Wie lange kann so eine Medikamenteneinstellung dauern??

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • @Zaubernuss: Doch Abilify hat erwiesene Wirkung (RCTs) als add-on zu antidepressiver Therapie bei UNIpolarer Depression. Die Studien bei bipolarer Depression waren hingegen negativ. Im Individualfall kann es aber sowieso immer ander aussehen.
      Und ja, ich kenne genug Fälle, wo es diese Wirkung auch tatsächlich zeigte.
      i.m. wird es ja auch als Sedierung gegeben; und wirkt (in nicht so wenigen Fällen) auch tatsächlich so.
      Das "aufgekratzt sein gibt es aber auch als bekannte NW.
      Hirne sind eben verschieden....
    • @Moritz

      Ich habe nie behauptet, dass es als add-on grundsätzlich nicht funktioniert :)
      Ich ließ aber Zweifel verlauten, dass Abilify in Monotherapie irgendwelche antidepressiven Effekte hat. Aber zwischen den Zeilen hat dein Beitrag das ja auch ausgesagt.
      Hm es macht sicher einen Unterschied, wie man es einnimmt bzw. appliziert bekommt. Wer weis, vielleicht würden Leute, die sonst von Abilify aufgekratzt und unruhig sind, bei i.m. auch mit Sedierung reagieren. Keine Ahnung.
      Irgendwie ist das schon faszinierend. Gehirne sind ziemlich cool und offensichtlich für vielerlei Überraschungen gut :biggrin:
      Na ja manchmal genieß ich es auch Leute zu schockieren. Vorgestern abend (kurz vor 24 Uhr) standen meine Mitbewohnerin und ich in der Küche und babbelten. Da brauchte ich was zur Entspannung und schmiss deshalb die Senseo an. Sie "Du kannst doch jetzt nicht mehr Café trinken!" - "Doch" - "Du wirst nicht schlafen können" - "Doch kann ich. Weil ich es kann" *breit grins* Und so machte ich meinen Café mit den Pads aus der Melitta-Special Selection des Jahres "Tansania", trank genüsslich meinen Café, um den Tag ausklingen zu lassen und legte mich kurze Zeit später ins Bett und schlief.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Liebe Ina Marie!

      Das war eh das letzte Mal in der Klinik, musste einen Befund bezüglich der ADHS Testung abholen, und hab dann gleich gefragt wo ich ohnehin schon dort war, war ja mit dem Wellbrutin nicht mehr auszuhalten,...
      Und da hast du denke ich vollkommen recht, wieheißt es so schön,... viele Köche verderben den Brei... *g*

      Gestern dachte ich schon die Cymbalta sind auch nichts für mich, dachte ich schlafe im Stehen ein, hatte Kampf die Augen offen zu halten und zu arbeiten... Aber dachte mir nach einmal will ich noch nicht aufgeben, heute bei der zweiten Einnahme muss ich sagen mir geht es schon wesentlich besser! So kann es mir recht sein und weiter gehen, dann wird das schon... (dreimalholzklopf)

      Und ja, ist wohl eigentlich eine unnötige Frage gewesen, ob jemand Erfahrung damit hat, hab ich mir dann selbst beim Mittagessen gestern gedacht,... schließlich reagiert letztendlich ja doch jeder ganz individuell auf jedes Medikament...

      So, jetzt muss ich zum Baby...
      Ein wunderschönes WE an alle
      und alles Liebe auch dir INA Marie
      Smarty
    • Hi Smarty,

      lass mich raten, wegen der Angststörung hantieren die bei dir so viel mit Antidepressiva rum? AD's sind bei Bipolarer Störung nicht ganz unschwierig. Sie haben noch nicht versucht, dich auf einen mood stabilizer einzustellen (unanbhängig von der Angststörung, ich meine generell wegen der BS)?
      Hm also BS mit rapid cycling, dann noch Angststörung + ADHS ist schon ne schwierige Konstellation...man wird wohl eine Weile rumprobieren müssen, bis man herausbekommt, was dir gut tut und was nicht.
      Fühl dich mal lieb gedrückt <3

      Ina Marie
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zaubernuss schrieb:

      @Moritz

      Ich habe nie behauptet, dass es als add-on grundsätzlich nicht funktioniert :)
      Ich ließ aber Zweifel verlauten, dass Abilify in Monotherapie irgendwelche antidepressiven Effekte hat. Aber zwischen den Zeilen hat dein Beitrag das ja auch ausgesagt.
      Hm es macht sicher einen Unterschied, wie man es einnimmt bzw. appliziert bekommt. Wer weis, vielleicht würden Leute, die sonst von Abilify aufgekratzt und unruhig sind, bei i.m. auch mit Sedierung reagieren. Keine Ahnung.
      Irgendwie ist das schon faszinierend. Gehirne sind ziemlich cool und offensichtlich für vielerlei Überraschungen gut :biggrin:
      Na ja manchmal genieß ich es auch Leute zu schockieren. Vorgestern abend (kurz vor 24 Uhr) standen meine Mitbewohnerin und ich in der Küche und babbelten. Da brauchte ich was zur Entspannung und schmiss deshalb die Senseo an. Sie "Du kannst doch jetzt nicht mehr Café trinken!" - "Doch" - "Du wirst nicht schlafen können" - "Doch kann ich. Weil ich es kann" *breit grins* Und so machte ich meinen Café mit den Pads aus der Melitta-Special Selection des Jahres "Tansania", trank genüsslich meinen Café, um den Tag ausklingen zu lassen und legte mich kurze Zeit später ins Bett und schlief.

      LG, Nüssli
      Es gibt sogar ein Medikament, Coffekapton (enthält genau das, was der Name sagt), was bei manchen eben gerade ZUM EINSCHLAFEN wirkt......
    • So unglaublich das andere auch finden, aber bei mir wirken all diese Sachen keinesfalls immer gleich. Wenn ich schon sehr nervös bin, dann werde ich davon nicht ruhiger. Coffein macht mich auch nicht direkt müde, obwohl ich jetz gerade welchen getrunken habe und dennoch müde wurde. Es wirkt anregend und entspannend gleichzeitig. Das ist so wiedersprüchlich, wie ein bipolarer Mischzustand und trotzdem gibt es beides. Auch Modafinil wirkt unterschiedlich, abhängig davon, wann ich es nehme und unter welchen Begleitumständen.
      Gestern hat man auch unsere Getränke verwechselt und ich bekam das mit Alkohol und der Nico das alkoholfreie. Leider war ich ziemlich durstig und habe das halbe Glas relativ zügig geleert. Da hab ich es schon gemerkt und dachte jetzt kommt es auch nicht mehr darauf an. Im Unterschied zu sonst wurde ich eher lustig und enthemmter. Das Zeug hatte aber nur 2,5 Promille. Ich hätte aber auch nicht mehr davon trinken können, dann wäre die Stimmung gekippt und das typische passiert. Mir geht es also mit Alkohol nur so lange noch gut, wie Drehen im Kopf quasi noch kaum merken kann.

      Im Übrigen Smarty muss man man bei Wellbutrin tierisch aufpasen mit Alkohol. Das Zeug pusht die Wirkung so krass, dass ich hätte schwören können, dass ich bereits bei nur einem Probeschluck es schon drehen merkte.

      LG, IM
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Hallo!

      ALso ja, das stimmt, ich habe starke ADHS Symptome, eine generalisierte Angststörung (so bezeichneten sie das in der Klinik) das Bipolar Typ 2 und dann noch eine Bezeichnung... äh... Zyklometie. Weil ich zwischen meinen Phasen nie Ruhezeiten habe, so habe ich das verstanden. Ich bin entweder oben oder unten, weil auch ständig etwas in meinem Leben passiert ist, aber "normal" gibt es bei mir nicht...
      Ich weiß mittlerweile das Medikamententreue wichtig wäre, aber mich zipft es jetzt schon irgendwie an...
      Wellbrutin nehme ich ja überhaupt nicht mehr, da hat sie mir von heute auf morgen ex empfohlen. Bin im Übrigen zum Geburtstag mit zwei Freundinnen aus gewesen und habe was getrunken, aber kaum gespürt, da nahm ich die wellbrutin noch... komisch hmn...

      Cymbalta nehm ich jetzt einige Tage schon, weiß jetzt aber nicht wieviel am Wetter liegt und wieviel an den Tabletten. Meistens bin ich müde.... das nervt dann schon... naja... zähne zusammen beißen, es muss doch auch wieder besser werden... am 25. Termin bei meiner Psychiaterin, mal schauen was die sagt, nimmer lang hin...
      Klinik muss ich ja jetzt nicht mehr, gott sei dank...
      die ganze ADHS Testung finde ich, war sowieso fürn Hugo. Wenn sie Leute aus meiner Kindheit bräuchten, die ich nicht habe, zum befragen, und überhaupt, wenn zuerst die Depression komplett weg sein muss, um dann zu sehen, wieviel von den Symptomen übrig bleibt, warum haben sie mich nicht erst getestet, wo sich die depression erledigt hat?... War der Zeitpunkt für die langwirigen Testungen in meinem Fall nicht zu früh...
      seufz... ich fürchte das wird bei mir noch ein bisschen dauern, bis ich die richtige MEdikamentneinsteillung habe.
      Seit März mach ich jetzt schon rum.... grummel...

      ICh grüße euch alle ganz lieb und danke für den lieben Drücker Ina Marie :)
      Smarty
    • Hey du,

      ich kann darüber nur spekulieren, ich kenne ja näheren keine Details von dir, aber du kannst jedenfalls nicht Bipolar2 sein und gleichzeitig eine Zyklothymie haben.
      Die Zyklothymie ist sozusagen die kleine Schwester der Bipolaren Störung. Menschen, die davon betroffen sind, haben einen ständigen Wechsel zwischen hypomanischen und subdepressiven Phasen. Subdepressiv bedeutet, dass es sich um keine Depression im Vollbild handelt, sondern genauso, wie die Hypomanie, um eine abgeschwächte Variante. Die Erkrankung kann viele Jahre am Stück vor sich hin blubbern und man findet sie häufig bei eng Verwandten von Bipolaren. Es ist nicht so unwahrscheinlich, dass eines deiner leiblichen Eltern bipolar war. Vielleicht auch wer von den Großeltern oder Tante/Onkel.
      So eine Störung kann nach vielen Jahren in eine Bipolar-2-Störung übergehen und zwar dann, wenn sich die Depressionen steigern und die Kriterien einer "Major Depression" erfüllen. Dann müsste die Diagnose aber auch geändert werden.
      Um diese ständigen schnellen Wechsel zu würdigen kann man an die Diagnose einen Zusatz hängen. Wir zwei sind uns gar nicht so unähnlich, wenn man davon absieht, dass ich früher keine zyklothyme Störung hatte. Aber ich komme auch quasi nie aus den ständigen Phasen raus (nur stunden- oder tageweise), bekomme aber keine Manie im Vollbild. Deswegen trage ich eine F31.8 "Sonstige Bipolar Affektive Störung mit rapid cycling".

      Wie reagierst du eigentlich, wenn du anregende Substanzen zu dir nimmst? Zum Beispiel Café??
      Hm, dass du seit März mit der Einstellung zu tun hast ist nicht ungewöhnlich. Für die Einstellung einer Bipolaren Störungn mit komorbider Störung ist das nicht soooo lange. Das man einen Zufallstreffer landet und der Patient sofort gut zurechtkommt, ist glaube ich eher seltener- ganz besonders im Hinblick darauf, dass der Effekt stabil bleibt!!! Auch ich hab mich auf mein erstes Medikament dramatisch gebessert, aber es blieb ja nicht dabei. Zum einen konnten nicht alle Probleme damit aus der Welt geschaft werden, dann hat es mich enorm eingeschränkt und der Frieden hat nur paar Monate gehalten...
      Es gibt wohl aber Leute, die z.B. unter Lithium viele Jahre sehr stabil sind. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum das Zeug immernoch "in" ist, obwohl es entgegen der Interessen der Pharmabuden spottbillig ist und auch von den möglichen NW nicht der Brüller.
      Du darfst nicht den Kopf in den Sand stecken. Nur weil ein Medik. bei einem anderen doof war, sagt das noch gar nichts über dich aus.

      LG, Ina Marie
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Liebe Ina Marie!

      Habe Cymbalte noch eine Chance gegeben, und nehme es jetzt abends, nehme jetzt alles abends und trittico vor dem Schlafen gehen. Seit dem geht es mir etwas besser, habe die Müdigkeit einfach nicht weg bekommen.
      Habe, du hast gefragt glaub ich auch, Energy Drinks und Espresso getrunken, um dem zu entkommen, aber bei mir hilft das auch nicht wirklich. ich könnt danach schlafen gehen....
      Meine jetzige Psychiaterin hat im Übrigen auch von Strattera abgeraten. Sie meinte, dass das nur in Österreich die Nr 1 bei ADHS sei, aber nicht im Rest von Europa. WENN, hat sie gemeint, ich nach Stabilisierung immer noch so starke ADS Symptome habe würde sie zu Ritalin (glaub ich war das) greifen. Na schau mer ma, ich hoffe die Tabs Experementiererei hat bald ein Ende,... das nervt.
      Hab ja immer wieder hier gelesen, MEdikamententreue und so... bwah... ich mag jetzt schon nimma.... *g*
      Aber gut, momentan geht es mir ja schon besser, hoffentlich geht es weiter so,... wenn auch langsam aber doch bergauf. Der Kindergeburtstag von meiner Kleinen ist jetzt auch vorbei. War ne schöne party.

      Inzwishcen liebe Grüße
      Smarty :)
    • Hi Smarty,

      oh nein, ich trinke mit Sicherheit keine Energy Drinks. Das Zeug ist unfassbar ungesund und kann auf Dauer wirklich Probleme bringen, weil sie den Körper total ausbrennen. ch hab nur ein mal in meinem Leben von so nem Zeug genippt. Der Hammer! Man merkt die Wirkung fast instant. Absolut der Boost, aber die schmecken wirklich schlimm und ich war einfach nur neugierig, wie das schmeckt und sich anfühlt. Fürchterliches Gesüff kann ich da nur sagen. Auch mich regen die an, wenn ich mich recht erinnere, aber in jenem, den ich getrunken habe, war auch was anderes drin, das anregt. Da müsste ich aber im Laden noch mal draufgucken. Espresso trink ich auch nicht (nur in Latte Macchiato). Ich bin eher der Café Crema Typ- aber davon trink ich am Tag schon ein bisschen was, aber der Konsum war schon ausgeprägter. Bei derzeit 36°C Außentemperaturen erscheint ein heißer Café wenig reizvoll, trotzd der beruhigenden Wirkung.

      Von Ritalin würde ich dir noch viel mehr abraten! Aus bitterer eigener Erfahrung. Ich musste nach nur 2 Einnahmen die Notbremse ziehen. Unterschätze das Zeug nicht.
      Ich bin kein erfahrener Kliniker, aber wie gesagt denke ich nicht, dass du beide Diagnosen gleichzeitig haben kannst, weil das Vorhandensein von ausreichend Merkmalen + Schweregrad für eine richte BS eine Zyklothymie auschließt. DD steht in diesem Fall wahrscheinlich für "Differentialdiagnose". Ich spekuliere (anders kann man da snicht nennen), dass man sich nicht sicher ist, ob die Symptome für eine BS stark genug sind oder du von den Kriterien her "nur" eine Zyklothymie hast (das müsste also differentialdiagnostisch im Verlauf noch abgeklärt werden) Aber das ist jetzt spekuliert von mit, denn mir liegt der Arztbrief ja nicht vor und kann mir da nur einen "Reim" drauf machen. Das mit dem ganzen Zyklodings ist etwas verwirrend, selbst manchmal für mich. Da muss ich erst genau nachdenken, weil ich es mal in nicht so professioneller Literatur falsch gelesen habe und es mir erst so falsch gemerkt habe und es fällt mir etwas schwer die alte Infomation anders abzuspeichern, gerade weil es alles so ähnlich klingt.
      Hätte da nur ein Diagnoseschlüssel gestanden mit nur einem "G" (z.B. 31.3 G), dann hieße das, du hast eine BS mit gegenwärtig leichter bis mittelgradiger depressiver Episode und das die Diagnose gesichert ist.
      Also um zu entwirren: Bipolare Störung ist alles mit F31 und F34 ist Zyklothymie (leichtere Variante der BS). Um die Verwirrkung komplett zu machen gibt es noch (anderes Diagnosemanual) Zyklothyme Störung.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Liebes Nüssli!

      Danke! DAs war wieder sehr aufschlussreich, vor allem das DD. gut dass ich es noch dazu geschrieben habe, dachte noch, ob das überhaupt wichtig ist...
      Na super, also doch keine richtige Schublade,...
      Nun die Psychiaterin in der Klinik meinte ja, ich könnte von allem etwas haben, ich sei ein interessanter Fall,... wie schön für sie...
      X/ wenigstens etwas wo ich interessant bin... :D

      meine kleine Tochter hat eine Geschichte mit nach Hause gebracht, "das kleine Ich bin Ich"... die Geschichte hat mich sehr berührt...
      Ja... also wurscht,... man sucht nur nach einer Behandlung die mir hilft... aber am Ende...
      Bin ich einfach ich.... fern der Schubladen, irgendwo zwischen Luft und Boden... :rolleyes:

      ES grüßt dich lieb
      Smarty
    • Da kann man mal wieder sehen, wie wenig Ahnung sie von den Innenwelten eines Betroffenen haben. Wie kann man so eine Aussage machen zu jemanden, der gerade frisch diagnostiziert wurde und noch eingestellt wird und offensichtlich noch in der "Zurechfindungsphase" ist. Keine Ahnung, was z.B. Moritz sagen würde, aber ich würde sicher keinem Patienten sagen, er habe etwas von allem. Das verunsichert und er hat kein Modell mit dem er die Erkrankung für sich verarbeiten kann, fühlt sich als Sonderling mit der Befürchtung nie das richtige finden zu können an Medikamenten/Therapie. Man kann ja sagen: "Ja sie haben wahrscheinlich eine ......, die eher atypisch ist " sowas in der Richtung. Eine Frage dessen, wie man den Umstand geschickt in Worte zu packen vermag, ohne sich dabei zu weit aus dem Fenster zu lehnen, da man sich ja noch nicht ganz sicher ist, aber dem Patienten was auf den Weg geben kann, um das für sich zu ordnen. Man kann ja noch erklären, dass Diagnosen so eine Art Erklärungsmodelle sind und vor allem der Abrechnung und Verständigung dienen, aber keine ein Stein gemeißelte Wahrheit sind. Aber jemanden so verunsichern..hm
      Ich kenn das ja. Deswegen schreib ich so explizit dazu. Den Satz, ich sei ein interessanter Fall hab ich schon mal über mich gehört...das letzte Mal vor 4 Wochen, als man mir die neue Ärztin in der Ambulanz vor die Nase setzte...

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • smartcraving schrieb:

      Bin ich einfach ich.... fern der Schubladen, irgendwo zwischen Luft und Boden...
      Hi Smarty,

      ganz genau, kannst Du das nicht als schön empfinden ?
      Und dieses Empfinden Trost sein lassen, wenn die Stunden
      mal wieder dunkel werden, immer wieder mal dunkel wer-
      den müssen, weil wir halt so empfinden, hinschauen müssen ?

      Wo Licht ist, ist auch Schatten, das bedingt einander. Erst
      die Komposition bringt Licht und Schatten in ein Verhältnis,
      wesentlich wichtiger als jedes Medikament, ist die Einstellung
      zur Welt, letztendlich zu uns selbst.

      Das selbstständig Liebende in uns möge Leitfaden werden, jede
      Mutter kennt das Gefühl, mögen es auch die alten, zockenden
      Männer lernen .. (?) ..

      Liebende Grüße von wendelin,

      der übermorgen seine Jüngste, Tochter zum Flug nach Island bringt,
      6 Wochen Farm im Norden, Papa erkennt sich nirgendwo so wieder,
      wie im Mädel, tja das ist Schicksal .. breitgrins .. :biggrin:
    • lieber WEndelin

      Zuerst mal alles Gute deiner Tochter! :)

      Und ja, ich hab das durchaus positiv gesehen.
      Bei der Geschichte, das kleine "ichbin ich", gibt es ein Wesen das nicht weiß was es ist. Also geht es spazieren und fragt alle möglichen Tiere was es denn sei, aber niemand weiß es, bis es irgendwann inne hält und sagt,... hey! ICH BIN ICH
      Es ist total süß geschrieben und hat mich tief berührt.

      Auf einmal wusste ich, alles egal was die da schreiben was ich nun bin oder nicht bin oder alles bin....
      ich bin ich
      ich muss nur noch mit HIlfe meiner Theraie lernen, dass das auch gut so ist, dass ich auch ein guter Mensch bin, Wert habe,...
      bin arbeite daran, und es wird schon werden, denn dank meiner Kinder ist da ein Teil in mir der sich jetzt schon als gut ansieht...

      :)
      es grüßt dich ganz lieb
      Smarty
    • Auszug aus dem kleinen ich bin ich:

      Durch die Stadt und durch die Strassen geht das bunte Tier spazieren;
      geht - und denkt so vor sich hin: "Stimmt es, dass ich gar nichts bin?
      Alle sagen, ich bin Keiner, nur ein kleiner
      Irgendeiner...
      Obs mich etwa gar nicht gibt?
      Und das kleine bunte Tier, das sich nicht mehr helfen kann,
      fängt beinah zu weinen an.

      Aber dann...
      Aber dann bleibt das Tier mit einem Ruck, mitten im Spazierengehen,
      mitten auf der Strasse stehen, und es sagt ganz laut zu sich:
      "Sicherlich gibt es mich:
      ICH BIN ICH!"
    • Liebes Nüssli,

      ichgeh jetzt Gott sei Dank auch nicht mehr in die Klinik. Bin jetzt viel besser aufgehoben, zumindest fühle ich mich so bei meiner neuen Psychiaterin.
      DU hast sehr shcön umschrieben, wie ich mich dabei gefühlt habe, irgendwie verloren, was ist man denn nun, es mag keiner so recht wissen...
      aber wie du oben sehen kannst, hat mir eine liebe Kindergeschichte geholfen, schon lustig... ein eGeschichte meiner vierjährigen Tochter holt mich aus dem Rätselloch.... :)

      Am 17. geht mein Mann das erste Mal mit zur Psychiaterin. Die Erste wo ich auch das gute Gefühl habe ihn mitnehmen zu können. Bin gespannt ob bzw. was es bewirkt,...

      im Übrigen, mag ich gar keine Tabletten mehr nehmen, ich sehe nicht was die bringen. Jetzt muss ich ja alles abends nehmen, weil ich von allem müde werde. Unter Tage habe ich nun das Gefühl als würde ich gar nichts nehmen. Zumindest schlaf ich schnell ein.. naja...
      Werde am 17. fragen ob ichs nicht anders anpacken soll,... vll bin ich auch nur zu ungeduldig ... wie üblich bei mir... :rolleyes:

      es grüßt dich herzlichst
      Smarty
    • @ Wendelin

      Kann ich nicht verstehen. Wie soll man denn Ungewissheit in diesem Fall als "schön" empfinden. Es impliziert einfach Verunsicherung und wenig Hoffnung, es zeitnah in den Begriff zu bekommen. Es stärkt auch nicht gerade das Vertrauen in die Behandlung, wenn man nicht sicher sein kann, dass es auch die richtige Diagnose ist.
      In diesem Fall ist "exotisch" zu sein keine besonders reizvolle Facette, zumal man bei den Behandlern an gewisse Grenzen stößt. Da nützen weder ihr, philosophische Ansichten. Das sind einfach Tatsachen mit denen wir immer wieder konfrontiert werden.
      Versteh das nicht falsch, ist nicht böse gemeint von mir, aber wenn man betroffen davon ist, kann man dam nicht wirklich was Positives abringen. Im Gegenteil: es ist recht frustrierend eine gute Behandlung zu finden.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Hey du!

      Ja, mag sein, dass du zu ungeduldig bist, aber es ist auch wirklich nicht so einfach was passendes zu finden, wenn man auch von der Eigenart der eigenen BS her etwas unter die Exoten gegangen ist.

      Bei der Konstellation die du hast, würde ich auf keinen Fall ohne Medikamente leben wollen. Das ist auf Dauer zu kräftezehrend. Du musst dir auch im Klaren darüber sein, dass die viel häufiger wieder Rückfälle haben wirst und bei jeder neuen Krankheitsphase wirst du wieder einen Haufen Nervenzellen verlieren. Deine kognitiven Fähigkeiten, sowie die der Problemlösung und vieles anderes mehr werden mit der Zeit stetig immer schlechter werden. Das läuft letztlich wahrscheinlich auf eine Berufsunfähigkeit hinaus, wenn du es lange genug betreibst.
      Ich könnte bei der Schnelle meiner Phasenwechsel mein Leben ohne Medikamente definitiv nicht ertragen. Das geht nur kurze Zeit gut und dann plötzlich die totale Talfahrt mit absoluter Antriebslosigkeit und Suizidgedanken, dass mir Sehen und Hören vergeht, inklusive dem Gefühl kurz vor einer schweren Grippe zu stehen. Unendliche Schwere, Müdigkeit und das Gefühl total erschlagen zu sein, als würde man bald hohes Fieber bekommen. Das ist kein Leben, dass ich wem empfehlen würde. Man kann an nichts anderes mehr denken. Klar gibt es dazwischen die (fast tägliche) kleine Hypomanie. Aber was soll ich damit. Ein kleiner Lichtblick kurz vor der neuen Dunkelheit. Zu wenig, um leben und zu viel, um zu sterben.
      Deshalb immer schön aufstehen, Krönchen richten und weiter suchen! Es gibt Möglichkeit und man muss den LEuten so lange auf die Nerven gehen, bis man das richtige endlich ausprobiert und es besser geht. Aber es lohnt sich. Es lohnt sich auch kritisch zu hinterfragen und deutlich zu machen, was man AUF KEINEN FALL WILL!
      Du schafst das! Gib nicht schon auf, bevor du überhaupt richtig losgelegt hast. Und wenn du es nicht für dich tust, dann mach es für deine Kids. Die brauchen eine belastbare Mutter, die sich um sie kümmern kann und nicht ständig im Geiste nur mit ihren negativen Gedanken und der Antriebslosigkeit + der Müdisgkeit kämpft.
      Erhoffe dir nicht zu viel von dem Gespräch zu dritt. Bereite es gut vor! Sag, was deine Ärztin erzählen kann und was nicht. Erklär ihr, wie dein Mann tickt. Und wenn du das Gefühl hast, das ist ne wackelige Sache, dann verschieb es lieber noch mal.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zaubernuss schrieb:

      Kann ich nicht verstehen. Wie soll man denn Ungewissheit in diesem Fall als "schön" empfinden. Es impliziert einfach Verunsicherung und wenig Hoffnung, es zeitnah in den Begriff zu bekommen. Es stärkt auch nicht gerade das Vertrauen in die Behandlung, wenn man nicht sicher sein kann, dass es auch die richtige Diagnose ist.
      In diesem Fall ist "exotisch" zu sein keine besonders reizvolle Facette, zumal man bei den Behandlern an gewisse Grenzen stößt. Da nützen weder ihr, philosophische Ansichten. Das sind einfach Tatsachen mit denen wir immer wieder konfrontiert werden.
      Versteh das nicht falsch, ist nicht böse gemeint von mir, aber wenn man betroffen davon ist, kann man dam nicht wirklich was Positives abringen. Im Gegenteil: es ist recht frustrierend eine gute Behandlung zu finden.

      Grüße, Nüssli
      Es bezog sich allein auf die zitierten Worte von Smarty ! Und falls
      ich ihre Antwort nicht völlig mißverstanden habe, sieht sie es auch
      so. :)

      Wohin Nicht-Compliance, Uneinsichtigkeit führen kann, erleben wir
      gerade hautnah, dem kann ich nichts Positives abgewinnen. Aber ge-
      nauso wenig hilft Dauerjammerei, das Hadern mit dem Schicksal, die
      Opferrolle. Es ist halt ein Handicap, mit dem man zu leben lernen
      muß, ohne gute Betreuung/ Behandlung ist das fast unmöglich. Ich
      musste erst 43 J. werden, bevor das 1. Mal "Hypomanie" in der DX
      stand, da hatte ich eigene Phasen hinter mir, ungezählte in der Familie.
      Und es hat ein weiteres Jahrzehnt gedauert, bis ich mich selbst ein-
      ordnen konnte, heutzutage ist das für uns fast selbstverständlich.
      "Das Beste draus machen", sagt meine Frau dazu, Recht hat sie.
      Eine wirklich gute Psychiaterin habe ich erst seit wenigen Jahren,
      ich weiss deshalb, wie schwer es ist, einen guten Arzt/ Thera zu finden.

      "Exotik oder Sozialromantik" sehe ich nicht in der BS, aber schon die
      Möglichkeit, manchmal überschäumender Lebensfreude, wie auch dunkele
      Tieftraurigkeit. Depression fängt für mich an, wenn ich Lähmung spüre,
      erst gefühlloser und dann handlungsunfähig werde.
      In akuten Phasen bin ich auch akut krank, aber das wird mittlerweile
      seltener, weil ich mich immer besser zu schützen lerne, nicht mehr den
      sozialen Druck früherer Jahre habe. Würde ich ständig auf die BS schauen,
      wie das Kaninchen auf die Schlange, würde ich viel Lebensqualität verlieren.
      No risk, no fun, wer nicht wagt, der nicht gewinnt,das geht wohl allen Menschen
      so, krank oder nicht.

      @Smarty: Töchterlein dürfte grad in Island gelandet sein, wir sind auch nach
      fast 200km vom Flugplatz wieder heim und ich hab Kopfschmerzen von der
      langen Fahrerei. :(
      Seit über 23 Jahren sind Frau und ich erstmals länger allein, ich bin sehr ge-
      spannt auf die nächsten Wochen. :)

      Allseits ein schönes Wochenende wünscht wendelin