Wie lange kann so eine Medikamenteneinstellung dauern??

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    • Wie lange kann so eine Medikamenteneinstellung dauern??

      · Hi Leute!

      Momentan geht es mir nicht gut...

      Die Medikation ist immer noch nicht richtigeingestellt,... entweder ich bin dauermüde, oder ich bekomme wieder Ängsteund/oder Depressionen...

      Wisst ihr noch wie das bei euch war, alsihr das erste Mal so richtig eingestellt worden seid?

      Ich nehme jetzt 450 mg Wellbrutin, 10mgAbilify und abends von 300 (war supermüde den ganzen Tag, obwohl ich sie abendsnahm) auf 150mg reduziert Trittico. Warum bin ich nur immer noch so müde,...ich verstehe das nicht... nun gut, ich wurde erst vor einigen Tagen von 300 auf450 mg Wellbrutin rauf dosiert, vll bin ich zu ungeduldig...

      Und ob ich n un ADHS habe oder nicht, istimmer noch fraglich, obwohl ich so oft dort war. Es heißt mein Leben seidermaßen komplex, da sei soviel passiert, dass sich die Psychologin auf keinendgültiges Ergebnis einlässt. IQ hab ich laut Test mehr wie genug, undtrotzdem wurde bei den Test bestätigt wie schwerwiegend meineAufmerksamkeitstörung eigentlich ist...

      sobald die Depressionen eingestellt sind,werde ich weiter behandelt als hätte ich ADHS. Ich bekomme dann noch einzusätzliches Medikament. äh... Strattera glaub ich, hieß es..

      Ich fühle mich als würde ich den ganzen Tagauf einer Buckelpiste spazieren gehen... oben unten flach oben unten flach...ein bisschen durch den Wind... und seit der Reduktion von den Trittico kommtauch die Angst wieder hoch... ich hasse es, ich mag nicht mehr fühlenmomentan.. ich würd am liebsten so "wurschtigkeitstabs" nehmen, wennso etwas gäbe,... dass wird mir gefühlsmäßig zur Zeit fast ein wenig zuviel...

      Psychiater Termin hab ich aber eh am 25.Juni. Also nicht mehr ewig hin...

      Wie lange hat es also bei euchso gedauert...?



      es grüßt müde aber herzlich

      Smarty
    • Hallo Smarty!

      Es gibt Menschen, die reagieren auf Wellbutrin krass paradox und es ist für sie so, als hätten sie Tavor eingeworfen oder was anderen, dass sie von der Stelle wegburnt. Das wurde mir schon einige wenige Male berichtet und außerdem nahm das meine ehemalige Mitbewohnerin. Nach der Einnahme wurde sie todmüde. so sehr, dass ihr nichts anderes übrige blieb, als sich hinzulegen. Und so schlief sie mitten am Tag zig Stunden. Normalerweise pusht das Zeug die ersten wenigen Stunden nach der Einanhme merklich- das ist auch vollkommen typisch für das Medikament und auch gewollt. Aber wie man sieht kann es auch vollkommen schläfrig und fertig machen.
      Ich spreche da aus Erfahrung, ich habe Elontril/Wellbutrin mehrere Jahre am Stück (3?) genommen. Es kann übrigens ein ganz ekeliges Schwächegefühl auslösen (z.B. in den Beinen). Man fühlt sich alles andere als LEistungsfähig. So schlapp und schlaff.
      Die 450mg überraschen mich. Ich dachte bisher, so viel wird nur in den USA verordnet. Hier ist es nur bis 300mg zugelassen. Habe aber gerade nicht nachgesehen, was der neueste Stand ist. Bis 300mg gilt es hier als sicher. In den USA geht man noch 150mg weiter. Es kann ab einem bestimmten Bereich epileptische Anfälle auslösen. Es gab auch Todesfälle. Deshalb wurde mal zwischenzeitlich gegen Ende der 80'er Jahre das Medikament vom Markt genommen, bis Studien eindeutig zeigten, dass es eben bis 300mg sicher ist. Ich frage mich auch, ob es Sinn macht immer höhere Dosen davon zu geben. Manchmal macht es keinen Unterschied mehr, ob man noch 100mg mehr nimmt oder nicht, weil die Ursache der Depressionen nicht aus dem Weg geräumt werden kann, wenn was anderes dahintersteckt. Ich will dir keine Angst machen. Aber das sind Dinge, die man evt. wissen sollte. So z.B. das du auf deinen Blutdruck aufpassen musst. Wellbutrin kann den (siehe Waschzettel) massiv erhöhen. auch davon kann ich ein Lied singen.
      Nun, ich hoffe, sie haben auch versucht auszuschließen, ob nicht was körperlich auch daran schuld sein könnte, dass es dir schlecht geht.

      Wenn du nicht diesen mehrstündigen ADHS-Test durchlaufen hast, würde ich die Diagnose ADHS kritisch sehen. Das ist nichts, dass man durch 2 kurze Arzttermine als gesicherte Diagnose stellen kann. Mag sein, dass ich mich damit gerade zu weit au dem Fenster hänge, aber das ist mir in diesem Fall egal. Nach allem, was ich selbst erlebt habe, bezweifel ich stark, dass man ohne sehr ausführliche Testung und andere Diagnostik darüber eine halbwegs zuverlässige Aussage treffen kann. Selbst dieser lange Test gibt keine restlose Sicherheit. Schon gar nicht, wenn es sich um einen Erwachsenen handelt!

      Mag sein, dass ich mich ein 2. Mal zu weit aus dem Fenster lehne, aber das ist mir auch gerade schnurz, wenn ich jemanden vor was sehr Doofen bewahren kann, weil ich selbst erfahren habe, wie gefährlich es sein kann (und Tobi könnte dir dazu auch ein Liedchen singen, wenn er nicht gesperrt wäre):
      Wenn du neu eingestellt bist und es endlich halbwegs funktionieren sollte, dann würde ich erstmal abwarten und schauen, ob sich deine kognitven Fähigkeiten dann nicht bessern. Auch eine bipolare Störungen kann ganz Ähnliches hervorrufen und ist nur schwer von einem ADHS auf den ersten Blick zu unterscheiden. Aber das braucht Zeit! Bei mir hat es ein Jahr gedauert!! Vor allem aber ist es total Banane jemanden ADHS zu diagnostizieren, während er in ner Depression steckt! Jemand, der in einer Phase steckt hat häufig teilweise massive Konzentrationsprobleme. Aber da sist alles andere, als eine neue Erkenntnis und so gut wie jeder hier, würde dir das bestätigen!
      Und noch viel mehr rate ich davon ab einfach irgendwelche Standart-ADHS-Medikamente zu nehmen. Das muss sehr sehr gut abgewogen werden. Sowohl wann man das wagt, als auch was. Ich wäre um Haaresbreite in die Manie gerutscht und ich meine KEINE Hypomanie! Im schlechtesten Fall hörst du von jetzt auf sofort auf zu schlafen und crashst innerhalb von Tagen. Meine Meinung ist auch, dass sowas Komplexes nicht in die Hände von einem Psychiater gehört, der nicht auf Bipolare Störung spezialisiert ist und sich nicht gut mit ADHS im Erwachsenenalter auskennt. Das kann so dermaßen in die Hose gehen. Es gibt auch andere Medikamente, die die Konzentrationsschwäche ausgleichen können, aber kein so großes Potential für einen switch bergen.
      Überleg dir das alles gut und vertraue nicht blind, nach dem Motto "ach der Doktor wird schon wissen, was richtig ist". Die haben auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Manchmal ist den eigenes Bauchgefühl ein viel besserer Indikator. Ich bin damit bisher sehr gut gefahren. Ich kann häufig schon nach der ersten Einnahme sagen, wie gefährlich ein Mediament für mich ist (in Bezug auf Manie-Riskiko).

      LG, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

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    • Lieber Wendelin!
      Danke für die aufmunternden Worte!

      Liebes Nüssli!

      Danke für die ausführliche Antwort.
      wEgen der ADHS Austestung, hab ich mich glaub ich etwas unverständlich ausgedrückt. Es ist nämlich schon so, dass das kein einzelner Test war was ich da alles machen musste. Alles in allem musste ich fünf Mal dort hinfahren.
      Intelligenztest, einige Fragebögen, verschiedene Aufmerksamkeitstests und jede Menge Fragen... Bis zur Befundbesprechung, war ich fünf Mal in der Klinik. Und bevor sie mir dieses Strattera geben wollen, muss ich sowieso noch ein .. wie heißt das... EKG glaub ich... na da wo sie die HIrnströme messen und so.
      Deshalb wollen sie auch vorher die Depression behandeln, um zu sehen, wieviel daher rührt und wie sehr ich dann immer noch diese Störung habe.

      Also ganz ehrlich gesagt bin ich jetzt schon ein bisschen misstrauisch, was du da so schreibst, vor allem wegen den Wellbrutin. Meine eigentliche Psychiaterin scheint mir mit den Medis etwas vorsichtiger zu sein. Die in der Klinik ist zwar sehr nett zu mir, aber mir kommt schon vor, dass sie gerne viel verschreibt... also mir kommt das schon viel an Medis vor, deshalb auch die Eröffnung dieses Baumes (ich glaub ihr sagt so dazu... :-))
      Vielleicht ist es ja wirklich so bei mir, denn jetzt wo ich 450mg Wellbrutin nehme, komme ich mir noch müder vor, gestern fragte mich mein Mann was mich denn bedrücke, ich hätte es ihm nicht sagen können,...
      Und meine Angststörung ist wieder ziemlich da, ich kann sie noch ab und zu vergessen, aber zwischendurch krampft es mir schon meinen Bauch vor lauter Angst, ohne konkreten Grund...

      Mit Depressionen habe ich schon so lange gelebt, dass ich es nicht so wahrnehme wie meine Ängste... sie vermiesen mir wirklich den Tag und ich will das einfach nicht mehr spüren, als ich wäre ich ständig auf der Flucht vor etwas... ich hasse es...

      Am 25. bin ich ja bei meiner neuen Psychiaterin ich werde das alles ansprechen, mal schauen was sie sagt, sie fand beim letzten Mal schon, dass ich doch einiges an Medis bekomme, sie würde da lieber nichts mehr hinzufügen, und dann in der Klinik die Erhöhung der Dosierung...
      seufz.... da soll sich einer auskennen. Bin froh, dass die ADHS Testung fürs erste erledigt ist, und ich dann nur noch zu dieser Psychiaterin gehen muss, wie heißts so schön... zuviele Köche verderben den Brei....

      ich bin mir unsicher ob ich die 450mg weiterhin nehmen soll, oder ob ich meine Psychiaterin mal anrufen sollte, was sie davon hält,... aber die werden sich wohl nicht gegenseitig widersprechen? wie war das mit den Krähen.... *g*

      hmnnn.... ich fühl mich irgendwie total durcheinander.... und immer noch müde... aber Gott sei Dank nicht so, dass ich mich häufig hinlegen müsste, wenn es mich mittags/nachmittags überkommt, versuche ich auf Trab zu bleiben, damit ich nicht doch auf der Couch einschlafe, habe ja zwei kleine Kinder und noch soviel rundherum,... ich brauch doch Power... und Konzentration um effizienter arbeiten zu können...

      nun denn...
      ich grüße euch ganz herzlich !!!
      Smarty
    • Man möge mich korriegieren, falls ich es falsch in Erinnerung habe, aber in der Fachinfo steht, dass Patienten mit Major Depression kein Strattera nehmen sollten und schon gar nicht, wenn sie zusätzlich eine Angststörung dazu haben.
      Warum? Das Medikament macht etwas im Inneren. Es bewegt Dinge. Es verändert Kognition und falls du kein Standart-ADHS-Patient bist, dann wird es enorme innere Unruhe, Schlaflosigkeit und Angst auslösen. Wenn man doch was in der Richtung hat und man nicht gerade durch einen paradoxen Effekt glänzt, dann wirken anregende Substanzen beruhigend. Deswegen kannn ich z.B. Vigil nehmen und mich schlafen legen. Ich kann auch Café trinken und mich direkt ins Bett legen.
      Das Strattera kann auch Effekte auf den Blutdruck haben und weil du schon so viel Wellbutrin nimmst, sehe ich das so ein bischen mit Sorge. Deshalb hab ich darauf explizit hingewiesen.

      Im Übrigen hat Wellbutrin bei mir im ersten Anlauf gar nicht geholfen. Auch innerhalb von 8 Wochen bei 300mg nicht. Ein Jahr später, bei einem weiteren Versuch jedoch, kam bereits am 2. Tag eine erste merkliche Verbesserung. Erklären kann ich das nicht. Beides mal hatte ich es in Monotherapie genommen. (Zumindest in der Einschleichphase)

      Das Problem mit den Depressionen ist, dass du ja Medikamente dagegen nimmst. Und wenn das gut funktioniert kann niemand sagen, ob die Sache im natürlichen Krankheitsverlauf auch schon durchgestanden wäre oder nicht. Ist das nicht der Fall, werden die Symptome nur gut unterdrückt und die Medik. sind dann noch keine Rückfallprophylaxe. Das heißt aber auch, wenn du in diesem Stadium Strattera ausprobierst, kann alles mögliche passieren, weil die Depression eigentlich noch da ist. Nach allem, was ich so lustig konsumiert habe, bin ich vorsichtiger geworden und weise gern darauf hin, dass Psychostimulanzien recht unschöne Dinge auf den Plan rufen können, von denen man dachte, man häte sie im Griff. Sie haben das Potential zu destabilisieren, wenn man es nicht gut verträgt.

      Leben denn überhaupt noch deine Eltern? Letztlich kann man die Diagnose ja nur stellen, wenn die Symptome auch bereits in der Kindheit bestanden. Wenn es aber keinen gibt, mit dessen Hilfe man Fremdanamnese erheben kann, wirds schwierig.
      Leider ist es trotzdem so, dass Patienten trotzdem die Diagnose bekommen, auch wenn keiner mehr etwas über ihre Kindheit aussagen kann. Bei mir konnte man ja auch keinen mehr fragen und man hat diesen wichtigen Punkt einfach außer Acht gelassen.

      Wenn du unsicher bist, dann ruf doch bei deiner Ärztin an wegen dem Wellbutrin. Ich würde mich auch nicht unnötig quälen mit so nem Zeugs, wenn es nicht sein muss. Es ist jedenfalls eine galantere Lösung, als wenn du in 2 Tagen oder so von dir aus beschließt, es geht nicht mehr und reduzierst im Alleingang. Sowas schätzen Psychiater für gewöhnlich nicht sehr.

      LG, Nüssli
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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Ohne auf den Fall im speziellen einzugehen ist die Kombination wirklich ungewöhnlich. Und ADHS im Erwachsenenalter - naja, sagen wir mal, sehr schwer zu diagnostizieren und zu behandeln. Auf Wellbutrin reagieren viele sehr sehr unterschiedlich - ich habe auch schon welche gesehen, die zwei Tage delirant nach der ersten Dosis waren. Anderen hilft es sehr gut. So ein Medikament wie Strattera muss man sich sehr gut überlegen, und als "Stimmungsstabilisierer" wirkt es sicher nicht.
    • Was Jannis da vorschlägt/fragt ist eine sehr gewagte Sache, wenn man nicht nur für sich selbst Verantwortung und Sorge trägt, sondern auch Ehefrau und vor allem Mutter zweier sehr kleiner Kinder ist und mittlerweile sollten alle begriffen haben, dass ein Absetzen/Ausschleichen aller Medikamente ein unkalkulierbares Risiko ist (explizit, wenn man eh gerade in der Krise steckt). Welche gute, verantwortungsbewusste Mutter mit kleinen Kindern, würde so etwas in Erwägung ziehen und das gegen den Rat ihrer Behandler im Alleingang durchziehen??
      Wenn das total schief geht, ist der Mann weg und zwar MIT den Kindern.

      Eigentlich wollte ich was ganz Spezielles über eine Nebenwirkung von Abilify nachlesen (weil ich immer noch über einen bestimmten Apsekt gegrübelt habe) und bin doch per Zufall darauf gestoßen, dass Patiennten, die Abilify einnehmen und gleichzeitig eine ADHS-Symptomatik haben nicht gleichzeitig auch noch Stimulanzien nehmen sollen. Siehe "Anwendungsbeschränkung".
      Ich habe ja auf meiner mitlerweile beträchtlichen Liste an ausprobierten Medis auch Abilify stehen und kenne das Gefühl unter dessen Einfluss zu stehen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, was dann passieren kann..

      Ich kann deinen Wunsch nach Verbesserung der Konzentration und Reduktion des chaotischen Daseins und auch der Ungeduld sehr gut nachvollziehen, aber je nachem ob überhaupt die Diagnose stimmt und wie dein Gehirn auf Stimulanzien reagiert liegt das zu erwartende Ergebnis im Spektrum zwischen einem Gefühl der tiefen Beruhigung, Zentriertheit und Konzentration bis hin zu totaler Unruhe, Insomnie mit Aufgedrehtsein (und wenn man das laufen lässt, kommt man sicherlich irgendwann an den Punkt, wo man psychotisch wird).
      Aber es istletztlich, wenn man gleichzeitig bipolar ist, russisch Roulette.
      Hattest du denn schon immer so große Konzentrationsprobleme wie heute? Seit wann nimmst du denn Abilify und wie ist es mit der Angsterkrankung (wenn man fragen darf)?

      LG, Nüssli
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • @ Moritz

      Hast du schon mal einen Patienten getroffen, bei dem Abilify als add-on-Therapie bzgl. Depressionen wirklich funktioniert hat? Ich kann mir das immer nicht vorstellen, wo das Zeug innerlich ja so eine Unruhe stiften kann. Aber sicherlich funktioniert das eh nur bei Patienten, die keine Probleme mit Akathisie, Schlaflosigkeit ect. bei Abilify haben.
      (Ganz unabhängig von Smartys Fall gefragt. Ich spekuliere sie nimmt das ohnehin eher wegen Manien)..

      LG, Nüssli
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    • Liebes Nüssli!

      Ich habe leider niemanden mehr, den ich genau fragen könnte, wie ich denn als Kind war. Dass ich zu der Testung ADHS kam, lag daran, dass ich diese Konzentrationsschwäche schon mein Leben lang kenne, schon in der Volksschule, wo ich mich an keine Phasen erinnern kann...

      Also ich habs jetzt echt nicht mehr ausgehalten... ich muss gestehen, dass ich heute noch kein Wellbrutin eingenommen habe, ich hatte schlichtweg tierische Angst davor. Aber heute ist das ok denke ich, weil ich heute noch einmal in die Klinik zu meiner "alten" Psychiaterin muss, einen Befund für meine neue zu holen, dann werde ich ihr das gleich sagen.
      Ich kenne mich mit dem ganzen Zeugs ja gar nicht gut aus, ich kann nur erzählen wie es mir dabei geht. Das Schlimmste für mich war, dass meine Angststörung nach jedem Tag der zusätzlichen Einnahme noch ärger wurde. DIe Ängste kamen massiv zurück, mit allen körperlichen Symptomen. Bauchkrämpfe, Klogänge usw...
      Ichhatte fast irgendwie das Gefühl ich würde immer mehr von mir selbst wegrücken, als wäre ich nicht mehr ich... und nach all euren hilfreichen Beiträgen, bin ich doch ziemlich misstrauisch geworden.
      Wellbrutin habe ich ja schon einmal gnaz kurze Zeit eingenommen. 150 mg am Morgen. Kann mich aber nicht erinnern, wieviel es mir damals geholfen hat. Hab es ja dann wieder abgesetzt, eigenmächtig. Die Psychiatierin war furhctbar damals, ging nie wieder hin...

      Anfangs hatte ich das Gefühl dass mir WEllbrutin hilft, aber je höher die Dosis wurde desto schlechter wurde es wieder,... zuerst dachten wir es läge am Trittico, welches ja müde machen soll. Deshalb die Reduktion von 300 auf 150mg. Aber die Müdigkeit ging nicht weg, also Erhöhrung vom Wellbrutin. JEtzt bin ich nicht nur müde, sondern hab auch noch furchtbare Ängste... nicht auszuhalten,...
      Nachdem ich sie heute noch nicht genommen habe, hält sich meine Angst in Grenzen, ist aber natürlich noch da, von heute auf morgen geht das sicher nicht weg, das ist mir schon klar...

      Abilify bekomme ich, laut den Ärztinnen für die Stabilität. 10mg wird ja nicht soviel ausmachen? Oder ist Abilify was ziemlich Starkes?
      Manien waren jetzt mal ja nicht meine Gefahr, ich muss mal aus den Depressionen raus, die ich schon so lange mit mir rumtrage.
      Es ist auch so, dass ich imch kaum erinnern kann, mal "normal" gewesen zu sein. Bei meinem Lifechart das ich m achen musste für die Psychologin, ist immer ein großes Auf und AB, ich komme irgendwie nie zur Ruhe, es ist immer etwas gewesen... kaum hätte ich mal die Chance bekommen, passierte wieder etwas...

      Mir wurde auch gesagt, dass ADHS im Erwachsenenalter total schwer zu diagnostizieren ist. Langsam frage ich mich wofür der ganze Aufwang eigentlich war, dass ich eine wirklich großes Aufmerksamkeitsdefizit habe, weiß ich ja selbst auch,... naja, es wird ihnen schon was gebracht haben, um mir helfen zu wollen,... mal sehen, jetzt muss sowieso erstmal die Depression in den GRiff bekommen werden, erst dann wird wieder über das vermeintliche ADHS gesprochen.

      Zu deinen Fragen:
      Abilify nehme ich seit mitte April. DEshalb ist eine Ausschleichung auch sowieso noch nicht in meinem Sinn gekommen, wie du sagst wäre das zum Einen viel zu riskant, mit meinen zwei kleinen Kindern im Besonderen. Zum Anderen nehme ich erst seit März Tabs, und ich bin immer noch nicht richtig eingestellt, also wäre jetzt ein Absetzen ohnhin zu früh, denke ich mir mal?

      Mein Ziel ist es allerdings schon, dass ich davon wieder wegkomme. Hab jetzt soviele Jahre gebraucht um mich überhaupt dazu zu überwinden mich wirklich medikamentös einstellen zu lassen. Ein großes Freund war ich davon nicht. Anfangs war ich hoch erfreut, weil es mir soviel besser ging, nur eben die Müdigkeit war immer da....

      So,muss jetzt mit A in den Kindergarten.
      Melde mich wenn möglich später noch einmal.

      LIebe Grüße an alle
      Smarty

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von smarty ()

    • Meine Idee war eigentlich, den bisherigen Medikamenten-Mix auszuschleichen, um dann den Status festzustellen und darauf aufbauend eine neues Konzept zu entwickeln. Natürlich alles unter aeztlicher Aufsicht. Oft habe ich den Eindruck, dass einfach immer weitere Medikamente auf den bisherigen Mix draufgesattelt werden und man dann gar nicht mehr weiss, ob man nun die Störung behandelt oder die Nebenwirkung.

      Das ist aber keine Empfehlung, dafür weiss ich über das Thema viel zu wenig.
    • Das Gesamtkonzept zu überdenken ist auf jeden Fall etwas sehr Sinnvolles. Hm abe rich weis nicht, inwieweit durchführbar, wenn sie gerade ohnehin in einer Phase steckt. Selbst wenn einem Pychiater das einfallen würde, kann ich mir nicht vorstellen, dass er das außerhalb eines stationären Aufenthalts wagen würde.

      Um mal auf das Abilify zurückzukommen:
      Mir ist nicht bekannt, dass es für sich genommen antidepressive Effekte hat. Weder aus Literatur, noch Vorlesung, noch aus eigener Erfahrung, noch durch andere Betroffene. Es wird wohl als add-on-Therapie eingesetzt. Das heißt, wenn man es zusätzlich zu einemAD gibt, dann kann es die antidepressive Wirkung verbessern, aber abilify in Monotherapie bringt wohl keine anitdepressiven Effekte und zugelassen ist es neben Schizophrenie auch nur zur Prophylaxe manischer Phasen. Ausnahme (mal wieder) die USA: da hat es die offizielle Zulassung zur add-on Therapie.

      Leider reagieren die unterschiedlichsten Menschen so höchst unterschiedlich auf alle möglichen Psychopharmaka (so auch auf Abilify), sodass es unmöglich ist irgendwelche allgemeingültigen Aussagen zu treffen. Wenn ich für die Gruppe spreche, zu der ich gehöre, muss ich sagen, verwundert es mich nicht, dass du vermehrt Angst unter Abilify hast. Abilify kann Ansgt verstärken. Bei anderen Patienten tut es das aber nicht, weil sie es anders vertragen.

      Die Einstellung auf Medikamente kann sich über Jahre hinziehen und das Ergebnis muss nicht von Dauer sein (z.B. wegen Toleranzentwicklung). D.h. der Körper geöhnt sich an das Zeugs und irgendwann hilft es bei weitem nicht mehr so gut wie zu anfangs, selbst nach Dosissteigerung.
      Ich entnehme deiner Schilderung, dass du schnelle Phasenwechsel hast.
      Deshalb bring ich es mal prägnant auf den Punkt:
      Zu glauben, man könne eine sorgende Ehefrau, Hausfrau, gute Mutter und leistungsfähige Mitartbeiterin sein und mit beiden Beinen fest im Leben stehen und das alles auf einmal gebacken bekommen und das ohne Medikamente bei rapid cycling (schnelle Phasenwechsel) ist illusorisch. Dieser enormen Belastung sind selbst viele pychisch Gesunde Frauen nicht gewachsen.

      Ohne Medikamente zu leben bedeutet in vielen Fällen Leben in Berentung und man muss sich auch fragen, wie sich der Partner das gemeinsame Leben vorgestellt hat. Du wirst immer wieder Krankheitsphasen bekommen. Und das ist nur ein Aspekt. Wieviele Phasen wird euere Parternschaft verknapsen können?

      Ich glaube viele Bipolare können erst eine gewisse Form von Stabilität entwickeln, wenn sie ein paar Sachen für sich klar gemacht haben und akzeptieren können. Zum Beispiel die dauerhafte Medikamenteneinnahme.

      Bevor ich Verwirrung stifte: Strattera selbst ist eigentlich kein Psychostimulanz (sondern selektiver Noradrenalinwiederaufnahmehemmer). Eigentlich ist das eher so das Mittel der 2. Wahl, aber wird bevorzugt, wenn es nebenher eine Angsstörung gibt (oder Tics, das bezieht sich allerdings ist auf das Kindes- und Jugendalter). Es ist auch für Erwachsene zugelassen, aber nur unter der Bedingung, das man es bereits im Jugendalter bekommen hat (zumindest was Deutschland angeht). Ich schätze mal, dass es weniger gefährlich sein könnte für Bipolare, wie Methylphenidat. Da bewege ich mich aber im Bereich der Spekulation. Womöglich hat ein erfahrener Kliniker ganz andere Erfahrungswerte.

      LG, Nüssli
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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Ich kam deshalb drauf, weil mein Vater Internist war und ich habe ihn damals so verstanden, dass er bei neuen Patienten erstmal alle Medikamente weggelassen hat, die nicht lebensnotwendig waren, um das Behandlungskonzept komplett neu aufzusetzen. Gerade bei aelteren Patienten hatte sich wohl gezeigt, dass da jeder vorherige Arzt mal was verschrieben hatte, ohne die Sinnhaftigkeit der bereits verabreichten Medikamente in Frage zu stellen. D.h. es wurde nur immer mehr statt immer richtiger. Bei meiner damals weit ueber achtzigjaehrigen Großmutter hat er einfach alles abgesetzt und ihr stattdessen ein Glas Wein/Tag verordnet, die wurde dann wieder richtig fit, von Demenz keine Spur mehr, sie hat dann sogar noch zwei Bücher geschrieben und verlegen lassen und das in einem unglaublich präzisen und elegantem Ductus. Diese Lebensenergie, die mich schon als Kind geradezu überfordert hatte, war lediglich unter einem Berg an Medikamenten begraben. Sie ist bei bester Gesundheit 93 Jahre alt geworden, ihr Bruder - ein bis zuletzt taetiger u. sehr renommierter - Architekt sogar 98. Beide haben gar keine Medikamente genommen, die Großtante meiner Frau ebenfalls nicht, sie ist mit 102 Jahren, beim Umgraben ihres Gartens verstorben, Aneurisma.
    • Diskontinuität- ständiger Wechsel der Behandler. Ärgernis & Risiko

      Das ältere Leute unglaublich viel Zeugs nehmen und damit nicht gut fahren, hab ich auch schon häufiger erlebt.
      Aber hier geht es ja um was anderes.

      Ständige Medikamentenumstellerei ist auch anstrengend. Diskontiniutät in der Behandlung auch.
      Selbst mich trifft es unvorbereitet. Erst dachte ich, ja o.k. ich mag bipolar sein, jedoch nicht durch die Erkrankung so geprägt, dass ich mich auf eine neue Situation nicht einstellen kann, aber umso länger ich darüber resümmiere, desto mehr stößt mir die Sache auf.

      Was ist passiert? Komme ich doch heute in die Ambulanz. Alles wie gehabt, bis die Dame in der Anmeldung sagt, dass Fr. Dr. sowieso gleich kommt. Ich bin verwirrt, denn das ist nicht meine Ärztin. Frage, ob sie vertreten wird wegen Krankheit oder so. Anwort war: Nee die Frau XY arbeitet nicht mehr hier. Kurzer Schock. Mein Kopf schwirrt im verzweifelten Bemühen, die Information ankommen und wahrwerden zu lassen. Noch mehr Verwirrung. Ich dachte im ersten Moment, nee sie ist nicht weggegangen, sie wohnt ja schließlich nur wenige Meter um die Ecke und ich hab sie gestern auf dem Weg zur Vorlesung noch gesehen. Schließlich rückte sie damit raus, dass meine Ärztin "weiterrotiert" sei auf eine Station. Immer noch Verwirrung, Anfang Mai sagte sie zu mir: "Gut, dann sehen wir uns in 4 Wochen wieder". Wollen die mir erzählen, sie hätten das da noch nicht gewusst??
      Dann fühlte ich mich irgendwie vor den Kopf gestoßen. Und ein bisschen ratlos. Und irgendwie fängt man unwillentlich an über den Verlust sowas wie Bedauern oder sogar Trauer zu empfinden. Schließlich mochte man die Person und es gab keinen Abschied. Während ich so wartete, überkam mich schon das typische Denken: Super es geht bergab, der Tag ist gelaufen, konnte mich aber davon distanzieren, weil ich weis, dass der Tag nur dann im Eimer ist wenn man nicht erkennt, dass erst diese Kognition das ausmacht.
      So war ich einfach vor vollendete Tatsache gesetzt. Man muss sich einfach damit abfinden. Da wird einem einfach ersatzweise ein anderer Mensch vor die Nase gesetzt, der vom Wesen auch vollkomen anders ist und sich neu einstellen. Absolut ungefragt und vollkommen unvorbereitet.
      Gut, ich bin jetzt nicht unfähig mich auf neue Situationen einzulassen, also hab ich mir die Gute angeschaut (und sie mich- sozusagen). Erst denk ich so bei mir, hm, könnte vielleicht o.k. sein, aber wird erstmal eine Herausforderung. Jetzt sitz ich hier und bin gernervt. Das Poblem ist mein Kopf. Der stellt sich quer. Klar könnte ich mich an sie gewöhnen, aber mein Kopf ist empört und hat da gar keine Lust zu. Ich hatte erst meinen Behandler verloren, dann war ich froh meine Ärztin dort gefunden zu haben und mochte so sehr ihr sanftmütiges, stilles Wesen. Wenn man bei ihr sitzt, ist es so, als säße man an einem einsamen See, auf dessen Oberfläche nur ab und zu kaum merklich ein paar sanfte Wellen spielen und sich darin die untergehende Abendsonne spiegelt (um es bildlich auszudrücken), weil immer ein leichtes Lächeln ihre Gesicht umspielt. Sie hat eine besondere Art menschliche Wärme auszustrahlen, die man nicht bei jedem findet. Die Beschreibung gibt ganz gut die behagliche Stimmung wieder. Und das Lächeln ist echt. Wer sie kennt, weis, dass sie den Menschen so zugewandt ist.
      Dann bekomme ich so eine quirlige Person vorgesetzt, die chaotisch und ohne nachvollziehbaren Faden wahllos von einem Thema zum anderen springt und manchmal auch wieder zurück. Da ist nichts ruhiger Gegenpol und so. Es ist ihr offensichtlich nicht klar, dass sich das auf Patienten überträgt.
      Ich bin echt verärgert und ich finde das das nicht gut ist für Patienten. Eine kontinuierliche Behandlung bei nur einem Arzt ist mir deutlich besser bekommen. Nun pfutscht wieder wer anderes drin herum, der offensichtlich auch erstmal nicht mit klarkommt. Wieder alles erzählen, wieder Rechtfertigung warum hier so vieles anders ist. Wisst ihr, wenn ich mich mal wieder für Studenten bzw. eine Studie zur Verfügung stelle ist mir das egal, ich anworte gern auf ihre Fragen, damit sie lernen können, dass Bipolarität eben auch ganz anders aussehen kann. Ich beantworte geduldig ihre Fragen, bis sie zufrieden sind. Auch diskutiere ich geduldig, warum Patienten gewisse Dinge anders sehen und gewisse Dinge anders gewichten und wieder andere Dinge anders wahrnehmen. Sie dürfen auch Anamnesegespräche an mir üben. Doch ist das alles was anderes. Mit denen muss ich nicht meine Behandlung "aushandeln" und darauf vertrauen, dass sie wichtige Erfahrungswerte mitbringen und Situationen korrekt bewerten können.
      Hier taucht wieder das Problem auf, dass jemand in die Behandlung einsteigt, der weder mit atypischen Bipolaren, noch mit der Problematik Bipolare + Stimulanzien nennenswerte Erfahrungen hat. Und das wird in so einer Ambulanz, wo Behandler ständig rotieren zw. verschiedenen Institutionen innerhalb der Klinik nie anders sein. Für sie ist das notwendigfür ihre Ausbildung, für uns ein Risiko und beutet immer wieder Abschied nehmen. Das hat was trauriges und ist verdammt ärgerlich.

      LG, Nüssli
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      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Wenn die Medikamente einfach falsch sind (oder einfach zu viel) gibt es keine Alternative dazu, sie umzustellen. Kontinuität hin oder her. Ich verstehe deinen Missmut darüber sehr gut, dass dir von jetzt auf gleich ein neuer Behandler vor die Nase gesetzt wird, allerdings wird man auch hier keine Kontinuität einfordern können. Das passiert halt und nicht immer wird dann die Stelle mit jemandem neu besetzt, der/die in die Fußstapfen des vorherigen tritt. Blöd für uns, aber unabänderlich. Das blöde ist, dass man jeden Arzt quasi neu 'anlernen' muss, d.h. wenn der seinen Job auch nur halbwegs ernst nimmt (was in der Psychiatrie kaum stattfindet - sorry for that) alles neu gemacht werden, von der Anamnese über die Diagnose bis zur Therapie. Und dann gibt da noch das Thema 'Vertrauen'. Bei mir konnte so ein frisch von der Uni kommendes Pickel-Face nach 5-minuetiger Gespraechsdauer nicht verstehen, dass ich ihm dies nicht entgegenbringen konnte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • Du, ich bin da vollkommen deiner Meinung, deswegen sperre ich mich ja dagegen immer noch mehr zu nehmen und gegen manche ihrer Vorschläge, weil ich mich immer frage, was kann dieses Medikament leisten, was mein derzeitiges nicht kann und welchen Preis muss ich dafür zahlen (ich spiele auf Nebenwirkungen an).
      Viele Behandler gucken erstmal doof aus der Wäsche, wie man ihr ausgewähltes Medikament hinterfragen kann und man ihre Entscheidung nicht einfach hinnimmt in dieser paternalistischen Manier, dass der Doktor verschreibt und der Patient artig und ohne zu viele Fragen dzu stellen das Rezept einlöst. Aber ich studier das nunmal und mein Studiengang hier ist sehr naturwissenschaftlich aufgezogen und man legt großen Wert darauf, dass insbesondere klinische Psychologen wie ihre ärztlichen Kollegen wissen, wie die einzelnen Medikamente wirken.
      Ich selbst neige auch eher zum Auslassversuch bzw. Umstellung, statt ständig die Dosis zu erhöhen (falls man überhaupt noch Spielraum hat) und sich dann mit den vermehrten NW rumzuärgern. Nur zur Zeit klebe ich an meinem Medikament. Aber ich habe dafür auch gute Gründe. "Oh nein bitte bitte ich möchte mein Lamotrigin weiternehmen. Wir brauchen nichts anderes probieren" - das Szenario ging mir gerade durch den Kopf und ich musste lachen. Nee das würde ich im Lebtag nicht sagen. Wenn das ein Patient freiwillig von sich gibt, muss der Behandler doch denken er habe mitlerweile selbst Wahrnehmungsstörungen...sorry...fand ich gerade witzig

      Nein, man muss sich mit diesem ständigen Behandlerwechsel nicht abfinden. Nicht in jeder Ambulanz ist das so. Und vor allem hat man das nicht, wenn man bei einem niedergelassenen Arzt/Ärztin in Behandlung ist. Aber viele hier haben eine geschlossene Kartei. Ganz viele haben überhaupt keine Zeit, weil sie so viele Patienten haben. Außerdem hat eine Ambulanz andere Möglichkeiten und man sitzt näher an den neueren Behandlungsmethoden und denkt, die Ärzte dort sind mehr auf dem aktuelleren Stand (na ja zumindest hofft man das).

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Appropos Vertrauen

      Da würd ich auch ganz gern noch ein Wörtchen zu sagen:


      Jannis schrieb:

      Und dann gibt da noch das Thema 'Vertrauen'
      Vertrauen gutes Thema. Genauso wie Sympathie. Ich weis gar nicht, wie man auf die Idee komt, dass ich (und das könnte man jetzt gegen jeden anderen ersetzen) mich jedem Psychiater öffnen bzw. Persönliches von mir erzählen möchte. Wenn mir wer nicht sympathisch oder aus anderen Gründen nicht geeignet erscheint, dann fällt der flach und da finde ich mich auch nicht mit ab, sondern suche wen anders. Ich lass mich doch nicht von wem behandeln, mit dem ich nicht kann und da kann einen noch so guten Ruf haben. Punkt. Das ist mein Innerstes und ich entscheide, wer Zutritt bekommt. Notfallsituationen mögen da schwieriger sein, aber da hatte ich bisher Glück.


      Jannis schrieb:

      Bei mir konnte so ein frisch von der Uni kommendes Pickel-Face nach 5-minuetiger Gespraechsdauer nicht verstehen, dass ich ihm dies nicht entgegenbringen konnte.

      Wir sind heute aber wieder a) bösartig und b) oberflächlich. Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass nicht alle jungen Ärzte eine schlechte Wahl sind. Viele sind da noch sehr neugierig, können sich auf vieles einlassen, versuchen auf dem neuesten Stand zu sein usw. Die jüngere Generation muss kein Nachteil sein.

      Grüße, Nüssli
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    • Leider werde ich nicht mehr dazu kommen, weiter auszuführen, morgen evtl...
      Wollte nur mal schnell sagen, dass ich gestern bei der Psychiaterin in der Klinik war, weil icheinen BEfund holen musste. Da hab ich mein Leid geklagt, und da hat sie gesagt komplette Streichung von Wellbrutin, dafür 60mg Cymbalta... ich fürcht mich shcon fast ein bisschen was das jetzt wieder ist. Das sei gegen meine starken Ängste sagte sie, ja.. jetzt hoff ich nur noch dass es mich nicht auch müde macht.. seufz...
      Alles andere blieb gleich, ABilify 10mg und Trittico 150mg am Abend...

      Jemand Erfahrung mit Cymbalta?

      So, jetzt muss ich aber los, inzwischen herzliche Grüße
      eine hoffnungsvolle
      Smarty
    • Hallo Smarty,

      nein ich kenne es nicht aus eigenen Erfahrungen, ich würde es auch nicht ausprobieren wollen.
      Werde dazu auch nichts schreiben, sonst gehst du ja an fast jedes Medikament mit gemsichten Gefühlen ran und beschwörst ungewollt damit womöglich NW auf den Plan, den du sonst nicht gehabt hättest.
      Auf jeden Fall würde ich davon abraten, dass du immer mal dort und immer mal bei deiner niedergelassenen Ärztin Rat holst. Es ist keine gute Konstellation, wenn 2 Leute gleichzeitig in der medikamentösen Behandlung rumpfuschen. Einer von beiden wird da schon bald genervt sein und das bringt natürlich auch Unruhe rein. Es ist auch so, dass es verschiedene Lager gibt, in denen die einen Psychiater in einer bestimmten Weise über diese Substanzklassen denken und das verschreiben und das andere Lager auf was anderes ausweicht (das Problem ist dien BS).
      Da du schon auf das Wellbutrin mit enormer Müdigkeit reagiert hast, ist es quasi unmöglich dich mit vielen anderen Patienten in einen Topf zu schmeißen und vorhersagen zu wollen, wie z.B. Cymbalta bei dir wirken könnte. Das macht keinen Sinn.
      Ich drück dir die Daumen!

      Alles Liebe, Ina Marie :)
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