie Forschung zeigt. Tatsächlich sieht die Realität ganz anders aus:

      Wie mir durch meinen Dozenten vor 2 Tagen zu Ohren kam gibt es eine fast brandneue Studie von Golombok et alii aus 2014, die zeigt, dass Kinder, die in Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern aufwachsen wesentlich seltener psychische Erkrankungen haben und generell ein besseres outcome (entwickeln sich besser).
      Besonders gute Werte (schon 2010 bei einer anderen Studie) zeigen sie im Bereich Soziale und schulische Kompetenz (bessere Schulleistungen), sie haben weniger soziale Probleme und zeigen viel seltener delinquentes (Fehltritte bzw. Straftaten) oder aggressives Verhalten oder externaliserende Probleme (z.B. Hyperkinetische Störungen, wie ADHS). In der Studie von Golombok schnitten schwule Väter am besten ab.

      Im Übrigen entwickeln sich die Kinder in gleichgeschlechtlichen Familien zu 90% heterosexuell. Es gibt zwar Ergebnisse, die besagen, dass Kinder in diesen Familien leicht signifikant häufiger eine abweichend sexuelle Orientierung haben, aber hier muss man denke ich kritisch diskutieren, ob es nicht sein kann, dass hier die Orientierung schneller klar wird, weil hier schon die Eltern auch vom Durschnitt abweichen und eine andere Atmosphäre von Akzeptanz und Vielfalt herrscht.

      Wie kann man das bessere Abschneiden in Vergleichsstudien mit heterosexuellen Familien erklären? Es gibt sicher mehrere Möglichkeiten...
      Vielleicht ein Selektionseffekt? Es handelt sich hier eher um echte Wunschkinder, zumal es für gleichgeschlechtliche Partnerschaften wesentlich schwierig ist in den Genuss von Kindern zu kommen.
      Dann fallen bestimmte problematische Verhaltensweisen weg, wie z.B. gewalttätiger Vater (natürlich besonders dann, wenn es sich um eine Familie mit zwei Müttern handelt).
      "Schwule" und "lesbische" Familien sind keinesfalls schlechter. Im Gegenteil: Besonders für Kinder, die aus problematischen Familien herausgeholt und zur Adoption freigegeben werden sind sie sogar besser als hetersosexuelle Adoptionsfamilien. Sie erziehen ihren Nachwuchs besonders liebevoll, weil es für sie keine Selbstverständlichkeit ist Kinder zu haben.

      Grüße, Nüssli
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    • Gleichgeschlechtliche Ehe nun auch in der USA legalisiert

      So, nach den ganzen schlimmen Nachrichten über die Anschlagsserie, dann doch auch noch eine gute Nachricht des Tages: der Supreme Court hat sich für die landesweise legalisierung der Gleichgeschlechtlichen Ehe ausgesprochen. Also nun hat es auch die USA geschafft. zeit.de/gesellschaft/zeitgesch…a-homo-ehe-gleichstellung
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).