Die Gretchenfrage - Religionen und Philosophie

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    • Die Gretchenfrage - Religionen und Philosophie

      In meinen Psychosen bin ich durch Welten gegangen, die schwer vermittelbar sind. Sie haben meine Weltsicht ebenso geprägt wie meine römisch-katholische, sehr feine Aufbringung.

      Einmal - das mag überraschen - glaube ich an die materielle Welt auf dieser Erde. Die bekam ich diesen Spätsommer schmerzhaft zu spüren. Wir machten eine Radtour bis nach Bratislava und quartierten uns dort in der Altstadt ein. Das Zimmer war phänomenal wie billig, unter dem Dach mit offenen Sparren, unten spielte wie an vielen Orten dort grad eine Band, und ich ging duschen. Das ging schief. Der Ausstieg der Dusche war einen halben Meter hoch, dennoch stieg ich einfach hinunter, rutschte weg und fiel mit dem Rücken gegen eine scharfe Kante. Es hätte schlimmer kommen können, aber die Rippenprellung war über Monate nur mit Schmerzmitteln erträglich. Wir erwischten dann die letzten Züge vor dem ersten Flüchtlingsanstrom aus Ungarn!

      Auch bei der Medikamentenumstellung wurde mir voll bewusst, dass, wenn mein Gehirn einfach nicht mehr funktionieren kann (endogen), ich gegen die Depression nicht ankomme und materielle Unterstützung durch entsprechende Medizin geben MUSS. Bei mir unabdingbar.

      Erstmal so viel
      sonntagsblattl
    • Als ich mich mit der Pubertät allmählich von meinen christlichen Wurzeln verabschiedete, entwickelte ich mich zur dialektischen Materialistin. Mit dem Religionsprofessor, ein Franziskanerpater mir auch privat gut bekannt, lieferte ich heiße Wortgefechte. Er war nicht so versiert, was mich natürlich nur bestärkte.

      Es ist das Christentum die schwierigste Religion überhaupt meiner Meinung nach, schon die Gesamtaussage (wer das fassen kann, der fasse es), dazu die vielen Glaubenssätze, die schwer nachvollziehbar sind.

      Darüber hinaus hegt das blattl nicht wenig Groll gegen die (großteils) Männer aus vielen Religionen, die sich hier auf der Erde eine übermenschliche Autorität anmaßen.
    • blattl schrieb:

      In meinen Psychosen bin ich durch Welten gegangen, die schwer vermittelbar sind. Sie haben meine Weltsicht ebenso geprägt wie meine römisch-katholische
      Das kann ich gut nachvollziehen, es sind ja auch einschneidende Erlebnisse.
      Obwohl "nicht psychotisch" laut Diagnose, ist mir der Grenzbereich doch
      vertraut, in der fernen Vergangenheit wohl manches Mal drüber. So un-
      angenehm schmerzend das auch manchmal sein konnte, missen möchte ich
      es trotzdem nicht, schliesslich gehört auch das zu meiner Entwickelung.

      blattl schrieb:

      Auch bei der Medikamentenumstellung wurde mir voll bewusst, dass, wenn mein Gehirn einfach nicht mehr funktionieren kann (endogen), ich gegen die Depression nicht ankomme und materielle Unterstützung durch entsprechende Medizin geben MUSS. Bei mir unabdingbar.
      Ich hab auch noch keinen schizoaffektiven Bipo kennen gelernt, der ohne
      Medikamente leben konnte, vermutlich ist das nicht möglich (?).

      blattl schrieb:

      Als ich mich mit der Pubertät allmählich von meinen christlichen Wurzeln verabschiedete, entwickelte ich mich zur dialektischen Materialistin.
      Kommt mir doch bekannt vor .. :biggrin: Wie war noch der Spruch ? Wer mit 20
      kein Sozialist ist, hat kein Herz, wer es mit 30 noch ist, keinen Verstand.

      blattl schrieb:

      Es ist das Christentum die schwierigste Religion überhaupt meiner Meinung nach
      Da tun die sich alle nichts.

      blattl schrieb:

      Darüber hinaus hegt das blattl nicht wenig Groll gegen die (großteils) Männer aus vielen Religionen, die sich hier auf der Erde eine übermenschliche Autorität anmaßen.
      Jo, Männer in Bettlaken oder Kleidern, mit oder ohne Spitze ... man verzeihe mir
      das Lästermaul. :P
      lgw
    • Als ich mal die Bibel (vorsichtshalber eh das Neue Testament) an einer beliebigen Stelle aufschlug, was stand da: "Wen der Herr liebt, den züchtigt er und stellt ihn bloß" oder so. Und das einer Manikerin...

      Und der Buddhismus, von wegen keine Religion, nur eine Philosophie. Das mit dem Karma ist ja noch schlimmer als die Erbsünde, denn die wird mit der Taufe getilgt. Da plagst du dich dein Leben lang mit Dingen herum, die aus früheren Leben stammen, von denen du nicht mal was weißt.

      Wobei mir der Dalai Lama und der jetzige Papst (bis auf die Tachtel für Kinder!!!) durchaus sympathisch sind. Habe auch Der Weg zum Glück von ersterem gelesen, ohne das erhoffte AHA-Erlebnis.

      Vom Islam möchte ich zum jetzigen brisanten Zeitpunkt nichts schreiben, obwohl es mich in den Fingern juckt...

      Dabei bin ich jetzt ein tiefgläubiger Mensch, bester Hoffnung für das Jenseits, und im Hier alleweil geborgen und beschienen. Das verdanke ich der Krankheit und meinen Visionen.
    • Guten Morgen liebes blattl :)

      blattl schrieb:

      Als ich mal die Bibel (vorsichtshalber eh das Neue Testament) an einer beliebigen Stelle aufschlug, was stand da: "Wen der Herr liebt, den züchtigt er und stellt ihn bloß" oder so. Und das einer Manikerin...
      Wir (ich bin Jg. 1957) wurden tatsächlich noch bis zur 8. Klasse gezüchtigt,
      Ohrfeigen waren alltäglich, auch von den älteren Pfaffen. Mein bekloppter
      Lehrervater ging sogar zu seinen Kollegen mit der Bitte, mich extra hart
      anzufassen, Schläge hatte er ausdrücklich "erlaubt". Ein besonders sa-
      distischer Lehrer hatte Freude daran, seine Finger unter die Schulterblätter
      zu schieben, so das man vor ihm zu Boden ging. Seltsamerweise ist das
      die Schulter, die mir heute viele Schmerzen bereitet, der Körper erinnert
      sich (?).
      Vor der Einschulung, damals zu Ostern, wurden wir aus dem Ruhrpott nach
      Bayern in ein NonnenKloster Kinderheim 6 Wochen zur "Erholung" verschickt,
      eine einzige Quälerei, geschlagen wurde mit dem Schlappen, dazu Beten
      und Isolation. Der Katholizismus wurde uns also regelrecht eingeprügelt,
      nach der Firmung war damit Schluß bei mir, mit der Volljährigkeit bin ich
      ausgetreten. Und das sollte die Religion der (Nächsten) Liebe sein ?

      blattl schrieb:

      Und der Buddhismus, von wegen keine Religion, nur eine Philosophie. Das mit dem Karma ist ja noch schlimmer als die Erbsünde, denn die wird mit der Taufe getilgt. Da plagst du dich dein Leben lang mit Dingen herum, die aus früheren Leben stammen, von denen du nicht mal was weißt.
      Auch die Buddhisten kannten Kriege gegeneinander (zB. Gelb gegen Rotmützen),
      die man zynisch mit dem "Mähen von Grass" verglich, mit dem Karma entschuldigte.
      Die Abwesenheit eines monotheistischen Schöpfergottes macht aus der Religion
      keine Philosophie, auch wenn es vielleicht ursprünglich so gemeint sein mochte (?).
      Wer weiss das schon, ist etwas länger her, Menschen verwässern schon immer
      die reine Lehre.

      blattl schrieb:

      Wobei mir der Dalai Lama und der jetzige Papst (bis auf die Tachtel für Kinder!!!) durchaus sympathisch sind.
      Jo, mir auch. :)

      blattl schrieb:

      Vom Islam möchte ich zum jetzigen brisanten Zeitpunkt nichts schreiben, obwohl es mich in den Fingern juckt...
      Dann mach ich das mal: Der mystische Islam (Sufismus) ist mir genauso nah, wie das
      mystische Christentum. Mevlana Rumi und Meister Eckhart waren hochmittelalterliche
      Zeitgenossen. Ohne sich zu kennen, enthalten ihre überlieferten Schriften die gleiche
      Essenz, für religiöse Fundamentalisten ein Graus. Meister Eckhart wurde als Ketzer
      von der Inquistion angeklagt und verstarb vor der Urteilsverkündung, vermutlich in
      Avignon, dem damaligen Papstsitz.

      Der heutige, wieder erstarkte Salafismus, islamischer Fundamentalismus und Co.,
      wird zur Geissel der Menschheit. :boese: Die Selbstmordattentäter handeln wie die
      Assassinen des Mittelalters, selbiges "Märtyrertum" mit den gleichen Versprechungen,
      Paradies und jede Menge Jungfrauen. :S
      Unsere Politik hat zu lange die "Linken" gejagt, auf dem rechten Auge war sie blind,
      das gilt auch für diverse erzkonservative muslimische Gemeinden.
      Und jetzt haben wir einen "Dumpf-Islam" im Lande, der uns viele Probleme bereiten
      wird !
      Ich vermisse die ausdrückliche Distanzierung hoher islamischer Würdenträger, das
      wird auch von säkularen Muslims immer wieder bemängelt.

      Kleines Beispiel aus eigenem Erleben:
      Vor knapp 20 Jahren hatte ich eine Milli Görus Großveranstaltung technisch zu be-
      treuen, ein Simultandolmetscher stand mir notwendigerweise zur Seite.
      de.wikipedia.org/wiki/Millî_Görüş
      Antisemitischer, antidemokratischer geht es wohl kaum noch.

      Ein Zitat werde ich wohl niemals vergessen:
      "Zweimal haben wir vor Wien gestanden, zweimal sind wir gescheitert. Aber jetzt
      sind wir bereits im Land, macht Kinder, Kinder, Kinder, die die Ungläubigen (wir!)
      nicht mehr bekommen (wollen). Und in wenigen Jahren übernehmen wir das Land."

      Mir geht es nicht (!!) um AfD/FPÖ-Hetze, trotzdem bin ich auf dem Auge nicht blind.
      Es ist ein Unding, dass wir fast 1000 Imame im Lande haben, die Beamte einer
      türkischen Behörde sind, die über einen grösseren Etat verfügt, als jeweils das
      Innen-oder Aussenministerium der Türkei, Polizei etc. ausgenommen.

      Das hat mit säkularem Staat NICHTS mehr zu tuen, ist der Blauäugikeit und der
      widerlichen "political correctnes" unserer politischen Eliten geschuldet, Kritiker
      werden in die rechte Ecke 'abgeschoben'. Aber so ganz langsam wacht Europa
      auf, leider auch die rechten Gruppierungen.

      Wir konnten so friedlich miteinander leben, uns gegenseitig 'befruchten'. Und
      jetzt haben wir die Gesellschaftsspaltung, die mangelnde Integration ist ein
      Verschulden unserer wirtschaftsgeilen Polit-Eliten. ;( Es wurde Jahrzehnte
      aktiv davor gewarnt, unsere Polit-Kasperl haben es geflissentlich überhört !


      "Dabei bin ich jetzt ein tiefgläubiger Mensch, bester Hoffnung für das Jenseits, und im Hier alleweil geborgen und beschienen. Das verdanke ich der Krankheit und meinen Visionen." (Zitierfunktion geht grad nicht ?( )

      Geht mir auch so, obwohl ich für tiefgläubig lieber spirituell nehme. An eine
      buchstäbliche Wiederauferstehung des Fleisches glaube ich allerdings nicht,
      aber eine "Alles ist Eins" Einstellung widerspricht nicht meiner naturwissen-
      schaftlichen Ausbildung.

      Ist doch ein längerer Text geworden, kürzer wäre aber unverständlich ge-
      blieben.

      Heute gibt es original ungarischen Gulasch (Pörkölt) mit Bandnudeln und
      Gurkensalat, dazu Mango Lassi, um die Schärfe abzumildern. Aber vorher
      will ich in an die Gradierwerke von Bad Salzuflen, Soleluft und Sonne ge-
      niessen.
      de.wikipedia.org/wiki/Bad_Salzuflen


      Ich wünsche allseits einen schönen Sonnentag und einen guten Start in
      die Woche :P
      lgw
    • Mir ist jegliche Religion suspekt, ich bin unter dem Eindruck katholischer Glaubenssätze groß geworden. Ob man das will oder nicht, diese frühe Prägung hat man tief im Mantel stecken, das kann man ja auch prima bei den Moslems beobachten.

      Als Jugendlicher hatte ich mich insgeheim schlecht gefühlt, wenn ich mit einem Mädchen geschlafen hatte - die Negierung der Sexualität und der dazugehörenden Bedürfnisse widerspricht jeder Natur, wie soll denn bitte eine Menschheit überhaupt entstehen, wenn alles und jedes verboten ist, das sie erzeugt? Dann diese Enpeitschenmethoden: Bei den Katholiken ist es in der Messe ja so, dass man ständig die Position wechseln muss. Man kniet mal, mal steht man und mal sitzt man, alles in schneller Folge, Übungen im Fitnesscenter sind nichts dagegen. Das sind demagogische Instrumente, von denen ich mich nur mit Schaudern abwenden kann. Ich gehöre noch einer Generation an, die auch im Religionsunterricht keine kritischen Fragen stellen durfte, wir alle waren erzogen, unkritisch nachzuplappern. Gott sei Dank bin ich in einem sehr aufgeklärten und modernen Elternhaus herangewachsen, da waren Fragen erlaubt, auch zur Sexualität und meine Eltern hatten mir gestattet, damit schon sehr frühzeitig (gerade einmal 14 Jahre) anzufangen.
    • blattl schrieb:

      Und der Buddhismus, von wegen keine Religion, nur eine Philosophie. Das mit dem Karma ist ja noch schlimmer als die Erbsünde, denn die wird mit der Taufe getilgt. Da plagst du dich dein Leben lang mit Dingen herum, die aus früheren Leben stammen, von denen du nicht mal was weißt.
      MOMENT MAL! Herzblatt, hier verwechselt du aber 2 Sachen. Es ist der Hinduismus, wo Sachen aus dem vorherigen Leben das Karma bestimmen und man automatisch in eine Kaste geboren wird (und bestraft, wenn man im letzten Leben ein Armleuchter war, im schlimmsten Fall wird man dann in die unterste Kaste geboren, den Unberührbaren).
      Das hat nichts mit Buddhismus zu tun! Das widerspricht auch völlig seinem Konzept vom Leben im Hier und Jetzt. Auch im Buddhismus dreht sich vieles um Leiden, aber nicht im Sinne von "Das Leben ist Leiden", sondern, wie man Leiden erst gar nicht entstehen lässt bzw. ausschaltet. Buddhisten streben nach Glück und Nirwana (das kein Ort ist, wie Himmel oder Hölle, sondern ein andauernder Zustand der Seele in vollkommenem Gleichgewicht- während man tief meditiert kann man das kurz erleben, aber man kann das Gefühl nicht lange halten. Es wird zwangläufig wieder schwächer. Angeblich ist Nirwana auch mit der tiefen Einsicht in die Verbundenheit aller Dinge verbunden [damit ist wahrschlich das gemeint, was wir Erleuchtung nennen würden]).

      Und Karma ist überhaupt nicht schwer zu verstehen. Es ist wie ein Speicher, ein Glas oder wie eine Waagschale. Sowohl gute als auch schlechte Taten haben Einfluss darauf. Aber es sollte sich die Waage halten. Kein Exrem ist vorteilhaft. Deswegen heißt es die Lehre von der Leere, denn dein Karma sollte leer sein. Hä? Denkt man jetzt, sollte man nicht ausschließlich gute Taten tun? Schwierig! Wenn man zu sehr einen auf Samariter macht oder wegen seiner überstarken Bemühungen überdurchschnittlich beliebt ist, dann zieht man Neider auf den Plan und obwohl man versucht hat, nur Gutes zu tun, zieht man automatisch das Schlechte an (das ist diese Sache mit dem Ying und dem Yang). Das eine kann ohne das andere nicht sein. Deshalb die Sache mit dem Gleichgewicht. Wenn man eine gute Mischung aus gut und fies ist, dann ist das Glas leer (weder Gutes noch schlechtes hat sich darin angehäuft) und deshalb im Übertragenen Sinn die Lehre vom Leersein (weil sich Gutes und schlechtes gegenseitig aufheben). Aber buddhistische Mönche sind deshalb nicht ab und zu fies. Sie machen es anders, sie meiden einfach beide Extreme. Sie versuchen den Mittelweg zu gehen, um das Karma nicht positiv, noch negativ auszulenken.

      Ich hoffe, ich habe das einigermaßen verständlich erklärt. Aber man kann auch gerne Nachfragen an mich richten...

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Zaubernuss schrieb:

      Deshalb die Sache mit dem Gleichgewicht. Wenn man eine gute Mischung aus gut und fies ist, dann ist das Glas leer (weder Gutes noch schlechtes hat sich darin angehäuft) und deshalb im Übertragenen Sinn die Lehre vom Leersein (weil sich Gutes und schlechtes gegenseitig aufheben).
      Eine neue, sehr interessante Deutung vom Karma innerhalb des Buddhismus,
      kannte ich bisher nicht, erklärt aber manches. :biggrin:

      Zaubernuss schrieb:

      Es ist wie ein Speicher, ein Glas oder wie eine Waagschale. Sowohl gute als auch schlechte Taten haben Einfluss darauf. Aber es sollte sich die Waage halten. Kein Exrem ist vorteilhaft. Deswegen heißt es die Lehre von der Leere, denn dein Karma sollte leer sein.
      Karma ist das natürliche Gesetz von Ursache und Wirkung, es ist weder Speicher
      noch Waagschale, es ist einfach nur Ursache und Wirkung ! Es wird auch nirgendwo
      etwas tatsächlich "abgespeichert", das wäre die perfekte "Banker-Religion"/ Illusion.

      Die Welt der Illusion an sich zu verstehen und zu überwinden ist das Hauptanliegen,
      Maja, und das ist schon wieder eine Illusion. :) Meditation kann diesen Widerspruch
      überwinden, das ist aber nicht das Nirwana.
      Nirwana, die völlige Leere, ist die Aufhebung von Ursache und Wirkung, und das ist
      dann gleichbedeutend mit "Erleuchtung", der ewig währenden 'Glückseligkeit'.
      lgw
    • Tesekkür ederim Zaubernuss für deine fundierten Ausführungen und Richtigstellungen. Ich habe mich ja mit Buddhismus noch nicht wirklich ausführlich befasst, brauch ich auch nicht mehr. Ich glaub, dass ich nach allem derzeit im Nirwana bin ^^
      Die Gottheiten im Hinduismus find ich übrigens wunderbar, und wie sie das Gute und das Vernichtende in sich vereinen.

      Eigentlich kenne ich mich nur mit dem Christentum aus, und manche Psychose und manche Vision hat mich da sehr viel weitergebracht.
      Auch ich wurde christlich erzogen, römisch-katholisch, aber ich hatte Glück. Meine Eltern hatten schlicht nicht die Zeit, mir irgendwie das Herz schwerzumachen mit Blut, Leid und Tränen, ich wuchs nur in all die opulenten Bräuche hinein, die ich ungemein zu lieben lernte und Beten, Beichten, Kommunion, das war für mich gelebte Wirklichkeit. Nach dem Beichten fühlte ich mich leicht wie eine Feder...

      Unser Pfarrer liebte Kinder über alles, wir hatten so viel Spaß im Religionsunterricht, es wurde geblödelt und eine Erlösungsreligion vermittelt. Ich ging jeden Tag zur Messe. Ich sag nur Weihrauch 8)

      Damals war es etwa sehr streng geahndet, aus anderer Leute Gärten Obst zu stehlen. Meine Brüder waren aber eines Abends auf dem Kirschbaum unseres Pfarrers, und er hat sie ertappt. Sie mussten dann mit ihm ins Pfarrhaus gehen, mit schlotternden Knien. Aber auf dem Tisch dort standen für sie die prächtigsten roten großen Erdbeeren (damals bei uns Ananas genannt und eine Delikatesse, die fast niemand noch anbaute), die durften sie dann schnabulieren.

      Wer Fragen zur christlichen Religion hat, immer gern, ein Freund von mir,Gott hab ihn selig, war studierter Theologe und ein Urviech, er fehlt mir so, er hatte auch für mich erhellende Antworten.
    • Zitat aus Wiki: de.wikipedia.org/wiki/Tantra

      "Tantra (Sanskrit तन्त्र, neutrum, „Gewebe, Kontinuum, Zusammenhang“) ist eine Strömung innerhalb der indischen Philosophie und Religion, entstanden als zunächst esoterische Form des Hinduismus und später des Buddhismus (vgl. Vajrayana) innerhalb der nördlichen Mahayana-Tradition."

      Könnte es sein, dass Dich "rote Tantra" / Mithuna interessiert ? de.wikipedia.org/wiki/Mithuna

      Es gibt auch tantrischen Buddhismus / Lamaismus / Vajrayana, das ist ganz sicher mehr Religion als
      Philosophie. de.wikipedia.org/wiki/Vajrayana

      Der jetzige Dalai Lama sagt sinngemäß zu Recht, dass die Religion nur äußere Form sei, letztendlich
      ist der Weg egal, "viele Wege führen nach Rom". :)

      Es gibt nichts Sinnloseres, als sich um Religionen zu streiten, Kriege dafür zu führen ist mehr als
      absurd und grotesk. :( Leider werden/ wurden im Namen jeder Religion Kriege geführt, da geht
      es aber nur um Macht, mit Spiritualität hat das nix zu tuen.
      lgw
    • Ich finde es ja auch immer so toll, wenn Leute mich über Buddhismus belehren wollen. Gerade das Verständnis um Nirwana ist mit vielen Irrtümern begleitet. Nein, Nirwana ist ein Geisteszustand, den man erreichen kann, der mit tiefer Einsicht in alle Dinge verbunden ist. Das heißt auch, dass man sich von allen negativen Zuständen befreit. Im Jargon "negative Anhaftungen", weil man die wahren Zusammenhänge erkennt. Das ist mit Erleuchtung gemeint. Und Nirwana ist nicht die völlige Leere, es bedeutet, dass man nicht ewig weter nach diesem Zustand suchen muss. Das heißt auch, dass man keinen weiteren Menschenkörper zur Verfügung bekommt. Die große Frage ist, wohin geht die Seele, wenn sie Nirwana erreict hat und der Inhaber der Seele verstirbt? Wie groß ist eine Seele? Schwebt sie dann einfach unsichtbar umher?? Keine Ahnung...Nirwana bedeutet letztlich, dass dieser Kreislauf (wir nennen das Samsara) erlischt und man dann in nur einem Zustand verweilt.
      Aber wie gesagt, er wollte ja selber nicht über Religionen streiten, aber ich lasse mich ungern von wem belehren, der selbst kein Buddhist ist. Ich habe ganze Jahre damit verbracht das alles verstehen zu können und könnte das noch ewig fortsetzen. JEdenfalls liest man sich das nicht mal eben so bei Wikipedia an und man muss sehr vorsichtig sein, was seine Quelle ist. Man bedneke, dass die buddhistischen Schriften erst viele Jahre nach dem Tod es ersten Buddha aufgezeichnet wurden (ich glaube mich an 300 erinnern zu können), bis dahin nur mündloch ünberliefert. Es gibt auch viele Leute, die wollen anderen etwas über Buddhismus erklären, wie hier der Leiter der Shambala-Gemeinde, und ist von der Original-Lehre so unendlich weit weg. Die Leute polarisieren, aber sie verkörpern manchmal nicht den Main-Stream, manchmal eher ihre eigene Religion (bei der ich mich doch sehr wunden musste). Original-Texte zu lesen vermag ich nicht und selbst wenn, wer kann das aus westlicher Welt schon lesen? Man muss all die Geschichten kennen, um die Wortspielereien und Andeutungen zuverstehen, sonst sind das nur leere Worte und die Texte (oft in Gleichnissen geschrieben) erscheinen recht sonderbar, manchmal sogar öde. Aber oft hapert es eben auch an der Übersetzung und aus dem was die Leute letztlich daraus machen. Ohne durch einen geeigneten Lehrer geführt zu werden ist all das, was man über Buddhismus lesen kann, manchmal nicht viel wert.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Ich habe das schon verstanden mit dem Nirwana als Geisteszustand und auch so gemeint...

      Ich lese deine Beiträge mit höchstem Interesse. Ich glaube, dass jede Seele unsterblich ist, sogar in ihrer Wesenheit. Das hat nichts mit irgendeiner bestimmten Religion zu tun. Irgendwo bin ich auch Pantheistin...

      Mit dem Koran geht es mir auch so, allein kannst du damit nichts anfangen. Vielleicht eins der Grundprobleme dieser Religion, denn das gibt den Auslegern so viel Macht. Die sie teilweise kriminell missbrauchen.

      sonntagsblattl
    • Ich habe das schon verstanden mit dem Nirwana als Geisteszustand und auch so gemeint...

      Ich lese deine Beiträge mit höchstem Interesse. Ich glaube, dass jede Seele unsterblich ist, sogar in ihrer Wesenheit. Das hat nichts mit irgendeiner bestimmten Religion zu tun. Irgendwo bin ich auch Pantheistin...

      Mit dem Koran geht es mir auch so, allein kannst du damit nichts anfangen. Vielleicht eins der Grundprobleme dieser Religion, denn das gibt den Auslegern so viel Macht. Die sie teilweise kriminell missbrauchen.

      sonntagsblattl

      Jannis, dem jede Religion suspekt ist. Für ihn "Imagine" von John Lennon.
    • Juhu Blattl,

      du warst mit meinem letzten Beitrag keineswegs gemeint! Ich hate vergessen ein Adressat zu schreiben. Er bezog sich auf Wendelins Beitrag, indem er mich mal wieder versuchte zu belheren, auf das ich bekanntermaßen allergisch reagiere. Kein Wunder: Wenn er (wie er es verscuht hat) als Nicht-Buddhist mich über Buddhismus belehrt, dann ist das so, als würde ich einem Moslem den Islam erklären wollen, nur weil ich mal ein Semester Arabisch gelernt und im Zuge dessen zu Übungszwecken Textstellen aus dem Koran übersetzt habe. Man sieht schon an dem Vergleich, das das nicht geht.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Ich seh mich auch eher als Pantheisten, allerdings besteht kein Zwang,
      eine Definition finden zu müssen, man kann auch ohne Form zufrieden
      sein. ^^

      Der mittlere Pfad meidet jedes Extrem, der edle 8 fache Weg ist die
      4. der 4 edlen Wahrheiten.
      Darin sind sich alle buddh. Schulen einig, wenn es auch sonst grosse
      Unterschiede geben kann. Darum zu streiten lohnt sich nicht, haben
      aber buddh. Strömungen bis zu Kriegen führen können. Dabei ist es
      egal, ob man Mongolen oder Chinesen im Auftrag morden liess.
      China sieht Tibet seither als einen Teilstaat, könnte man auch "Karma"
      nennen. :D

      Im Übrigen will ich Zaubernuss nicht 'belehren', auch zur BS nicht (mehr),
      Beratungsresistenz ist mir zu anstrengend.
      lgw

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wendelin ()

    • @ Blattl

      Wir haben den ja nur auszugsweise zu Übungszwecken übersetzt, aber es macht mich sauer, dass sehr viel interpretiert wird, was da so einfach wörtlich nicht drin steht. Zum Beispiel steht drin, dass sich Frauen so zu Kleiden haben, dass sie keinen Mann in Versuchung bringen. Ja aber absolute Details? Fehlanzeige. Gerne lassen die muslimischen Jungs unter den Tisch fallen, dass auch die Herren der Schöpfung als Jungfrau in die Ehe gehen sollen. Aber das kann keiner bei denen nachprüfen, deshalb sehen sie das etwas lockerer bei sich, aber bei en Mädels nehmen sie es ganz genau.
      Viele Muslime können gar nicht im Koran lesen, weil sie kein Hocharabisch können. Arabisch besteht nur aus Dialekten und ein gewisser, nicht zu unterschätzender Anteil an Türken zum Beispiel kann kein Arabisch lesen. Sie müssen also glauben, was ihnen von anderen darüber berichtet wird. Aber wie lehrengetreu sind diese Leute? Dort wird sich selbst wiedersprochen, wie im Christentum. Erst heißt es, bring keinen anderen Menschen um, dann aber töten sie im Namen ihrer Gottheit. Man biegt sich das alles zurecht, wie man es braucht. Das mag ich nicht. Vor allem, wenn es um Menschenleben geht.

      @ Wendelin

      Wer bitte ist hier denn der Anstrengende, der alles weis und das auch noch besser, obwohl er nicht dazu gehört. Das ist einfach anmaßend. Weist du, was irgendwo nachgoogeln kann ich auch. Beim Thema Nirvana hätteste z.B. schon weniger Mist geschrieben, hätteste gegoogelt (selbst Wikipedia hätte dir mehr Erleuchtung bringen können). Aber du warst dir ja so sicher, dass du einem erstmal über den Mund fahren und wieder was korrigieren musst und kannst es scheinbar auch einfach nicht lassen. Dein Problem ist, dass du zu allem etwas dazu sagen musst und noch darauf beharrst, dass du es besser weist, selbst wenn du selbst kein Buddhist bist oder Ähnliches (dem Thema entsprechend). DAS ist anstregend für andere.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zaubernuss schrieb:

      der alles weis und das auch noch besser, obwohl er nicht dazu gehört
      Deine latente Aggression ist seit einiger Zeit deutlich zu spüren,
      der Baum war vorher völlig friedlich.
      Woher willst Du wissen, was ich über den Buddhismus weiß ?
      Man muss dazu gehören, um darüber reden zu dürfen ? Lass
      Dir nur kurz gesagt sein, dass ich schon im buddh. Kloster war,
      Meditation und Lehre, da warst Du noch nicht geboren.

      Wenn ich einfache Zitate aus Wiki übernehme, werde ich die
      wohl vorher geprüft haben. Was anmassend ist, ist Deine Arro-
      ganz dazu ! Keine Ahnung, zu welcher buddh. Schule Du gehörst,
      klingt aber stark nach europäisiertem Patchwork.

      Zaubernuss schrieb:

      Beim Thema Nirvana hätteste z.B. schon weniger Mist geschrieben, hätteste gegoogelt (selbst Wikipedia hätte dir mehr Erleuchtung bringen können).
      Mach Dir mal die Mühe und lies die Bedeutung von Nirvana in den
      verschiedenen buddh. Glaubensrichtungen durch. Es gibt sogar
      eine Schule, die das aus eigener Kraft verneint. Aber für Dich
      ist es ja eher (esoterische ? ) Philosophie als Religion, hast Du es
      so nicht selbst hier geschrieben ?

      Wendelin schrieb:

      Der mittlere Pfad meidet jedes Extrem, der edle 8 fache Weg ist die
      4. der 4 edlen Wahrheiten.
      Darin sind sich alle buddh. Schulen einig, wenn es auch sonst grosse
      Unterschiede geben kann.
      Möchtest Du das in Zweifel ziehen ? Eigentlich war mein vorheriger
      Text ein "Friedensangebot", von buddh. Friedfertigkeit spüre ich aber
      bei Dir nichts !

      Zaubernuss schrieb:

      dann ist das so, als würde ich einem Moslem den Islam erklären wollen
      Viele der IS-Kämpfer kennen ihre Religion kaum bis gar nicht,
      das wird immer wieder von Imanen und islam. Rechtsgelehrten
      kritisiert, im Namen einer Religion töten, ohne den Islam nur
      im geringsten verstanden zu haben. Der politische Islam ist das
      Problem, nicht der tiefgläubige einzelne Muslim.

      Zaubernuss schrieb:

      Dein Problem ist, dass du zu allem etwas dazu sagen musst
      Schau mal in den Spiegel, Backfisch :S
    • Liebe Zaubernuss,
      du sprichst mir was den Koran betrifft in allem aus der Seele. Und interessanterweise sagen auch die Muslime, die ich kenne, genau dasselbe...

      Ein nichtreligiöses Problem habe ich allerdings mit der tiefverwurzelten Feindschaft zwischen Kurden und Türken, wobei die Türken grad offensichtlich wieder Täter sind, den Hass kenne ich aber schon lange in einzelnen Menschen sitzend, und das ist für mich nicht vorstellbar. Natürlich von der Geschichte und Gegenwart her verstehbar. Aber die Türken müssen von oben und unten seit Generationen vollkommen verhetzt sein.