Machen kranke Zähne auch psychisch krank?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Machen kranke Zähne auch psychisch krank?

      Diese Frage stellte ich mir, als ich so im Wartezimmer auf meinen Kontrolltermin wartete. Dort wird auf bestimmte Zusammenhänge hingewiese. Zum Beispiel, dass man eine Schwangerschaft lieber planen sollte, um sicherzustellen, dass die Zähne o.k., wegen dem erhöhten Fehlgeburtsrisiko. Außerdem soll man ja ab und ab eine professionelle Zahnreinigung machen lassen, weil das das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfall senkt (weil da wohl entzündungsfördernde Botenstoffe in die Blutbahn gelangen und die Gefäße schädigen, sodass sie nicht mehr so elastisch sind). Man kann da wohl ein erhöhtes CRP nachweisen (bei länger bestehender Parodontitis). Parodontitis kann den ganzen Körper stressen durch den ständigen Entzündungsprozess.
      Deshalb frage mich, ob wie andere entzündlichen Geschichten auch, so eine Konstellation psychische Erkrankungen, im Speziellen wahrscheinlich Depressionen fördert???

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Als ich (wegen mangelnder Erfahrung und mangelnder Behandlung) zwischen 24 und 28 die schlimmsten manisch - psychotisch - schwerst und lang depressiven Phasen hatte, waren meine Zähne sicher gesund. Jetzt leiste ich mir einen erstklassigen Zahnarzt, der mir keine Parodontitis durchgehen lässt.
      Bei mir waren neben der natürlich genetischen "Grundausstattung" immer gravierende äußere Faktoren maßgeblich, ich bin aber überzeugt, dass Zahngesundheit etwas ganz Entscheidendes ist.

      Es ist sehr gut, dass du dieses Thema aufs Tapet gebracht hast, liebe Zaubernuss, das meint ein überzeugtes

      blattl
    • Na ja ich sage mal so: Als ich die Zahnarztpraxis verlassen haben wohlwissentlich, dass wieder nix gefunden wurde (Gott sei Dank!!), war mein Tag gerettet und ich fühlte mich beruhigt und gleichzeitig etwas beschwingt. Du weist schon: Kopfkino! Man malt sich ja vorher die schlimmsten Szenarien aus. Zahnarztbesuche zählen nicht zu meinen Hobbys. Nur die Gyn-Vorsorge ist noch größerer Horror für mich. Da war ich fast mal umgefallen und vor dem Termin morgens bin ich immer kurz davor, vor Aufregung zu kotzen...
      Die haben mir übrigens die professionelle Zahnreinigung ausgeredet. Das sei Geldschneiderei. Mit kommt es so vor, als ob sie die bloß nicht im Leitsungsspraktrum drin haben. Hast du schon mal eine machen lassen?
      Ich habe immer Angst um meine Zähnchen, weil meine Medikamente anticholinerg wirken (wie viele Psychopharmaka) - also die Speichelproduktion hemmen- und dadurch hat man ja ein höheres Kariesrisiko. Nur aus dem Grund leiste ich mir Zahncreme für 6 Euro die Tube. Das beruhigt mich lol. Die trägt (angeblich *hust*) auch künstlichen Zahnschmelz mit auf und enthält auch Laktoferrin, wie in echtem Speichel. Ich weis immer nicht, ob ich das glauben kann, das das mit dem Aufputzen von künstlichem Zahnschmelz funktioniert. Ich fürchte an den Ecken, wo es am meisten gebraucht wird, kommt der Zahncremeschlabber gar nicht hin.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Liebe Zaubernuss,
      ich leiste mir auch eine teure Zahncreme (sie ist in Wirklichkeit gar nicht teuer, weil eine Miniminiportion genügt) gegen schmerzempfindliche Zähne und habe nie mehr ein Problem mit heiß-kalt.
      Angst vor dem Zahnarzt habe ich nie, obwohl ich schon Erlebnisse hatte, die durchaus traumatisierend hätten sein können, nur als Beispiel; als ich mit knapp Mitte 20 das zweite Mal in der Psychiatrie war, hatte ich Zahnschmerzen, die sich immer mehr steigerten. Als dann alles wirklich unerträglich war, habe ich der Schwester das gesagt. Ich schätze mal eine Stunde später wurde ich - hoffnungsvoll - zum Zahnarzt gebracht, und ein paar Minuten später hatte ich einen Zahn weniger, ohne Röntgen, ohne Vorankündigung, ohne Möglichkeit mich zu wehren... Die Schmerzen waren höllisch, ich saß auf der Station und die Tränen rollten mir ununterbrochen herunter. ...

      Aber genug der alten Geschichten. Wo waren wir? Ach ja, ich muss gestehen, was ist Gyn-Vorsorge ;) , vor Äonen muss da mal etwas gewesen sein... Aber ich war gerade beim Lungenfacharzt, nach 40 Jahren Raucherei (Schwangerschaften und Stillzeiten nicht abgerechnet), alles tippi toppi, leider hat er mir quasi gesagt, wenn ich bis jetzt nichts hätte, wäre auch nichts mehr zu erwarten, so rauche ich halt genussvoll weiter, mit nichtrauchenden Freundinnen rauch ich nicht, mit rauchenden viel, allein gar nicht viel, mit meinem Mann (sehr starker Raucher) viel...

      Ich komm schon wieder ins Labern
      ich geh jetzt ins Bett
      dann wach ich um sechs vogerlfrisch aus

      alles Liebe dir
      abendblattl

      das grad ein wenig Angina hat, es war doch ein wenig viel die letzten Monate und Wochen
    • Als Kind hatte ich auch einen Horror vor Zahnärzten. Damals waren die aber auch oft noch brutal und die Besuche stets mit maximalen Schmerzen verbunden. Das ist heute ja ganz anders, deshalb macht es mir überhaupt nichts mehr aus. In Deutschland gab es damals noch den "Dentisten", das war ein Ausbildungsberuf ohne Studium. Wahrscheinlich durften die keine Narkotika verwenden.

      Habe gerade das hier gefunden:

      spiegel.de/gesundheit/diagnose…-ausloesen-a-1026767.html

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • Hallo Blattl!

      Dein Lungenfacharzt macht aber sonderbare Aussagen. Ich weis nicht, ob die haltbar oder seriös sind. Letztlich weis doch eigentlich jeder, das das Risiko zu erkranken mit der Dauer des Tabak-Konsums (und auch der Menge) immer weiter ansteigt. Auch das Lebensalter ist entscheidend. Man erkrankt eher im höheren Lebensalter (wegen Länge des Konsums). Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt irgendwo Ende 60 glaub ich. Es gibt auch Leute, die wesentlich früher erkranken, aber im Großen und Ganzen sind schon eher ältere Menschen betroffen. Ein guter Lungenfacharzt sollte seinem Patienten immer raten aufzuhören. Allein schon wegen des höheren Risikos für Herzinfarkt und Schlaganfall, außerdem gibt Nichtrauchen deutlich mehr Fitness. Eine Kollegin von mir hat gerade aufgehört. Nach nur 10 Tagen hat sie und ganz freudestrahlend berichtet, das sie jetzt nicht mehr so fertig ist, wenn sie eine längere Treppe hochläuft und sie würde so viel mehr schmecken. Und wenn ich so meinen besten Freund anschaue, der vor 2 Jahren aufgehört hat, dann muss man auch anmerken, dass es für das Umfeld wesentlich angenehmer ist. Man ist immer bald rückärts umgefallen, wenn man seine Wohnung betrat (er war Kettenraucher) und natürlich müffeln auch immer die Klamotten. Und man spart natürlich einiges an Geld und man schädigt nicht sein Umfeld. Besonders schlecht ist es, wenn den Rauch Kinder abbekommen. Mein Großvater, der mit bei uns im Haus lebte hat Kette geraucht (bis zu seinem schweren Herzinfakrt, dann musste er aufhören, konnte ihn aber auch nicht mehr retten). Wahrscheinlich einer von zig Faktoren, warum ich späte Asthma entwickelte und ganz besonders reagiere ich auf Rauch dieser Art. Zigarette kann noch ganz o.k. sein (abhängig von der Marke), aber wenn jemand neben mir ein Cigarello oder Zigarre raucht, dann brauche ich genau 2 Atemzüge und ich habe so Atemnot, dass ich keinen Pieps mehr sagen kann.

      Nein, den Ausdruck mit dem Fleischershund gibt es in Deutschland meines Wissens nach nicht oder er ist so lokal begrenzt, dass ich ihn noch nicht gehört habe.
      Mein Gott, ich wäre vollkommen ausgeflippt, hätte man mir einen ZAhn gezogen. Ich hätte den verklagt. Hat der denn schon mal was von Zahnfüllung gehört. Schlimmstenfalls auch Wurzelbehandlung, o.k. aber Zahn ziehen? Kann ich nicht nachvollziehen, aber die waren früher glaube ich auch nicht so auf Zahnerhaltung aus X( Das erinnert mich immer daran, dass der Beruf des Zahnarztes noch relatv jung ist. Vorher sah man das als kosmetisches Problem und da hat der Friseur die Zähne gezogen. *grusel*

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Das wäre wirklich traurig, wenn der Lungenfacharzt einen Menschen (mich) für so blöd halten könnte, dass es nicht besser wäre, in der nächsten Sekunde aufzuhören. Damit da keine Missverständnisse aufkommen, der Lungenfacharzt hat wörtlich gesagt: Ein Drittel der Raucher kriegt COPD u.ä.,ein Drittel Krebs, ein Drittel gar nichts. Daraufhin habe ich leider weitergeraucht. Ich hab noch keine Kosten und Mühen gescheut, vom Rauchen wegzukommen, Hypnose, 'Akupunktur, Seminare, Forum, ich bin und bleibe Genussraucher. Derzeit habe ich so wenig Zeit, dass ich kaum zum Rauchen komm, das ist fein. In Gesellschaft von Nichtrauchern rauch ich nicht, und mein Haus ist ganzjährig rauchfrei (wär schon wegen der Enkel anders undenkbar).

      Die friseurmäßige (ohne Spritze, ohne irgendwelche Schmerzmittel danach, ich bin fast gestorben) Zahnziehung erfolgte während des Psychiatrieaufenthalts. Wie hätte ich denn klagen sollen (ich wär auch gar nicht drauf gekommen) gegen die Aussage des Facharztes, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hätte?? Ich war ja ein ahnungsloses junges Mädchen vom Land aus kleinsten Verhältnissenund völlig eingeschüchtert von anderen Erfahrungen in der historischen Psychiatrie.

      blattl
    • Ok, dass du vom Land kamst wusste ich nicht. Mich konnte man nicht so leicht einschüchtern, ich war schon immer etwas taff. Ich kann durchaus auch sehr schüchtern sein, aber wenn ich mir sicher bin, dann eine Behandlung schlecht läuft, dann sage ich das auch. Aber damals hatte man auch keine Rechtschutzversicherung ect. Waren schon andere Zeiten.
      Appropos Rauchen: man darf nicht vergessen, dass ein Drittel der Raucher, die eine COPD haben, schließlich auch ein Lungenemphysem bekommen. Ein Lungenemphysem kann das Leben eben mal um 10 Jahre verkürzen.
      Ich hoffe sehr für dich, dass deine Lunge weiterhin o.k. bleibt- auch wenn du es nicht schaffst aufzuhören. 2 Leute aus meinem Bekanntenkreis haben nur Nikotinpflaster geschafft aufzuhören. Lange haben sie die Kosten gescheut und konnten sich nicht vorstellen, das das klappt, aber letztlich habe ich so lange gemeckert, dass sie es doch ausprobiert haben und beide haben es geschafft und sind jetzt glückliche Nichtraucher.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Ich befürchte ja Schreckliches. Dass ich trotz meiner Raucherei 90 werde wie mein Vater (der bei einem Autounfall starb) und wie er bis zuletzt auf Bergen herumkraxle...


      Übrigens hatte ich mit 24 noch gehörigen Respekt vor Akademikern. Seit fast alle meine Nachbarn Akademiker sind -- - sie können mir nicht das Wasser reichen. Tatsache, nicht Selbstüberschätzung. DAs olle blattl hat auch einen respektablen IQ und sein EQ ist unschlagbar. :)
    • blattl schrieb:

      Übrigens hatte ich mit 24 noch gehörigen Respekt vor Akademikern.
      Respekt habe ich vor Ausstrahlung, Kompetenz und ganz, ganz besonders
      vor Herzensbildung/ Herzenswärme. Keinerlei Respekt habe ich vor (akad.)
      Titeln, dicke Hose (Geld), und Standesdünkel hasse ich wie die Pest !
      Diese Respektlosigkeit, da kamen wohl "Punk-Reste" durch, hat mir manche
      Probleme bereitet, denn ich liebe Klartext.
    • Wenn ein Arzt auffallend viel verdient, ist das trotzdem nicht immer ein Qualitätsmerkmal. Manche kommen auch zu dem Geld, weil sie der einzige oder einer der knappen Fachärte auf diesem Gebiet innerhalb einer Region sind. Sowas haben wir hier auch. Wir haben nur 2 niedergelassene Neurologen. Der eine behandelt grundsätzlich nur 5 Minuten (ist Facharzt für Neurologie & Psychiatrie).
      Klar, die Bude boomt, aber das war die schlampigste Anamnese, die mir jemals zuteil wurde bzw. es fand gar keine statt. Ich kam da als neue Patientin hin, kam mit meinem Medikament nicht mehr klar (zu schwache antidepressive Wirkung), dann sagte er "aha", wühlte in seinem Schrank rum und sagte nur er gäbe mir dieses Muster mit und das solle ich so und so einnehmen und später ein Rezept holen, wenn die alle sind. Es handelte sich damals um Lamotrigin. Keine Frage, wie meine Erkrankung im Detail aussieht (also welcher Typ), fragte nicht, ob ich schwanger bin, klärte nicht über allergische Hautreaktionen auf (die bei Lamotrigin durchaus auftreten und sehr schwer sein können), fragte nicht nach Allergien, klärte nicht auf, dass Lamotrigin entstehendes Leben schädigen kann, fragte nicht, was ich sonst vorher probiert hatte, nicht was ich beurflich mache, ob ich auch bipolare Verwandte habe oder was ich machen soll, wenn ein Problem mit dem Medikament gibt. Aber wie gut, dass ich 3 Stunden im Wartezimmer rumgegurkt habe, trotz Termin. Das hat sich doch mal gelohnt. Man sah mich dort nie wieder.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.