toller service!

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    • toller service!

      Ich will auch mal was Gutes über Psychiater sagen: Im Moment bin ich nicht so gut drauf. Deshalb wusste ich mir keinen anderen Rat, als den Chefarzt anzurufen, der mir anlässlich meiner damaligen Zwangseinweisung noch am besten gefallen hatte und mir seine private Telefonnummer gegeben hatte. - Das ist fast 10 Jahre her!!! Er konnte sich sehr gut an mich erinnern und war sofort bereit, am nächsten Tag bei mir zuhause vorbeizuschauen. 2 Std. haben wir uns unterhalten, sind sämtliche Therapieoptionen durchgegangen. Auch er meinte, die Diagnose 'Bipo' sei bei mir damals falsch gewesen, zumal es ja seither keine Episode mehr gegeben habe. Eher eine Psychose aufgrund monatelangem Schlafentzug. Für EKT sei meine Beeinträchtigung zu schwach, er hat mir dann als Kombination Seroquel und Mirtazapin, letzteres minimal dosiert, empfohlen.

      So stelle ich mir einen Arzt vor, dem es nicht nur um die persönliche Bereicherung geht, das war ein Gespräch auf Augenhöhe.
    • Hallo Jannis!

      Als Erstes sende ich dir Besserungswünsche. Ich hatte mir schon gedacht, dass es bei dir im Moment nicht so toll ist. Aber viele haben derzeit zu kämpfen. Kein Wunder, wenn Sonnenschein zur Rarität wird.

      Nun ja, dass er dich zu Hause besucht hat würde er nicht bei jedem Patientienten machen. Das liegt schon daran, dass nicht jeder privatversichert ist. Du solltest eine entsprechend hohe Rechnung inklusive Zuschlag für Hausbesuch erwarten...Vielleicht aber fand er dich tatsächlich als Patient interessant und hat es deshalb gemacht.

      Zu begründen, es wäre keine BS, weil du seither keine Krankheitsphase hattest (im Sinne von Manie), ist nicht ganz korrekt (um es diplomatisch auszudrücken). Die Diagnose wird ja nicht anhand der Anzahl der Episoden im engeren Sinne getroffen. Nur die nähere Spezifizierung. Gerade weil du gerade (erneut) Probleme mit depressiven Symptomen hast, bestätigt das die Diagnose eher, weil das bedeutet, dass nach der Manie nun auch (immer wieder?) der klassische Gegenpol folgt und die Erkrankung eine Fortführung hat. Wenn du ehrlich bist, so hast du ja immer mal wiedermit diesem Problem zu kämpfen. Insofern ist es vielleicht richtig zu sagen, du hattest seit 10 Jahren keine Manie, aber durchaus Depressionen (auch wenn sie nicht immer sehr schwerwiegend waren, was nur du wissen kannst- wir können dir ja schließlich nicht in den Kopf gucken).

      Ich sehe nicht, wo die große Neuerung sein soll. Mirtazapin hast du doch früher schon in geringer Dosis genommen. Vielleicht solltest du eine Zweitmeinung einholen. Ich warne ausdrücklich davor, total begeistert von diesem Mann, der offensichtlich sehr charismatisch auftreten kann, nun blind 2 Medikamente einzuwerfen, die vor allem in Kombination extreme Gesichtszunahme zur Folge haben können! Mit 56 Jahren musst du gut auf dich aufpassen. Ich weis nicht ob es so gut für den Herz und all den anderen KRam wäre, wenn du nach sehr vielen, sehr stressigen Arbeitsjahren auch noch massiv an Körpergewicht zulegst. Genau DAS kritisiere ich immer. Da nimmt jemand schon etwas, von dem man ordentlich zunehmen kann und dann bekommt er ausgerechnet noch Mirtazapin dazu (weils ja nichts anderes gibt- ich spotte!), weil man das eben gerne verschreibt. Manche sind einfach irgendwie eingefahren. Wir haben hier auch so einen Arzt, der verschreibt allen grundsätzlich Mirtazapin. Egal, ob jung oder alt. Und die Leute sind am Ende alle total unglücklich mit ihrem Gewicht. Das Problem wird sein, dass du anfangs mit sehr wenig anfängst und am Ende immer größere Dosen brauchst, von denen man dann eben auch zulegt. Warum überhaupt gleich ein 2. Medikament? Hat er das begründet?

      Aber ich will nicht alles ins Negative ziehen. Ich bin schon sehr froh, dass du auch den Erfahrungswert gemacht hast, dass man sich auch bemüht und nicht Dinge über den Kopf hinweg entschieden werden. Das heißt aber nicht, dass man das nicht in Frage stellen darf. Weist du, das Verrückte ist, dass ich fast den Eindruck habe, dass dir Gespräche "auf gleicher Augenhöhe" bald mehr Aufschwung geben, als die Medikamente. Man merkt direkt, dass es dir was gibt. Hast du schon einmal überlegt, dir zusätzlich einen Therapeuten zu suchen, der dich begleitet und bei dem du dich regelmäßig auskotzen kannst? (Musst ja nicht gleich ne KVT machen)
      Im Übrigen kann man hier in Marburg sehr wohl EKT auf Verlangen bekommen (erst recht mit dem rchtigen Versicherungsstatus). EKT wird hier sehr gerne gegen Depressionen (auch bei unipolaren) eingesetzt und es kommen Patienten von weit her hier her -teilweise sogar aus Berlin- nur um sich hier mit EKT behandeln zu lassen. Was nicht heißt, dass ich es dir aufschwätzen will. Ich gebe nur eine Handlungsalternative, über die man nachdenken kann, wenn der neu-vogeschlagene Weg deines Arztes nicht die erwünschte Besserung bringt und du dir sicher bist, dass du das ausprobieren möchtest, da ich ja weis, dass du von Psychopharmaka nicht so viel hälst, obwohl manche Stoffe wirklich brauchbar sind.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Lieber Jannis,
      wünsche dir gute Besserung. Halt die Ohren steif!
      Herzliche Grüße
      Laci
      "Tief im Herzen haß ich den Troß der Despoten und Pfaffen, Aber noch mehr das Genie, macht es gemein sich damit." (Hölderlin)

      "Nun müssen diejenigen, welche ihre Gedanken untereinander austauschen wollen, etwas voneinander verstehen; denn wie könnte denn, wenn dies nicht stattfindet, ein gegenseitiger Gedankenaustausch möglich sein?" (Aristoteles)
    • Danke für die Besserungswuensche. Gewichtszunahme wuerde ich mir wünschen, ich kämpfe gegen Untergewicht an (fast 190 cm u. ca. 70 kg, manchmal deutlich drunter). Vor meiner Episode hatte ich niemals etwas, das nach Manie aussah, danach auch nicht.

      EKT - gebe ich zu - habe ich Bammel vor, wegen der Gefahr des Gedächtnis-Verlusts. Magnetfeldtherapie hat er auch angesprochen, da ist aber wohl nix gesichert. Meine Ketamin-Eigenversuche fand er eher lustig, aber auch nicht uninteressant, weil der Effekt nicht zu leugnen ist. Ich mache es derzeit nicht, dafür geht es mir - ungeachtet der nachfolgenden momentanen Situation - nicht schlecht genug. Über die Folgen einer Dauerbehandlung weiss man ja auch nix.

      Na ja mal schauen, im Moment geht es mir besonders schlecht, weil einer sehr lieben Freundin ein Aneuyrisma im Hirn geplatzt ist, mit völlig unklarer Prognose...
    • Hallo Jannis!

      Oh ich hoffe, es ist nicht die Neurologin, von der du immer geschwärmt hast!
      Ich weis nicht, aber wenn dein Problem derart exogen-getriggert wurde, würden dir Gespräche vielleicht wirklich mehr bringen, seidenn du hast extremste Probleme mit Schlaflosigkeit.
      In der Tat würden dir ein paar Kilo mehr nicht schaden, wenn du bei der "Länge" so wenig wiegst. Was die Magnetfeldtherapie angeht, so hatte ich mir da auch mehr erhofft, aber auch ich konnte bisher nur in Erfahrung bringen, dass die Ergebnisse nicht gerade hoffen lassen, das dies einen erwähnenswerten Nutzen hat. Das Problem ist wohl, falls ich mir korrekt erinnere, dass man durch die Schädeldecke hindurch nicht sehr tief stimulieren kann.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
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