Der eine oder andere kennt vielleicht den Nekrolog (siehe Wikipedia)...
Also das ist so: Ein Patient von mir (den ich nur noch indirekt versorgt habe, aber das ist egal) verstarb am Donnerstag unter tragischen Umständen völlig unerwartet. Gestern hatten wir sogar die Kripo im Haus. Obwohl der Stefan eine weit fortgeschrittene MS hatte, war er ganz anders als alle anderen meiner "Schätzchen". Dieser Mann hatte trotz allem einen ungebrochenen Willen zum Leben und er hatte große Pläne, während alle anderen immer mindestens subdepressiv sind und ihr Leben eher über haben. Er war Doktor der Kunsthistorik und hat trotz seiner Behinderung ein Buch in dieser Zeit geschrieben und vollendet, an einem 2. hat er gerade noch gearbeitet. Leider hatten sie für das erste Buch noch keinen Verlag gefunden, soweit war die Geschichte noch nicht. Noch vor wenigen Wochen saßen wir alle beim Mittag zusammen und er sagte, er habe noch große Pläne, er wolle mit seinem Buch bekannt werden. Ich glaube es ging ihm darum, dass auch schwerkranke Menschen noch sehr hohe kognitive Leistungen bringen können und nicht nur ein schwer pflegebedürftiger Mensch sind, dem Mann den Hintern abwischen muss (um es einfach mal zu sagen, wie es ist) und alles angereicht bekommen müssen, weil sie zum Großteil Gefangene ihres eigenen Körpers sind. Er wollte ein Zeichen setzen, dass man trotzdem noch viel machen kann. Sich hängen zu lassen und dem Schicksal ergben und auf das Ende zu warten, das war keine Option für ihn.
Da nun sein Buch vermutlich niemals mehr gedruckt werden wird, haben wir PA's (Persönliche Aissistenz) uns überlegt, ob man ihn nicht ins Nekrolog setzen könnte, damit er nicht in Vergessenheit gerät, den er wollte den Menschen in Erinnerung bleiben als Künsthistoriker und nicht als der Mann mit der MS.
Weis jemand, wie man das anstellt? Wer darf denn alles da drauf? Die lehnen sicherlich auch Leute ab?Es geht da ja nicht um Gretchen Meyer von nebenan. Wie "prominent" muss man denn sein, um erwähnt zu werden? Dort stehen ja Leute, die irgendetwas gemacht haben, auch wenn die Leistung der Person, keine Positive war.
Ich würde gern ein weiteres mal gute Fee spielen und das für ihn machen- eine spzeille Art, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Wir haben viele lange Gesprächen geführt. Er konnte sehr tiefsinnig sein, denn auch er war Buddhist. Ich weis, dass es ihm sehr wichtig wäre.
LG, IM
Also das ist so: Ein Patient von mir (den ich nur noch indirekt versorgt habe, aber das ist egal) verstarb am Donnerstag unter tragischen Umständen völlig unerwartet. Gestern hatten wir sogar die Kripo im Haus. Obwohl der Stefan eine weit fortgeschrittene MS hatte, war er ganz anders als alle anderen meiner "Schätzchen". Dieser Mann hatte trotz allem einen ungebrochenen Willen zum Leben und er hatte große Pläne, während alle anderen immer mindestens subdepressiv sind und ihr Leben eher über haben. Er war Doktor der Kunsthistorik und hat trotz seiner Behinderung ein Buch in dieser Zeit geschrieben und vollendet, an einem 2. hat er gerade noch gearbeitet. Leider hatten sie für das erste Buch noch keinen Verlag gefunden, soweit war die Geschichte noch nicht. Noch vor wenigen Wochen saßen wir alle beim Mittag zusammen und er sagte, er habe noch große Pläne, er wolle mit seinem Buch bekannt werden. Ich glaube es ging ihm darum, dass auch schwerkranke Menschen noch sehr hohe kognitive Leistungen bringen können und nicht nur ein schwer pflegebedürftiger Mensch sind, dem Mann den Hintern abwischen muss (um es einfach mal zu sagen, wie es ist) und alles angereicht bekommen müssen, weil sie zum Großteil Gefangene ihres eigenen Körpers sind. Er wollte ein Zeichen setzen, dass man trotzdem noch viel machen kann. Sich hängen zu lassen und dem Schicksal ergben und auf das Ende zu warten, das war keine Option für ihn.
Da nun sein Buch vermutlich niemals mehr gedruckt werden wird, haben wir PA's (Persönliche Aissistenz) uns überlegt, ob man ihn nicht ins Nekrolog setzen könnte, damit er nicht in Vergessenheit gerät, den er wollte den Menschen in Erinnerung bleiben als Künsthistoriker und nicht als der Mann mit der MS.
Weis jemand, wie man das anstellt? Wer darf denn alles da drauf? Die lehnen sicherlich auch Leute ab?Es geht da ja nicht um Gretchen Meyer von nebenan. Wie "prominent" muss man denn sein, um erwähnt zu werden? Dort stehen ja Leute, die irgendetwas gemacht haben, auch wenn die Leistung der Person, keine Positive war.
Ich würde gern ein weiteres mal gute Fee spielen und das für ihn machen- eine spzeille Art, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Wir haben viele lange Gesprächen geführt. Er konnte sehr tiefsinnig sein, denn auch er war Buddhist. Ich weis, dass es ihm sehr wichtig wäre.
LG, IM
Was tun nach dem Absturz?
Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.