Asyl zum Tod

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    • Ich war gestern abend dort. Ein riesen Massenandrang mit wahnsinns Polizeiaufgebot. Aber man lasse sich nicht täuschen. Da ging es nicht nur um Solidarität. (Ursprünglich war es übrigens "Lange Nacht der Museen"). Der Weg war gepflastet von schwer-Bretrunkenen (hauptsächlich jüngeren Menschen) und umherschreienden Leuten in Feierlaune und es wird womöglich einen ganzen Tag dauern, bis man die riesigen Müllberge weggeräumt hat. Alle Bürgersteige voll mit leeren Getränkedosen und anderem Müll und häufig auch mit den dazugehörigen Leuten in bereits desolatem Zustand und "Alkoholleichen", die schon auffallend stechend nach Pippi rochen. Schade, wenn man bedenkt, dass man das viele Geld für die Stadtreinigung besser für die Flüchtlinge eingesetzt hätte. Nur singen und reden bringt ist es halt auch nicht, wenn man am Ende mehr für das Polizeimassenaufgebot aufbringt und die Reinigung der Straßen, als am Ende Leute spenden oder sich andersweitig einsetzen.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • @ Moritz

      Ich habe dann auch gesehen, dass ich die Kurve gekratzt habe. Ich war u.a. bei diesem kleineren Tor, wo der Einlass war und das Gedränge und Geschupse und die ständig Ausrufe der Polizei mit dem Megaphone welche Eingänge gesperrt waren waren mir auf Dauer zu viel. Letztlich bin ich heilfroh, dass diesmal alles so super lief. Es beruhigt mich ungemein, das das letztes Jahr eine Eintagsfliege war und mich Reisen doch nicht ganz so sehr stresst. Die restliche Zeit konnt eich total gut genießen.Fragile & ich haben glaub ich sage und schreibe 5 Stunden im Caféhaus gesessen und gequatscht und vorher im Alleingang ganz viele Eindrücke von der Stadt aufegsaugt (u.a. das Wohnhaus von Freud aufgesucht, aber wegen etwas Zeitknappheit und weil er mir unsympathisch ist, konnte ich mich zu keiner Führung durchringen, zumal die berühmte Couch eh in London steht), ohne das es mir zu viel wurde.

      Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen auch nur einen Gedanke an die Arbeit zu verschwenden oder den Alltag, einfach allein schon, weil man nicht in seinem gewohnten Umfeld ist. So'n Tapetenwechsel ist echt ne klasse Sache. Ich habe heute sichtlich erholt und strahlend Wien verlassen- vor 5 Wochen noch undenkbar. Das war echt schön *freu*
      Und was ich alles für Leute kennengelernt habe! Allein schon auf der Tagung. Es hat auch gewisse Voreteile, wenn man offen damit umgeht, dass man selbst betroffen ist. So hab ich mich rege ausgetauscht und das nicht nur mit Betroffenen. Beim Mittag hab ich einen Psychiater kenengelernt, der den Professor Simhandl wohl schon mehrere Jahrzehnte kennt und mich über diverse Ereignisse/Besonderheiten erstmal aufgeklärt hat, die ich nicht wissen kann, weil man dazu die Baumgartner Höhe und deren Eigenheiten näher kennen muss. War sehr interessant.
      Na ja einzig du bist ein bisschen zu kurz gekommen, aber das ist für mich nach wie vor eine komische Situation und dann schlage ich in Schüchternheit um, wo ich sonst eigentlich nicht schüchtern bin, wie man sah. Es ist eben komisch, wenn man sonst per du ist und der andere so viele persönliche Sachen über einen weis und dann steht ein fremder Mensch vor einem (in dem Fall eher neben einem) und man weis nicht, ob man auf Distanz gehen soll oder nicht...etwas verwirrend, sorry. Na immerhin hab ich ma "Hallo" gesagt. Ist ja schon nen Fortschritt :biggrin: Hey ich mache Fortschritte!
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    • Vielleicht ein kleiner Beitrag?

      Hallo ihr da :)

      Ich hatte gerade ein paar Minuten Zeit in die Sonntagszeitung von gestern zu blicken. Da war ein Artikel über unsere neuen Flüchtlingsunterkünfte (die winterterfesten). Wobei ich erwähnen möchte, dass ich finde es macht den Anschein würde es die Macht die unsere Welt geschaffen haben irgendwie in all dem Unglück gnädig meinen. Wir haben hier keinen Winter. Sie wären noch viel ärmere Socken, hätten wir weit über -10°C. Gestern kletterte das Termometer bis auf 17°C und das mitten im Winter.

      Der Artikel enthielt natürlich auch ein Bild, wie die neuen Räumlichkeiten in Augenschein genommen wurden (für die Abnahme). In Deutschland muss immer alles ganz ganz ganz genau gemacht werden. Die würden selbst die Leute in Zelten frieren lassen, wenn man vergessen hätte, die Notausgangschilder zu montieren. Das ist kein Scherz! Ich kenn doch unsere preußische Bürokratie.

      JEdenfalls hat man die Flüchtlingsunterkünfte alpinaweiß-anmutend in klinisch einwandfreiem Weiß getrichen und Doppelstockbetten (mir scheint die haben Großeinkauf bei IKEA gemacht oder IKEA hat gespendet) und Fußboden dazu passend in freundlichem Grau. Klar hat man schnell was auf die Beine stellen müssen. Ich bin mir aber sicher, dass es preislich wahrscheinlich null unterschiedlich gemacht hätte, ob sie den PVC-Boden in Rot, Blau, Grau oder Grün einkaufen.

      Nun mein Gedanken: Diese Gebäude haben innendrin den Charme eines Knasts. Wären es keine Doppelstockbetten könnte man es auch für ein Zimmer in einer Irrenanstalt in den 20'er Jahren halten. Nee, is wahr. Kein Scherz. Vielleicht kann man das etwas aufbessern, indem man Bilder spendet oder andere künstlerische Werke, um ein bisschen Farbe in die Bude zu bringen. Ich würde ich Leinwände mit Motiven aus ihrer Heimat malen, wenn sie sich dadurch besser fühlen (obwohl ich fast glaube, dass man dadurch noch mehr Heimweh bekommt). Viele von uns können ja keinen riesen Beitrag leisten, aber vielleicht ist das, das kleine Stückchen, dass uns obliegt beizutragen. Jeder so viel, wie er es kann. Und ich glaube, ich werde mal unseren Oberbürgermeister anschreiben, ob er nicht von irgendwoher etwas Geld für Farbe locker machen kann. Ich hab ihn ja vor ein paar Monaten zum Glück bei seiner Wahlkampftour kennengelernt.
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