Eine völlig überforderte Politik

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    • Eine völlig überforderte Politik

      Jahrelang, eigentlich Jahrzehntelang hat man die Zustände gesehen, in den Krisengebieten. Außer Waffenexporte und Soldaten hat man kaum andere Möglichkeiten ausgeschöpft. Im Gegenteil haben sich reiche Nationen mit der Armut der anderen Menschen noch eine goldene Nase verdient. Die Früchte davon dürfen wir jetzt ernten und es scheint, als ob die Politik vollends versagt, keine Antwort darauf weiß.

      Die Zustände werden immer bedrückender, es ist eine extreme Katastrophe und ich als kleiner Mensch fühle mich völlig ohnmächtig darin. Das was passiert macht mich abwechselnd wütend, fassunglos, traurig, aber auch völlig hilflos und immer öfter auch ängstlich. Um von diesen Gefühlen nicht völlig überwältigt zu werden und abzudriften, denn davon hat niemand etwas, versuche ich mich auch abzugrenzen und mich auf mein Umfeld zu konzentrieren.

      Möge es kluge und schlaue Menschen geben, die sowohl Mitgefühl als auch gutes Organisationstalent haben, die Systemzusammenhänge erkennen können und einen Gangbaren Weg finden, wie man dieser humanitären Krise begegnen kann. Mir fehlt der Überblick, ich kann vielleicht nur schauen, was ich entbehren kann, um es Flüchtlingen geben zu können.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Liebe Heike,

      heute morgen kam kurz nach 7:00 ein angemeldeter Handwerker,
      um die Hauswasseruhr auszuwechseln. Deshalb waren wir alle früh
      wach, um noch duschen etc. zu können, wir hatten da schonmal
      mittelmäßigen Ärger, ohne Wasser wirds schnell unangenehm.
      Jedenfalls hab ich meine Mails geholt, Schlagzeilen gelesen und
      dann die Bilder von dem ertrunkenen Jungen in Bodrum gesehen,
      ich musste sofort weinen, ein Bild wie "WHY" (der sterbende Soldat)
      aus der Hippiezeit ... Ich musste es "runterschlucken", wie so oft,
      ich wollte nicht verheult mit dem Handwerker den Wasseruhrwechsel
      bequasseln.

      Es nutzt nichts, das Elend der Welt in sich aufzunehmen, wenn man zu
      dünnhäutig ist, da hilft nur Abgrenzung und Eigenfürsorge. Heute morgen
      hat mich das emotional total überrascht, ich kenne doch den nahen Osten,
      weiss doch, wie beschissen es dort zZt. ist, habe keinerlei Illusionen dies-
      bezüglich. Und trotzdem, irgendetwas spiegelte sich in mir .. (??)

      Heike schrieb:

      Möge es kluge und schlaue Menschen geben, die sowohl Mitgefühl als auch gutes Organisationstalent haben, die Systemzusammenhänge erkennen können und einen Gangbaren Weg finden, wie man dieser humanitären Krise begegnen kann.
      Deine Worte in Gottes Ohr, aber hier handelt es sich tatsächlich um gnadenlosen
      Wirtschaftskampf, diese Konflikte sind seid Jahrzehnten vorher gesagt, die westliche
      Welt kann sich heute nicht "beschweren, nichts gewusst zu haben" !
      Konflikte erzeugen wirtschaftliche Börsenbewegungen (zocken), folgende Kriege
      unglaubliche Geldströme, rund um den Planeten, sind wir "Menschheit" schon ganz
      nett pervertiert. Nebenbei, da find ich die BS schon fast 'zwangsläufig' .. :biggrin:

      Mögen wir erkennen, dass Miteinander Billiarden für Militär überflüssig machen,
      dass wir ohne Hass besser leben, dass es sogar ein kleines Abenteuer sein kann.

      Inshallah, so Gott will, Salam, Shalom, Friede sei mit uns ..
      lgw
    • Der ungarische Präsident hält das alles für ein rein deutsches Problem, die Flüchtlinge wollten schließlich alle nach D. Deshalb ist ein Zaun errichtet worden und deshalb werden die Flüchtlinge in Ungarn maximal schlecht behandelt. Man fragt sich, ob dieses Arsch noch alle Tassen im Schrank hat. Wieviel ein angeblich geeintes Europa tatsächlich wert ist, zeigt sich in diesen Tagen...
    • Jannis schrieb:

      Wieviel ein angeblich geeintes Europa tatsächlich wert ist, zeigt sich in diesen Tagen...
      Die EU zeigt Auflösungserscheinungen ! Manche Länder gehören einfach
      noch nicht dazu, der EU-Moloch ist zu schnell groß geworden. Wenn es
      ums Geld transferieren geht, sind alle schnell dabei, aber wehe es geht
      um eigene Leistungen. Von echter Solidarität sehe ich nicht viel, Europa
      zeigt sich als Trauerspiel, das sagen mittlerweile auch Politiker.
      lgw
    • Vor unserer Haustür werden Menschenrechte mit Füßen getreten und wir schauen auch noch tatenlos zu. Ungarn z.B. geriert sich als zivilisiert und unterhält zugleich faktisch eine Art Konzentrationslager, ist das vielleicht Ausdruck einer Wertegemeinschaft, die die EU doch sein will? - Meine Werte sind das jedenfalls nicht. Aber auch andere Länder, wie etwa Frankreich und Spanien ducken sich zu dieser Frage weg, oder lassen es bei wachsweichen Erklärungen bewenden, um bloss nicht aufzufallen.

      OK, die EU hat in ihren Grundprinzipien versagt, also ist es kein Verlust, wenn man dieses an sich gut gemeinte Konstrukt wieder auflöst, weil es an den Partikularinteressen der Beteiligen zerschellt ist. Es hat die Nagelprobe in der Lebenswirklichkeit nicht bestanden und als Debattierclub im Schönwetterbetrieb ist es schlicht zu teuer.
    • Wieso nutzt man nicht dieses Modulsystem, das z.B. die Bundeswehr hat.
      Wenn ich mich recht erinnere, sind die Module fertig. Ich habe sie als größere Art Container in Erinnerung. Die werden im Komplettzustand einfach transportiert und dann aneinandergefügt, wie man es braucht und Sinn macht.
      Das ist eigentlich ganz interessant und kann logischerweise auch was aushalten. Es gewährleistet durch sein spezielles Konzept eine Schnellerfassung und als erstes medizinische Versorgung. Es gibt sogar die Möglichkeit jemand sofort in eine Intensiv-Einheit oder Not-OP durchzuschleußen. Aber dieses Modul könnte man auch sicher durch ein anderes Standart-Untersuchungs-und Versorgungsmodul ersetzen. Wir sind ja hier kein Kriegsgebiet und durchaus Krankenhäuser verfügbar.
      Ich habe das kennengelernt, als ich für die Sanitätsoffizierslaufbahn das Truppenpraktikum gemacht habe. In Weisenfels in Deutschland stand damals die Trainingseinheit dafür. Wahrscheinlich trainieren sie da immer noch ihre Leute für den nächsten Auslandseinsatz.

      An die Module anschließend kann man doch Leichtbauvarianten hinstellen und Versorgungseinheiten als vorübergehende Lösung. Das mag auch nur eine Übergangsvariante sein, aber immerhin ist das im Einsatz erfolgreich getestet.
      Wenn man ganz ganz ganz schnell handeln will, wird einem wohl erstmal nichts anderes übrig bleiben.
      Nebenher muss man einen ganzen Stab von Menschen unterhalten, die sowohl Lösungsvarianten entwerfen, aber auch Leute, die das nebenher satistisch durchrechnen, geografische Möglichkeiten und Verfügbarkeit prüfen, Finanzierungoptionen prüfen ect. Das kann niemals nie einer alleine machen. Das ist eine logistische Meisterleistung.

      Jedenfalls hier rumlungern und über Politik aufregen bringt null komma nix vorwärts. Es müssen Lösungsvorschläge ran, die müssen durchgerechnet werden auf Finanzierung und Verfügbarkeit und auf Sinnhagftigkeit überdacht werden. Außerdem müsste sich auch wer die Mühe machen und direkt zu den Betroffenen hingehen und sie fragen, auf was sie verzchten können, damit man ein anderes ihrer Bedürfnisse besser berücksichtigen kann. Sie sind es letztendlich, die es darin aushalten müssen. Nun und man sollte auch nicht vergessen, dass man nicht alles nutzen kann, das verfügbar ist, denn diese Menschen ist absolut hoch gestresst und bestimmte Trigger muss man vorher erkennen gleich weglassen, sonst werden die sich früher oder später an die Gurgel gehen...
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Zaubernuss schrieb:

      Jedenfalls hier rumlungern und über Politik aufregen bringt null komma nix vorwärts.
      Seltsam, dass Du das schreibst .. ?(

      Es geht wie immer um sehr viel Geld, die meisten Flüchtlinge werden nicht
      zurück kehren, müssen also besser als bisher integriert werden, das geht in
      die Milliarden, pro Staat !
      In der EU zanken sich die Mitgliedsländer, im Bund die Bundesländer, diese
      mit den Kommunen und innerhalb der Kommunen die Bezirke und Stadtteile.
      Nicht umsonst haben wir "Ghettos" in der Stadt, in meiner Heimatstadt gibt
      es mittlerweile "No Go Areas", da traut sich die Polizei nur in Hundertschaften
      hin. Hoffentlich werden die Ghettos jetzt nicht noch viel grösser, es braucht
      eine sinnvolle Verteilung, es sollten auch nicht verfeindete Ethnien zusammen
      dauerhaft untergebracht werden, da ist Randale vorprogrammiert.

      Seien wir doch ehrlich, die (EU) Politiker haben es trotz vieler Hinweise und
      Warnungen von Fachleuten schlicht und einfach verpennt, aussitzen statt handeln !
      Wollen wir hoffen, dass es bald besser wird .. ?(
      Hoffentlich bekommen wir bald ein Einwanderungsgesetz, das ist Jahrzehnte über-
      fällig. Warum sperrt sich die Partei mit christ im Namen so vehement ? Viele neue
      Lohnsklaven im Niedriglohnsektor ? (Sagte mein Päd. in der Reha).

      Schönes WE,
      lgw

      PS: Ich lebe insgesamt 26 Jahre Haustür an Haustür mit Türken, später Jesidi-Kurden,
      jetzt wieder eine türkischstämmige Familie. Die sprechen übrigens fliessend deutsch,
      der Vater hat einen dt. Hochschulabschluss in Volkswirtschaft. Es gibt also erfolgreiche
      Integration, das müsste die Regel sein !