Warum geht es mir morgens immer so schlecht?

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    • Warum geht es mir morgens immer so schlecht?

      Ich nehme das AD Clomipramin 25 mg ein mal am Tag. Meine Depressionen und Antriebslosigkeit sind dadurch nicht weg, aber es geht mir besser. Wenn ich am Abend ins Bett gehe, geht's mir am besten, aber wenn ich morgens aufwache habe ich so eine ekelhafte Unruhe und Nervosität in mir und hab kein Bock auf gar nichts!

      Was meint ihr? Danke für die Antworten schon mal!
    • Hallo Cowboy,

      das geht mir ähnlich und ich kenne einige Andere, die das aus der Depression ebenfalls kennen, dieses Morgentief. Bei mir ist es mit dem Gedanken verbunden, wieder einen Tag bestehen und überstehen zu müssen und Abends dann ist der Tag überstanden und der Druck fällt ab. Es hängt nicht mit dem Medikament zusammen, es braucht eben auch unter einem Medikament einige Zeit, bis die Depri überstanden ist und manchmal muss man das richtige Medi für sich auch erst finden.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Hallo Cowboy,

      ich persönlich kenne bei mir auch kein AD (und ich hatte viele ausprobiert) welches zu 100% geholfen hätte. Vielleicht ist es auch nicht die Aufgabe eines AD, wie eine Schmerztablette zu wirken, also einwerfen und kurze Zeit später ist die Depri weg. Ein AD dient eher als Stütze, um eben die Spitzen, bzw. die Tiefen zu nehmen und insgesamt ein wenig anzuheben. Doch meine Erfahrung ist, dass ich den Rest irgendwie mit anderen Strategien bewältigen muss und dass es seine Zeit dauert.

      Ja, Baldrian ist sicherlich nicht schlecht gegen die Unruhe, es gibt auch einige Tees oder Homöopathische Mittel. Eine Freundin von mir schwört auf Neurexan. Da muss man mal schauen, was einem hilft. Aber auch auf die Beipackzettel schauen, ob das sich mit AD verträgt, ggf. den Arzt fragen.

      Bei manchen ADs ist auch als Nebenwirkung "Unruhe" angegeben, kannst mal im Beipackzettel deines Medikaments nachschauen.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Huhu Cowboy,

      ich habe nur Morgentiefs, wenn ich eine schlimme Nacht hatte und wegen Sorgen und Ängsten und dem bevorstehenden Tag ständig von rechts nach links gedreht hatte und (gefühlt) öfter aufgewacht bin, als sonst. Manchmal liege ich auch tatsächlich nachts länger wach. Blöderweise werde ich dann morgens so gegen 6 doch so müde, dass ich dann einschlafen kann, aber dann muss ich ja schon fast wieder aufstehen. Und dann hab ich immer das Gefühl ich hätte nicht gut geschlafen und dann ist der Morgen total im Eimer.

      Unter den echten Antidepressiva gab es zwar eines, dass ganz gut geholfen hat, aber die Wirkung hat sich nur kurz auf dem hohen Niveau gehalten. Ansonsten hatte ich mehr Glück bei Medis, die nicht zu den Antidepressiva zählen. Allerdings sind die nicht retardiert und so hält die Wirkung nicht den ganzen Tag an.
      Ansonsten gehöre ich eher zu den Menschen, die morgens schon strahlen und eher komisch angeguckt werden, weil ich morgens so gute Laune haben kann. Aber dann muss ich verhältnismäßig gut geschlafen haben und wirklich gut wird sie erst, wenn ich was gefuttert habe.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Nein, ich nehme keine Neuroleptika. Ich nehme Lamotrigin & Modafinil. Ersteres ist ein Antiepileptikum, dass auch gegen Depressionen zugelassen ist und Modafinil ist "off-label", denn eigentlich ist es zugelassenen gegen Narkolepsie, aber wie man sieht kann man es auch zu anderen Zwecken nutzen. Außerdem beruhigt es mich und mein Wahrnehmungsfilter ist dann besser + Konzentration.
      Mit Neuroleptika habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht. Unter Seroquel hatte ich übrigens morgens immer einen fiesen Hänger wegen dem Rest der sedierenden Wirkung. Als Antidepressivum war Bupropion zumindest anfangs nicht so schlecht.
      Oh und da ist da noch Moclobemid (auch ein AE, MAO-Hemer) --> das hat fies Unruhe gemacht und ich war ganz schnell auf 180% geladen. Ich bin mir selbst damit auf die nerven Gefallen und Morgentiefs hatte ich da auch. Vor allem hab ichs aber abgesetzt, weil ich darunter teilweise mehrfach wöchentlich Migräne-Anfälle bekam. Ich hatte vorher gar keine. Seit aber schon und obwohl es schon Jahre her ist, dass ich Moclobemid abgesetzt habe, bekomme ich nach wie vor gelegentlich Migräne-Anfälle. Sehr ärgerlich. Irgendetwas ist damit in Gang gesetzt worden...
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    • Es kann problematisch sein, Lamotrigin mit anderen Mediakementen zu nehmen. Ich weis aber, dass e Studien gab, die es mit SSRI kombiniert haben, um Derealisationserleben besser zu behandeln.
      Bei Moclobemid haste nichts verpasst. Die Wirkung ist nicht berauschend.
      Modafinil wirkt wohl gleich auf mehrere Neurotransmittersysteme. Der genaue Wirkmechanismus ist allerdings unbekannt.
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