Auf dieser Frage kaue ich derzeit herum. Anlass war meine überaus heftige emotionale Reaktion auf ein von 'fragile' empfohlenes Buch. Das hatte weder etwas mit Depression noch mit Manie zu tun, die ja als die beiden Pole dieser vermeintlichen Erkrankung gelten. Es war aber dennoch ein überaus starker emotionaler Ausschlag. Ich kenne das auch aus anderen Sachzusammenhaengen, etwa wenn ein Zeuge mich vor Gericht belügen will, ich merke das sofort und zwar, bevor er auch nur den Mund aufgemacht hat.
Anderes Beispiel: Es gibt in meiner Nähe einen Stadtteil, der sich als sozialer Brennpunkt beschreiben lässt. Man schaut in die Gesichter und das ganze Unglück der Leute erfasse ich sofort. Ich kann mich dort nicht lange aufhalten, merke, wie es mir immer schlechter geht. Auch das ist weder manisch noch depressiv, sondern die Beschreibung einer Wahrnehmung und deren emotionaler Folge. Wenn es aber richtig ist, dass lediglich die Wahrnehmung geschärft ist und die emotionale Reaktion staerker als 'normal' ausfällt, dann gibt es das Bipolare gar nicht.
Denken wir das mal zu Ende, komme ich zu dem Ergebnis, dass das, was als 'bipolar' beschrieben wird, nichts anderes ist, als die sichtbaren Zeichen einer gesteigerten Sensibilität. Dass extrem viele Kunstschaffende 'bipolar' sein sollen, stützt meine These.
Betrachten wir es einmal archaisch und unterteilen wir die Menschen in Jäger und Sammler, dann werden für die jeweiligen Fraktionen unterschiedliche Anforderungen lebensnotwendig. Beim Jäger ist das sicherlich eine extrem feine Antenne für Gefahren, diese müssen aus winzigsten Informationsbruchstueken in Millisekunden zusammengesetzt werden. Diese Grundstrukturen sind nicht weg, sie passen nur nicht mehr in die heutige Zeit. Ich sehe es an meinem ultra-agilen Jagdhund, der nimmt Dinge wahr und reagiert darauf, lange bevor für mich oder eine carnivore Sofazuechtung auch nur irgendetwas ersichtlich ist.
Was leitet sich therapeutisch daraus ab? Ein befreundeter Arzt meinte , man solle Maniker keineswegs pharmakologisch behandeln, sondern auf eine einsame Insel verklappen, auf der sie ihre (andere) Individualität ausleben können. Ich meine, dass die Lösung eine andere ist: Zum einen hat die 'Normalgesellschaft' keinen Anspruch darauf, dass jeder nach ihrer Pfeife tanzt, zum anderen sollte man sich ständig fragen: Betrifft mich das? - Pillen sind sicher der falsche Weg...
Als Jurist hat die Präzision der Wortwahl für mich eine ausschlaggebende Bedeutung, Mediziner veranstalten damit ein Massaker.
Anderes Beispiel: Es gibt in meiner Nähe einen Stadtteil, der sich als sozialer Brennpunkt beschreiben lässt. Man schaut in die Gesichter und das ganze Unglück der Leute erfasse ich sofort. Ich kann mich dort nicht lange aufhalten, merke, wie es mir immer schlechter geht. Auch das ist weder manisch noch depressiv, sondern die Beschreibung einer Wahrnehmung und deren emotionaler Folge. Wenn es aber richtig ist, dass lediglich die Wahrnehmung geschärft ist und die emotionale Reaktion staerker als 'normal' ausfällt, dann gibt es das Bipolare gar nicht.
Denken wir das mal zu Ende, komme ich zu dem Ergebnis, dass das, was als 'bipolar' beschrieben wird, nichts anderes ist, als die sichtbaren Zeichen einer gesteigerten Sensibilität. Dass extrem viele Kunstschaffende 'bipolar' sein sollen, stützt meine These.
Betrachten wir es einmal archaisch und unterteilen wir die Menschen in Jäger und Sammler, dann werden für die jeweiligen Fraktionen unterschiedliche Anforderungen lebensnotwendig. Beim Jäger ist das sicherlich eine extrem feine Antenne für Gefahren, diese müssen aus winzigsten Informationsbruchstueken in Millisekunden zusammengesetzt werden. Diese Grundstrukturen sind nicht weg, sie passen nur nicht mehr in die heutige Zeit. Ich sehe es an meinem ultra-agilen Jagdhund, der nimmt Dinge wahr und reagiert darauf, lange bevor für mich oder eine carnivore Sofazuechtung auch nur irgendetwas ersichtlich ist.
Was leitet sich therapeutisch daraus ab? Ein befreundeter Arzt meinte , man solle Maniker keineswegs pharmakologisch behandeln, sondern auf eine einsame Insel verklappen, auf der sie ihre (andere) Individualität ausleben können. Ich meine, dass die Lösung eine andere ist: Zum einen hat die 'Normalgesellschaft' keinen Anspruch darauf, dass jeder nach ihrer Pfeife tanzt, zum anderen sollte man sich ständig fragen: Betrifft mich das? - Pillen sind sicher der falsche Weg...
Als Jurist hat die Präzision der Wortwahl für mich eine ausschlaggebende Bedeutung, Mediziner veranstalten damit ein Massaker.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Jannis ()