ELGA: Misstrauen uns Desinformation

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    • ELGA: Misstrauen uns Desinformation

      Was wird die geplante Vernetzung der Gesundheitsinfos auf einer Chipkarte in Österreich bringen?
      Mehr Transparenz?
      Kostenersparnis?

      Wo ist die Diskretion?
      Was geht den Zahnarzt an, ob man man depressiv war?
      Was geht die Versicherung an, ob man bipolar ist?
      Was geht den Apotheker an (Apothekerin), ob man Benzos indiziert oder missbräulich verwendetr?
      Was geht meinen Zahnarzt an, on ich einmal Gonorrhöe hatte?
      WaS geht die Pharmafirma an, ob ich hin und wieder Viagra/Cialis kaufe?

      Usw.!
      Alles nach meiner Info (und ich habe ALLE Infos der Ärztekammer gelesen, die hier tatsächlich nicht nur im eigenen Interesse, sondern allgemein ausgeschickt wurdxen)
      ist schwammig.

      Viele ÄrztInnen haben sich selbst von ELGA agmemeldet!
      Schlussfolgerung?
    • Also ist eure neue Krankenversichertenkarte so ein "analoges Ding" zu unserer? Warscheinlich hat sich das ziemlich zeitgleich entwickelt (ich meine, die Idee der Einführung).
      Die Grundidee ist ja nicht so schlecht, aber sie verletzt eben schon ganz schön die Privatsphäre.
      Als Deutschland noch geteilt war, da hatten wir einen sogenannten SV-Ausweis (Ausweis zur Sozialversicherung). Von der Feststellung der Schwangerschaft an wruden Daten in dieses kleine Buch reingeschrieben. Aber ich bin mir ziemlich sicher nicht alle. Aber auf jedenfall wichtige. Wann hatte jemand eine Lungenentzündung, wann war er das letzte mal beim Zahnarzt, Allergien, sämtliche Rötgenaufnahmen, Impfungen usw. Mein heutiger Hausarzt findet das toll. Aber als die Mauer fiel, war ich 5, deshalb steht da auch nichts drin, dass mir peinlich sein müsste, wie "Gonorrhoe". Aber wenn ich mir so vorstelle, was theoretisch alles drin stehen KÖNNTE!

      Soll eure Karte denn nicht mit einem PIN versehen werden?
      Ich frag mich immer: Wenn ich meinem behandelnden Arzt nicht Zugang zu allen Daten gebe, ist er dann eingeschnappt? Ist das vertrauenverhältnis dann angeknackst? Wird mir dann unstellt, ich habe was zu verbergen??

      Ich finds ja gut, wenn zum Beispiel Allergien drauf gespeichert werden und Dauermedikation oder so, aber alles?
      Wäre ein System nicht besser, wo schon alles auf der Karte gespeichert ist, aber man nur Suchanfragen bei Bedarf machen kann und dann ein "+" oder "-" als Antwort kommt: Zum Beispiel Suchanfrage darauf, ob jemand schon einmal eine Thrombose hatte. Also derjenige das nur erfährt, wenn es für eine Behandlung medizinisch relevant wird, weil man ein bestimmtes MEdikament nicht geben kann ect. Er erfährt nur die Information, wenn er sie konkret anfragt.
      Wahrscheinlich zu kompliziert eine so umfangreiche Software zu entwickeln oder zu teuer.

      Aber ihr könnt euch wenigstens aussuchen, ob ihr so eine neue Karte haben wollt, wenn sie denn dann mal verfügbar sein wird.
      Wir haben diese Wahlmöglichkeit leider nicht.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Nun, das erweckt den Anschein, als wäre sie selbst kein großer Fan von dem Ding. Aber kann auch sein, das Ärzte ohnehin informieren müssen, wie man von seinem Recht Gebrauch machen kann, sich abzumelden.

      Aber wieso habt ihr euch schon davon abgemeldet, wo noch gar nicht klar ist, wie genau das später aussehen wird? Ihr sagtet doch selbst, dass ist (ähnlich wie bei uns) noch Zukunftsmusik?
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    • Ich hatte die Woche mal einen paranoiden Gedanken. Meine Hausärztin schrieb mir nämlich eine Überweisung für Schilddrüsensonografie. Ich ging hin und ließ die Untersuchung machen, ich bekam zwei Exeplare vom Befund --und einen brachte ich brav zu meiner Psychiaterin. Zu meinem großen Erstaunen war aber der Befund schon da -- obwohl die Überweisung von meiner Hausärztin war und ich mit keinem Wort erwähnte, dass ich auch meiner Psychiaterin einen Befund geben will... irgendwie war es komisch, ich fragte mich, ob auf der e-Card irgendwelche Infos oben waren, dass ich bei ihr in Behandlung bin... Meine Psychiaterin beruhigte mich, dass es sicher nicht der Fall war -- wahrscheinlich habe ich früher einmal eine Überweisung von ihr gebracht und sie war im System drinnen... (normalerweise gehe ich immer in ein anderes Röntgeninstitut, jetzt meinte meine Hausärztin, dass ich zu der gehen sollte, weil sie die Schilddrüse wirklich gut untersuchen... vor vielen Jahren einmal war ich bei denen... ich weiß nicht mehr, mit wessen Überweisung!).
      "Perhaps this final act was meant, to clinch a lifetime's argument
      That nothing comes from violence and nothing ever could
      For all those born beneath an angry star
      Lest we forget how fragile we are..." (Sting)
    • Ja vielleicht liegt die Antwort näher, als gedacht. Deine Hausärztin, weis doch, dass du Lithium nimmst und kennst sicher die ganzen Probleme wegen der Sache. Deine Hausärztin wird als überweisende Ärztin den Befund bekommen haben und hat ihn an deine Psychiaterin gefaxt.
      Auf den Versicherungskarten kann man glaube ich noch keine ganzen Textdateien speichern. Vielleicht warst du tatsächlich auch schon mal bei denen und sie haben aus Versehen den Befund einfach an beide rausgeschickt, weil du beim 1. mal die Überweisung von deiner Psychiaterin hattest. Das naheliegendste wäre dort einfach anzurufen und nachzufragen, aber ich weis nicht ob das so wichtig ist, dass man deshalb solche Nachforschungen anstellt. Ja komisch, dass du gleich solche Gedanken bekommst, obwohl du nun so viel Abilify nimmst. Wenn man gut drauf ist, dann reguliert man das normalerweise einfach runter und denkt sich "ach, wird schon einen ganz simplen Zusammenhang geben, den ich nicht wissen kann, aber eigentlich ist das ja auch egal. Hauptsache der Befund ist überhaupt da".
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • ...findest du meine Denkweise wirklich derartig paranoid???

      Ich nehme erst seit zwei Tagen die erhöhte Dosis und die Gedanken waren VOR meinem Arztbesuch. Meine Psychiaterin hat mich mit den gleichen Erklärungen beruhigt und ich habe die Erklärungen auch geglaubt.
      Ich glaube, richtig paranoide Menschen kann man nicht mit einer Erklärung beruhigen.

      Ich war eher... höchst erstaunt, sagen wir mal so, aber die Erklärungen sind plausibel.
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    • Erstaunt wäre ich auch gewesen, wenn ein anderer Arzt bereits meinen Befund hat, obwohl er ihn nicht in Auftrag gegeben hat. Aber ich hätte mir darüber nicht so viele Gedanken gemacht.
      Du hast die Gedanken selbst als paranoid bezeichnet, nicht ich:

      fragile schrieb:

      Ich hatte die Woche mal einen paranoiden Gedanken.
      Aber wenn ich nicht so gut drauf bin, dann mache ich mir häufig auch mehr Gedanken als sonst, besonders wenn ich gerade unter größerem emotuonalen Stress stehe und manchma denke ich dann Sachen, die schon ein bisschen eher abwägig sind und ziehe manche ins Negative und male schon alle möglichen Katastrophenfälle aus, obwohl die Sachen häufig ganz banale Gründe haben.
      Ich sag nur letztens, als meine Ärztin den Termin nicht bestätigt hat (den ersten, seit sie erklärt hat, dass sie die Behandlung wieder übernehmen will). Ich dachte schon, ich hätte was blödes gesagt, weil ich schrieb, ich würde auf das Angebot nur eingehen, wenn das wirklich o.k. für sie ist und dann nicht wegen mir Stress mit ihrer Kollegin hat, weil da sja ne blöde Situation ist, wenn eine Kollegin die Behandlung übernimmt, weil ich als Patienten sie ablehne und die Behandlung für beendet erkläre. Ich hatte schon befürchtet, sie hatte es sich anders überlegt. Letztlich hatte sie bloß 2 total stressige Wochen und dachte, sie hätte schon geantwortet und hatte es de facto einfach vergessen. Nichts weiter. Aber in den 2 Wochen bis sich das aufklärte, war mir das sehr mulmig. Ich bin immer ein bisschen empfindlich, wenn ich Ablehnung fürchte, auch wenn es nicht so wirklich begründet ist. Das hat leider uralte Ursachen innerhalb unserer Familie. Besonders seit meine Mutter mir erzählte (angetrunken wie immer), dass sie damals versuchte hatte die Schwangerschaft zu heimlich selbst zu beenden (quasi meinem noch ungeborenem Leben), da ist was in mir kaputt gegangen, dass kann man nicht wieder kitten. Wenn man aus dem Mund der eigenen Mutter sowas gehört hat, lehnt man sich selbst ab, weil normalerweise die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind eine besondere Bindung ist. Ich war ihr aber lästig. Egal, was sie später alles tat, wenn man das ein mal hört, dann ist dieses Urvertrauen hinüber. Restlos. Sorry, ich weiche vom Thema ab...

      Ich würde gern mal wissen, was man bisher überhaupt auf diesen Karten speichern kann. Jedenfalls mehr, als noch vor ein paar Jahren. aber was genau?
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    • In der Tat, es ist ein Irrsinn!! Gerade die dezentrale Speicherung ist ein Problem. Da wo Daten vernetzt werden besteht immer ein immenses Sicherheitsrisiko, dass sie gehackt werden und jemand getarnt als die eigene Person oder des Arztes wild in den Daten surft. Es gibt ja durchaus Stimmen, die sagen, dass ELGA keinesfalls ein Sicherheitszertifikat nach internationalen Standarts bekommen würde. Und trotzdem geht die an den Start. Unverantwortlich.

      Dann werden die Daten nicht automatisch geprüft, ob die verschiedenen Medikamente Wechslwikrungen haben. Ja, wo ist denn da der Vorteil, dass alles jetzt so VERNETZT ist?
      Aber der größte Brüller ist ja, dass alte Befunde gar nicht aufgenommen werden. Das heißt auch, dass ganz essentielle Informationen fehlen können über vorangegangene Erkrankungen, allergische Reaktionen oder was weis ich. Man muss also nach wie vor sehr ausführlich den Patienten berfragen (was eigentlich eine gute SAche ist) und wenn er in all der Aufregung (z.B. vor einer Not-OP) was vergisst (wie meiner Patientin vor 3 Wochen passiert --> zum Glück war ich mit in der Notaufnahme und wusste, welches Narkosemittel sie nicht verträgt), dann hat das doch keinen Vorteil, wenn es darauf ankommt.
      Außerdem, was für ein Aufwand. Immer wenn wer zum Arzt geht, muss er ständig am PC hocken und überprüfen, wer alles den Befund abrufen darf. Was denn wenn das Internet ausfällt? Was ist, wenn der Patient nicht zur Generation gehört, die mit sowas umgehen kann, weil sie in den 20'er oder 30'er Jahren des letztens Jahrhunderts geboren wurden??
      Patienten könnten wichtige Informationen verschweigen. Klar, das können sie auch jetzt. Ich kann auch jetzt einem Psychiater untersagen, dass er Befunde an meinen Hausarzt schreibt, aber mit ELGA wäre das noch viel sicherer. Außerdem ist es das Recht des Patientin nicht jedem alles auf die Nase zu binden. Ja dan bleibt es wohl nach wie vor an den Ärzten und Therapeuten jeglicher Disziplin sich weiterhin in Gesprächsführung zu üben und ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen.
      Der junge Mann bei dem ich letztens eine Emotionsstudie gemacht habe, der war auch derart stock-steif und verklemmt, dem hätte ein Intensivkurs in Gesprächsführung auch gut getan. Ganz lieber Typ, aber noch total unbeholfen und der wird in wenigen Monaten nach Fertigstellung seiner Abschlussarbeit offiziell auf Patienten losgelassen. Bei den Medizinstudies vermisse ich das noch mehr. Aber da können auch diverse Doktoren mit abgeschlossenem Studium nicht gut mit Patineten umgehen. Wenn ich da an manchen Unfallchirurgen oder Orthopäden aus der Klinik denke, wird mir gaaaaanz anders.
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