die Berichterstattung, Terror, Flüchtlinge und meine Psyche

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    • die Berichterstattung, Terror, Flüchtlinge und meine Psyche

      Herbst und Winter sind schon immer für mich problematische Monate gewesen, obwohl beide Jahreszeiten auch ihren Reiz haben und ich sie durchaus aus dieser Perspektive mag. Doch leider schlägt die Melancholie in dieser Zeit stärker durch. Aber hinzu kommt im Moment, diese Berichterstattung, der man sich kaum entziehen kann. Es fühlt sich an wie ein Bombardement von Terror, Krieg, Flüchtlingen, Hass, Ohnmacht und dergleichen. Ich fühle mich nicht mehr informiert, sondern mehr und mehr in eine bestimmte Richtung gedrängt. Es lässt mich nicht kalt, es hinterlässt Spuren auf meine Psyche.

      Durch meine Arbeit in HH fahre ich 2 x die Woche mit dem Zug. Nie hatte ich vorher Angst davor gehabt, wohl aber konnte es, wenn es mir nicht gut ging, eine Zeit sein, in der meine "Empfindlichkeit" sehr auf die Probe gestellt wurde, da stets viele Menschen um mich waren und das pro Fahrt über 3 h. Weiterhin das unglaubliche Gewusel in den Bahnhöfen. Es war immer in diesen Zeiten eine Herausforderung. Doch zum ersten Mal verspürte ich am letzten Do. ein mulmiges etwas ängstliches Gefühl. War doch zwei Tage zuvor in eines der Züge, die ich immer benutze, eine Bombenatrappe gefunden worden. An diesem Donnerstag bemerkte ich, dass der Zug leerer war als sonst und auch an dem Bahnhof, wo ich umsteigen musste, waren wesentlich weniger Menschen zugegen. Eine ältere Frau sprach mein Gefühl aus, als sie mich fragte, ob ich nicht auch den Eindruck hätte, dass wesentlich weniger Menschen unterwegs waren.

      Naja, weglaufen kann man sowieso nicht davor und es kann überall passieren und wenn man jetzt Angst zeigt, haben diejenigen gewonnen, die genau dieses Klima erzeugen wollen. Und dennoch bleibt dieses mulmige Gefühl.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Oh, Heike, wem sagst du das? Ich mache mir Sorgen -- um uns alle. (noch bevor man mich egozentrisch nennt, ja, ich habe zur Zeit mit massiven Angstzuständen zu kämpfen).
      Malen hilft mir...
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      "Perhaps this final act was meant, to clinch a lifetime's argument
      That nothing comes from violence and nothing ever could
      For all those born beneath an angry star
      Lest we forget how fragile we are..." (Sting)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von fragile ()

    • Hi all,

      ich komm gar nicht dazu mich mit der Flüchtlingsthematik so zu beschäftigen - ich hab so einen alten Schäferbesitzer der seinen Köter ohne Leine und Beisskorb laufen lässt und seit 1.5.2014 geht er mir auf Bruno und mich böshaft knurrend los. Wir sind nicht die einzigen Opfer - ich hab ihn zig mal angezeigt - der Hund ist ein Kind angefallen - noch immer hält er die Leinenpflicht nicht ein - nach 20 Monaten (und über 9 schriftlichen Anzeigen) wurde ihm der Hundeführerschein vorgeschrieben - er beruft mit Anwalt dagegen - nächste Woche sind wir zu zweit (GSD) vor Gericht zur Zeugenaussage geladen. Der Spinner (Hundebesitzer) ist um die 80 - ist meiner Meinung gar nicht mehr fähig einen Hund dieser Grössenordnung zu führen.
      Seit der letzten Anzeige schleicht er ständig um meine Wohnung herum (ich wohne Hochparterre) - nachdem die MA60 seinen Hund einen Psychologen verpasst hat wurde ich von ihm im Einkaufscenter persönlich bedroht.
      Ich finde die Flüchtlingsproblematik ist Sache der Politik - es ist ja in der Verfassung verankert das verfolgten Menschen geholfen werden muss - wieviel geholfen werden kann - na das ist auch so eine Sache - alle können auch nicht kommen.

      Schönen Sonntag noch!

      lg Renate & Hündchen Bruno
    • Ich denke nicht, dass es da noch um reine Berichterstattung geht. Es geht darum Informationsgier zu stillen- das scheinen jedenfalls die Medien zu glauben. Länsgt schon haben die Menschen all diese grässlichen Meldungen satt. Selbst Arbeitskolleginnen, die nicht psychisch krank sind haben mich schon darauf angespeochen, dass sie nicht mal mehr das Radio anstellen möchten, weil man schon Gänsehaut bei der Vorstellung bekommt, dass man dann wieder in max. einer halben Stunde wieder Bericht über den Terror bekommt. Der Frieden ist weg. Der Interessierte schaut sich das ein mal am Tag an oder liest Zeitung, im Internet oder sonstwas, aber dann ist es auch gut. Wir diskutieren auch viel darüber und das finde ich wesentlich wichtiger und produktiver, als alle 30 Minuten die gleiche Medlung zu bekommen, die maximal noch mehr Todesopfer liefert oder ein sog. Experte etwas dazu sagt, was letztlich teilweise nur auf dem dünnen Eis der Spekulation spaziert.
      Ich finde die Sender sollten dazu angehalten auch 50% positive Beiträge zu bringen. Ich glaube nicht, dass ihnen klar ist, dass genau diese Zeit jetzt für viele Menschen sehr kritisch ist, die große Probleme mit der langen Dunkelheit, dem kalten, nassen Wetter ist. Heute ist z.B. hier so ein Tag. Das Licht ist ganz düster. Kein einiziger Sonnenstrahl. Es hat gerade tierisch angefangen zu schneiden, wo es die Tage noch tagsüber teilweise 20°C waren. Wenn ich nicht genau wüsste, dass es nicht mal 2 Uhr nachmittags ist, ich würde glauben, jede Minute wirds dunkel und wir haben schon Abend. Diese Berichterstattung schürt die Hoffnungslosigkeit und die ohnehin vorhandene Angst vor der langen dunklen Winterzeit.
      Ich finde das ohnehin heuchlerisch. Jede Minute sterben jeden Tag tausende Kinder an Hunger oder (für uns) trivialen Infekten. Aber weil das jeden Tag passiert interessiert das keinen Mensch.
      Ist ist wirklich schlimm, was passiert ist und auch jetzt gerade passiert, aber die Medien schaffen es doch tatsächlichen, das das Leid noch enorm verbreitet wird. Anteilnahme ist ja eine Sache, aber wir reden hier von Sansationsgier. Als ich das erste mal die Nachrichten hörte mit den Geschehnissen in Paris, da hat mich das so ergriffen, dass ich mir die Tränen nicht verkneifen konnte. Glaubt man denn, ich würde das vergessen? ICh bin doch kein Idiot, dass ich den ganzen Tag daran erinnert werden muss.

      Man muss doch auch überlegen, welche Auswirkungen wird diese Omnipräsenz auf die Heranwachsenden haben. Sie wachsen auf in einer Welt aus Terrorsnachrichten und dem Gefühl, dass man Angst haben muss, dass man nicht wiederkommt, wenn man heute abend in die Disco geht. Aber genau das ist, was diese Menschen wollen. Und das haben sie erreicht.

      Aber irgdnwo haben die MEdien nicht angefangen zu kapieren, dass kein Mensch nur immer schlechtes Hören will und das ertragen kann. Wir brauchen auch ein paar Lichtstreifen am Horizont. Von Schlimmen berichten ist o.k., aber bitte nicht ausschließlich. Ich möchte auch das Radio anschalten können, ohne Angst zu haben, dass es mir gleich wieder schlecht geht, wenn die Nachrichten kommen.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • @Nüssli - die Realität ist nunmal nicht lustig - das war sie noch nie - wenn dich das so fertig macht dann vermeide halt so gut es geht solche belastenden Situationen. Wir können als einzelner Mensch nur das möglichste Tun - vor allem sind wir aber uns gegenüber in erster Linie verpflichtet - sehr gut auf uns selbst aufzupassen. Stärke und Kraft kann man nur in sich selbst finden - wenns dunkel wird stelle ich mir immer die Sonne vor die auf mich scheint - das hilft - denn Sonne die hat man im Herzen und sonst nirgendwo.

      Schönen Sonntag noch!

      lg Renate & Bruno
    • Hallo Tornas,

      sehr einfühlsam, sehr empathisch deine Beiträge, da fühlt man sich ja absolut verstanden. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, solche Beiträge können nur von Menschen stammen, die selbst keine Krisen-Erfahrungen haben, die dann sagen, ist doch alles halb so schlimm, denk nicht weiter drüber nach, das Leben geht weiter etc. pp.

      Wie Zaubernuss richtig bemerkte, kann man sich gar nicht wirklich davon abgrenzen, weil egal was man hört, schaut, liest, nur noch das Thema an oberster Stelle steht. Wenn ich morgens mit meinem Radiowecker geweckt werde, ist es das erste was ich höre. Morgen muss ich wieder nach Hamburg fahren, Europas meist frequentiertester Bahnhof, außerdem ist morgen noch die Verabschiedung und Trauerfeier von Altbundeskanzler Helmut Schmidt, das bedeutet eine Hochsicherheits-Situation, die schon im Bahnhof beginnen wird. Da werde ich hochgerüstete vermumte Polizisten begegnen, sollte einem eigentlich ein Sicherheitsgefühl geben, aber das martialische Bild kenne ich schon von Fußballspielen und erzeugte in mir eher das Gegenteil.

      Und der Witz des Tages, "Sonne im Herzen", ja dass kann ich natürlich auch unglaublich gut in meiner melancholischen Phase. Oh, da ist soviel Sonnenschein drin, dass ich nur noch grinsend durch die Gegen laufe, weil es wahrscheinlich zum Weinen nicht mehr reicht.

      Sorry, aber sowas kann ich am Wenigsten gebrauchen. Wenn jemand das nicht nachvollziehen kann, dann schreibt doch lieber gar nicht.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Du hast recht, Heike, as ist geanuso, wie "Reiss dich zusammen" einem depressiven Menschen zu sagen... ich bekomme auch immer die Ratschläge, "mich von den Nachrichten abzugrenzen" und ich spüre schon die Panik in mir hochkommen... meine Angst verstärkt sich -- das ist kein gutes Zeichen....
      Wie geschrieben, tut mir Malen ein bisschen gut, dann bin ich abgelenkt und ich kann meine Gefühle "kanalisieren"... ist aber auch nur von kurzer Dauer.
      Habe schon Angst vor der übernächsten Woche: da lässt es sich nciht vermeiden, mit der U-Bahn zu fahren. Ich finde es selbst nicht mehr ok, dass mich die Angst so einschränkt... :thumbdown:
      Was mich am meisten beunruhigt, ist, dass ich meine Kinder nicht schützen kann. Sie gehen schon eigene Wege... schön und gut, aber ich habe keinen Einfluss darauf.
      Anscheinend bin ich nicht allein mit der fast schon paranoiden Angst...
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    • Wieso glaubst du mir sagen zu müssen, dass die Realität nicht lustig ist? Habe ich nicht genug verloren, um das sehr genau zu wissen? Also verzeih, dass ich ein wenig sauer darauf reagiere, aber ich bin keine 20 mehr und habe in den letzten Jahren so viele Verluste hinnehmen müssen, man muss mich nicht mehr belehren, welche Haken das Leben schlagen kann, als wär ich ein Kind. Ich bin eine erwachsene Frau von über 30 Jahren, auch wenn ich dazu neige Scherze zu machen.
      Ich verlange nicht, dass die Realität verschönert wird, ich finde die Medien verzerren die Realität ins Negative und das empfinde bei weitem nicht nur ich so! Auch bei jede Menge gesunden Leuten um mich herum ist das in den letzten Tagen und Wochen Gesprächsstoff. Leute machen das Radio aus oder schalten bewusst die Nachrichten im Fernsehen weg.

      Vor Kurzem ist sogar ein großes Wunder passiert und unser Partikeltherapiezentrum ist doch nach langem Ringen in Betrieb genommen worden. Bis vor wenigen Jahren gab es nur weltweit 5 solcher Zentren. Dort können u.a. Patienten behandelt werden, wo der Tumor in Regionen sitzt, die operativ nur schwierig zu erreichen sind oder dafür wichtges gesundes Gewebe womöglich zerstört wird. Aber sowas wird nicht groß berichtet. Es gibt wunderbare und wichtige Dinge, aber sie gehen total unter! Dabei wäre dieses Beispiel so eines gewesen, dass Menschen erreichen sollte. op-marburg.de/Lokales/Marburg/…tikeltherapie-Zentrum-aus Und das schreibe ich nicht deshalb, weil ich heute weis, dass ich selbst ein Hypophysenadenom habe. Ich habe darüber schon vor Jahren hier berichtet. Aber ich kann versichern, es beruhigt einen Patienten in gewisser Weise, dass damit eine Alternative zum chirurgischen Eingriff bestände, bei dem ich theoretisch auch erblinden könnte.
      Aber habt ihr davon gehört? Nein? Ich auch nicht. Die Meldung ist zu den Menschen nicht durchgedrungen, obwohl das wirklich wichtig gewesen wäre, denn es gibt nur wenige dieser Zentren weltweit und für viele Menschen ist sie die einzige verbleibende Hoffnung.
      Mir wurde ie Botschaft durch einen befreundeten Arzt erzählt. Eben mal so nebenbei. Das muss amn sich mal vorstellen!! Ich lebe in der Stadt, in der man diese Behandlung bekommen kann und neben all den Nachrichten über Terror ist es total untergegangen, dass dieses Wunder, auf das alle hier gehofft haben, wahr geworden ist. Wie kann das sein? Das ist doch nicht normal!

      Ich sehe es gar nicht ein, mich als krank deklarieren zu lassen und mich in ein Schneckenhaus zurückzuziehen. Ich möchte, dass die Umwelt wieder lebensfreundlicher wird! Schlimme Katastrophen gab es zu jeder Zeit. Immer gab es Krieg auf der Welt und schlimme Terroranschläge. Aber derzeit ist die Berichterstattung wirklich (man könnte schon sagen) depressionsfördernd. Aber noch nie wurden wir von so vielen Seiten aus mit Nachrichten bombardiert. Das ist der Nachteil der vielen neuen Geräte und der immer und überall Erreichbarkeit.

      Das was die Medien da machen ist in meinen Augen einseitige Berichterstattung. Und ihr wisst, was ich in diesem Fall mit "einseitig" meine.

      Ich möchte in keiner Welt nur aus Finsternis und Angst leben. Schon gar nicht, wenn das künstlich erzeugt wird. Das ist auch vollkommen unnötig. In mir gibt es genug dunkle Abgründe.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Hi Heike und natürlich @ all,

      das geht wohl vielen Menschen momentan so, dafür muß man nicht
      "irgendwie gestört" sein.
      Ich kann manche Reizworte nicht mehr hören, IS, Flüchtlinge, EU-
      Krise, Ukraine, DFB u.v.a.m. Die Satiriker machen sich zu Recht
      darüber fast zynisch lustig, die Medien treiben die Säue durchs Dorf,
      Sensationsgier trifft es schon ganz gut.
      Und plötzlich ist auch Mütterchen Russland samt Zar Putin wieder mit
      im Boot, Griechenland ist nur noch eine Notiz am Rande wert. Und
      unsere Lichtgestalt Beckenbauer wird auch bald wieder leuchten ...

      "Hohe" Politik verstehe ich sowieso nicht mehr, es geht doch ausschliesslich
      nur ums Geld: Erst jetzt werden die Öllaster , die 1/3 des IS-"Haushaltes"
      transportieren, durch Putin etc. beschossen, den Spenden aus Katar und
      Saudi-Arabien wird erst jetzt internationale Aufmerksamkeit teil, denkt
      man zuviel darüber nach, wird man crazy in der Birne. :traurig:
      Das beschissene IS-Öl wird über Kurdistan/ Türkei in den Westen verhökert,
      dabei sind sie sich alle wieder einig, Geschäft kennt weder Freunde noch
      Familie, Kriege sind ein Teil davon. :traurig:

      Salafismus und Wahabismus sind 2 Seiten der gleichen Medaille, Wahabismus
      ist in Saudi Arabien Staatsdoktrin ! Auch dort wird "staatlich" geköpft und
      gefoltert, das nimmt man nur nicht mehr zur Kenntnis, der Westen macht
      Billiarden-Geschäfte mit diesem Land / Ländern. Man sollte immer bedenken,
      dass die Mehrzahl der Muslime keine Salafisten sind !

      Der IS-Terror war vorher gesagt, es wird auch "uns" erwischen, wir hatten
      bisher viel Glück (zB. defekte Zünder). Allerdings glaube ich auch, dass in
      Europa jetzt eine ähnliche Maschinerie anläuft, wie seinerzeit bei der RAF/
      sog. Baader/ Meinhof Bande samt Nachfolgern, Rasterfahndung, Schnüffelei
      etc. , es droht erneut eine "bleierne Zeit". Das ist vom IS auch so gewollt,
      die meinen Dschihad wörtlich, Weltkrieg.

      Heute ist Totensonntag, 10 Jahre Kanzlerin Merkel. Nächstes Jahr wird sie
      UN-Generalsekretärin sein und Schäubele macht für 6 Jahre den Übergangs-
      kanzler (und die Grenzen dicht). Wetten Das ... (?)


      Ab morgen beginnt die Adventszeit, und ich möchte das ziemlich bewusst
      geniessen, vielleicht eine Erinnerung an meine (kath) Kindheit. Konsum-
      terror meide ich schon seit Jahren, hektische Städte (und Weihnachtsmärkte)
      sind mir ein Greuel. Aber die ganz kleinen Weihnachtsmärkte lokaler Gruppen
      und Veranstalter geniesse ich sehr, es darf auch durchaus traditionell und re-
      ligiös sein, nur nicht aufdringlich und missionarisch. Ich liebe den Geruch,
      gebrannte Mandeln, Punsch etc. , auch wenn ich es gar nicht konsumiere. :P


      Hört bitte auf, Euch ständig einen Krieg vorzustellen! Ihr erschafft ihn mit.



      Hi Fragile,

      guter Artikel, unter diesen Gesichtspunkten habe ich vor bald 40 Jahren den
      Wehrdienst total verweigert, ich wäre auch in den Knast gegangen, tatsächlich
      musste ich die BRD erstmal verlassen, um später nach West-Berlin zu ziehen.
      Diese Entscheidung hat mein Leben wesentlich geprägt, ob ich wollte oder nicht !


      "Alles ist möglich, es liegt einzig und allein an unseren Gedanken"


      Sehe ich auch so, Friede sei mit uns, Salam

      Ich wünsche Euch eine beschaulich schöne Adventszeit, entspannte Festtage und
      natürlich ein guten Rutsch :biggrin:
      lgw

      Bei uns fällt Schnee

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Wendelin ()

    • Hallo fragile,

      wenn man Kinder hat, ist es sicherlich auch noch mal eine ganz andere Sache, sowohl Angst um die Kinder bzgl. Leben und Gesundheit, aber denke auch, wie das Ganze auf Kinder wirkt, denn die bekommen das ja auch alles mit.

      Ich muss dazu sagen, dass sich meine Ängste noch in Grenzen halten, es ist einfach ein mulmiges Gefühl und es drückt auf die Psyche, wenn man eh gerade nicht in seiner Mitte ist. Wenn ich im Zug sitze, versuche ich mich auch durch irgendetwas abzulenken.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Und nochmals zur Berichterstattung. Diese inflationäre Berichterstattung spielt doch denen in die Hände, die genau dieses Klima erzeugen wollen, nämlich den Terroristen. Aber ich habe auch so den Verdacht, dass es noch jemanden sehr gut passt, nämlich den Geheimdiensten und jenen, die die Datenschutzgesetzte möglichst abschaffen wollen und an einem gläsernen Menschen 2.0 arbeiten. So wie jenen, die endlich wieder Krieg haben wollen, weil das ein gutes Geschäft ist.
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Heike schrieb:



      Ich muss dazu sagen, dass sich meine Ängste noch in Grenzen halten,
      Gut so, es freut mich, das zu hören... tu dir was Gutes, versuche etwas Schönes zu genießen, etwas Neues zu schaffen usw..., um dich abzulenken. Ich kämpfe auch brav dagegen, dass mich die Angst frisst und sich in Panik verwandelt. Es ist toll, dass wir uns wengistens darüber austauschen können...

      Apropos, Austausch... ich war letzte Woche in der Gruppenthreapie und als ich meine Angst ansprach, begann einer der Teilnehmer eine 45-minütige Suade über die Politik in Österreich und er rutschte ganz schnell ins Rechtsextreme ab... das war für mich und auch für die anderen, glaube ich, sehr unangenehm. Wir waren alle sprachlos und der Therapeut konnte den Redefluss auch nicht stoppen, ich finde, er hätte ihn rausschicken sollen... jedenfalls war es kein "Austausch" über Ängste und dren Bewältigungsstrategien... ich weiß jetzt nicht, wie ich es das nächste Mal ansprechen sollte... ich befürchte, dass er wieder damit anfängt.
      "Perhaps this final act was meant, to clinch a lifetime's argument
      That nothing comes from violence and nothing ever could
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      Lest we forget how fragile we are..." (Sting)
    • fragile schrieb:

      Heike schrieb:

      Ich muss dazu sagen, dass sich meine Ängste noch in Grenzen halten,
      Gut so, es freut mich, das zu hören... tu dir was Gutes, versuche etwas Schönes zu genießen, etwas Neues zu schaffen usw..., um dich abzulenken. Ich kämpfe auch brav dagegen, dass mich die Angst frisst und sich in Panik verwandelt. Es ist toll, dass wir uns wengistens darüber austauschen können...
      Apropos, Austausch... ich war letzte Woche in der Gruppenthreapie und als ich meine Angst ansprach, begann einer der Teilnehmer eine 45-minütige Suade über die Politik in Österreich und er rutschte ganz schnell ins Rechtsextreme ab... das war für mich und auch für die anderen, glaube ich, sehr unangenehm. Wir waren alle sprachlos und der Therapeut konnte den Redefluss auch nicht stoppen, ich finde, er hätte ihn rausschicken sollen... jedenfalls war es kein "Austausch" über Ängste und dren Bewältigungsstrategien... ich weiß jetzt nicht, wie ich es das nächste Mal ansprechen sollte... ich befürchte, dass er wieder damit anfängt.
      Dann wehr Dich, und die Gruppentherapiestunde wird eine andere
      Richtung nehmen !
      lgw
    • Ich war einfach sprachlos... vielen Sachen stehe ich auch kritisch gegenüber und ich wurde schon auch ins rechte Winkerl gestellt (bei FB-Diskussionen, wo man mein Gesicht nicht sehen und meine Meinung nciht differenziert verstehen konnte), man kommt heutzutage ganz schnell dorthin, aber was dieser Mann von sich gegegeben hat, war ein Wahnsinn....
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    • Wenn das so weiter geht muss man sich um die ganze heranwachsende Generation schwerwiegende Gedanken machen und Präventivmaßnahmen ergreifen. Wer mit einem solchen Gefühl der Angst und Unsicherheit in der Welt aufwächst, ist nicht gerade weniger immun gegen psychische Erkrankungen. Das muss man einfach ganz klar so sagen. Und was Kinder bipolarer Eltern (oder anderer Erkrankungen dieser Art) angeht ist das nochmal ganz was anderes. Es tut mir schon fast leid das zu schreiben, weil ich weis, das das fragile nicht gerade beruhigen wird, aber ich sehe keinen Sinn darin zu beschönigen, aber ich kann ihr versichern, dass ich es nachvollziehen kann, auch wenn ich nicht das große Privileg hatte, Mutter zu werden. Man legt ein Mutterherz nicht ab. Wenn das Gefühl geweckt wurde und man angefangen hat dieses kleine Ding abgöttisch zu lieben und dieser wahnsinnige Beschützerinstinkt anspringt, dann bleibt das. Es ist so schön, man kann es nicht vergessen. Es heißt aber auch sich zu sorgen. Und wenn nicht um das eigene Kind, so denkt man immerhin über all die anderen Kinder nach. Man schaut von da an anders auf Kinder. Sie sind eines der teuersten Geschenke und Güter, die wir haben. Die Kinder von heute sind die Zukunft und natürlich solten wir schauen, dass sie in einer Atmosphäre aufwachsen, die freundlich, friedlich und lebensbejahrend ist und das Gefühl vermittelt, dass es im Leben beides gibt- Freude, als auch Leid. Das ist unser Vermächtnis an sie und genau genommen auch unsere Verpflichtung.
      Was tun nach dem Absturz?
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    • Hallo fragile,

      das kommt noch dazu, dass die Extremisten sich auch in anderen Lagern in dieser Zeit breit machen und sich sicher fühlen und viele Mitläufer haben, die dann nach guter alter Schwarz-Weiß-Sicht und Pauschalurteilen meinen "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen".

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Heike schrieb:

      Hallo fragile,

      das kommt noch dazu, dass die Extremisten sich auch in anderen Lagern in dieser Zeit breit machen und sich sicher fühlen und viele Mitläufer haben, die dann nach guter alter Schwarz-Weiß-Sicht und Pauschalurteilen meinen "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen".

      Viele Grüße Heike

      Also mich hat man dieses Jahr auch auch als "dreckiges Faschistenschwein"
      tituliert. Dabei bin ich ein sozial denkender Demokrat, schon immer öko-
      logisch/ ökonomisch interessiert, im Alter wertekonservativ geworden. :biggrin:
      Welche Partei wäre es denn nun ? Zum Spaß habe ich ein paar mal den
      "Wahlomat" im Netz getestet, der kam damit gar nicht klar. :biggrin:
      CDU/CSU/FDP/SPD/GRÜN ? Alles der gleiche Lobby-Senf, habe ich in
      diesem Jahrtausend nicht mehr gewählt. :P
      lgw
    • Wie gesagt, bin ich auch sehr kritisch und bin deswegen bei einigen Bekannten von mir derzeit noch sooo beliebt.... aber als FAschistenschwein würde ich mich nciht bezeichnen, ich würde z.B. nie behaupten, dass die Muslime im Allgemeinen oder die Flüchtlinge was dafür können, wie jetzt den Terrorismus betreffend in Europa die Lage ist.... Ja, ich gebe zu, ich bin damals nicht zum Westbahnhof gegangen, um zu helfen.... ich hatte einfach keine Kapazität, es ging mir nicht so blendend.... Ich arbeite allerdings mit Menschen mit Migrationshintergrund, ich weiß, wovon ich rede...

      (Konkret war einmal ein Nebensatz von mir Grund fürs "rechte Eck": ich habe mal bei einem FB- Posting der Caritas gefragt, warum Haargel/Haarwachs als "Dringend benötigt" auf den Listen markiert wurden... da kam schon ein Shitstorm mir entgegen...) Aber der Typ in der Thera war schon hardcore...mir kam er stark manisch vor (obwohl er behauptet, an Burnout zu leiden)...

      Hoffentlich ist es OK, dass ich es hier schreibe, normalerweise trage ich die Therapiesachen nie nach außen, aber erstens mache ich es ohne Namen, zweitens ging es um eine starke Verletzung von Grenzen...

      Lass dich nicht runterkriegen, Wendelin!
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    • Menschen, die hier anfangen nachzudenken und zu rechnen, statt nur "Kinderlein, kommet alle zu uns zu rufen" werden recht schnell als rechts tituliert.

      Ich aber finde, man muss realistisch bleiben. Warum überhuapt sagt 3-Knöppe-Angie, dass wir alle möglichen Flüchtlinge aufnehmen. Wieso sollen wir denn das denn bezahlen?? Wir schaffen es nicht mal die Kinderarmut im eigenen Land in den Griff zu bekommen und sie schwingt so große Reden. Es gibt viele Kinder aus sozialen Brennpunkten, die leben so an der Exitsnezgrenze, dass sie hungrig in die Schule gehen und hungrig zurückkommen, weil die Eltern am Ende des Monats schon kein Geld mehr haben, um ihnen ein Schulbrot mit auf den Weg zu geben. Und sowas in so eine angeblich reichen Land. Es gibt hier Initiativen von prominenten Leuten, die sich etwas der Sache annehmen, aber das ist nur sehr regional begrenzt und vermutlich wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Da trötet man doch, man solle das Flüchtlings-Taschengeld auf 1000 Euro erhöhen. So viel verdienen hier viele Mütter nicht, die Kinder haben. Zum Beispiel einige meiner Arbeitskolleginnen. Und die haben mitunter 3 Kinder. Sehen ihren Partner kaum noch, weil sie abwechselnd arbeiten gehen, um ihre Familie durchzubringen. Sollen sie doch mal mit anfangen, den weniger verdienenden Partner aus der bescheidenen Steuerklasse zu holen, damit sich arbeiten gehen lohnt und kleine Familie nicht so zu kämpfen haben. Dieses Land ist so kinderfeindlich. Und da wundert man sich, dass in Deutschland die wenigstens Kinder weltweit geboren werden.

      Wenn man einem Menschen aus einem anderen Land so viel Geld anvertraut, dann verlange ich das auch für die eigenen notleidenden Menschen. Ein Teil meiner Patienten musss einen nicht unwesentlichen Teil des Monats mit halb (und manchmal ganz-)verdorbenen Lebensmitteln von der Tafel auskommen, weil die Grundsicherung für mehr nicht ausreicht. Manchmal hat man Glück und es sind noch relativ viele essbare Sachen dabei und manchmal sieht es sehr schlecht aus. Eines kann man mir glaube: es tut mir manchmal in der Seele weh, wenn ich ihnen das zubereiten muss. Manchmal kann ich dann mein Mittag, dass ich mir mitgebracht habe nicht essen oder steuere einen Teil dessen für sie bei, weil es mir so leid tut und ich ein schlechtes Gewissen habe.

      Wenn man nicht anfängt zu rechnen und irgendwo sagt, es müssen auch andere Länder mehr helfen, wird es hier sehr bald zu noch wesentlich mehr Unrhen kommen. Man muss schon seine eigenen Missstände anfangen zu beheben, sonst werden die Leute sehr sehr viel Wut entwickeln auf die Neuankömmlinge, weil sie neidisch auf sie schauen.
      Ohne Gleichbehandlung wird es hier bald sehr viel Stress geben.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.