Heute erfahren dass in väterlicher- Familie 1.Grades der UrUr Großvater Manisch- Depressiv war?!

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    • Heute erfahren dass in väterlicher- Familie 1.Grades der UrUr Großvater Manisch- Depressiv war?!

      Hey,

      Als ich letztes Wochenende mit meinem Vater ein nettes gespräch hatte, erzählte er mir das mein UrUr Großvater manisch -depressiv war also Bipolar, dass kommische ist , dass mein Vater mir nie über so einen Vorfall erzählt hat, bzw.das es familiär verschwiegen wurde. :banghead: :banghead:
      Jetzt meine Frage kann man auch von der Krankheit betroffen sein wenn 2 Generationen dazwischen waren bzw, welches Gen ist dafür verantwortlich.


      Vielleicht hat von euch jemand eine Idee :goodjob: ^^ ^^

      GLG euer Alpha
    • Hallo A.C.,

      meist wird eine Generation übersprungen - bei mir ist es ja genauso - der Bruder meiner Grossmutter hatte Schizophrenie - mein Vater hat bis Blut bestritten das es erkrankt war - selbst als sein Stiefbruder (er hatte engen Kontakt mit ihm) vor ihm erklärte was wirklich Sache war.

      Solche Erkrankungen überspringen meist eine Generation und werden meist unter den Teppich gekehrt.

      Für mich war es eine "Erleichterung" - ein Gendefekt der halt vererbt wurde und ich muss mein Leben darauf einstellen.

      lg R
    • Das würde ich nicht unterschreiben. Bei uns wird es geradlinig von einer Generation an die nächste weitergegeben. Mein Großvater väterlicherseits hatte es (es wurde nie direkt gesagt, aber Andeutungen gemacht, aus denen man seine Schlussfolgerungen schließen konnte), mein Vater hatte es und nun ich. Außerdem hatten viele Personen mütterlicherseits teilweise schwere Depressionen und es ist nicht überliefert, ob die alle unipolar waren...das wird ja selbst heute oft erst sehr spät erkannt.

      Dein Ur-Ur-Großvater ist übrigens dein Verwandter 4. Grades. Verwandte 1. Grades sind nur deine Eltern und (insofern vorhanden) die eigenen biologischen Kinder. Selbst Geschwister sind schon Verwandte 2. Grades.

      Als man die Erkrankung überhaupt als solches das erste Mal verwertbar in neuer Zeit beschrieben hat (als Manisch-Depressives-Irresein, Bezzeichnung "bipolar" kam erst viel später) , neigte sich gerade das 19. Jahrhundert dem Ende. Bis sich das durchgesetzt haben dürfte, vergingen sicher noch einige Jahre. Das heißt also ergo, dass dein Ur-Urgroßvater schon tot war und Tote kann man so schlecht einem psychiatrischem Gespräch unterziehen. Außerdem war früher die Diagnosestellung in der Psychiatrie etwas (sagen wir) eigenwillig. Zu der Zeit, als dein Ahne lebte, gab es noch kein Diagnostimanual. Die American Psychiatric Society hat erst 1952 das erste DSM herausgegeben. Etwas später kam ein Forscher auf die Idee zu prüfen, wie sicher eigentlich die Diagnosestellung ist. Das waren die Rosenhan-Experimente, siehe --> de.wikipedia.org/wiki/Rosenhan-Experiment Das Ergenbis war nichts weniger, als erschreckend. Jetzt Preis-Frage: Was glaubst du, wie zuverlässig jemand bei deinem Ahnen diese Diagnose stellen konnte, wie die Erkrankung als solche gerade erst beschrieben wurde? Falls er da überhaupt noch gelebt hat.
      Ich will ja nicht leugnen, dass er es hatte, das kann ich nicht wissen und es ist sogar ziemlich wahrscheinlich, dass jemand außer dir es bereits in der Familie hatte, aber bei dieser Geschichte scheint jemand ein bisschen mehr zu erzählen, als es vielleicht zu überliefern gab.
      Die Erkrankung kann auch ganz neu in einer Familie auftauchen. Irgendeiner muss ja der erste sein....
      Davon mal abgesehen, was spielt das für eine Rolle? Es dürfte wohl kaum etwas an deinem Leben ändern, was mit deinem Ur-Ur-Froßvater war.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Der Chefarzt meines letzten stationären Klinik Aufenthaltes (2008),
      interessanterweise hatte mein Bruder in der gleichen Klinik zeitgleich
      ambulante Gespräche, ich wusste nichts davon, wir haben uns zufällig
      dort getroffen, sagte, dass wir doppelt betroffen sind, das depressive
      Erleben der Mutter, der manische Tyrann Vater.

      Alles nützliche gemeinsame Verarbeiten wurde von jeher verweigert,
      es geht um "Schein" und nicht um Sein, über negatives Familienerleben
      darf nicht geredet werden, die "Familienehre", "WIR" sind doch was ....
      Ich kenne bis heute keine ICD10 Diagnosen meiner engsten Primärfa-
      milienmitglieder, mittlerweile könnte ich die DX selber stellen. :sterbekrank:

      Hier und da sind mal Vorfahren/ Tanten aus dem Fenster gesprungen,
      haben sich im Keller am Heizungsrohr erhängt oder vergiftet, same
      old Stories ..

      Die bipolare Störung ist immer wieder eine Herausforderung, man kann
      damit leben lernen, solange die Depri nicht überwiegt, es heisst aber
      auch immer wieder, sich selbst zu fordern, den Gegebenheiten mit "bi-
      polarer" Geschwindigkeit anzupassen. :biggrin:

      Was nutzt es mir, in der Vergangenheit "Verrückte" gehabt zu haben ?
      Wer war in den Zeiten 2er Weltkriege und danach nicht verrückt ?

      Verständnis, auch für sich selbst ..
      lgw

      Nachtrag: Seelische Erkranungen sind die Realität, ich habe den Groß-
      teil meines Lebens damit verbracht, Gleichgewichte zu suchen, zu
      finden, zu nutzen. Das beinhaltet Entäuschung, Verlust und Schmerz,
      aber so ist das Leben. 8o

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wendelin ()