Ist die Bipolare Erkrankung F31, auch eine Chronische Krankheit?! Lösungsvorschläge Für die Geringfügigkeit, und Teilzeit

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    • Ist die Bipolare Erkrankung F31, auch eine Chronische Krankheit?! Lösungsvorschläge Für die Geringfügigkeit, und Teilzeit

      Hey Leute,

      Unlengst hat mich eine Bekannte gefragt ob das Bipolare, auch eine chronische Erkrankung ist?!, Darauf betonte ich, das ich das noch nicht soo genau nach recherchiert habe. Aber meine Intuition sagt mir das es in so eine Richtung verläuft. Ein Leben ohne Medikamente das gibt es bei so einer Erkrankung leider nicht.

      Laut der genauen definition von Wikipedia:
      • chronisch (von griechisch χρόνος chrónos ‚die Zeit‘) kennzeichnet sich meist langsam entwickelnde und lang andauernde Erkrankungen. Der Krankheitsverlauf erstreckt sich über mehr als vier Wochen. Eine Erkrankung kann chronisch sein und trotzdem eine akute Komponente haben. Einige chronische Erkrankungen, wie z. B. Epilepsie, zeichnen sich durch akute Schübe (Anfälle) aus.


      Ich denke das auf Wikipedia natürlich ganz deutlich ersichtlich ist, das man die Chronische Erkrankung auch unter einem ICD- Code zu klassifizieren ist!!

      Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben???? Weil ich habe ziemliche Probleme mit den Behörden, von einerseite Arbeite ich geringfügig in eine Archiv,von der anderen Seite sagt mir das AMS das ich unter 10 Stunden nicht arbeiten darf, da ich mit der gerinfügigkeit in die Selbe Spalte der Arbeitslosen falle. Von der anderen Seite würde ich gerne ein bischen mehr arbeiten ,sodass ich nicht immer in die Schiene der Arbeitslosen falle!!!!, :banghead: Weil ständig Bewerbungen schreiben,mit einer Psychischen Erkrankung das ist doch nicht das gelbe vom Ei wenn man eine Teilzeit Job hat!!! und auf Mies Kurse zugehen, das würde mich in meinem Falle doch sehr herunter ziehen. :sterbekrank: Leider habe ich schwer das Gefühl das ich nur angemeldet wurde, damit ich bei der WGKK aufscheine.
    • Ich glaube, man kann von gar keiner Krankheit sagen, dass sie sicher chronisch ist. Es gibt erstaunliche Heilungen, es gibt Wunder.

      Aber bei Behördensachen kenn ich mich überhaupt nicht aus. Sorry Alpha, aber ich wünsch dir, dass du einen Weg findest, der für dich passt. Vielleicht kannst du bei Institutionen für psychisch Kranke Hilfe finden? Die sind da top gewitzt, kennen jede Ritze.

      lg blattl
    • Bipolare Störung fällt definitiv unter die Kategorie chronisch (und auch nicht heilbar, je nachden an welchem Maßstab man Heilung misst). Aufgrund dieser Argumentation bin ich Härtefallstudent und das steht so in meinem psychaitrischen Gutachten (also das meine Erkrankung a) chronisch b) nicht heilbar und c) zur Verschlechterung tendiert [was eigentlich ein bisschen geflunkert war aber egal]). Vielen Bipolaren wird sogar die Tendenz der Verschlechterung bescheinigt (ein wichtiges Kriterium für die Anerkennung von Härtefallregelungen), denn die kognitiven Fähigkeiten und anderes nimmt mit der Menge der durchgemachten Krankheitsphasen ab.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Ich kenn auch keine Beispiele von wirklicher Heilung. Was nichts heißt. Ich bin ja schizoaffektiv, ich darf mich auch noch mit wunderbaren und schrecklichen Psychosen herumshlagen, aber jetzt, wo ich mit Medikamenten freihändig umgehen kann, ist das nicht wirklich mehr so tragisch. War es aber.
      Ich bin dauerhaft in Pension und habe einen Behinderungsgrad von 70 Prozent, damit spare ich bei den Eintritten enorm. Manchmal wird mein Mann als Begleitperson gerechnet und geht frei, und ich kriege ermäßigt.
      In Italien waren sie ob meines Behindertenpasses immer ein wenig ratlos, mein Italienisch war auch schon mal besser, letztlich ging ich immer frei.
      Ich möchte in meinem alten Beruf auch nicht mehr arbeiten, da ist die Hölle los, leider ist eine meiner Töchter in meine Fußstapfen getreten. Aber sie hat größere Füße...

      blattl
      Mit ganz dickem Daumendrücken für alle, die sozial und finanziell und und noch nicht in so einer glücklichen Lage sind wie ich. Toi, toi toi
    • Ich war letztens bei einer Beratung wegen der Ausstellung eines Behindertenausweises und eigentlich hat sie es mir fast ausgeredet. Sie hat da einen Punkt bei mir getroffen, denn wenn man den Ausweis erst einmal ausgehändigt bekommt, dann verändert das etwas im Kopf und dem Gefühl für die eigene Person. Man hat dann schwar auf weiß (owbohl in dem Falle eher grün), dass man ein "behinderter Mensch" ist. Das klingt für mich ganz schrecklich und ich lehne das für mich ab. Ich fühle mich dann nicht mehr gleichwertig mit anderen. Es ist wie ein aufgesetztes Stigma- in dem Falle sogar selbst losgetreten. Ich mag vielleicht in manchen Bereichen benachteiligt sein, vielleicht auch eingeschränkt, nicht so belastbar, aber ich sehe mich nicht als "behindert". Sie sagte das Erhalten des Ausweises "macht etwas mit einem". Ich fürchte, sie hat recht. Es gibt wohl Leute, die tun alles, um das Ding wieder loswerden zu können.

      Da ich noch studiere habe ich zum Glück ohnehin viele Vergünstigungen, aber ich bin auch froh, wenn eines schönen Tages das Studium rum ist und dann ein neuer Abschnitt kommt und man besser finanziell gestellt ist, als im Studentenleben.
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    • Hallo Nüssli,

      ich verstehe dich vollkommen und im Arbeitsleben kann so ein Behindertenausweis nicht immer von Vorteil sein. Ich habs dann auch nur aus finanziellen Dingen gemacht und dass man erkennt das hier eine Einschränkung vorhanden ist und Rücksicht nimmt (bei der Vermittlung AMS).

      Ja sowetwas will wirklich gut überlegt sein - denn ablegen oder zurückgeben kann man dieses Ding nicht mehr.

      lg R
    • Zaubernuss schrieb:

      Hallo Renate!

      Also in Deutschland kann man den schon zurückgeben, aber das ist wohl schwierig. Aber die meisten kämpfen eher dafür, dass sie ihn bekommen oder mehr Behinderungsgrad. Interessant und relevant ist er hier erst ab einem Grad von 50.

      LG, Nüssli
      Hi Nüssli,

      als Student hast Du leider nicht die doppelten Vergünstigungen mit
      dem Ausweis.
      Aber meine Psychiaterin sagt, dass der Ausweis ab Grad 50 immer
      schwerer vergeben wird, das hat man auch an unserer dementen
      Schwiemu gesehen: Völlig hilflos gab es Grad 40 in der Klinik, nach
      unserer Beschwerde 70, musste aber alles, samt Pflegestufe 1, mit
      der Stoppuhr gemessen werden, perverse Sozialgesetze momentan.
      lgw
    • Lieber A.C.,

      ich denke das wichtigste ist das man die Erkrankung akzeptiert und sich das Leben nach ihr gestaltet. Es ist halt ein Leben mit Einschränkungen - schützt man nicht nicht vor zuviel - bzw. lehnt man sich zuweit über das eigene Limit hinaus dann bekommt man die Rechnung prompt präsentiert.

      Bist du schon mal im Spital stationär eingestellt worden und hast du es schon mal mit Arbeitstherapie versucht (du bist dann krank geschrieben und bekommst zusätzlich Taschengeld und Verpflegung)?

      Schau meine erste Volksschulfreundin wurde nicht mal 37 - Krebs. Ich war schockiert, fassungslos - sie hatte keinerlei Chance - ist im Hospiz geendet. Ich hab mich dann getröstet - mit dieser Erkrankung, auch wenns mal ein Hoppala gibt - kann ich mit den richtigen Medis, Sport und vernünftiger Ernährung alt werden.

      Man braucht schon auch eine Portion Glück wenns mal einen Rückfall gibt - aber auch Berühmtheiten wie Catherine Zeta Jones (sie geht offen mit der Erkrankung um) sind davon betroffen und lernen damit umzugehen und schlucken ihre Medis.

      Schönen Sonntag noch! lg r
    • Juhu ihr!

      In Deutschland ist es sehr stark abhängig davon, was die als Grad anerkannt bekommst, bei welchem Versorgungsamt zu den beantragen musst. Hessen ist recht locker. Meine Mutter lebt in Thüringen. Sie hat nachdem sie so schwer krank wurde zwar Grad 100 bekommen, aber für 2 Jahre befristet. Das muss man sich mal überlegen! Jemand mit schwersten Hirnschäden, der in einer Beatmungs-WG auf den Tod wartet und nicht mal mehr weis, wer er ist. Und Lähmungen dieser Art, die sie hat gehen auch nie mehr zurück, wenn sie nicht direkt nach der Blutung gebesser werden konnten. Allein schon wegen der Lähmungen hätte man unbefristet Grad 100 ausstellen können/müssen.
      Grundsätzlich stellen die ja anfangs weniger aus und hoffen einfach, dass derjenige keine Widerspruch einlegt. Das ist sicher auch eine finanzielle Geschichte, denn wenn sie allen sofort 50 und mehr geben, dann ist es für die einfacher berentet zu werden und das ist ein riesiger volkswirtschaftlicher Schaden, der nicht mehr zu tragen wäre. In der BRD werden Menschen mit psychischer Erkrankung im Schnitt mit 49 Jahren frühberentet. Überhaupt steht "Psyche" mit 42% (Daten von 2012) auf Platz 1 unter den Früberentungen. Wenn ein Akademiker 16 Jahre früher berentet wird (bei einem durchschnittlichen Einkommen von 60.000 Euro/pro Jahr), dann ist das ein volkswirtschaftlicher Schaden von rund 960.000 Euro- also rund einer Million. Und die Zahl ist stetig steigend! Im Vergleich --> 1993 waren es nur 15%, 2010 waren es schon 39% und schließlich 2012 dann 42%. Die Daten von 2015 hab ich gerade parat. Die Werte stammen aus unserer Vorlesung in Klinischer Psychologie.

      Ein paar mal habe ich es schon erlebt, dass ich sehr abschätzig behandelt wurde, nachdem ich äußerte ich könnte mir vorstellen Kinder zu haben (ich meine damit nicht irgendwen, sondern Psychiater). Man ist offentlich der Meinung, wir sollten das besser grundsätzlich nicht tun. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir kranke Kinder haben liegt aber bei 25%. Ja komisch, wenn jemand hochagressiven Brustkrebs vererbt, wie eine Angelina Jolie, der mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zum Tod führt, trotz Therapie und sie eigene Kinder bekommt (sie hat glaub ich 2 Mädchen), dann regt sich keiner auf. Sie vererbt eine hochtödliche Kranheit, die großes Leid für alle beteiligten bedeutet und das Erkrankungsrisiko liegt da nicht bei 25, sondern in ihrem Fall glaube ich bei 87 oder 89%. Deswegen hat sie sich ja für so eine drastische Maßnahme entschieden (Amputation beider Brüste und Entfernung der Eierstöcke, was natürlich bedeutet, dass wenn Mr. Pitt und sie mal getrennte Wege gehen sollten, dann kann sie mit keinem weiteren Mann ihre Kinderschar vergrößern, jedenfalls nicht mit eigenen Kindern, seidenn sie hat vorher Eizellen einfrieren lassen. Halte ich aber eher für unwahrscheinlich.)

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.