"Chips-& Schoki-Woche"

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    • "Chips-& Schoki-Woche"

      Juhu,

      ich schreib mal was von der Seele und so...es beschäftigt mich immer noch. Ich habe den Thread dem Phänomen entsprechend Chips-und Schoki-Woche genannt, weil das eine Kommilitonin von mir es so nennt und ich das (zumindest, was den Schoki-Teil angeht) sehr treffend finde. Sie sagte vor ein paar Monaten in einem Gespräch: "Boar, wenn ich PMS habe, könnte ich tagelang nur Chips und Schoki fressen. Und ich meine echt fressen. Was anderes brauche ich nicht." Ich habe gestern eine ganze Tafel Schokolade verdrückt.
      Wunder über Wunder, es wurde nicht besser.

      Zum Glück belästigt mich das Unheil nur einige Tage vor Beginn des neuen Zyklus. (Biologisch gesehen ist die Blutung eigentlich das Ende nicht der Anfang, aber es rechnerischen Gründen machen die Gynäkologen das ja anders). Ich kann nicht verstehen, warum das nun so geworden ist. Früher hatte ich das nicht. Liegt das am Alter? Für mich ist das ganz schrecklich. Ich muss andere Menschen meiden und bestimmte Situationen. Eine echte Einbuße der Lebensqualität. Auch kann ich es verstehen, wenn Heike sagt, das wäre wie eine doppelte Depression- sie hat Recht. Aber diesmal gings mir vorher echt gut. Ich war super drauf. Neues Semester. Viel unternommen, vermeintlich öde Fächer stellten sich als interessant heraus, ich war so voller Tatendrang und lächelte (und überlegte schon hier und da heimlich, ob ich wohl mal längere Zeit hypomanisch werden würde, aber kam davon schnell wieder ab). Es überkommt einen so, von einem Tag plötzlich auf den anderen. Vom rapid cycling kenne ich das auch, aber im Moment hab ich keine solchen krassen Schwankungen, es lief die letzte Zeit recht gut.

      Es belastet mich so, weil für mich ist das echt mit Schamgefühlen verbunden. Man mag sich fragen, wie kann man sich für sowas triviales schämen? Ich kann das. Ich schäme mich. Ich kann jemanden offen erzählen, wie erst am 1. Mai erst geschehen, dass ich eine BS habe, aber nicht DAS. Verrückt oder? Aber ich schäme mich so dafür, dieses Frauenklischee zu erfüllen und das macht es noch schlimmer. Was war ich froh, nicht zu den Geplakten zu gehören und normal zu ticken in dieser Zeit! Was soll man auch machen? Diese Auswegslosigkeit, daran quasi nichts ändern zu können, zieht mich noch mehr runter. Ich widere mich selbst an. Es ist so widerlich sich selbst und anderen auf diese Weise zur Last zu fallen, ja zu nerven. Ich will das nicht. Es soll mich in Ruhe lassen! Es muss wieder weg! Ein schrecklicher Gedanke, das das nun für den Rest der Zeit so bleiben könnte. Das darf nicht sein.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.