Paradoxes Ausruh-Phänomen

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    • Paradoxes Ausruh-Phänomen

      Kennt das wer?

      Ich kam von der Uni nach Hause. Wollte eigentlich gleich lernen, hab dannn aber doch erst gekocht. Plötzlich war ich so geplättet, dachte, ich gönn mir ein Päuschen, um dann erholter ins Lernen einzusteigen.
      Also leg ich mich hin, aber es passierte schon wieder, dass ich aufwache und plötzlich geht es mir schlechter als vorher. Geplättet bin ich immernoch, aber jetzt hab ich auch komische Stimmung dazu bekommen. Plözlich ist alles doof, schwarz, leer, sinnlos. Eigentlich will ich nichts und doch gleichzeitig in alle Richtungen gleichzeitig schießen und kann mich für keine entscheiden. Was mir vorher ganz ganz wichtig war, ist nun vollkommen in den Hintergrund gerückt auf Position "später". Die Leere treibt mich raus. Vorteil ist, dass man um die Uhrzeit hier nichts mehr groß reißen kann. Also war ich, um wieder zur Lernlust zurückzukehren, kurz in meiner Lieblingsbuchhandlung in der Psycho/Neuro-Abteilung. Hat nur etwas geholfen.
      Für Schoki kaufen wars dann Gott sei Dank zu spät. Auf der einen Seite war ich froh darüber (figurtechnisch ein echter Vorteil), auf der anderen Seite ist das unbedriediged, wenn es einem gerade schlecht geht und man sehr sehr viel für so ein Stück seine Lieblingsschoki getan hätte (in meinem Fall dunkle Mousse au Chocolat oder die mit Trüffel- man gönnt sich ja sonst nichts :devil: ) Wenn man schon in Hüftgold investiert, dann bitte auch qualitativ hochwertig.

      Ist das nicht verrückt, wenn sich jemand hinlegt und er beim Aufwachen total tot und leer fühlt und auch so verwirrt ist, sich nicht entscheiden kann und all seine Pläne erstmal über den Haufen wirft, man sich total ausgelutscht fühlt???
      Eigentlich hätte ich doch fit und ausgeruht sein müssen...irgendwelche Erklräungsideen???

      LG, IM
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Liebe Ina Marie Zaubernuß,

      ich glaube, wir alle kennen diesen Abgrund, das schwarze Loch, in das
      man zu fallen droht, dieser Nicht-Zustand zwischen aktiv sein wollen,
      nicht mehr können und keiner echten Entspannung. Als theoretische
      Buddhistin solltest Du die Meditation aufrufen können ? (kein Spott ! )

      Tu Dir in jedem Fall etwas Gutes, verwöhn Dich selbst, hab Dich lieb,
      so haben es mir Frauen bei gebracht, diese archaische Selbstliebe hat
      unsere Art erhalten.
      Vor kurzer Zeit hat es mich auch mal wieder erwischt, Hoffnungslosig-
      keit, Leere, Keinbockmehr .. :(
      Anschauen, kurz 'erleiden', zulassen, vorbei gehen lassen und wieder
      vergessen, nur eine "Momentaufnahme", das darf sein, ist der Blick
      hinter den Schleier ..
      .. es geht immer weiter, es ist NIE zu spät ..

      Schoki-Zeugs mag ich nur hauchdünn, sehr gern eine preiswerte Waffel-
      schnitte oder eine Top-Eisbar :) Meine Ladies lieben in der Nachbar-
      Hanse-Stadt die kleine Schoko-Fabrik, die exklusiv viel für den britischen
      Markt herstellt. Und die haben eine "Bruchbude", in der man jeden Schoko-
      bruch, auch die exklusiven Sorten, mal testen kann. Wer sich dort durch-
      gefressen hat, ist garantiert übergewichtig ..ächz.. :)

      Vielleicht haben wir nur einen einzigen Vorteil gegenüber früheren Gene-
      rationen, wir haben die Chance, unser Leben mehr geniessen zu können,
      wenn wir das denn können .. :)

      Guts Nächtle, ich muß morgen vormittags zur Bank, Kreditlinien und Co. :(
      Don't worry, be happy ..



      boom shankar lgw
    • Liebe IM!

      Ich kenne das zu gut, man müsste ausgeruht sein, ist es aber nicht, man hat gerastet und fühlt sich als wäre man einen Tagesmarsch gegangen...
      Immer geht es nicht, aber seit ich die Tabletten nehme, hilft es mir, "gas zu geben".
      Fange dann sofort mit irgenwelchen Arbeiten an, hauptsache schnell, manchmal hilft es, und wenn nicht, vergeht wenigstens die Zeit bis ich ins Bett fallen kann schneller... *g*
      Liegt wohl leider in unserer Natur... bei manchen Menschen zumindest... oder liegt es auch ein wenig an unserem Bipolar "Problem"?

      Es grüßt dich herzlich
      Smarty
    • Hey Smarty,

      nee ich meine nicht mal das mit der Erschöpfung- das ist nicht ungewöhnlich. Mein Problem ist, dass ich manchmal, wenn ich beim Ausruhen wirklich frst geschlafen habe aufwache und richtig stimmungsmäßig abgekackt bin. Vorher war ich zwar müde, aber hinterher wach ich auf, bin körperlich fast etwas fitter, aber die ganze Welt ist plötzlich pechschwarz mit den negativsten Gedanken überhaupt.
      Ich hab fast den Eindruck, dass wenn ich schlummer mitten am Tag, sich mein Gehirn auch ne Pause gönnt und meine Neurochemie irgendwie ein bischen entgleist.

      @ Wendelin
      Ich weis nicht, ob ich schaffen würde, in diesem Zustand zu meditieren. Muss ich mal ausprobieren, aber kannste mal sehen, was da angeht, dass ich nicht mal einen Gedanken daran verschwendet habe, um das in Betracht zu ziehen. Aber wenn ich so aufwache, bin ich so dermaßen neben der Rolle. In den ersten Minuten weis ich häufig nicht mal welchen Tag wir haben, was für eine Tageszeit usw.

      LG, IM
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    • Hi Nüssli,

      ist ja "witzig", das ZI-Mannheim hat mir nach ellenlanger Untersuchung/
      Befragung auch folgene "Haupt-DX" verpasst:
      F31.81, sehr schnelle Phasenwechsel, nicht psychotisch, trotzdem eher
      der Bipo1 Typ (auf Nachfrage). Geht es mir akut schlecht, bekomme ich
      seit Jahren F31.6, Mischzustand. Ausgeprägte Manien oder Depris habe
      ich seit 2008 nicht mehr gehabt, es ist immer mischig, allerdings erträg-
      licher, als noch vor Jahren.
      Das liegt sicherlich daran, dass ich sofort auf "Ruhe-Modus" schalte, wenn
      es mir deutlich schlechter geht. Da gibt es auch keine Diskussionen mehr,
      an solchen Tagen sage ich alles ab, notfalls bleibe ich 2-3 Tage in der Kiste.
      Und danach habe ich es heutzutage immer im Griff, hoffentlich bleibt das
      so !

      Aufwachen, weder Tageszeit, Ort etc. zu wissen, hatte ich regelmäßig bei
      Schicht-und Nachtarbeit, und dann war ich auch neben der Rolle. :(
      Seit der berufliche Druck weg ist, gibt es auch mit der BS keinen unerträg-
      lichen Leidensdruck mehr, es hat sich deutlich gebessert. Das bestätigen
      mir auch meine Ladies, 25kg habe ich auch zugenommen, man wird zwangs-
      läufig ruhiger. :)

      Einen Mittagsschlaf lege ich auch gerne ein, ansonsten kann ich gegen Abend
      unleidlich werden, weil mir die Entspannung fehlt. Lebe ich nach meinen Be-
      dürfnissen, geht es mir inzwischen überwiegend gut, jeder (!) phasische Aus-
      schlag nach oben oder unten hat seinen Grund, es sind immer Trigger von
      aussen ! Weltmeister im Triggern ist meine Primär-Familie, meistens melden
      die sich nur, wenns Probleme gibt, wenn sie was von mir wollen. Da ich aber
      selten ans Familientelefon gehe, unbekannte Rufnummern sowieso nicht mehr,
      müssen sie auf "Band" quatschen, und da scheint eine Hemmschwelle zu be-
      stehen, gut für mich. :biggrin: Früher ist meine "soziale Macke" oft hemmungslos
      ausgenutzt worden, ich musste erst lernen, dass ich nicht immer "Gewehr bei
      Fuß stehen" muß. "NEIN" sagen zu lernen ist durchaus gesund und heilsam. :rolleyes:

      Gibt es bei Dir vielleicht einen Zusammenhang mit Wechseldiensten, Stress im
      Studium etc. ?

      Gute Besserung und liebe Grüße von wendelin
    • Du kannst im Mischzustand im Bett rumliegen? Dann hast du eine andere Kombination aus manischen und depressiven Symptomen, als de mesiten mich gemischten Phasen. Die meisten sind dann eher motorisch aufgedreht. Auch ich. Mich würden da nichts dauerhaft im Bett halten- schon erst recht keine 3 Tage am Stück.
      Ruhe hilft mir da auch nicht, da kann ich mich nur zu sehr mit mir selbst beschäftigen. Das ist in Krankheitsphasen immer schlecht bei mir.

      Früher hatte ich durchaus schon mal Depressionen aus heiterem Himmel und zwar so sehr, dass ich das Haus tagsüber nicht mehr verlassen konnte und bis nachts brauchte, um aufzutehen, zu duschen und kruz vor 24:00 bei Rewe was einzukaufen. Immer in der Hoffnung, dass mich keiner sieht.

      Heute ist das anders. Soweit wie ich das grob überblicken kann, liegt meistens was vor, aber ich hab auch so viel Baustellen am laufen. "Irgendwas ist immer." Wechseldienste mache ich aus Prinzip keine. Und auch keine Frühdienste. Nachtdienste seit März auch gar nicht mehr (das liegt aber primär daran, dass meine Katze in der neuen Wohnung in den frühen Morgenstunden fürchterlich heulte, dass meine Mitbewohnerin mir sagte, wir müssten wieder ausziehen, wenn sie jedes Mal so ein Theater macht, wenn ich Nachtdienst habe).

      Ich bin halt manchmal so schon enorm gestresst. Dienstag Nacht hab ich noch nachts angefangen vorzukochen, denn ich kann nicht jeden Tag unterwegs essen (gestern hätte ich nicht mal dafür Zeit gehabt, außerdem ist mir das zu ungesund und auf Dauer zu teuer).
      Da lag ich dann erst halb 2 im Bett. Bekam nur 3 Stunden Schlaf. Um 8 erste Vorlesung, eine zweite folgte, sofort ohne Pause weiter mit Dienst bis 18:30, dann schnell in die Stadt zurück gefahren und dann hatten wir nochmal 2 Stunden Ringvorlesung Neuro. Das ist für mich keine Pflichtveranstaltung, aber wir hatten eine Gastvorlesung von einem Neurochirurgen, der Studien macht mit Epileprsie-Patienten, die er operiert. Die haben ja dann eine Weile sehr viele Elektroden implantiert, um zu schauen, wo genau die Epilepsie sitzt, aber da kann man natürlich auch anderes testen. Das ist die einzigste Möglichkeit Neuroplastizität am lebenden Menschen zu erforschen und im Übrigen hochspannend. Es gibt ja die absolut hochspezialisierten Neuronen. Es gibt welche, die sind nur dafür da, alles zu erkennen, dass mit einer bestimmten Person (in meinem Fall z.B. Prof. Rief) zu tun hat, oder einer speziellen Art (z.B. Bleistiftzeichnung). Gehirne können die unglaublichsten Dinge leisten, vor allen, wenn die Schädigung sehr früh eingetreten ist. Er hatte ein bulgarisches Mädchen als Patientin, die als Kind einen Schlaganfall hatte und daurch einen kompletten Ausfall einer Hemisphäre (Gehirnhälfte). Sie hat ausschließlich Probleme mit einer Hand (Feinmotorik fehlt). Dieses Mädchen ist heute eine junge Frau und hat vor wenigen Wochen bewiesen, dass man auch mit nur 750 Gramm Gehirn Abitur machen kann!!! Ich könnte noch so viel mehr erzählen...

      Hatte ich heute schon mal erwähnt, dass Gehirne toll sind? Sie sind FANTASTISCH! Kurzer Abschweifer: back to topic --> jedenfalls war ich dann erst um 11 zu Hause. Sehr langer Tag und wenn man weis, dass man am nächsten Tag gleich wieder früh aufstehen muss, ist das nochmal Stress. Deswegen war ich heute morgen so ausgelutscht, dass ich keine Vorlesung besucht habe und stattdessen ausgeruht habe. Hm, aber ich weis nicht, ob es mir deshalb besser ging...
      Immer, wenn ich Ende des Monats zu meiner Mutter fahren müsste hab ich jeden Monat meine kleine Krise. Ich kann sie wnfach nicht mehr sehen, ich bin total blockiert. Ertrag das nicht mehr. Und das mir einfach eine neue Ärztin vorgesetzt wurde, hat mich auch ein paar Tage ziemlich angefressen.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Wenn ich mischig Richtung Manie bin, habe ich Bewegungsdrang, dann
      halte ich es nicht lange im Bett aus. "Kiste" ist auch mißververständlich,
      vielleicht sollte ich eher "Multi-Media-Funktions-Schlafzimmer" :biggrin:
      dazu sagen ? Der Rückzug ist wichtig, dann telefoniere ich auch
      nicht mehr, Familie weiss mittlerweile Bescheid. Vor ein paar Jahren
      hatte ich dafür ein Klappbett unterm Dach, aber das war mir dann zu
      unbequem, im Sommer viel zu heiss, bei Frost eiskalt. Jetzt hat meine
      Frau ihr Arbeitszimmer mit Bett, man kann sich auch mal aus dem Weg
      gehen. Mischig kann ich ziemlich unangenehm werden, besser, ich bin
      dann allein. Aber ich merke das im Vorfeld und lasse es nicht zur
      Krise kommen. Und wenn alle Stricke reissen, gäbs ja auch noch Sero.
      Ich hab wohl meine Skills gefunden, heute habe ich auch viel geruht,
      mich allerdings dabei mit ner kleinen Drum-Maschine beschäftigt, hat
      Spaß gemacht. :) Wichtig ist, dass ich bei negativen Gedankenkreiseln
      nicht darin verharre, sondern auf andere Gedanken komme.

      Du scheinst jede Menge anne Backen zu haben, dann wundert es mich
      nicht, wenn Du mal zwischendurch depressive Durchhänger hast.
      Übrigens, längere Unterzuckerung macht mich auch dysphorisch, im
      Job war das oft nicht zu vermeiden, Dosenwürstchen im Laufen essen,
      sehr gesund und kulinarisch. :boese:
      Eigentlich achte ich auf nicht zuviel und nicht zuwenig, was man den
      goldenen Mittelweg nennt. Hast Du mal "Lost Horizon, der verlorene
      Horizont"/ von James Hilton gelesen ? Das ist genau das Thema des
      Buches, jedenfalls hab ich es so in Erinnerung nach 30 Jahren.

      Deine Krise bzgl. Mutter-Besuche kann ich sehr gut verstehen, nur was
      sollte man Dir raten ?

      Jedenfalls schicke ich Dir liebe Genesungswünsche, guts Nächtle von
      wendelin