Gegen die Gleichschaltung- wenn Patienten nicht leitliniengetreu alles in sich reinstopfen wollen, was man ihnen andrehen will......

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    • Gegen die Gleichschaltung- wenn Patienten nicht leitliniengetreu alles in sich reinstopfen wollen, was man ihnen andrehen will......

      Jeder von euch kennt wahrschenlich gute, als auch schlechte Psychiater- oder sagen wir: solche die lockerer sind und andere die förmlch borniert glauben, alle Patienten müssten und können nur nach einem bestimmten Schema behandelt werden. Nach meiner letzten Begegnung der "dritten Art" (wie ich letzte Gruppe gerne nenne), ist mir wieder klar geworden, welchen großen Anteil die an der Gesamtmasse an Psychiatern ausmachen müssen. Diejenigen, die auch andere Wege beschreiten wollen sind in der Minderzahl und werden offen dafür von Kollegen kritisiert- auch meine Ärztin. Was hat sie sich oder ich mir vorzuwerfen? Dass ich noch nie einen Kliniksaufenthalt hatte vielleicht? Das ich trotzdem studiere und noch mit halber Stelle arbeite? Wie viele ihrer Neuroleptika-versorgten (bald hätte ich vollgedröhnten gesagt) Patienten können das von sich behaupten? Mein bei mir läuft nicht alles rund, aber können das die anderen Patienten denn von sich behaupten?

      Die Satz "werden sie zum eigenen Experten" ist insofern ein Witz, wenn man einem derartigen Psychiater gegenübersitzt. Da ist man nicht "im Bilde", auf dem aktuellen Stand, gut aufgeklärt usw. Man ist incomplient. Vielleicht wird man unter der Hand auch als "schwierig" gehandelt? Man stellt zu viele Fragen (unangenehme Fragen), möchte gar ab und zu einen Laborwert bestimmt haben, lehnt bestimmte Medikamente ab, weil man nicht kugelrund werden will... Gut ist nur, wer linienkonform läuft, keine unangenehmen Fragen stellt und immer sagt "ja Herr Doktor, sie haben ja so Recht Herr Doktor, dann werde ich wohl so einnehmen Herr Doktor usw." Ja wie schön einfach es doch wäre, wenn man in Behandlungsleitlinien schaut und man dort nur ablesen braucht, auf was man einstellt, fertig. Aber so einfach ist das nicht. Und viele Substanzen die nachträglich gegen Depressionen oder auch Manien zugelassen worden sind, konnten diesen Weg nur gehen, weil es Ärzte gab, die bereit dazu waren es "off-label" zu verschreiben.
      Ich dachte immer gut ist das, wovon der Patient sagt, dass es ihm hilft und man das auch bemerken kann. Aber nein, größtenteils herrscht Gleichschaltungsdrang. Bipolare müssen auf x oder y eingestellt sein und davon mindesten so und so viel Milligramm nehmen, sonst kann das ja gar nicht funktioneren. Wie bekloppt muss man eigentlich sein'? Und der Satz "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" scheint in unserem HAuse ja auch nicht angekommen zu sein. Da werden Patienten gleich auf hohe Dosen pi mal Daumen eingestellt, damit sie stabil bleiben, egal, ob sie die brauchen oder nicht. Nach oben hin ist dann kein Spielraum mehr, aber da sist ja auch egal, da bekommen sie halt im Notfall noch eines dazu. Damt wird man zwar immer fetter und kaputter und muss um die 20 Jahre früher ins Gras beißen, aber wen interessiert das schon? Kann ja eh keiner nachweisen, dass es auch anders gegangen wäre.

      Ich habe mich in der letzten Zeit, da meine Ärztin immer vertreten wurde, so häufig über diese Spezies von Psychiater geärgert, dass ich mich entschlossen habe psychiatrische Konsultationen nicht mehr in Anspruch zu nehmen/zu verweigern. Dann muss ich mich nicht mehr wochenlang darüber schwarz ärgern und meine Ärztin wird nicht mehr kritisiert. Ja komisch oder, solange sie mich behandelt hat, war alles o.k. Patient kam regelmäßig, nahm seine Pillen, hat sich an die Spielregeln gehalten.... Vielleicht denkt man dann mal drüber nach, warum Patienten, sobald sie mit anderen Subtypen von Psychiatern in Kontakt kommen, weiteren Kontakt verweigern. Ich kann auch ohne. (Allerdings fürchte ich, dass sie so denken wie immer, alle schuld läge beim Patienten, dabei sind sie es, die das Behandlunsgverhältnis von Grund auf versaut haben, weil sie am Handbuch kleben, wie zäher Kaugummi und nicht nach links und rechts gucken können, was sonst noch möglich ist. Man macht sich ja nicht mal die Mühe zu fragen, was man schon genommen hat. Nein, sie wissen nach einer Minute alles über einen und das auch noch besser. Da ei habe ich die Behandlungskapitel, auf die so stehen, schon vor vielen Jahren hinter mir gelassen. Man könnte ja womöglich den Patienten fragen, aber wer tut denn sowas, wenn man gottgleich sofort weis, was zu tun ist. Glauben die etwa, andere PSychiater vor ihnen seien nicht auf dieselben Ideen gekommen?)

      Nun ja, ich werde mich jedenfalls aus dieser so negativ geprägten Behandlung zurückziehen. Sie schadet einem ja mehr, alsdass sie nützt.
      Wahrscheinlich haben einige von euch diesen Punkt schon lange erreicht oder zwischendurch mal gehabt, bis sie wen fähigeres gefunden haben...

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zaubernuss schrieb:

      Nun ja, ich werde mich jedenfalls aus dieser so negativ geprägten Behandlung zurückziehen. Sie schadet einem ja mehr, alsdass sie nützt.
      Wahrscheinlich haben einige von euch diesen Punkt schon lange erreicht oder zwischendurch mal gehabt, bis sie wen fähigeres gefunden haben...
      Witzig, das Thema hatte ich grad über eine Stunde mit Muddern in der Klinik.
      Es dürften 15-20 männl. Psychiater/ Gutachter gewesen sein, die ich in meiner
      "Bipo-Laufbahn" kennen gelernt habe, nur einer war wirklich gut, aber leider
      schon in Rente, jetzt 7 Jahre verstorben. Alle anderen waren befriedigend minus
      bis total ungenügend, wobei mangelhaft und ungenügend leider überwog. Privat
      kannte ich noch einen guten Psychiater (BS betroffen) aber auch verrentet.

      Wirklich richtig gute Psychiater habe ich nur unter Frauen gefunden, selbst die
      "schlechteste" Psychi war noch besser als die männl. Kollegen. Meistens hatten
      die nur Minuten Zeit und kamen gleich mit der Multi-Chemokeule, teilweise vor
      der Untersuchung, Schema F aus dem Schulbuch. :boese: Fehldiagnosen waren an
      der Tagesordnung !
      Mein letzter Neurologe, vom Oberarzt meiner Reha-Klinik mir empfohlen, sagte
      mir vor seinem Ruhestand, dass ich mich 100x besser mit der BS auskenne, als
      er selbst, ich solle mir wirklich einen Spezialisten suchen. Und die Frau habe ich
      jetzt ein paar Jahre, aber auch die Kollegen/Innen der riesigen Gemeinschafts-
      praxis kennen sich gut aus.

      Das ist die halbe Miete/ Mitte, unglaublich wichtig (für meine Stabilität).
      Man/Frau muß halt suchen, das dauert leider ein wenig und geht auch auf die
      Nerven. :(

      Viel Erfolg wünscht wendelin
    • Lieber Jannis, ich habe dich kritisiert, aber spzeiell in dem Punkt, dass du grundsätzliche alle Psychiater für bescheuert, engstirnig, unfähig und borniert hälst- das zumindest hast du immer betont und dabei auch kein Blatt vor den Mund genommen. Das allerdings ist nicht meine Meinung. Es gibt ein paar Raritäten, die anders sind.Du findest auch alle Psychopharmaka kacke (nimmst aber selber welche), während ich meine Medis echt o.k. finde, andere hingegen aber ablehne. Aber in gewissen Punkten haben sich unsere Meinungen derzeit angenähert- das stimmt wohl.

      @ Wendelin
      Bei mir wars andersherum. Mit den meisten weiblichen Behandlerinnen konnte ich nichts anfangen, bis auf eine Ausnahme. Ich denke die Fähigkeit guter Psychiater zu sein ist nicht geschlechtsgebunden, sondern liegt wohl daran, dass man mit dem eigenen Geschlecht und dessen Blessierchen vielleicht weniger zimperlich ist. Aufallend ist allerdings, dass die eine Psychiaterin mit der ich sehr gut kann auch nicht heterosexuell veranlagt ist und immer nervös an ihrem Ehering spielt, wenn wir uns sehen. Genausogut könnte es sich statistisch gesehen auch um blanken Zufall handeln, aber es fällt schon auf, dass ich man für mich Ausnahmen macht ect.

      Multichemie-Keule Schema F, gutes Thema. Das wollte man mir ja wieder "zugute kommen lassen". Als ob ich das noch nicht durch hätte. Damit ist es mir auch nicht besser gegangen, teilweise eher dramtisch schlechter (z.B. unter Abilify).
      Im Moment möchte ich eher Abstand nehmen und auch gar nicht suchen. Ich möchte auch mal eine Pause vom Kranksein haben. Wenn man nicht ständig irgendwelche Gesprächstermine in einer Ambulanz hat, dann wird man auch nicht ständig daran erinnert und muss sich auch nicht so viel ärgern.
      Gute Gesprächsführung ist oft 1000mal besser als irgendeine Pille. Bzw. erst beides zusammen führt zu maximalen Erfolgen. Eine zwischenmenschliche Beziehung (und die zwischen Psychiater bzw. Psychotherapeut und Patient hat irgendwie was exklusives) kann sehr tragend sein. Mein verstorbener Psychiater war Meister darain. Wenn das eine verlässliche Beziehung ist, die gut läuft, dann kann die vieles ausgleichen, abfangen und wett machen. Bei mir sind die letzten 3 oder 4 Termine mit meiner Ärztin einfach mal flach gefallen wegen Krankheit und Terminpannen durch die Arztherlferinnen. Stattdessen musste ich mir vorschnell-schießende Assistenzärzte antun. Junge Ärzt können total super sein, weil sie noch nicht so routiniert sind. Aber die 2 da definitiv nicht.

      GRüße, Nüssli
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    • Zaubernuss schrieb:

      Was hat sie sich oder ich mir vorzuwerfen? Dass ich noch nie einen Kliniksaufenthalt hatte vielleicht?
      Manche Ärzte glauben Dir ohne Klinikaufenthalt(e) die BS nicht,
      und manche behaupten, dass die BS immer und ausschliesslich
      mit hohen Medi-Dosen bekämpft (bedämpft ?) werden muß,
      das ist mir mehrfach so gesagt worden. Laut "alter" Lehre sollten
      psychotische Erkrankungen nicht psychotherapierbar sein, bild-
      gebende Verfahren haben das widerlegt, aber in manchen kon-
      servativen Köpfen spukt das noch herum.



      Zaubernuss schrieb:

      Gute Gesprächsführung ist oft 1000mal besser als irgendeine Pille. Bzw. erst beides zusammen führt zu maximalen Erfolgen. Eine zwischenmenschliche Beziehung (und die zwischen Psychiater bzw. Psychotherapeut und Patient hat irgendwie was exklusives) kann sehr tragend sein.
      Word !! Wie recht Du damit hast, habe ich selbst drastisch erlebt.
      2004 musste ich völlig kirre und wirr in der Birne zum Gutachter,
      18:00-24:00 Uhr im Privathaus des Psychiaters. Dort wurde ich in
      den Hobbykeller geführt, Tee und Kekse wurden serviert.
      "Säuft er noch ?", war die 1. Frage des Dr., es stellte sich raus, dass
      er der Amtsarzt war, der meinen Ollen in die Frühpension geschickt
      hat. "Ihr Vater lebt im Wahn, den musste ich aus dem Verkehr ziehen,
      den kann man nicht auf die Menschheit loslassen. Ich war bei Ihnen
      zu Hause, die Verhältnisse sind mir bekannt, Ihre Reha wird bewilligt".

      Statt tausender Worte, Fragebögen etc., war da einfach nur Verständnis
      und Einblick, völlig ruhig und gelassen bin ich wieder heim gefahren,
      so etwas hatte ich vorher noch nie erlebt. Natürlich habe ich mich
      schriftlich herzlich bedankt, das war der tolle männliche Psychiater in
      meiner "BS-Laufbahn".

      Gestern habe ich Muddern in der Klinik besucht, wir haben lange über
      diesen guten Mann gesprochen. Bevor er Dr.Psychiater wurde, ist er
      Priester gewesen, hat aber geheiratet und "umgesattelt". :D




      Zaubernuss schrieb:

      Ich denke die Fähigkeit guter Psychiater zu sein ist nicht geschlechtsgebunden, sondern liegt wohl daran, dass man mit dem eigenen Geschlecht und dessen Blessierchen vielleicht weniger zimperlich ist.
      Nichts läge mir ferner, als die grundsätzliche Fähigkeit am Geschlecht
      fest zu machen, es ist nur meine Erfahrung der letzten Jahrzehnte. Junge
      Psychiater habe ich nie kennen gelernt, Gutachter müssen Oberärzte
      (gewesen) sein, die sind dann halt etwas älter (und meistens stock-
      konservativ, jedenfalls in meinen Fällen).
      2008 sagte mir der Oberarsch ..äähh.. Arzt: "Als Oberarzt dieser Reha-
      Klinik würde ich sie gern willkommen heissen, als Gutachter muss ich
      das ablehnen". Gleichzeitig äusserte er sich abfällig über seine Chefin,
      meine Hausärztin und die Gutachterin des Med.Dienst der KK (MDK).
      Der hatte eindeutig ein Frauenproblem, wie mir ALLE Patientinnen
      der Klinik berichteten, seine Bewertungen im Netz sind auch grauen-
      haft. Wir haben uns heftig in die Wolle bekommen, auch später in der
      Klinik, zur Eingangsuntersuchung war er nicht da, die Visite und das
      Abschlussgespräch hat er bei mir ausfallen lassen, abgerechnet wurde
      lt. Leistungsbericht trotzdem. Trotz mehrfacher BS-Diagnosen hat er
      mir dann sinngemäß folgende DX verpasst: Emotional instabile PS, also
      Richtung Borderline, kontaktarm, gehemmt. Tja, ich bin wohl das krasse
      Gegenteil dieser DX, meine Hausärztin glaubte an eine Verwechselung.

      In der nachfolgenden beruflichen Reha stand dann erst nur Persönlichkeits-
      störung in der Anamnese, das hatte mir halt das Ars... verpasst. Daraufhin
      habe ich an einem Forschungsprogramm zur BS incl. volldetaillierter Dia-
      gnose teil genommen. Niemals bin ich intensiver, detailverliebter, gründ-
      licher untersucht worden, alles in freundlich entspannter Atmosphäre,
      geht doch. In meinem Fall waren das nur Frauen mit hoher Kompetenz im
      ZI Mannheim, Fr. Dr. Wessa ist mittlerweile W3 Professorin in Mainz.
      klinische-psychologie-und-neur…teilungsmitglieder/wessa/

      Jetzt steht ein G wie gesichert hinter F31.6 bzw. F31.81 (wenn nicht akut),
      lt. meiner Psychiaterin wird das nie wieder in Zweifel gestellt, deshalb
      hat auch meine Verrentung wohl so lange gedauert. Was eine Fehl-DX so
      anrichten kann .. :boese:

      Übrigens wurde mir im ZI-Mannheim attestiert, dass ich einer der selten
      Fälle sei, der mit einer Bedarfsmedikation auskommen kann, meine jetzige
      Psychiaterin geht damit konform, das habe ich sogar schriftlich.

      Zum Thema "sich ständig krank fühlen":
      Nichts fände ich schrecklicher, als ständig mit dem BS-Brett vorm Kopf rum
      zu laufen oder ständig Angst vor neuen Phasen haben zu müssen, das würde
      heftigst auf die Lebensqualität gehen, das ist zum Glück vorbei. Ich weiss
      was zu tuen ist, was zu meiden, und es gibt jederzeit gute Ansprechpartner,
      ich bin nicht allein. :)
      Skills und Tools muß man sich halt drauf schaffen, das dauert und ist natürlich
      bei jedem anders. Aber es geht, Geduld gehört zu diesem Spiel. Meine Psycho/
      Gruppentherapien haben mir sehr geholfen, mich selbst kennen zu lernen, be-
      sonders die unangenehmen Seiten.

      Weiterhin Geduld und viel Erfolg wünscht wendelin
    • Ich habe seit geraumer Zeit auch ein "G" hinter der Diagnose stehen. Gott sei Dank. Das hat schon mein erster Psychiater damals gemacht, also 2006. Eine instabile Persönlichkeitsstörung wollte mir zum Glück noch keiner als Diagnose andrehen, bei dem ich in Behandlung war.

      Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass ich keine guten Bindungserfahrungen als Kind gemacht habe und so ist auch mein Beziehungsstil. Früher war der besser, heute ist er miserabel, seit ich mich allein durch die Welt schlage. Ich kann mich auf andere Menschen nicht mehr einlassen und halte eigentlich alle auf gewisser Distanz. Ich kann auch schnell eine Freundschaft aufgeben, ohne das mit das sonerlich weh tut. Das liegt nicht daran, dass ich eiskalt bin. Eher das Gegenteil. Ich bin so gläsern, dass ich nach all den Verlusten sowas nicht mehr an mich rankommen lasse. Man lernt den Verzicht zu nahestehenden Menschen. Man bindet aich erst gar nicht so fest an sie, dann tut es ncht so weh, wenn denen auch was passiert oder was vorfällt. Ich habe nicht mal ein sonderliches Interesse wen kennenzulernen zwecks Beziehung. Zu viele Ängste. Auch zu den restlichen Angehörigen kann ich nur schwer Kontakt halten. Als meine Tante vor einer Weile die Diagnose T-Zell-Lymphom bekam, wars ganz vorbei. Immer Angst und die Frage, wer wird wohl der nächste sein? Wenn ich Kontakt habe zur weitläufigeren Familie, dann blühe ich auf, aber es mach mich auch traurig, denn es ist nicht mehr wie früher. Und plötzlich passiert das, was immer passiert, ich verliere das Interesse irgendwie. Ich möchte weiterhin Kontakt, aber bekomme es nicht hin. Und dann reißt es wieder ab, weil irgendwann hat man zu viel Zeit vertreichen lassen und dann bekomt man Angst, der andere will eine Erklärung oder so. Ein großes Problem ist auch, das ich nach wie vor Zeit einfach verliere. Ich bin dann einfach nicht da. Es saugt mich auf und es vergeht Zeit, viele Stunden, Stunden in denen ich in dieser WElt nicht verfügbar bin. Aber meine Therapeutin meinte ja, es sei doch toll, dass ich dissoziiere...frag nicht, die ist einfach doof.

      Ich werde am Freitag meinen nächsten Termin in der Ambulanz absagen. Muss ich ja nicht weiter begründen. Ich bin gespannt, wie lange ich Rezepte drucken lassen kann, ohne das man mich behelligt, ich hätte längere Zeit keinen Psychiater gesprochen. Wenn ich Glück habe sind die mit ihren vielen Patienten so überlastet, dass keinem auffällt, dass ich nur noch wegen Rezepte komme.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zaubernuss schrieb:

      Eine instabile Persönlichkeitsstörung wollte mir zum Glück noch keiner als Diagnose andrehen, bei dem ich in Behandlung war.
      Von "Behandlung" konnte ja keine Rede sein, wir haben uns 10 min beim
      Gutachten gesehen und Monate später für 2 min in der Klinik, jeweils
      mit gegenseitiger 'Anfaucherei'.
      "Oberarzt und gleichzeitig Gutachter des Trägers ist schizophren, wie
      Kläger, Richter und Henker in einer Person", hab ich ihm gesagt, fand
      er nicht gut. "Und danke für den Verlust meines Arbeitsplatzes durch
      die monatelange Verzögerung".
      Dass mir die Kündigung ganz recht war, konnte er ja nicht wissen.
      Interessanterweise war ich 2 Jahre vorher in der gleichen Klinik, be-
      handelt von der super Stationsärztin/ Thera, und damals stand F31.6
      im Bericht, seine (!) Unterschrift darunter. :D Aber die Akte konnten
      sie ja nicht wieder finden ... ?( Zudem hatte ich auch 2000 und 2004
      eine bipolare DX in den beiden anderen Kliniken. Unsere Sozialgerichte
      werden schon wissen, warum sie auf diese "Gutachter" nicht zurück
      greifen, sondern eigene bestellen.
      "Instabile PS" war seine Lieblings DX, die bekam jede(r) Zweite in der
      Klinik, Stempel druff und feddich. Aber das Thema ist für mich erledigt,
      die Klinik sehe ich nie wieder, sie hat keine Kassenzulassung, Rentner-
      Rehas werden durch die Krankenkassen bezahlt.
      Ach so, man sollte sich immer die Abschlussberichte besorgen, ich habe
      sie alle, das sind 2 volle Aktenordner. Manchmal steht so ein hanebüchener,
      sachlich völlig falscher Blödsinn darin, dann kann es auch keine richtige DX
      geben !


      Zaubernuss schrieb:

      Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass ich keine guten Bindungserfahrungen als Kind gemacht habe und so ist auch mein Beziehungsstil. Früher war der besser, heute ist er miserabel, seit ich mich allein durch die Welt schlage. Ich kann mich auf andere Menschen nicht mehr einlassen und halte eigentlich alle auf gewisser Distanz. Ich kann auch schnell eine Freundschaft aufgeben, ohne das mit das sonerlich weh tut. Das liegt nicht daran, dass ich eiskalt bin. Eher das Gegenteil. Ich bin so gläsern, dass ich nach all den Verlusten sowas nicht mehr an mich rankommen lasse. Man lernt den Verzicht zu nahestehenden Menschen. Man bindet aich erst gar nicht so fest an sie, dann tut es ncht so weh, wenn denen auch was passiert oder was vorfällt. Ich habe nicht mal ein sonderliches Interesse wen kennenzulernen zwecks Beziehung. Zu viele Ängste. Auch zu den restlichen Angehörigen kann ich nur schwer Kontakt halten.
      Das ist doch unheimlich schade und einsam machend, das muß doch nicht
      so bleiben !? Freunde kommen und gehen, nur wenige behält man für ein
      Leben. Das Risiko der Verletzung besteht immer, "no risk no fun", sage ich
      mir da. Auch ich habe vor Jahren 2 mir sehr wichtige Freundschaften ver-
      loren, natürlich waren meine affektiven Ausbrüche daran mit schuldig,
      trotzdem tat es weh. Wer mich nicht zu nehmen weiss, bleibt mir lieber
      fern, damit komme ich gut klar, einsam fühle ich mich nicht. Freundschaften,
      die keine Stürme überstehen sind vielleicht (?) keine Freundschaften ge-
      wesen ?

      Letztes Jahr habe ich den Kontakt zu einer Uralt-Freundin aus der Jugend
      (fast 50 Jahre) eingestellt, die mich gern als seelischen Mülleimer benutzte,
      am liebsten bei einem guten Essen bei uns. Auch meiner Frau ging das auf
      den Wecker: Zum Dinner einladen lassen, Müll abladen und dann erleichtert
      wieder heim fahren, wie oft sass ich danach konsterniert in unserer Hütte.
      Vampire sollte man sich vom Hals schaffen, die gibt es bei uns nicht mehr. :zungezeig:

      Bindungsängstlich bin ich nicht aber erheblich vorsichtiger geworden, und
      das tut mir sehr gut.
      Falls ich Dir nicht zu nahe trete, warum ist eigentlich Deine Beziehung nach
      dem bedauerlichen Kindsverlust in die Brüche gegangen ? Eigentlich kann so
      ein schlimmes Erlebnis die Partner noch fester 'verschweissen', jedenfalls
      war das bei uns so. Vielleicht (??) passtet Ihr einfach nicht zusammen ?

      Unsere Tochter hat vor nicht langer Zeit ihrere erste 'grössere' Liebe verloren,
      war danach erstmal völlig fertig. Frau und ich konnten ihr jeweils lange Ge-
      spräche dazu bieten, ich konnte ihr die 'männlichen Zweifel' erklären, das
      hat ihr wohl sehr geholfen, sagt sie. Jetzt ist sie wieder gut drauf .. freu ..

      So, jetzt zum Frühstück und um 12:00 geht es auf das grösste und schönste
      Mittelalterfest weit und breit. Mein Avatar stammt von dort, vielleicht gibt
      es heute einen neuen Avatar, Normannenhelm mit Nasenschutz wär doch
      mal was. ^^

      Einen schönen Feiertag wünscht wendelin
    • Die in der Ambulanz wollen immer so superschlaue Überflieger sein, haben aber nicht mal ein EKG machen lassen, als ich dort Patientin wurde und sagte, was ich nehme. Also ich würde mich da aber absichern. Als mein damaliger Psychiater mir das Modafinil das erste mal verschrieb, hatte er vorher drauf bestanden, dass man erst ein EKG macht ect. Das ist immerhin eine Psychostimulanzie. Davon mal abgesehen war ich als Teenie wegen Herzproblemen in Behandlung. Aber das haben sie nicht mal nötig zu fragen. Aber bevor es so aussieht, als wolle ich ihnen erzählen, wie sie ihre Arbeit zu machen haben, schweige ich zu dem Thema. Irgendwann werde ich diesbezüglich mal eine spitze Bemerkung in einem Nebensatz machen gegenüber diverser Person. Sowas wie "approps letztens hat mein Hausarzt ja darauf bestanden ein EKG machen zu lassen. Er meinte, das müsse man schon mal machen, bei DEM was ich da einnehme"- da kann der gute Dr. sowieso sich seinen Teil dann denken.
      Ein EKG kann ich jederzeit bei meinem Hausarzt auch machen lassen, wenn ich denke, das das nötig ist, weil andere das versäumen. Der ist Internist, der freut sich über sowas (und vor allem kippt er wahrscheinlich rückwärts um, wenn ich erzähle, wie schlampig die da mit vielem sind). Ach das erinnert mich an die Notaufnahme und den einen Unfallchirurgen den wir da hatten. Ich hatte ein normales EKG geschrieben + Rhythmusstreifen. Wenn man viel bei Internisten rumflitzt, bekommt man das eingebläut. Das hab ich dann halt auch für nen Patienten rasch gemacht, weil sonst keiner Zeit hatte und der möglichst schnell zum OP sollte und da muss man sowas machen. Da guckt er auf das Ding und fragt ich "was is'n das?" "EKG mit Rhythmusstreifen"- "Und was soll ich damit?" "Angucken, interpretieren?" --> "bin ich Internist?" - da reißt er das Teil vom Rest des EKG's ab, zerknüllt es und wirft es durch den Behandlungsraum zielsicher in Richtung Mülleimer. Was soll er auch damit, wo er doch gar keinen Rhythmusstreifen lesen kann? Wenn dann was ist und das Ding existiert noch in der Kurve bzw. Akte und er hat das einfach wegen Unfähigkeit nicht gesehen, dann hat er ein riesen Problem- Also das Ding vernichten frei nach dem Motto "wenn es so ein Ding nicht gibt, dann kann ich auch nichts übersehen haben für das man mich dran kriegt". Ein bisschen fahrlässig der Gute.
      Mein Hausrazt dagegen fragt immer, ob ich auf Blutuntersuchungen bestehe, sonst würde er sie machen. Gott, er ist da ja fitter, als die in der Irrenanstalt und dabei behandelt er nicht meine Macke. Eigentlich nicht seine Baustelle.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • So meinen Termin für den 9. Juni habe ich streichen lassen. Man wollte mir einen anderen geben, aber das habe ich natürlich umgangen. Jetzt bleibt nur hoffen, das das einfach so viele Leute in der Anmedlung rumhopsen, dass keiner einen Überblick hat. Die Chance stehen nicht so schlecht. Selbst wenn einer der Damen etwas auffällt, so wird das im Sande verlaufen, so wie ich den Haufen da kennen.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zaubernuss schrieb:

      So meinen Termin für den 9. Juni habe ich streichen lassen. Man wollte mir einen anderen geben, aber das habe ich natürlich umgangen. Jetzt bleibt nur hoffen, das das einfach so viele Leute in der Anmedlung rumhopsen, dass keiner einen Überblick hat. Die Chance stehen nicht so schlecht. Selbst wenn einer der Damen etwas auffällt, so wird das im Sande verlaufen, so wie ich den Haufen da kennen.
      Versteh ich jetzt tatsächlich nicht, warum musst Du denn überhaupt dort hin ?
      lgw
    • Ein uns bekannter, frühpensionierter Psychiater hält den Großteil
      seiner Kollegen von der Pharma korrumpiert, entweder indirekt
      oder sogar direkt, er hatte mir auch damals Material kommen
      lassen, Spiegel und Co, ich mag mich nicht mehr darüber ärgern.

      Bis heute kenne ich keinen Menschen, der mit Psychopharmaka
      'glücklich' geworden ist, "Phasenprophylaxen" sollten für Extrem-
      fälle vorbehalten sein, sorry, meine unbescheidene Meinung.
      Verhaltensänderungen können das ganze Leben ändern, das ist
      mehr als ein Trost, das sollte Ansporn sein dürfen.

      Ausdrücklich nochmal zum Mitlesen: Ich bin KEIN Medikamenten-
      Gegner, aber die Anwendung sollte sinnvoll, nicht zeitunkritisch
      sein. Den Teufel mit dem Belzebub austreiben kann nicht richtig
      sein, aber sehr effizient, nur nicht für den Patienten :(

      Friede sei mit uns und ich wünsch uns was Liebes :P <3
      lgw
    • OK, es geht nur um die Rezepte/ Medikamente ? Und dafür musst Du
      Dir evtl. dummes Gelaber anhören ?

      "Ohne kann ich leider nicht" kann ich absolut NICHT beurteilen, aber
      besteht für Dich die Möglichkeit, die Dosis in kleinsten Schritten zu
      reduzieren ? Mir hat Deine Sprunghaftigkeit oft weh getan, vielleicht
      steckt ein wenig von mir selbst darin ?

      Du solltest Dir eine(n) guten PsychiaterIn suchen, das Vertrauen können
      ist so wichtig. Sicherlich wird es nie wieder so sein, wie Du es mit Deinem
      'geliebten' Psychi erlebt hast, das war aber eine seltene Ausnahme, das
      nächste Mal zu 'vertrauen' wird anders sein, jede Liebe ist anders ...

      Wir leben nur durch unser Miteinander, eigentlich ganz einfach und doch
      so schwer, schlimm ist, immer darüber nachdenken zu müssen, Grübelei
      ist Zeitverschwendung ...

      Ich wünsch Dir was Liebes, Loslassen können vor Allem, aber was erzähl
      ich einer jungen Frau, was ich nicht meinem älteren Sohn sage ?

      Mach Dein Herz offener, höre mit dem Herzen .. klingt banal, ist aber so :)
      lgw
    • Hallöchen,

      nee in den Gesprächen ging es (zumindest wenn ich mit meiner eigentlichen Behandlerin zusammen war) eher weniger um Medikamente. Die dienten vorwiegend für andere Zwecke. Z.B. der Tumor oder die schwierige Situation mit Arbeit+Studium+schwerkranke Mutter und das man plötzlich keine Familie mehr hat. Während die Vertretungsärzte am liebsten über meine Medikamente geredet haben. Ich nehme nämlich bereits von beidem die geringste Dosis und das passt denen nicht. Und in ihren Augen müsste ich ja auch mit Lithum oder einem Neuroleptikum vollgepumpt werden- mindestens. Am besten noch zum Lamotrgin dazu, was ich ja eh in zu geringer Dosis nehme (ihrer Ansicht nach). Aber bei mehr kann ich nicht mehr schlafen (einer meiner empfindlichsten Punkte), ich bekomme Fressanfälle und schlechte Leberwerte. Man will hier Patienten in Watte packen und möglichst eine adäquat hohe Dosis geben, damit bloß kein Rückfall kommt. Der Haken ist aber, ich hatte doch noch nie heftige Manie hatte und meine Hypomanien dauern nur sehr kurz und sind in der Regel harmlos. Man ist ier gar nicht bemüht die Nebenwirkungen und die Belastungen für den Körper so gering wie möglch zu halten und die Medikamente überhaupt dem Ausmaß der Erkrankung des Patienten im Einzelfall anzupassen.
      Aber ja trotzdem ist es hier so übrlich, dass man wenigstens einmal im Quartal mit seinem Behandler spricht, auch wenn man nur ein Rezept haben will. Man will schließlich wissen, was der Patient so treibt und am liebsten möchten sie, dass man sich auch Blut abnehmen lässt, damit der Spiegel bestimmt werden kann. Das sagen sie auch so offen. Man möchte ja auch wissen, ab die Patienten auch die lustigen kleinen Pillen schlucken.

      Ach nee lass mal, erstmal möchte ich mir keinen neuen Psychiater suchen. Wo auch? Es gibt niedergelassene hier nicht viele und entweder hat der keinen gute Ruf oder eine geschlossene Kartei.

      Ich wünsche ein schönes Wochenende!

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Die heutige Erfahrung mit meinem neuen Psychiater habe ich schon in meinem thread beschrieben.
      Aber dass Lithium ein Libidoverminderer ist, der bei einer mit einem virilen Mann verheirateten Frau nichts verloren hat, das hat er weggewischt. Da könnte ich mit einer Frau viel besser reden - klagen.

      Was Beziehungen angeht: Bei Menschen, die mit mir durch Dick und Dünn gegangen sind, drücke ich gerne ein Auge zu, auch wenn sie phasenweise ins Vampirhafte gehen. Momentan habe ich Aufnahmestopp für neue Menschen (ich kann sonst gar nicht allen entsprechend gerecht werden), es klappt nur leider nicht.

      Nur grad noch fühlte ich mich in der Depression sehr einsam und mied menschlichen Kontakt woging. Ich mochte mich selber nicht. Schrieb noch nicht mal in diesem Forum.

      Aber in der Klinik hatte ich Glück: Der Oberarzt - ganz und gar Mensch - wagte es, bei einer Manikerin das Antidepressivum (dieses verdankte ich bereits meinem neuen Psychiater) zu verdoppeln, tat mit Abilify in meinem Fall einen Geniestreich. Bleibt Zyprexa als schnelles Bedarfsmedikament (therapeutisches Fenster) und depakine - das ich gar nicht brauche wegen meiner laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangen stabil depressiven und sofort in die Psychose überschlagenden "(hypo)manischen" Phasen. Ich bin halt viel mehr schizo als bipolar, und Stimmen"hörerin" sowieso, so viele Medis will ich gar nicht einwerfen. Meine Großcousine ist auch schizophren, nicht bipolar. Übrigens eine begnadete Geigerin, Malerin und Schriftstellerin. Das Schizo-Gen hängt sicher mit dem ominösen französischen Grafen zusammen... X(
    • Eigentlich wird mir erst heute klar, was damals passiert ist.
      Weil dieser Arzt damals sofort loströtete "Ich stell sie um!" und unschöne Kommentare über meine sonst behandelnde Ärztin sagte (die ich sehr schätze und mag), hat er sie vor mir entwertet, was mich natürlich sauer macht (eben weil ich Sympathie für sie hege und sie als meine Behandlerin wertschätze). Außerdem hat er ohne meine Zustimmung im Alleingang was entscheiden wollen. Das verärgert mich natürlich noch mehr.
      Dann habe ich ja gewiss ganz gut Temperament und wenn mich jemand so gereizt hat, dann bin ich nicht mehr so geschmeidig. Ich gehe nicht offen in den Konflikt, sondern fange an unangenehme Fragen zu stellen ect. So hat sich meine Ärger auf ihn übertragen. Da ich zu einer Sache auch meinte, das sei nicht so (es ging um die Spiegelbestimmung bei Lamotrigin), da habe ich ihn entwertet, weil ich mich über seine Ärztliche Kompetanz gestellt habe. Das war sicherlich der Punkt, wo er sich dann angemacht gefühlt hat und dann wurde das ganze wieder auf mich zurückübertragen und es entstand Gegenübrtragungshass (wie ich immer finde, ein etwas dramatischer Begriff). So habe ich mich ganz aus der Behandlung zurückgezogen und verweigere sämtliche ärztlichen Gespräche und er wollte mich kurze Zeit später nicht mal als Notfall "anschauen". Es ging mir plötzlich schlecht und ich hatte bei der Ambulanz vorbeigeschaut. Etwas fahrlässig wie ich finde. Man stelle sich nur mal vor das wäre eine dieser PAtientinnen gewesen, die mit Suizidalität "agieren" und die hätte was in der Richtung gemacht. Er hatte sich nicht mal vergewissert, worum es geht. Ich weis natürlich, dass dem nicht so war, ich war wegen was ganz anderem da, aber das konnte er ja nicht wissen. Außerdem "agiere" ich sicherlich nicht mit Suizidalität. Das finde ich widerlich, da bin ich auch nicht der Typ für. Ich habe das mal im Nachtdienst erlebt, das das ein Mädchen mit mir gemacht hat. Das ist ne schlimme Sache, wenn jemand versucht einen mit suizidalen Handlungen emotional zu erpressen, damit derjenige seinen Willen bekommt. Da muss man auch nen knacks an der Persönlichkeit haben, wer sowas macht. Da kann man sicherlich auch verstehen, warum manche Therapeuten, als auch Pfleger diesbezüglich genervt sind. Das ist auch der Grund, warum ich grundsätzlich das Thema Suizidalität meide. Es gibt Leute, bei denen kann man über sowas nicht reden und manchmal solen da einem üble Sachen unterstellt werden. Mir selbst ist da snoch nicht passiert, aber ich kann mir das schon gut vorstellen. Davon mal abgesehen ist das gerade bei den Psychiatern ein schwieriges Thema, da sie ja von allen Berufsgruppen auf der Welt Platz Nummer eins belegen! Das weckt natürlich eigene innere Konflikte beim Behandler, wenn man Pecht hat, aber das weis man ja in der Regel nicht...

      Grüße, Nüssli
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      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.