Filmtipp: 3sat 09.11 um 22:25 Uhr "Nicht alles schlucken"

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    • Filmtipp: 3sat 09.11 um 22:25 Uhr "Nicht alles schlucken"

      Ein Film über eine trialogische Diskussionsrunde aus Krisen-Erfahrenen, Ärzten, Pfleger und Angehörigen. Wie ist die subjektive Erfahrung mit Krisen und Medikamenten aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.

      3sat.de/page/?source=/film/woche/183736/index.html

      Hier noch ein paar Ausschnitte aus dem Film:







      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Sorry, ich finde die Mutter aus dem ersten Film sonderbar. Die reden sich da was schn, damit sie damit besser umgehen können, merken aber nicht, dass von ihrem Sohn gar keine Zustimmung kommt. Er sitzt teilnahmslos daneben und schluckt, aber nickt nicht und er macht am Ende Gesten, die zeigen, dass es ihm peinlich ist und er schaut auch nicht in die Kamera am Ende, weil er sich sichtlich unwohl fühlt. Er wird von der eigenen Mutter zum sonderbaren Ding erklärt und das nun öffentlich so hingestellt. Man findet sich damit einfach ab. Sollte das so sein? Sucht noch wer wesentlich nach Veränderung/Verbesserung, der einfach hingenommen hat, dass er so ist.
      "So ist Adam!" FALSCH! So ist Adam, im AUSNAHMEZUSTAND. Aber ein Ausnahmezustand ist nicht der Normalfall, auch wenn er schon Jahrzehnte andauern mag. Sicher, er nimmt die Welt anders wahr, aber das war nicht immer so- erst seit in seinem Gehirn was falsch läuft und auch sicher auch einge äußere Faktoren noch den Rest dazugegeben haben. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich als Kind, bevor ich die Erkrankung bekam anders wahrgenommen habe. Ich hatte eine Art Schutzschild. Ich habe Menschen und Situationen anders wahrgenommen und bewertet.
      Als sie all diese Sachen gesagt hat, fühlte ich wieder dieses Gefühl des Aussätzigen, des Alien, des Sonderbaren, den man auf den richtigen Weg schupsen muss, den man immer unter die Arme greifen muss, der ANDERS ist (obwohl Normalität des beste Heilmittel ist), an dessen Makcne man sich mit viel Wohlwollen gewöhnen muss und man nonstop anstrengend ist für andere. Das ist eine Verzerrung der Wirklichkeit. Andere aus meinem persönlichen KReis und andere versuchen nonstop zu zeigen, dass man es auch gut mit uns aushalten kann. Das es Bipolare gibt, die gut integriert sind und für ihr eigenes Leben selbst aufkommen können.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

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    • Und genau das stört mich an der Frau. Sie sagt gefährliche Sachen. Ist sie sich dessen bewusst? Sie hat offenbar ein großes Bedürfnis zu reden. Das ist auch vollkommen o.k. als Betroffener, aber es ist für viele Behandler schwer genug ihre Patienten davon zu überzeugen, dass sie ihrer Behandlung treu bleiben, wenn sie gerade aus der Krise raus sind und halbwegs stabil. Viele fangen nämlich dann an in Frage zu stellen, ob denn all das noch notwendig ist. Wenn dann jemand sagt, er sei nicht krank, denn schließt derjenige womöglich gleich darauf, dass er seine Medis logischerweise auch nicht braucht. Es schürt arge Zweifel. Aber es ist mitunter ein jahrelanger Prozess es überhaupt annäherungsweise annehmen zu können. Was sie da macht, ist gar nicht gut und alles andere als wohlüberlegt. Es macht mich richtig sauer. Sie erzählt den Kranken doch nur das, was sie lieber hören wollen.
      Nein wir sind nicht gesund. Außerdem woher nimmt sie denn das Recht sowas zu sagen? Weil es ein anderer nicht-Bipolarer gesagt hat? Auch wenn es ein Arzt war. Das ist mir doch egal. Es geht doch darum, was es mit uns macht. Und krank ist u.a. der, der massiven LEidensdruck verspürt und jeder der schon mal fest in der depressiven Krise oder noch schlimmer einem Mischzustand gesteckt hat bzw. suizidale Krise, der kann dir eine Mene von LEidensdruck erzählen.
      Ich sage doch, es st eine Verharmlosung der Erkrankung, geboren daraus, dass sie sonst nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Aber leider sehr gefählich. Meine persönliche Meinung.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

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    • Wer den Film verpasst hat, hier ist er in der Mediathek:

      3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=54912

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).