Welchen Ärzten gebt ihr über eure BS Bescheid?

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    • Welchen Ärzten gebt ihr über eure BS Bescheid?

      Hallo Allerseits!

      Wie ihr wisst bin ich neu hier und mich würde interessieren, welchen Ärzten ihr über die Krankheit Bescheid gegeben habt?Wo macht es Sinn, wo bringts nichts, oder sollten es grundsätzlich alle Ärzte wissen, wegen der Medis (ich nehm ja zZ nur manchmal ein Notfallmedikament).
      Also beim Gynäkologen macht es Sinn, und beim Endokrinologen, wegen der ganzen Hormone.
      Aber ich wills nicht jedem erzählen, ich finde das geht einfach nicht alle was an.

      Also weiss euer HNO, euer Hautarzt und euer Augenarzt, etc. darüber Bescheid?

      Vielen Dank im Voraus für die Info!
      Müsli
    • Schwierig, schwierig...
      Also vor kurzem wollte ich mir einen neuen Hausarzt suchen...also war ich da bei diesem Menschen und habe da so vorab im Wartezimmer einen dieser Bögen ausgefüllt, die man manchmal bekommt, wenn man das erste mal bei einem Arzt ist, wo man neuer Patient wird. Da hab ich die Diagnose draufgeschrieben und auch die anderen (also Hashimoto, Asthma, diverse Allergien ect.). Da fragt er mich dann schließlich "Was sind sie denn für eine?" Der wollte damit komisch sein. Ich fands gar nicht witzig. Das war dann auch mal letzter Besuch dort.
      Als ich einen Sportanfall hatte, da suchte ich unsere Notaufnahme auf, wo ich früher selbst gearbeitet habe. Leider hatte ein Unfallchirurg dienst, von dem ich wusste, dass psych. Erkrankungen ihm hochsuspekt sind. Er fragt mich nach meinen Medikamenten und als er dann fragte, welche Form von Epilepsie ich hätte (wegen dem Lamotrigin), da sagte ich "Gar keine, das nehm ich als Rezidivprophylaxe gegen Depressionen". Ich nannte aber nicht die genau Diagnose, hat er ja auch nicht nach gefragt. Er hat so schon doof geguckt. Aber das hielt ich nicht für notwendig und meine Aussage ist zwar moralisch felxibel, aber nicht gelogen. Ich hab höchstens ein Detailchen ausgelassen. Genauso bei meinem Zahnarzt.
      Mein Hausarzt weis es natürlich. Der ist schnell überfordert, wenn es mir nicht gut geht und man nicht gleich eine körperliche Ursache finden kann, dann schickt er mich gerne schnell zur psychiatrischen Ambulanz. Das stinkt mir ziemlich, aber was soll man machen.
      Blöderweise erfahren es auch andere Leute hintenherum. Zum Beispiel steht es auf Anforderungen für Bildgebungsverfahren ect., wenn der Anforderungsschein intern von der Psych ausgestellt wurde. Ab und zu machen sie bei mir ein MRT, weil es da was zu gucken gibt und bei "Nebendiagnosen" steht dann halt Bipolare Störung und ADHS. Toll und der übernimmt das dann und jeder der mal mit einem seiner Befunde in Kontakt kommt, der weis es dann auch, denn geflissentlich werden die Sachen im Befund aufgeführt. Und so verbreitet sich das von a nach b.
      Außerem wird das richtig doof mit der neuen Versichertenkarte. Zum Glück ist das technisch die nächsten Jahre noch ncht realisierbar sagte die Dame von meiner Krankenversicherung. Ich würde die auch ablehnen. Bei euch gibt es ja schon ein vergleichbares System. Aber ich glaube, ihr könnt das auch ablehnen.

      Kurzum: Ich bin höchst kritisch, wenn ich nicht weis, wie der Mensch tickt. Wenn man plötzlich akut erkrankt und man nicht drumherum kommt vollständige Angaben zu machen, dann geb ich es schon an. Aber ich habe wie viele schlechte Erfahrungen gemacht. Vorschnell werden Sachen auf die Psyche geschoben und ab und zu wird man sobald der andere die Diagnose kennt nicht mehr ernst genommen.
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Liebe Nüssli!

      Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort!!
      Du meinst ELGA bei uns, oder?
      Ich bin da gar nicht am neuesten Stand aber ich hoffe nicht dass das schon umgesetzt wurde! Ja, wir können es ablehnen, da muss man einen Brief schreiben. Das hatte ich ganz vergessen.
      Da werd ich gleich wieder ganz paranoid. Muss mich morgen gleich kundig machen.

      Deine Erfahrungen helfen mir wirklich sehr! Also solange ich keine Medis nehme behalte ich es wohl lieber für mich.

      Apropos Medis, kurzer bzw. längerer Zwischeneinwurf:
      Ich hatte heute wieder einen Termin bei meinem Psychiater.
      Ich hab ihn gefragt was er mir verschreiben würde, falls ich mich doch für eine Phasenprofilaxe emtscheiden würde.
      Er hat gemeint da ich eher zu vielen Depressionen neige würde er mir Lamotrigin verschreiben.
      Ich hab dann gesagt, dass ich halt noch Zeit brauche alles zu verdauen und mich noch nicht entscheiden kann was ich machen will.
      Worauf er meinte, ich soll mir ruhig etwas Zeit lassen mich zu entscheiden, immerhin geht es ja schon mindestens um eine mehrjährige Einnahme.

      Hhhmmmm, da du ja Erfahrung damit hast und Antipsychotika auch eher skeptisch gegenüberstehst (soweit ich das rausgehört habe), möchte ich dich gerne fragen wie es dir damit geht und welche Nebenwirkungen du damit hast?
      Wie lange nimmst du es schon und hilft es bei dir wirlich so gut gegen die Depressionen?
      Wie sieht es mit Heisshungerattacken dadurch bei dir aus?
      Sedierend ist das hoffentlich gar nicht, oder?
      (Ich habe vor 1em Jahr mit Champix zu rauchen aufgehört, das ging auf die Dopaminausschüttung und da fühlte ich mich ständig bekifft => sehr unangenehm)

      Gruß an die Nuß!
      Müsli
    • blattl schrieb:

      allen, so ich es für sinnvoll erachte
      So mache ich es auch, ok, mein Hautarzt weiss es nicht, da
      war ich Jahre nicht mehr.

      Ansonsten mache ich sowieso keinen Hehl daraus: Man muß es
      nicht jedem erzählen, man sollte es aber auch nicht krampf-
      artig verbergen, ich schäme mich nicht dafür !

      lgw

      PS: Das ist meine Sichtweise als Rentner, aktiv im Berufsleben
      sollte mensch vorsichtiger sein, bei mir hat es zur Kündigung
      im öff. Dienst geführt, nicht unbeabsichtigt .. :biggrin:
    • Hhhmmm, schwierigschwierig...
      Im Moment bin ich so Mitteilungsbedürftig, da laufe ich Gefahr es jedem auf die Nase zu binden der es nicht wissen will.
      Generell fällt es mir oft sehr schwer mich zurückzuhalten und nicht meine gesamte Lebensgeschichte auszuplaudern...

      Und ich bin halt gerade bei vielen Ärzten, weil ich nach jahrelangem nichtArztgehen endlich mal eine Generalüberholung machen lasse. Service quasi. Hab schon 100.000 km drauf. Hihihi

      Aber die Erfahrungen vom Nüssli schrecken schon sehr ab!!
      Und ich hab gerade null Gespür, wen ich es sagen kann und wem nicht...

      Das mit dem öffentlichen Dienst wirft für mich einige Fragen auf.
      Ist das nicht diskriminierend?
      Sollten “wir“ nicht eigentlich gerade im öffentlichen Dienst eher reinkommen als gegangen werden?
      Da ich irgendwann doch gerne mal eine Stelle im öffentlichen Dienst hätte (bin AHS-Lehrerin), macht mich das etwas stutzig.
      Die Dame vom psychsozialen Dienst hat eigentlich schon gemeint, dass sie da zwischen einem und dem Dienstgeber vermitteln, was ich schon auch gerne ein wenig ausgenutzt hätte, weil der LSR die Leute am Anfang mit zwei und mehr Schulstandorten belastet und das so stressig ist, dass es für mich sowieso nicht geht.
      Ansonsten fühle ich mich (sofern ich irgendwann mal wieder dauerhaft stabil Energie haben soll) schon in der Lage den Beruf auszuüben und strebe das auch an.

      Darf ich nachfragen was du im öffentlichen Dienst gemacht hadt? irgendwas mit Technik hast du im anderen Thema geschrieben, oder?

      Dominaldrehendes Müsli
    • In den letzten 18 Jahren im aktiven, öff. Beruf war ich
      Veranstaltungstechniker, erst für die Bühnenbeleuchtung,
      später in der Schwesternhalle CvD (Chef vom Dienst),
      intern für Ton, Klima, TV-Tel-Internet, Idiot für alles,
      allerdings weisungsbefugt. Knapp 10.000 Leute fasste
      die Halle, also Sting, J. Cocker, Robbie Williams (meine
      Frau hat das Robbie Williams Local Crew Shirt gekapert),
      Beyonce, etc. waren unsere "Kunden". Als Tokio Hotel
      bei uns spielte, hat meine Tochter eine Karte von mir
      erzwungen, ein sorgenvoller Vater (ich) fiel dann noch
      vor den lachenden Freunden ein paar Stufen runter,
      schon ziemlich extrem und kaum beschreibbar. :)
      Jedenfalls saß ich nach dem Konzert ein wenig mit Bill
      Backstage zusammen, ein wirklich lieber Typ, und er hat
      für meine Tochter eine Extra-Autogramm-Karte beschrieben,
      Tochter war natürlich Queen in der Klasse und Papa toll.
      Dabei ging ich schon nur noch auf dünnem Zahnfleisch,
      durch den Monsun bis ans Ende der Zeit ... Eigentlich
      würde ich das heute psychotisch nennen, völligst über-
      arbeitet, wenig Schlaf, zuviel Bier später .. :-((



      Mein Maximum war 28 Std. arbeiten, 2 Std. auf dem
      Sofa zwischendurch musste ich mir von den Überstunden
      abziehen, die Schichtzulage erst nach Jahren anerkannt.
      Angeschlossener öff. Dienst im Konzern (Groß) Stadt, da
      gibts viel Möglichkeiten, allerdings wollte ich auch die
      Kündigung, ALG, Abfindung etc. Einfordern kann man das
      nicht, das entscheidet schon ein Arbeitsrichter. Und der
      ist heute Oberbürgermeister der Stadt, das war mir schon
      damals klar, wer entscheidet schon gegen die eigenen In-
      teressen ? Ist nicht weit her, mit unserer "Demokratie" ..

      Auf dem Papier steht viel, klingt gut, die ECHTE Realität
      ist oft eine andere ...

      Halte die DX aus Deinen Papieren, wenn Du Karriere machen
      willst ! Gesetzestexte mögen gut klingen, Recht haben und
      Recht behalten sind 2 Paar Schuhe.
      Ich kann Jannis 3fach gut verstehen, wenn ihn das langsam
      ankotzt, mich würds "irre" machen.

      Soviel Gedanken dazu, dass ich das nicht so schnell schreiben
      kann, viel Frust, aber auch viele Ideen, wie mensch es besser
      machen könnte.

      Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, .. nicht nur ein Traum ..

      Ich schreib noch was zur Schizophrenie ..
      lgw
    • Lieber Wendelin,

      Verantstaltungstechniker, cool!
      Ich habe fast 10 Jahre Ausstellungsauf- und abbau für eine Fördergalerie gemacht, als Chefaufbauerin natürlich.
      Zählt das als "Schwesternberuf"?
      ;)

      Nein, im Ernst, das ist schon eine ganz andere Liga!!
      WOW!
      Das waren sicher sehr interessante Erfahrungen!
      Von Tokio Hotel bin ich zwar kein Fan, aber dass das Vaterherz höher schlagen läßt, verstehe ich natürlich!!

      28 Stunden arbeiten???
      Und dann noch Schichtarbeit mit der BS!
      Gute Kombination! :sterbekrank:
      Aber zum Glück hast Du es ja nun geschafft!

      Wahnsinn, unvorstellbar für mich!!
      Meine längsten Arbeitsphasen in meiner Hypomanie vor ca. 10 Jahren waren ca. 12 Stunden am Stück, aber da war ich dann richtig braindead. Gesoffen hab ich im Anschluß aber trotzdem immer wie ein Loch.

      Dankeschön für den Tipp mit dem Raushalten!!
      Ich bin da ziemlich verunsichert, was das alles betrifft.
      Aber ich hoffe ich kann mir mit dieser Entscheidung noch ein wenig Zeit lassen.

      Richtig Karriere will ich dort sowieso nicht machen, mir geht es nur um ein gutes Auskommen, also dass ich anständig leben kann und noch Kunst betreiben kann.
      Das ist im Moment überhaupt nicht möglich. Meine Energiereserven sind gaga, ich bin froh wenn ich 2 -5 Stunden am Tag irgendetwas schaffe.
      Zwischen aktiven Phasen muss ich mich immer wieder hinlegen.
      Aber das wird hoffentlich wieder!
      Zumindest mein Therapeut und mein Psychiater sind da zuversichtlich, ich bin mir nicht so sicher, das geht ja schon jahrelang.
      Ich dachte mir, das ist halt so wenn man älter wird (bin jetzt 36).
      Dabei lag es wohl doch an meinen Depressionen und jetzt hab ich noch die Nachwirkungen (hoffentlich!).

      Ich glaube es ist eh schon ein bisserl besser geworden, sonst könnt ich auch nicht so viel schreiben.


      Ich bin mir allerdings nicht so sicher, ob ich es nicht doch über den psychosozialen Dienst versuchen soll.
      Immerhin sind sie gerade in der Schule immer auf so einem Supergutmenschtrip, und ausserdem gibts für sowas ja auch Gesetze (gerade für den öffentlichen Dienst). In Ö läuft das mit den psychischen Erkrankungen über das Behindertengesetz.
      Und wenn sie mich nicht in die Schule lassen, sollen sie mir halt sonst irgendeinen Verwaltungsjob oder Grafikjob geben, oder so was.
      Naja, das ist jetzt wieder mein Wunschdenken...

      Bisher habe ich ja immer so getan als ob ich alles schaffe und nach aussen immer supersuverän gewirkt und daheim bin ich dann öfters regelrecht zusammengebrochen. Oder ich hatte halt kein Leben mehr, sondern hab nur mehr geschlafen oder gesoffen.
      Das will ich nicht mehr!
      Ich will lernen auf mich zu schauen und auch auf meinen Körper zu hören und mit meinen Kräften zu haushalten.
      Deshalb denke ich schon an den psychosozialen Dienst, wenn ich an den öffentlichen Dienst denke.
      Denn ansonsten muss ich den Gedanken an die Schule sowieso lassen, ich schaffe diesen Druck nicht.
      Also in einem Jahr hast du Stunden, in einem Jahr keine. Du kannst dich auf nichts verlassen. Mitten in den Ferien werden dann wieder Stunden gestrichen. Sie können dich an bis zu 3 Schulstandorten einteilen, und die können sehr weit voneinander entfernt liegen. Du musst natürlich an allen Schulen zu allen Konferenzen, selbstverständlich unentgeldlich.
      Mit meinen Fächern muss ich dann so und anders halb auf der Mülldeponie, halb im Bauhaus wohnen, denn die Materialien dürfen ja wenn möglich nichts kosten. Diesen "Müll" muss ich dann auch noch irgendwo zwischenlagern (meine Whg. hat 30 m2) und zu den Schulen transportieren (ohne Auto - will ich auch keins).
      Generell wird von dir als "Junglehrer" verlangt, dass du dich über alle Maßen (und unbezahlt) für die Schule aufopferst und engagierst. Dafür hast du dann im nächsten Schuljahr wieder keine Stunden mehr.
      Es wird absolut nichts gewürdigt. Und mit meinen Fächern bist du immer der A... und diese Stunden werden besonders gerne gestrichen.
      Meine ehemalige Direktorin hat mir nicht einmal Bescheid gegeben, dass sie meine Stunden jemand anderen gegeben hat, was ist denn das für eine Art?
      Das kann sich in der Privatwirtschaft niemand leisten!!!

      Ich weiß einfach nicht (mehr) ob es überhaupt das Richtige für mich ist.
      Zwar unterrichte ich wirklich gerne, es macht mir Spaß, aber die Institution Schule finde ich eigentlich furchtbar. Sehr menschenverachtend unter einem pseudogutmenschlichen Deckmantel. Für Schüler als auch für Lehrer.
      Obwohl ich mit der AHS ja noch priveligiert bin, im Gegensatz zu den Pflichtschulen!!

      Und die Lehrer - hhhmmm, naja, es sind ja manchmal auch nette dabei, aber der Rest!! Fachidioten Hilfsausdruck. (Frei nach Wolf Haas)
      Wenn du dein Leben lang nur in der Schule oder an schulähnlichen Institutionen warst, glaubst du halt irgendwann dass die Welt so funktionieren würde. Den Eindruck habe ich von der überwiegenden Mehrheit. Sie sind zur Schule gegangen, haben studiert und sind zur Schule gegangen. Viele haben nie etwas anderes länger ausprobiert als für die Dauer eines Ferialjobs (und Manche nicht einmal das).
      Das wird jetzt sicher nicht Allen gerecht, und wie gesagt, es gibt auch sehr viele sehr engagierte und auch nette und manchmal sogar anderweitig Erfahrene.


      Vielleicht gehe ich doch in die Erwachsenenbildung?
      Oder ich unterrichte andere Betroffene?
      Könnte ja sein, dass jemand neben einer Kunsttherapie noch an Kunst an sich interessiert ist oder dadurch auf den Geschmack gekommen ist?

      Ich bin mir auch gar nicht so sicher wie viel ich überhaupt schaffe.
      Das Einzige worin ich mir jetzt wieder total sicher bin, ist, dass ich die Kunst wieder als Teil meines Lebens haben will!!
      Und das ist ja auch schon was.
      Denn in den letzten Jehren hatte ich einfach darauf vergessen. Genau wie auf all meine lieben Freunde und Bekannten, die ich hatte (und manche sogar noch habe, wie es sich jetzt rausstellte).
      Es war, als ob es das alles nicht gegeben hätte und als ob es nur mehr zählen würde, dass ich arbeiten um Preis gehe.

      Naja, ich hoffe dass ich für diese Fragen noch ein wenig Zeit gewinne.
      Ich werde in jedem Fall erst mal Rehageld (für ein Jahr) beantragen und hoffentlich genehmigt bekommen und damit dann hoffentlich langsam wieder für ein paar Stunden zu arbeiten beginnen.
      Soweit der Plan!
      Struktur tut mir ja sehr gut und ich schaffe es im Moment nicht, mir die Struktur im ausreichenden Maße selber zu geben (=Armutszeugnis).
      Und eine stationäre Reha will ich auch noch machen.
      Punkt.
      Dann schau ich weiter.

      Mit liebem Grüsli! Müsli
    • Hi Müsli,

      klar ist das eine "Schwesternberuf", wir haben unendlich viele
      Ausstellungen, Messen etc. gemacht. VA-Tech. war wirklich mal
      ein cooler Job, aber das ist mittlerweile auch vorbei. Zu Beginn
      waren meine Vorgesetzten Leute vom Fach, am Ende war es der
      Beamtentypus, Sachbearbeiter mit spitzer Feder, jeder Cent muß
      gespart werden. :(
      Und schwupp war mein Nischenjob weg. :(
      Auch die Qualität der Veranstaltungen hatte sich stark verändert,
      zu Beginn gab es noch viel Oper, Operette, Theater, Kleinkunst,
      Rock, Pop, Jazz u.v.a.m., später wurde dem Geld der Vorzug ge-
      geben, also Veranstaltungen, die mächtig Kohle bringen. Ich könnte
      dazu Romane schreiben, aber es ist auch ein mittlerweile für mich
      abgeschlossener Lebensabschnitt.

      Ich konnte dort meine Hypomanien mit Arbeit platt walzen, fiel nicht
      weiter auf, und so mancher Künstler war erheblich bekloppter, als
      unsereiner. :D Bipolarität ist gar nicht so selten und dort vermutlich
      sogar gehäuft.

      AHS=Allgemeinbildende Höhere Schule ? So etwas wie Gymnasium ?
      Das Lehrerdilemma ist mir wohl bekannt, mein bipolarer Vater war
      Oberstudienrat, und ich musste bei ihm Abi machen. Kannst Du Dir
      das heimische Theater vorstellen ? Nach dem Abi bin ich sofort zum
      Studium nach Bremen gezogen, bloss janz schnell wech ...

      Meine Frau ist Werkstattlehrerin an der Berufsschule, Praxisunterricht,
      leider nur in Teilzeit, denn dort wird auch jeder Cent dreimal umgedreht.

      Zu den Einstellungsbedingung im Ösiland kann ich natürlich nichts sagen,
      bei uns steht viel auf dem Papier, was in der Praxis völlig anders gehand-
      habt wird. Meine Kündigung aus gesundheitlichen Gründen hätte ich na-
      türlich weit hinaus zögern können, vielleicht sogar abwenden können,
      aber zu welchem Preis ? Nach jeder Reha wurden meine Kompetenzen
      beschnitten, zum Schluss ging mir das nur noch auf den Geist.
      Und da habe ich dem Vorgesetzten am Tel. gesteckt, dass ich bipolar
      wäre und nicht wüsste, wann ich wieder zur Arbeit komme. Dann kam
      die Kündigung postwendend, das hatte ich auch so beabsichtigt. :biggrin:
      Nach diversen med. und beruflichen Rehas, 30 Monate war ich in einem
      historischen Museum als Tech., bin ich jetzt leidenschaftlicher Rentner.
      Endlich, endlich Zeit, meine Sachen zu machen, bevorzugt komponieren
      und Songs aufnehmen. Und Kochen liebe ich auch über alles, schnell
      vergängliche Kunst aber dafür sehr köpernah und unmittelbar zufrieden
      stellend. Gleich werde ich ein frisches Pesto mörsern. ..jamm jamm ..

      Ikea werden wir auch gleich besuchen, dort gibt es 2 Liter Weckgläser,
      ich will ostfriesischen Tee-und Lakritzlikör ansetzen, letzteren liebt
      meine Frau so sehr. Minzlikör aus mehreren Gartenminzen reift schon
      im Glas. ^^
      Apropos Alk, den müssen wir mit grosser Vorsicht geniessen, bei mir
      führt jeder (!) heftige Rausch zu heftigen Depressionen, das muß ich
      nun gar nicht mehr haben. Vor über 20 Jahren waren wir BühnenTechs
      am Ende genauso besoffen, wie die Gäste und manche Künstler. Das
      ist aber schon lange vorbei, selbst auf Betriebsfesten gab es alkfreies
      Bier, Chef-Ansprachen und Langeweile pur, ich bin nicht mehr hinge-
      gangen, was mir die Chefs sehr übel nahmen. Wie sagen die Sufis ?
      Es gibt nur eine Todsünde, Zeitverschwendung !

      Struktur ist auch mein Zauberwort, morgens mit der Sonne raus, abends
      früh ins Bett, Ausnahmen bestätigen die Regel. Regelmäßige Mahlzeiten
      und adäquate Ruhepausen sind mir auch wichtig, so bleibe ich erträglich
      stabil, Restsymptome werden verwurstet, kann ein Song, ein Gedicht,
      eine Geschichte sein. Motorradfahren, Kamera dabei, entspannt mich
      auch herrlich, meine Tools und Skills greifen sehr gut, fanden auch die
      Ärzte/ Theras am ZI-Mannheim, meine Psychi findet es auch Klasse.

      Nur Stillstand, Lähmung darf nicht sein, also muß ich gleich zu Beginn
      einer Depri aktiv werden, auch wenn es noch so schwer fällt. Und voila,
      seither gibt es keine langen Depris mehr, dafür aber uurc. :( Aber damit
      kann ich leben.

      Vorgestern, nach der Heimkunft, war ich völlig überdreht, dagegen habe
      ich gestern den Relax-Tag eingeleutet, das hat mir sehr gut getan. Und
      heute Morgen bin ich frisch um 6:00 aufgewacht, und jetzt habe ich
      Schaffensdrang. :biggrin:
      Einen Mittagsschlaf lege ich auch gerne ein, manchmal stehe ich auch
      gar nicht mehr auf, lese, döse, schau ein paar Dokus und penne weiter. :zungezeig:
      Kann ich mir ja erlauben, ich verpasse nichts ..hihi..

      Einen schönen Tag wünscht Dir/ Euch wendelin
    • Lieber Wendelin,

      AHS hast du ganz richtig übersetzt, Gymnasium ist damit gemeint. Wir haben ja auch noch BHS, Berufsbildende höhere Schulen, in denen könnte ich auch unterrichten.
      Nur die Pflichtschulen sind bei uns ein anderer Bereich, da hatten die Lehrer bisher kein volles Studium, sondern einen 3jähigen pädagogischen Lehrgang. Ist aber gerade alles im Umbruch.

      Das mit der Struktur hoffe ich auch besser in den Griff zu bekommen, im Moment klappt es eh recht gut, aber ich schluck dafür grad jeden Abend eine halbe Dominal.
      Jetzt hab ich mir eine “autogenes Training-CD“ gekauft, vielleicht schaff ichs damit auch mal ohne.
      Ich weiss halt noch nicht was mir liegt, ich probiere es einfach mal aus.
      Zu saufen hab ich eh aufgehört, ich hoffe ich halte es auch durch.

      Leider ist mir meine beste Freundin nämlich recht böse deswegen, weil sie jetzt keinen mehr hat der mit ihr ausgeht.
      Ich habs ihrzuliebe ein paar mal probiert, aber ohne Rausch wird es einfach voll öde und die immer selben Gespäche gehen mit total auf die Nerven.
      Ausserdem sehe ich nicht ein, wieso ich mich da voll vergenotwurzeln soll, wenns mir überhaupt nicht mehr taugt und es mir nichts mehr bringt.

      Aber ein Gutes hat es:
      Es wirkt seeeeeeehhhr abschreckend.
      Wenn man dann in diese besoffenen Gesichter schaut, aus denen nur mehr schwer verständliche, lallende Geräusche kommen, und wenn man sieht wie das Gleichgewicht sie verlässt und es sie nur mehr herwandelt, und wenn man zuschaut, wie mit den ekelhaftesten Typen auf Teufel komm raus geflirtet wird...
      ... dann denkt man sich: “Pfuiteufel, so war ich auch in den letzten 25 Jahren!!! Wääähh, ist das grauslig!!!“
      ... und dann ist man ganz froh nicht mehr zu saufen, auch wenns manchmal verführerisch wäre.
      Ich hoffe, ich laße mich nicht wieder überreden und bleibe dabei!!

      Ich habe halt noch keine alternativen Strategien, bisher versuchte ich es immer mit Alkohol. Hilft ja auch oft für einige Stunden, dann wirds halt noch schlimmer
      Und “aktiv“ war ich bis auf meine ganz schlimme Depri eigentlich immer, ich hab ja immer gearbeitet, ja sogar meine Diplomarbeit geschrieben, aber das hats auch nicht besser gemacht...
      Ganz im Gegenteil, mit dem Stress bin ich immer weiter runter gerutscht...ju
      Ich hoffe ja sehr, dass ich eine Reha genehmigt bekomme und ich dort vielleicht weiterkomme?

      Morgen hab ich mein erstes Treffen mit PEERS, ich bin ja schon so gespannt was die mir berichten können!







      So, jetzt bin ich mal wieder zurück zum eigentlichen Ursprungsthema:
      Heute war ich wegen Mundhygiene beim Zahnarzt.
      Dort wollte die Fachfrau für Mundhygiene wissen, welche Krankheiten ich habe.
      Dann habe ich zuerst gezögert, aber dann hab ich mir gedacht, was solls, und habs ihr gesagt.
      Ich hab auch noch dazu gesagt, dass es nicht so schlimm sei und dass ich nicht völlig verrückt bin.
      Haha! Nicht dass sie sich fürchtet!

      Dazu muss ich noch sagen, dass mir die letzten Jahre die Mundhygiene immer ziemliche Schmerzen bereitet hatte.
      Diesmal nicht!! Und ich hatte auch fast keinen Zahnstein.
      Ich führe das darauf zurück, dass ich jetzt eine bessere Zahnbürste habe, mich auch wieder besser um mich kümmere (shame on me, während meiner letzten Depressionen war ich ziemlich Zahnputzfaul, igittigitt) und dass ich ohne Depression auch nicht so schmerzempfindlich bin?
      Gibts das?

      In jedem Fall war ich froh dass ich es doch gesagt hatte, ich hab mich dann über meine Feststellungen gut mit ihr unterhalten können und mir kam vor dass sie sich extra bemüht hatte, mir nicht weh zu tun.
      Im Übrigen wurde ich gelobt!!
      Und bei der Kontrolle kam auch nichts raus, das hatte ich noch nie!
      So, ich hoffe ihr denkt jetzt nicht grauslig über mich, ich habe noch immer schöne Zähne und ein sehr schönes Lächeln und schäme mich ziemlich dafür, das oft so vernachlässigt zu haben.
      :((