Bluthirnschranke "durchbrochen"!

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Bluthirnschranke "durchbrochen"!

      Quelle:
      sciencealert.com/scientists-ha…e-to-treat-a-brain-tumour
      praxis-muehlbacher.at/wp-admin…php?post=1511&action=edit



      Erstmal scheint es gelungen zu sein, die Bluthirnschranke ganz gezielt zu durchbrechen und Medikamente genau an einem bestimmten Ort in Hirn wirken zu lassen.
      Das war bisher unmöglich.
      Zwar war dieses Mal das Ziel ein Hirntumor, aber die Technik an sich könnte in Zukunft auch dazu dienen,
      bestimmte Medikamente gezielt in bestimmten Hirnregionen „abzuliefern“.
      In der Psychiatrie gibt es viele Erkrankungen, wo man weiß, daß bestimmte Regionen betroffen sind, andere aber nicht – und Medikamente entweder gar nicht ins Hirn gehen oder überall hin, und dann unnötige Nebenwirkungen haben können.
      Dies könnte eine Zukunft für neue, bessere Medikamente auch in der Psychiatrie sein!
    • Das so ziemlich einzig Gute an depressiven Menschen ist, dass sie zu realistischeren Einschätzungen neigen als Gesunde.
      Insofern: Ist natürlich toll. Tee trinken. Abwarten. Das kann noch eine lange Durststrecke sein (mit ungewissem Ausgang), bis wir mal davon profitieren und wer weis, ob das überhaupt so möglich sein wird, wie wir uns das heute erhoffen.
      Wir können froh sein, wenn die nächste Genration das Zeug ausprobieren kann und wir in dessen Genuss kommen, bevor wir das Rentenalter erreichen. Vielleicht entpuppt sich dann ein anderer Haken: Vielleicht bessere Wirkungen, aber zu schlechterem Nebenwirkungsprofil. Vielleichtt wird auch alles ein wenig rosiger sein. Wer weis, wer weis.
      Ich würde mich jedenfalls nicht darauf versteifen, dass noch nicht spruchreif ist und meine Medis heute alle dem Klo runterspülen in freudiger Erwartung irgendwelcher toller neuer Errungenschaften innerhalb der nächsten Jahre.

      Es ist toll, dass es diesen klitzeklienen netten Hoffnungsschimmer gibt, aber mein pessimistischer Anteil sagt: Mach mal nen Ruhigen. Kann sich z i e h e n. (Und sich auch als heiße Luft erweisen, die dann am Ende gar nicht der große Druchbruch für die große Menge ist...ich verweise in diesem Sinne auf den anfänglichen Hype auf Ketamin. Da gab es auch viele Hoffnungen. Heute kann man hier nach wie vor keines bekommen.)

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Zaubernuss schrieb:

      Das so ziemlich einzig Gute an depressiven Menschen ist, dass zu realistischere Einschätzungen neigen als Gesunde.
      Seltsam, ich sehe bei (schwer) depressiven Menschen keinerlei
      realistische Einschätzung, nur Hypochondrie, "Selffullfilling Pro-
      phecies", dunkele Stimmungen und Gedanken, ich komme grad
      von Muddern / Vaddern. Mich wundert da nichts mehr, Tragödie,
      bald 70 Ehe-Jahre lang, ein Stück echte Vergangenheit aus dem III.Reich..

      .. :sterbekrank: .. Unter diesem Gesichtspunkt kann ich mehr Verständnis,
      auch für mich selbst, entwickeln.



      psmmg schrieb:

      Quelle:
      sciencealert.com/scientists-ha…e-to-treat-a-brain-tumour
      praxis-muehlbacher.at/wp-admin…php?post=1511&action=edit



      Erstmal scheint es gelungen zu sein, die Bluthirnschranke ganz gezielt zu durchbrechen und Medikamente genau an einem bestimmten Ort in Hirn wirken zu lassen.
      Das war bisher unmöglich.
      Zwar war dieses Mal das Ziel ein Hirntumor, aber die Technik an sich könnte in Zukunft auch dazu dienen,
      bestimmte Medikamente gezielt in bestimmten Hirnregionen „abzuliefern“.
      In der Psychiatrie gibt es viele Erkrankungen, wo man weiß, daß bestimmte Regionen betroffen sind, andere aber nicht – und Medikamente entweder gar nicht ins Hirn gehen oder überall hin, und dann unnötige Nebenwirkungen haben können.
      Dies könnte eine Zukunft für neue, bessere Medikamente auch in der Psychiatrie sein!

      Es hat sich, Gott sei Dank, unglaublich viel getan, ganz besonders in
      den letzten 15 Jahren ! Bedingt durch die rasend schnelle technische
      Entwickelung, Stichwort Mikroprozessoren und Nanotechnologie, kann
      man unsere Störung ganz anders, viel gezielter betrachten, behandeln,
      bildgebende Verfahren spielen eine ganz, ganz grosse Rolle dabei !

      2006 erklärte uns das die Oberärztin der Klinik, "bildgebende Ver-
      fahren haben gezeigt, dass auch schwere Psychotiker durch PT er-
      reichbar sind", das steckt noch alles in den Kinderschuhen, aber es
      entwickelt sich.
      Persönlich hat mir die Arbeit mit solchen Psychiatern/ Therapeuten
      unendlich viel gebracht, letztendlich hat es mir die Furcht vor der
      BS genommen, es gibt IMMER einen alternativen Weg zur Phase, hat
      viel mit der eigenen, fehlgeleiteten Grundeinstellung zu tuen.

      "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" ,

      ich füge hinzu:

      "Was Hänschen eingeprügelt bekommen hat, wird Hans niemals ver-
      lassen, er/ sie muß damit leben lernen".
      Wie auch immer sich das äussert, dafür sind wir Individuen, Medika-
      mente können akut, manchmal lebenslang, zwingend notwendig sein,
      aber das ist kein "FreiFahrtSchein", sich ansonsten nicht mit der ur-
      eigenen Störung / Persönlichkeit auseinander setzen zu müssen !

      (lt.) Prosit, es möge nützlich sein .. :P

      lgw


      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Wendelin ()

    • Ich habe ja auch nicht von schwer und schwerst Depressiven geredet.

      Es gibt eine Reihe von Studien die gezeigt haben, dass Depressive Situationen korrekter einschätzen können. Gesunde neigen manchmal zu unangebrachtem Optimismus.
      Würdest du in einem Test die Aufgabe stellen: Wie schätzen sie die Entwicklung der Psychiatrie in den nächsten 20 Jahren ein? - dann würden die Depressiven realistisch-bessere Einschätzungen geben, die sich später als wahr erweisen würden.
      Das habe ich mir nicht ausgedacht. Das ist mehrfach nachgewiesen.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Zaubernuss schrieb:

      Ich habe ja auch nicht von schwer und schwerst Depressiven geredet.
      Wie schätzt Du Dich selbst in "dieser Skala" ein ?

      Zaubernuss schrieb:

      Würdest du in einem Test die Aufgabe stellen: Wie schätzen sie die Entwicklung der Psychiatrie in den nächsten 20 Jahren ein? - dann würden die Depressiven realistisch-bessere Einschätzungen geben, die als später als wahr erweisen würden.
      Das habe ich mir nicht ausgedacht. Das ist mehrfach nachgewiesen.
      Na ja, dann könnten wir uns über Nachweise und Statistiken streiten,
      mich interessiert nur die erlebte Realität ! Ich studier das auch nicht,
      sondern bin "Überlebenstraining" geprüft. :biggrin:

      Manchmal glaube ich (??) , dass Du etwas Anderes studieren solltest,
      andererseits werden kommende Theras wie Du neue Wege weisen ..
      Selbstversuch am lebenden Objekt ? :biggrin:
      lgw
    • Meine Einschätzungen sind so wechselhaft, wie es typisch für Bipolare ist. Aber da bei mir die Depressionen stärker ausgeprägt sind und ich in den letzten Jahren so viele Verluste hinnehmen musste, neige ich eher zur Übermäßigen Schwarzmalerei der Zukunft. Aber es ist immer wieder erstaunlich, wie positiv ch plötzlich sein kann, wenn es darauf ankommt und andere mit hochziehen kann (im ncht-manischen Sinne). Aber vielleicht das mein Geheimnis, warum e smich überhaupt noch gibt. Manchmal komme ich mir vor wie ein Steh-Auf-Männchen.

      Es ist zwar blöde gesagt, aber Schicksalsschläge verändern einen wirklich. Man entdeckt neue Stärken an sich und eine Resilienz, die man nie geahnt hätte. Man hat nach zig solcher Ereignisse begriffen, dass man sowas "überleben" kann. Das man irgendwo drin unmenschliche Kräft plötzlich entwickeln kann, wenn man es nur zulasst und umso mehr man durchgemch hat, desto sicherer wird man, dass man neben der kranken Seite auch eine sehr starke hat und das einen Depressionen einen zwar arg in Richtung Knie zwingen kann, aber andere Dinge können einen nicht mehr so schnell aus der Fassung bringen. Das ist einfach Lebenserfahrung. Zu wissen: es geht weiter.


      Ja du wirst lachen: Manchmal denke ich auch, es wäre besser gewesen was anderes zu studieren. Es ist nicht immer sehr zuträglich, wenn etwas studiert, was an der Macke so nah dran ist und man sich deswegen noch mehr mit sowas auseinandersetzt, statt es einfach mal den Großteil des Tages zu vergessen. Manchmal regen mich auch Sachen sehr auf. Zum Beispiel wenn wir einen Referenten dahaben, der komisches über Bipolare erzählt oder neulich, wo jemand Bipolare und Borderliner zusammengehauen hat und das wäre doch alles eins usw. Mcih regt schon der Schachsinn in dem Flyer des Marburger Bündnisses gegen Depressionen auf, der bei uns überall rumfliegt: Depressionen sind behandelbar! (Ja behandeln kann man da viel und lange, was nicht heißt, dass es besser wird...) Man vergaß dabei zu erwähnen, dass Depresion nicht gleich Depression ist. Neulich las ich sogar den Spruch: Depressionen sind heilbar! Für viele Betroffen ist das Hohn und Spott in unseren Ohren. Genauso wie es mich anekelt, wenn ich mitbekomme, wie sich Psychiater des eigenen Hauses über diverse Patienten unterhalten und ihnen unterstellen, sie würden Mist erzählen, was impliziert, sie würden es besser wissen. Nun oftmals muss ich aber feststellen, das ihnen einfach der unmittelbare Erfahrungswert fehlt oder die Fähigkeit sich in eine kranke Psyche ausreichend hineinzuversetzen. Es gibt noch viele Beispiel dergleich mehr...

      An anderen tagen denke ich, es ist genau das Richtige. Vielleicht ist es meine Bestimmung etwas Besonderes in dem Bereich ausrichten zu können und wenn es nur eine gute Versorgung ist. Wer weis...oder ist das zu hoch geflogen? Oder braucht man das wunderbaren, vorgestelltes Ziel, damit man das lange Studium durchhalten kann??
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zaubernuss schrieb:

      Meine Einschätzungen sind so wechselhaft, wie es typisch für Bipolare ist.
      Nö, meine Einschätzungen werden in der Depri höchstens schwärzer,
      grundlegend ändert sich nichts mehr, halt ungeschminkte Realität.


      Zaubernuss schrieb:

      Es ist zwar blöde gesagt, aber Schicksalsschläge verändern einen wirklich. Man entdeckt neue Stärken an sich und eine Resilienz, die man nie geahnt hätte.
      Entspricht meiner Erfahrung und dadurch gewonnene Resilienz.


      Zaubernuss schrieb:

      Es ist nicht immer sehr zuträglich, wenn etwas studiert, was an der Macke so nah dran ist und man sich deswegen noch mehr mit sowas auseinandersetzt, statt es einfach mal den Großteil des Tages zu vergessen.
      Vielleicht hab ich deswegen auch mal Psych. Vorlesungen und
      Seminare an der FU Berlin besucht und abgeschlossen. Das
      gehörte zu einem humanistischen Studium, das mir idealer-
      weise 'vorschwebte' .. :P
      Beruflich könnte ich das nie, meine effektive Belastungsschwelle
      ist zu niedrig geworden. Nebenbei sehe ich das alles "politisch",
      daß macht es nicht einfacher.

      Keep on running ..



      Liebe und hoffentlich ein wenig tröstende Grüße,
      lgw