Burnout / Depression - Unterschied

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    • Ich fürchte Wendelin hat Recht- es könnte durchaus wieder passieren, wenn nur die Vorzeichen stimmen. Aber eine BS kann sich auch dynamisch verändern. Meine ist ja auch nicht mehr wie zu Beginn der akuten Krankheitsphase.

      Allerdings frage ich mich immer, ob es denn Sinn macht als Diagnose eine Bipolar1-Störung stehenzulassen, wenn es die Symptomatik der letzten 10 Jahre einfach mal so gar nicht wiederspiegelt, wo er ja ausschließlich (wenn überhaupt) mit Depressionen zu kämpfen hatte und sie das Krankheitsbild absolut dominiert haben (und das alles vor dem Hintergrund, dass er keine Manieprophylaxe mehr genommen hat). Tief im Inneren glaube ich mich zu erinnern, dass es fließende Übergänge geben würde und manchmal auch die Diagnose geändert wird, aber ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern, wo ich das aufgeschnappt habe (es könnte genauso gut eine einsame Expertenmeinung gewesen sein oder aus einer weniger seriösen Quelle oder veraltet).
      In der VL wird sowas Spezielles jedenfalls nicht erörtert, seidenn es fragt jemand explizit danach-sonst ist es unmöglich so viele Störungsbilder in nur einem Semester durchzarbeiten.
      Wie gesagt, man kann eine Manie im Vollbild nicht wegdiskutieren (seidenn sie war medikamenteninduziert). Eine Änderung des Diagnoseschlüssels würde vielelicht Sinn machen, wenn aus einer klassischen Bipolar2-St. nach vielen Jahren ein sehr schnelles rapid cycling wird. Mir schwirrt total der Kopf, um so mehr ich für die beiden großen Klausuren in Klinische lerne, desto unsicherer werde ich bei Detailfragen. Ich lese auch so viel nebenher und dann weis ich immer nicht mehr, ob das noch aktuelle Lehrmeinung ist (seidenn iich habe gerade das Vorlesungsskript vor mir) oder nicht. Historische Original-Literatur zu lesen ist übrigens recht spannend. Nebenher hab ich auszugsweise Eugen Bleulers Abhandlungen über Schizophrenie gelesen. Aber da fängt es schon an, dass bestimmte Sachen früher anders hießen. Was heute "sozialer Rückzug" genannt wird, hieß damals "schizophrener Autismus". Ich mach mir jetzt schon ins Hemd, dass ich mir sowas in der Klausur rausrutscht...nicht ales sind MC-Fragen...
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      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zaubernuss schrieb:

      Aber eine BS kann sich auch dynamisch verändern. Meine ist ja auch nicht mehr wie zu Beginn der akuten Krankheitsphase.
      Stimmt, ich bin im Laufe der Jahre auch zum Ultra Rapid Cycler mutiert.
      Die schnellen Wechsel waren zuerst Horror pur, entpuppten sich dann
      aber durchaus als "Vorteil", was schnell kommt, kann auch schnell wieder
      verschwinden. Für mich habe ich überwiegend die passenden Tools ge-
      funden, Ausschläge nach oben oder unten abzufangen, notfalls würde
      ich auch Sero nutzen. Was bleibt, ist eine gewisse Melancholie, die mich
      immer wieder mal überfällt, aber damit kann ich leben.
      Wichtig sind für mich leicht gesteckte Ziele, Motivation und Lebensfreude.
      So konnte ich mich zB schon gestern auf eine heutige Motorradtour freuen,
      später aufs Kochen und Musizieren ...
      Wenn ich down bin, rufe ich positive Erlebnisse, Ideen, Pläne ab und unter-
      breche so schon im Vorfeld die Negativspirale nach unten. Das klappt immer
      besser, wehret den Anfängen.
      Wenn ich unangenehm aus dem Gleichgewicht gerate, ziehe ich mich zurück
      und probiere diverse Tools aus meinem "Werkzeugkasten". Das kann Muskel-
      entspannung nach Jacobson sein, Snoozelen, warme Solebäder wirken bei
      mir auch Wunder. Und manchmal hilft es nur, den gefühlten Blues auch zu
      spielen, das kann auch "Wunder" bewirken. Transformieren nenne ich das,
      die negative Energie in positive Dinge verwandeln, natürlich alles mit Maß,
      sonst geht der Schuss nach hinten los, also keine Besessenheit.
      lgw

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wendelin ()

    • Ja es ist ein chter Vorteil, wenn man "weis", dass es nicht lange bleibt. Aber Gewissheit hat man natürlich nicht. Ich häte trotzdem auch mal längere Phasen, in denen ich depressiv war, aber was bei mir "länger" ist, das würden andere für nen Witz halten. Dafür geht der Antrieb bei mir bis fast auf Null. Stundenlanges Verharren in Bewegungslosigkeit, selbst ohne Flüssigkeitsaufnahme. Nicht mal dafür mehr reicht der Antrieb. Ich muss dann schon froh sein, wenn ich es schaffe wenigstens eine Scheibe Brot zu essen und ich es bis abends geschafft habe endlich zu duschen. Sonst bin ich de facto überpingelig was Körperpflege angeht, aber da wird Duschen zur Herausforderung des Tages. Stundenlanger Kampf. Wenn ich dann frisch geduscht zurück aufs Bett falle, schaffe ich es meist nicht mich anzuziehen, denn friere ich fürchterlich, mümmel mich in die Decke ein und folgen wieder Stunden im nichts. Wenn ich für solche Notfälle nichts im Kühl- bzw. Gefrierscharank habe, dann bin ich vollkommen aufgeschmissen.
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    • Mir geht es seit Mitte März (große Medikamentenumstellung im Neuromed und zwei herrlich entspannende Wochen) immer gut, trotz vielfältiger Belastungen. Was ich seit der Entlassung geleistet habe, ist Wahnsinn, und jeden Tag geht es weiter. Wobei ich bewusst auch gegensteuere und Nischen finde, mich zu regenerieren. Leider musste ich - ausgelöst durch die intensive GT und ET - das Zyprexa wieder nehmen (dzt. 5mg), mit dem ich schon auf Null war. Die Visionen brauch ich nicht, sie stören mein alltägliches Leben, und die Gedankenstimmen waren zu intensiv. Das geht - so schön es sein mag - doch an die Substanz, die eh nicht mehr vorhanden ist ;) .
      In der Therapie hab ich auf die sanfte Tour ein wenig aufgeräumt für mich, jetzt ist sie nicht mehr so exhausting. Und ich hoffe, dass die ET endlich für mich nutzbar wird und nicht für Interna aus der Gruppe verplempert.
      blattl
    • Zaubernuss schrieb:

      Stundenlanges Verharren in Bewegungslosigkeit
      Eklig, das hatte ich nur einmal, nachdem meine 1. Familie zerbrach und
      mein damaliger Lebensentwurf nur noch ein Trümmerhaufen war. Aller-
      dings fürchte ich mehr die Manien, einen erneuten Trümmerhaufen würde
      ich kaum überstehen. Damals fühlte ich mich zur Salzsäule erstarrt, auf
      dem Nachtspeicherofen sitzend und ausser Bier nix mehr zu mir genommen,
      es schüttelt mich heute noch, wenn ich daran denke. :sterbekrank:

      Zaubernuss schrieb:

      Ja es ist ein chter Vorteil, wenn man "weis", dass es nicht lange bleibt. Aber Gewissheit hat man natürlich nicht.
      Ich glaube nicht, dass sich das nochmal grossartig ändert, dafür ist es jetzt
      zu lange so wie es ist. Ok, schwere Schicksalsschläge mal ausgenommen,
      davor ist niemand gefeit.
      lgw
    • @ Jannis

      Hilft dir eigentlich Ausruhen, im Sinne von Hinsetzen, Zurücklehnen oder Hinlegen??
      Fühlst du dich durch Schlafen besser?
      Wenn ich mich tagsüber hinlege, weil ich so erschöpft bin und wegnicke, dann ist es hinterher noch viel schlimmer. Wenn ich mal ne NAcht ohne Katze bin, kann ich eigentlich gut schlafen und fühl mich auch besser. Aber wann ist das schon der Fall?

      Wenn ich sonst nicht so köperlich schlecht drauf bin (wie jetzt gerade), dann ist Aktivierung gut und macht auch Spaß. Aber derzeit völlig kontraproduktiv. Dann hänge ich in den Seilen, alles erschöpft mich super schnell. Physisch, wie psychisch. Selbst Kleinigkeiten strengen mich an (z.B. zum Bus laufen, im schlimmsten Fall bin ich dann schon pitschnass). Baue sehr schnell kognitiv ab. Was zu lesen wird zur Herausforderung. Ständig hab ich ein "Zipperlein". Hier tut was weh und dort. Man fühlt sich wie 80. Ich hab eben nur kurz Bad geputzt und war kurz Wasser kaufen. Jetzt fühlen sich meine Beine an, wie als hätte ich Muskelkater. Noch vor kurzem war ich fit wie ein Turnschuh und super belastbar. Und dann kommen immer diese Phasen. Dann glaube ich selbst schon fast an "burn out" (ich diesen Begriff hasse). Selbst was Essen wird zur Herausforderung. Alles ist ekelig. HAb schon par Kilo abgespeckt. Habe massenweise Obst gekauft, denn vor vielem anderen ekel ich mich gerade. Egel, welchen Aufschnitt ich sehe, vor 95% wiedert es mich an. Schoki und anderer Schnuckelkram gehen fast immer, aber schmecken nicht immer so wie sonst. Jeden Tag wird mir stundenweise übel, vor allem, wenn ich an Essen denken muss.
      Aber weist du, es fühlt sich so körperlich an, so ganz anders als Depression. Der Kopf möchte doch! Ich möchte raus, was erleben, möchte zu Vorlesungen, will viele Dinge in Angriff nehmen und dann fühlste dich plötzlich kacke und es bremst dich aus.
      Man rennt zum Hausarzt und der erzählt einem was von Depression, obwohl man gar keinen depressiven Eindruck macht (einfach weil man es [noch nicht] ist). Aber wenn das so weiter geht, dann merke ich schon, wie abgleite. Da wird man (halbherzig) untersucht (ich unterstelle eine gewisse Voreingenommenheit meines Hausarztes) und man findet nicht gleich was und dann bekommt man statt Antworten eine Überweisung für die Psych in die Hand gedrückt mit der Bitte, die sollen sich drum kümmern, dass müsse an meinen "Psychodrogen" liegen und das sei ihm alles zu hoch usw. Dann werden 2,3 Blutwerte gerade noch so abgenommen, die keine Ergebnisse liefern und damit wird dann die These der Depression (ohne Symptome einer Depression, dafür mit Temperatur ect.) gestärkt und man wird abgeschoben. Es folgt dann die Frustration und das Grübeln und davon wird man wirklich depressiv!
      Ach, ich wünschte so sehr, irgendein doofer Wert wäre einfach entgleist gewesen. Sowas banales wie Natrium oder so. Dann nimmst halt was gegen oder bekommst ne Infusion und die Sache ist gebongt. Zu schön, wärs gewesen. Wars aber nicht. Vielleicht findet man ja noch was, aber das kostet so viel Nerven! Da geht immer so viel schief, weil manche einfach zu unfähig sind zu merken, dass ein bestimmtes Blutröhrchen gekühlt werden muss oder irgendeine andere Panne. Na ja vielleicht bekommen sie es ja diesmal besser hin.

      Du hattest doch sowas Ähnliches letztes Jahr auch und die haben gesucht und gesucht und nix gefunden? Das ist sowas von unbefriedigend! Ich würde gänzlich am Rad drehen, wenn ich da snicht schon paar mal durch hätte und wüsste, dass es irgendwann wieder von alleine besser wird.

      Grüße, Nüssli
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    • Hallo Zaubernuss,

      erst einmal wünsche ich Dir schnelle und umfassende Besserung !
      Vielleicht solltest Du wirklich mal B6, Folsäure und B12 täglich für
      eine Zeit nehmen ? Ich wurde mit dem Zeugs regelrecht zugedröhnt,
      und es ging mir anschliessend tatsächlich besser. Bis heute ist es
      Bestandteil unserer Hausapotheke, in den Kliniken habe ich es auch
      bekommen (Erschöpfungssyndrom).

      Zaubernuss schrieb:

      Aber weist du, es fühlt sich so körperlich an, so ganz anders als Depression. Der Kopf möchte doch! Ich möchte raus, was erleben, möchte zu Vorlesungen, will viele Dinge in Angriff nehmen und dann fühlste dich plötzlich kacke und es bremst dich aus.
      Man rennt zum Hausarzt und der erzählt einem was von Depression, obwohl man gar keinen depressiven Eindruck macht (einfach weil man es [noch nicht] ist). Aber wenn das so weiter geht, dann merke ich schon, wie abgleite.
      Das wäre bei mir schon Richtung schwere Depression, eigentlich kenne
      ich fast nur agitierte Depressionen, "zur Salzsäule erstarrt" wäre dann
      der Endpunkt nah am Suizid.

      Denk daran, dass wir uns verändern und damit auch Depression und (Hypo)
      Manie. Den Lebensüberdruss vergangener Zeiten hab ich gar nicht mehr,
      liegt bestimmt auch daran, dass mir die eigene Endlichkeit bewusster ge-
      worden ist, es kann so schnell vorbei sein.


      Zaubernuss schrieb:

      Ach, ich wünschte so sehr, irgendein doofer Wert wäre einfach entgleist gewesen. Sowas banales wie Natrium oder so. Dann nimmst halt was gegen oder bekommst ne Infusion und die Sache ist gebongt. Zu schön, wärs gewesen. Wars aber nicht. Vielleicht findet man ja noch was, aber das kostet so viel Nerven! Da geht immer so viel schief, weil manche einfach zu unfähig sind zu merken, dass ein bestimmtes Blutröhrchen gekühlt werden muss oder irgendeine andere Panne. Na ja vielleicht bekommen sie es ja diesmal besser hin.
      Nun ja, ich bin ja nicht umsonst ein PT-Befürworter :) , denn manches
      können Medikamente nicht leisten, zB. das Gefühl von Einsamkeit zu
      beseitigen, jedenfalls klappte das bei mir nicht.

      Gute Besserung,
      lgw
    • Danke für die Besserungswünsche!


      Wendelin schrieb:

      Das wäre bei mir schon Richtung schwere Depression, eigentlich kenne
      ich fast nur agitierte Depressionen, "zur Salzsäule erstarrt" wäre dann
      der Endpunkt nah am Suizid.
      Ich bin nicht untriebig in dem Sinn. Eigentlich normal. Eben motiviert-eigentlich. Wenn da nicht diese schnelle Schöpfbarkeit wäre und das Gefühl, wie krank zu sein, so, als würde man eine Grippe ausbrüten oder so. Auch diese schnelle Neigung zum Schwitzen und die höhere Körpertemperatur gehen ja so in die Richtung. Es ist so, als würde man Körper unter der Fassade gegen eine Virus kämpfen oder so. Während depressiver Phasen bin ich nie agitiert. Ich bin eher der Typ, der erstarrt. Aber darin bin ich Profi (sagte sie, mit einem gewissen Spott). Es ist bei mir eher umgekehrt. Umso näher ich am Suizid war, desto mehr kam wieder Bewegung in meine Person. Ich fing dann an nachts spazieren zu gehen und zu grübeln, was ich alles erledigen muss vorher usw. Als ich vor zig Jahren mal wirklich noch knapper vom Suizid stand, als letztes JAhr bei der Krise, da war ich in der gefährlichsten Phase ziemlich aktiv dann. Aber eher so ein verzweifeltes Auswegsuchen, weil ich sicher war, dass ich das nicht überleben würde, wenn ich keine Lösung finde, mit der ich leben kann. Das Versagen bei der Lösungssuche mit Tod gleichbedeutend ist, dass hat mich aktiviert.
      Die von dir genannten B-Vitamine nehme ich sowieso jeden Tag (d.h. wenn ich es nicht vergesse)- allerdings als Direktgranulat. Das hilft sehr schnell, aber nicht sehr lange. Das gibt es ja auch als Depot-Tabletten/Dragees, aber wenn ich mich recht erinnere, dann habe ich da gar nichts an Wirkung gemerkt. Es muss ja einen Grund geben, warum ich auf das Direktgranulat umgestiegen bin, aber das ist jetzt schon so lange her...
      Mir hat noch nie jemand in der Psychiatrie geraten B-Vitamine zu nehmen. Jemand hat mir Selen empfohlen und Zink. Selen für die Schilddrüse und Zink steht wohl gerade hoch bei den Hausärztin in Mode- speziell bei Leuten, die Autoimmunerkrankungen haben oder ständig irgendwelche Entzündungen. Mir war das allerdings irgendwann zu teuer. Wenn ich meine normalen Medikamente abgeholt habe+das Fexofenadin (muss ich selber bezahlen) und die Ergänzungsmittel+diverses anderes (Kopfschmerztabletten, Augentropfen z.B.), dann war ich ganz schnell im Monat bei 80 Euro oder mehr für Medikamente. Das ist zu viel für einen Studenten.
      So, ich muss mich mal kurz hinlegen, bin schon wieder fertig...

      LG, Nüssli
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    • Zaubernuss schrieb:

      Mir hat noch nie jemand in der Psychiatrie geraten B-Vitamine zu nehmen. Jemand hat mir Selen empfohlen und Zink. Selen für die Schilddrüse und Zink steht wohl gerade hoch bei den Hausärztin in Mode- speziell bei Leuten, die Autoimmunerkrankungen haben oder ständig irgendwelche Entzündungen. Mir war das allerdings irgendwann zu teuer. Wenn ich meine normalen Medikamente abgeholt habe+das Fexofenadin (muss ich selber bezahlen) und die Ergänzungsmittel+diverses anderes (Kopfschmerztabletten, Augentropfen z.B.), dann war ich ganz schnell im Monat bei 80 Euro oder mehr für Medikamente. Das ist zu viel für einen Studenten.
      Verschrieben hats die Hausärztin nach dem Homocysteintest, und die Vitamine
      waren hoch dosiert. Die Reha-Kliniken haben es 4x übernommen, ansonsten hat
      sich niemand getraut, mich irgendwie zu medikamentieren (Switchgefahr, uurc).
      In der letzten Reha wollte man mir Atosil zum Arbeitsprozess verpassen, eigentlich
      unglaublich, dafür aus der EileinweisungsReha geholt werden zu können. Hatte
      aber was für sich, die Probleme wurden gelöst, satte Abfindung, 1 Jahr Freistellung
      und Tschüssi .. :biggrin: Eigentlich kann ich sagen, dass das die letzte schwere Krise mit
      Manie war, mittlerweile 8 Jahre her. Seither bin ich endlich, endlich, endlich gelassener
      geworden. ;)

      Ja, als Studi ist man knapp und Medis sind teuer .. :sterbekrank:


      Zaubernuss schrieb:

      Wenn da nicht diese schnelle Schöpfbarkeit wäre und das Gefühl, wie krank zu sein, so, als würde man eine Grippe ausbrüten oder so. Auch diese schnelle Neigung zum Schwitzen und die höhere Körpertemperatur gehen ja so in die Richtung. Es ist so, als würde man Körper unter der Fassade gegen eine Virus kämpfen oder so.
      Das kenne ich leider nur zu gut, macht einen völlig kirre, nervt total. :sterbekrank:
      Allerdings waren es bei mir "Wechseljahre-Beschwerden", auch die
      Libido und die Potenz waren betroffen. So manches Mal musste ich
      nachts den Schlafanzug wechseln, völlig nass, Haare wie nach dem
      Baden. Aber das ist nicht mehr so schlimm, allerdings mag ich Hitze
      überhaupt nicht mehr.

      Vergleiche ich Bilder von 2008 und heute, bin ich ziemlich heftig ge-
      altert. Das sagte auch mein Grosser, als er mich letztes Jahr nach
      2008 erstmalig wieder sah. Nun ja, all der Stress und Nerv gehen
      nicht spurlos vorüber, ich mutiere wohl zum Opa-Typ .. :zungezeig:


      Zaubernuss schrieb:

      So, ich muss mich mal kurz hinlegen, bin schon wieder fertig...
      Gut, wenn Du das kannst, Dir keine Vorwürfe machst und danach noch
      einmal was tuen kannst, falls denn nötig.

      Alles Gute,
      lgw
    • Hallo Wendelin,

      nee zum Glück schwitze ich nachts wenigstens nicht, nur bei Bewegung, aber geringe kann schon reichen.
      Gestern war ich bei meiner Ärztin und da habe ich das geschildert (nur kommentarlos Symptome, wollte unvoreingenommene Meinung) und da fiel das erste mal ein Wort darüber, dass ich möglicherweise ausgebrannt sei (sie meinte, sie würde nicht gern den Begriff burnout verwenden, da musste ich innerlich grinsen, wir sind uns in vielen Dingen sehr ähnlich). Sie meinte, man könne noch abklären, ob sich hinter den Symptomen auch eine Epilepsie verbirgt, dennoch würde sie eher dazu tendieren, das ich hochgetresst bin. Man würde das erst machen, wenn die kognitiven Symptome sich nicht bessern. Von dem Teil an meiner Hypophyse würde es eher nicht kommen. An den Medis läge es nicht.
      Blöderweise wird der Stress in den nächsten Wochen dank Prüfungen auch nicht weniger....aber ich werde bald nicht mehr arbeiten, bin ja freigestellt (zum größten Teil).
      Es überrascht mich immer wieder, dass ich trotz der heftigen Doppelbelastung aus Arbeit und Studium so jung geblieben bin. Es gibt keinen, der mich auf mein tatsächliches Alter geschätzt hat. Ich sage dann auch immmer, wenn ich gefragt werde, ich bin ewige 27 *gg* Alle sind immer ganz überrascht, wenn ich offenbare, dass ich schon über 30 bin. Unverschämt gute Eranlagen. Wenigstens in dem Bereich.
      In der nächsten Zeit werde ich mich einfach häufiger in mein Dachzimmer zurückziehen, muss ja eh lernen. Da nervt mich keiner und da kann ich auch auf meiner Couch entspannen. Ab und zu bin ich ja ganz gern mal einsam. Da oben hört man meist nur die Vögel zwitschern. Ohne diesen Rückzugsort wäre ich eine ganz arme Socke.

      Atosil is'n Witz. Bekam ich auch schon ausgehändigt. Hat auch nicht funktioniert. Noch weniger, als Seroquel oder Tavor. Da hab ich wirklich gar nichts germerkt, nicht mal Sedierung. Aber es hat mir auch, wie viele andere Medis, die Wahrnehmungsschwelle heruntergesetzt. Ein Alptraum. Ich solltes das ja bedarfsweise zum Schlafen nehmen, aber das funktioniert gar nicht. Stattdessen höre ich banale Geräusche vordergründig, das regt mich dann schrecklich auf, gepaart mit dem Problem das ohnehin keine Beruhgung oder so eintritt und dann werde ich sehr unruhig und ärger mich. Das ist sehr quälend. Vor allem die Erkenntnis, das auch das mir im Bedarfs oder im Notfall nicht helfen kann und die Gefahr einer Episode runterfährt, in dem man besser schläft. Ich hätte bestimmt einen ruhigeen Kranheitsverlauf, wenn ich Phasen von schlaftem Schlaf ausgleichen könnte. aber es konnte ja nichts gefunden werden, dass funktiert und ich werde sicher nicht anfangen zu kiffen vom Schlafengehen lol (und wer weis, ob das helfen würde....)

      Grüße, Nüssli
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    • "Burnout" oder "ausgebrannt", macht eigentlich keinen Unterschied, es beschreibt dasselbe. Ich hatte letztes Jahr zwei körperliche Zusammenbrüche (Ohnmachten mit anschließenden Klinikaufenthalten, weil der Verdacht auf einen Schlaganfall bestand, war es aber nicht, physische Ursachen sind zum Erstaunen der Internisten und Neurologen keine gefunden worden - Nach Aktenlage bin ich aufgrund der umfassend durchgeführten Untersuchungen physisch kerngesund, leider fühle ich mich alles andere als das).

      In dem Film, den ich weiter vorne eingestellt hatte, wird dargestellt, dass das Stresshormon Cortisol den Stoffwechsel durcheinander bringen kann und ich nehme an, dass es dadurch bedingte Hypoglykämien waren, obwohl ich keinen Diabetes habe. Der emotionalen Erschöpfung kann also der körperliche Zusammenbruch auf dem Fuße folgen.

      Weil ich derzeit mal wieder "auf dem Zahnfleisch gehe", überlege ich, einige Vermögenswerte (Gott sei Dank habe ich einiges Immobilieneigentum) zu verkaufen, um Liquidität zu schaffen und dann eine längere Auszeit zu nehmen, vielleicht sogar für mehrere Jahre. Eigentlich müsste ich gar nicht mehr arbeiten, wenn ich meinen Lebenstandard einschränken und die Kosten auf das Minimum reduzieren würde. Auf der anderen Seite arbeite ich aber auch sehr gerne (nur nicht in meinem Job) und fühle mich viel zu jung, um damit aufzuhören, damit würde mir wahrscheinlich auch sehr schnell langweilig werden.

      In meinem Alter verzeiht der Körper nicht mehr jede Tortur (als Student habe ich die Nächte klaglos durchgefeiert und war am nächsten Tag dennoch voll leistungsfähig) und ich habe die Befürchtung, dass jetzt, wenn man nicht energisch gegensteuert, sich mit Mitte/Ende 50 sehr böse Krankheiten entwickeln, mit denen man sich dann den Rest seines Lebens herumplagen muss.

      Wahrscheinlich muss sogar ein völlig überarbeitetes Lebenskonzept her. Heute Nacht habe ich davon geträumt, in Griechenland am Ufer der Ägäis eine gemütliche und wenig Gewinn bringende Taverne zu betreiben, der Traum hat mir sehr gefallen. "Oh tempora, oh mores." - Vielleicht muss man sich über die Lebenspanne einfach mehrfach neu erfinden...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • Hallo Jannis,

      prinzipiell klingt das gut mit der Taverne, aber ständig unbefriedigende finanzielle Verhältnisse vermiesen einem auch das schönste Paradies. Seit ein paar Tagen bin ich auf dem Trip, dass ich am liebsten meine geerbten Immobilienanteile verkaufen und damit alle finanziellen Verpflichtungen hier abstoßen kann und am liebsten möchte ich den Rest des Geldes dafür nutzen auszuwandern. Außerdem brauche ich sowieso brutal viel Geld für die teure Therapeutenausbildung. Ich muss hier raus. Viel zu viel Lärm. Da neuerdings im Raum steht, ich könnte außerdem Epilepsie haben, muss ich eh gucken, dass ich mehr Schlaf und Ruhe bekomme. Dieses Haus hier macht mich ganz krank.
      Langweile ist leider gar nichts für mich. Ich hatte jetzt immer wieder zwischen den Arbeitstagen Ruehtage eingelegt, aber die bekommt mir nicht, weil hier immer Lärm ist. Außerdem werde ich ohne Beschäftigung ziemlich depressiv. Auch meine Erschöpfung wurde gar nicht besser. Eher fast schon noch schlechter, ich wis nicht. Die letzten Nächte war etwas früher Ruhe, aber heute fühle ich mich noch mieser als gestern, obwohl ich mehr geschlafen haben muss. aber gestern war ich auch arbeiten und ch bin erschrocken darüber, wie dramatisch ich abgebaut habe. Nach der kanppen Hälfte war ich so fertig, dass ich mich nur noch hinsetzen wollte, aber stattdessen "kannste mal noch das machen, kannste mal noch ...". Unglaublichste innere Widerstände bergen sich da auf und die Erschöpfung tritt noch mehr in den Vordergrund, weil man gezwungen wird am totalen Limit immer noch mehr zu geben. Heute hatte ich schon heimlich überlegt, ob ich mich nicht krankschreiben lasse. In Wirklichkeit bin ich doch der Arbeitsbelastung gar nicht mehr gewachsen. Leider sehen sich unsere Patienten immer nur in der Rolle der schwer Gebetelten, können aber nicht begreifen, dass auch "Helfer" mal krank sind/nicht so können wie sonst und machen sich gar keine Gedanken darum, dass sie nicht nonstop Forderungen erfüllt bekommen können. Wir sind auch nur Menschen. Dazu gehört auch, dass man mal eine Pause braucht, wenn es gar nicht mehr geht.
      Ich glaube wirklich erholen würde mich nur Wegfahren, egal wohin, Hauptsache Tapetenwechsel und kein Gedanke an Arbeiten und Prüfungen. Leider sind es bis zu meinem Urlaub noch 3 Monate. Die ganze Prüfungszeit liegt quasi noch vor mir. Krank zu Hause hocken bringt es irgendwie auch nicht und wenn man mich zur Reha schickt, dann weis ich nicht wohin mit Mietzi :(
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    • Hallo Nüssli,

      ich kann das alles nur zu gut nachvollziehen. Im Moment ist bei mir auch alles eher bescheiden und ich komme bei der Lösung der anstehenden Probleme mangels Kraft auch keinen Schritt weiter und dann tun sich immer neue auf und der Problemberg wächst und wächst, weil die alten einfach nicht mehr abgebaut werden können. Ich wünschte mir so sehr einfache und überschaubare Lebensumstände.
    • Na bei mir ist es nicht nur Kraftmangel, auch Ängste spielen da eine Rolle und da ich ganz alleine bin und keine Familie mehr habe und auch keine "bessere Hälfte" ist das Angehen bestimmter Dinge mangels Rückhalt quasi so gut wie unmöglich.
      Manche Dinge frustrieren mich ach enfach nur, weil ich weis, dass sich daran nichts mehr ändern lässt. Zum Beispiel das Verhältnis zu meinem Bruder. Das wäre meine einzige Familie sozusagen, aber irgendwann hat der sich von der Familie distanziert und macht jetzt sein Familiending. Ich gehöre da nicht dazu. Er weis, dass ich allein bin, aber er fragt weder wie man Weihnachten verbringt, noch ob es einem gut geht oder sonstwas. Und wenn man mal telefoniert, bekommt man alles erzählt, wie man sein Leben zu gestalten hat (nach seinen spießigen Vorstelungen natürlich), sonst ist man in seinen Augen nichts wert. Nie hätte ich gedacht, dass unser Verhältnis mal so werden würde. Es war mal das vollkommene Gegenteil, aber seit er diese Frau kennengelernt hat, ist alles anders.
      Es gibt noch eine Menge anderer Sachen, aber das ist sehr privat und deshalb werde ich nicht öffentlich darüber schreiben.

      Leider bin ich noch nicht erholter. Hab gestern aber auch 10 Stunden gearbeitet, aber an den Tagen zwischendurch hab ich sehr viel gefaullenzt. Das hat mir auch nichts gebracht. Am Samstag bin ich deswegen mit der Stimmung dann total in den Keller gefahren. Die Dinge erschöpfen mich noch immer schnell. Bin nicht so belastbar, wie sonst, das fällt leider auch anderen auf. Besonders meine kognitiven Aussetzer richten manchmal schlimmen Schaden an. Ich frage mich immer, wann das endlich wieder besser wird.
      Wenigstens macht meine Mitbewohnerin jetzt bis spätestens 12 Uhr nachts die Musik leise oder aus oder hört mit Kopfhöreren..keine Ahnung. Trotzdem ist mein Kopf nicht wesentlich fitter. Das ist schlecht, ich schreibe sehr bald Prüfungen. Eigentlich brauche ich eher Urlaub.
      Am liebsten möchte ich mich vollmeinem Studium widmen können, aber da ist unmöglich. Am liebsten würde ich finanziell abgesichert wo nett wohnen, zur Uni gehen, bisschen Freizeit haben und sonst nichts. Keine nervigen Mitbwohner, die Betreuung für meine Mutter ganz abgeben, keine ewigen Geldorgen, einfach nur Leben können. Ist doc immer dasselbe. Jedes mal, wenn man gerade die blöden Studiengebühren überwiesen hat, dann kann man gleich wieder auf die nächsten sparen.

      Ich würde gerne malen, geht grad nicht. Ich könnte alternativ nicht mal ein Mandala zu Ende bearbeiten, zu unruhig, zu sehr quält mich mein Kopf mit der Frage "was haste denn da von, Zeitverschwendung!" Immer getrieben. So ist auch meiner LErnerei. Es fällt mir schwer einen Themenkomplex abzuschließen. Der Geist springt hin- und her. Ich hab einfach keine Ruhe im Bauch. ICh bin nur unzufrieden mit mir und ständig fällt mir irgendetwas anderes ein. Mir fehlt einfach die Erdung. Und die Führung. Ach war das noch schön damals...

      Grüße, Nüssli
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