Bin ich narzisstisch???

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    • Bin ich narzisstisch???

      Meine ältere Tochter, wir können gar nicht gut miteinander, hat mir Narzissmus unterstellt, und sie muss es wissen, sie studiert wieder einmal, diesmal Psychotherapie.
      Die Art meiner elterlichen Aufbringung war schon narzissmusfördernd, ich habe mich mit dem Thema ausführlich befasst, ich hatte es in einem früheren Forum einmal mit einem waschechten Narzissten zu tun, der hätte mich fast bis in die Nervenklinik gebracht...

      Ich gebe zu, ich mag mich wirklich, und ich halte mich für ziemlich intelligent (habe ich aber auch amtlich), vielseitig begabt, auch für herzlich, impulsiv und lebendig.

      Viele hier kennen mich ja schon aus vielen Beiträgen, bin ichs denn wirklich???

      fragt sich das heute im Internetten total versumpfte
      sonntagsblattl


    • Liebes Sonntagsblattl,

      Ich kenne auch einen waschechten Narzissten und ich kenn Dich zwar noch nicht gut, aber auf mich machst Du nicht den Eindruck.
      Du hast mich bisher nicht ein einziges Mal angegriffen und niedergemacht, was ich als eine für Narzissten typische Handlung sehe.
      Auch drängst Du Dich nicht ständig um jeden Preis auf. Und ich habe es noch nicht erlebt dass man Dich ständig über den grünen Klee loben muss, damit Du nicht grantig wirst und auszuckst. Du weißt selbst was Du wert bist und machst mir nicht den Eindruck ständig nach der Bestätigung von Außen süchtig zu sein. Empathielosigkeit wäre auch noch so eine Eigenschaft.
      Das alles sind für mich Eigenschaften von Narzissten, die ich aber bisher nicht an Dir entdecken konnte...

      Sich selbst lieben und schätzen ist nicht gleich Narzissmus, sondern gesunde und wichtige Eigenliebe!!

      Eindruck vom Müsli aufm Egotrip
    • Liebes blattl,

      niemand könnte dir hier seriös eine Antwort geben. Sowas muss man ausführlich testen und nichts ist so viel wert, wie ein Interview von Angesicht zu Angesicht, wo man aus jemanden Sachen herauskitzeln kann, die er womöglich in einem Fragebogen ganz anders beantwortet hätte (z.B. wegen sozialer Erwünschtheit, Schamgefühlen usw.)

      O.k. das war jetzt wieder so ein Psychologengewäsch...ich musste ja erstmal sowas Allgemeinverbindliches erzählen, um den Anschein der Professionalität wenigstens scheinheilig vorzutäuschen...davon mal abgesehen hat Müsli recht. Narzissten sind nicht gerade unauffällig. Du wärest hier im Forum schon böse angeeckt, wenn dem so wäre...ich kann da auch keine ernsthaften Anhaltspunkte für Narzissmus sehen, zumindest nicht in den Beiträgen, die ich von dir gelesen habe...aber bitte: alle Angaben ohne Gewähr :scheinheilig:

      Gute Nacht wünscht die verrückte Nuss
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Müsli schrieb:

      Sich selbst lieben und schätzen ist nicht gleich Narzissmus, sondern gesunde und wichtige Eigenliebe
      An den persönlichen Spiegel pappen und nie vergessen, täglich ausüben,
      nicht Härte gegen sich selbst, Fürsorge für sich und dann auch für andere ..


      blattl schrieb:

      Ich gebe zu, ich mag mich wirklich, und ich halte mich für ziemlich intelligent (habe ich aber auch amtlich), vielseitig begabt, auch für herzlich, impulsiv und lebendig.
      Also diese Beschreibung trifft auf mich auch zu, und ich fühl mich sehr
      wohl damit, sie nicht irgendwo zu verschwenden, sondern zu schenken ..


      blattl schrieb:

      Meine ältere Tochter, wir können gar nicht gut miteinander, hat mir Narzissmus unterstellt, und sie muss es wissen, sie studiert wieder einmal, diesmal Psychotherapie.
      Na ja, Du hast wohl auch mal wieder hart 'zugelangt' , das ist nicht leicht
      zu verstehen, auch nicht für Angehörige.

      Deine "Midlife-Crisis", einmal nochmal jung fühlen, habe ich auch richtig
      ausgetobt, meine Frau übers Wochenende nach Berlin nachkommen lassen,
      nebenbei ihr Geburtsort, nebenbei im gleichen Krankenhaus geboren, wie
      mein Grosser, in Berlin. :)

      Liebes Blattl, bist Du Dir wirklich sicher, Dich von Deinem Mann scheiden zu
      lassen ? Wie findet es die Grosse ? ... ? Runterkommen ist über die Zeit
      ganz gut, niemand ist eine Insel ..

      Ich wünsch Dir was Liebes,
      lgw
    • Müsli schrieb:

      Lieber Wendelin,

      Wendelin schrieb:

      An den persönlichen Spiegel pappen und nie vergessen, täglich ausüben,
      nicht Härte gegen sich selbst, Fürsorge für sich und dann auch für andere ..
      Tja, da redet die Richtige, nicht wahr?Zumindest gscheit daherreden kann ich!!
      :whistling:
      Aber alles will gelernt sein, irgendwann kann ich das auch!!

      Mit bestem Gruß vom
      Leckeren Müsli
      Jaaa, da waren die Mundwinkel ganz weit oben, :D , aber Du lernst auch
      extrem schnell, Hauptsache das bleibt 'stabil', wenn die Phase wieder mal
      abwärts geht, das Kontinuum unserer Störung, das nicht zu vermeiden, nur
      möglichst schnell zu überwinden ist. :)

      Du bist eine grosse Bereicherung für das Forum, vielleicht kehren auch User
      zurück ? Würd mich sehr freuen .. !
      lgw
    • Wendelin schrieb:

      Jaaa, da waren die Mundwinkel ganz weit oben, , aber Du lernst auch
      extrem schnell, Hauptsache das bleibt 'stabil', wenn die Phase wieder mal
      abwärts geht, das Kontinuum unserer Störung, das nicht zu vermeiden, nur
      möglichst schnell zu überwinden ist.
      Hoff mas, hoff mas!!
      Dass ich das auch noch schaffe!!

      Wendelin schrieb:

      Du bist eine grosse Bereicherung für das Forum, vielleicht kehren auch User
      zurück ? Würd mich sehr freuen .. !
      lgw
      Uuuuuuuhhhhh, da werd ich gleich ganz verlegen, dankeschön!!!

      Rotangelaufenes Müsli (wie das wohl schmeckt?)
    • Das mit den Narzissten ist auch so eine Sache..mal denke ich alles verstanden zu haben, dann wieder nicht.

      Wenn ich das Konzept jetzt dann doch mal verstanden haben, dann sind Narzissten keineswegs so sicher in ihrer Beziehung zu sich selbst (wenn man das so sagen kann). Sie haben Komplexe mit sich selbst und müssen sich ständig mit anderen vergleichen und deshalb sind sie auch abhängig von anderen, die ihnen jeden Tag zeigen, dass sie besser sind, um ihr Selbstwertgefühl zu pushen. Ich glaube, das einsame Narzissten ein echtes Problem haben. Was nützt einem alle Großartigkeit, wenn keiner da ist, um das zubestätigen?? Stattdessen werden dann die Zweifel kommen?

      Menschen, die sich selbst ausreichend lieben, die brauchen keine ständige Bestätigung durch andere. Sie können sich durchaus auch selbst genug sein und brauchen nicht immer wen um sich herum. Sie sind einfach mit sich im Reinen.

      Es gibt so einen bestimmten Typ von Psychotherapeuten (ganz besonders oft anzutreffen unter Analytikern), die wirken immer so mega aufgeräumt und mit sich im Reinen...der eine oder andere ist so jemanden vielelicht schon begegenet und weis, was ich meine...die ziehen andere Menschen übrigens magisch an. Innere Aufgeräumtheit und in-sich-Ruhen finden viele faszinierend.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Zaubernuss schrieb:

      Narzissten keineswegs so sicher in ihrer Beziehung zu sich selbst (wenn man da so sagen kann). Sie haben Komplexe mit sich selbst und müssen sich ständig mit anderen vergleichen und deshalb sind die auch abhängig von anderen, die ihnen jeden Tag zeigen, dass sie besser sind, um ihr Selbstwertgefühl zu pushen. Ich glaube, das einsame Narzissten ein echtes Problem haben. Was nützt einem alle Großartigkeit, wenn keiner da ist, um das zubestätigen?? Stattdessen werden dann die Zweifel kommen?
      Super beschrieben !

      Ich finds auch ganz toll, dass Du etwas mit PT machst, habe ich lange drauf
      gewartet. :thumbsup:

      Von Herzen viel Erfolg wünscht Dir wendelin

      Nis Randers, "sag Mudder es iss Uwe"

    • @ Wendelin

      Das kam jetzt etwas aus dem Zusammenhang heraus..siehe Zitat...

      Wendelin schrieb:

      Ich finds auch ganz toll, dass Du etwas mit PT machst,
      Mit "was machen" meinst du eine Anspielung auf meine neue Psychotherapie?
      (das war für mich etwas mehrdeutig, weil ich in diesem Thread ja nichts darüber geschrieben habe, aber PT kommt erst später im Studium, das kannst du nicht gemeint haben, glaube eher, du hast meinen Hinweis zu den neuen Therapieformen eigens für Bipolare gelesen, stimmts???)

      Ja, ich finds auch gut, dass ich wieder was in der Richtung mache. Wenn es die richtige Person macht, dann hat Psychotherapie ganz guten Einfluss auf mich. Entscheidund sind natürlich aber die dauerhaften Effekte auch nach Ende der Therapie. Grundsätzlich bin ich aber durchaus empfänglich für therapeutische Gespräche, das hab ich mal wieder bei den Vorgesprächen gemerkt. Die Psychologin, die das macht, hat diese Therapeutinnenart...kann ich nicht so gut beschreiben, aber es ist dieses Gefühl, dass man lächelnd nach Hause geht, wenn man mit ihr ne Runde geschwätzt hat und diese LEichtigkeit hat. Der Blick auf die eigene Person ist korrigiert. Man ist aufgeräumter und mag sich sehr viel mehr selbst. Passt ja super zum Thema Eigenliebe.

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Zaubernuss schrieb:

      Ja, ich finds auch gut, dass ich wieder was in der Richtung mache. Wenn es die richtige Person macht, dann hat Psychotherapie ganz guten Einfluss auf mich. Entscheidund sind natürlich aber die dauerhaften Effekte auch nach Ende der Therapie. Grundsätzlich bin ich aber durchaus empfänglich für therapeutische Gespräche, das hab ich mal wieder bei den Vorgesprächen gemerkt. Die Psychologin, die das macht, hat diese Therapeutinnenart...kann ich nicht so gut beschreiben, aber es ist dieses Gefühl, dass man lächelnd nach Hause geht, wenn man mit ihr ne Runde geschwätzt hat und diese LEichtigkeit hat. Der Blick auf die eigene Person ist korrigiert. Man ist aufgeräumter und mag sich sehr viel mehr selbst. Passt ja super zum Thema Eigenliebe.
      Hi Nüssli,

      ja natürlich habe ich das gemeint. :)
      Schlechte Theras sind ein Graus, gleich abwählen, egal wann, wie und wo.
      Ich hatte so einen obergrauslichen Vogel in meiner Reha 2004, MiniKlinik
      mit gutem Logopäden. Mein Kehlkopf war von einem Geschwür befreit
      worden, nur meine Stimme musste neu trainiert werden.
      PT war grausam, ein Vollidiot und totaler Narzisst (ach, bin ich toll), der
      uns von seinen eigenen Psychoanalysen und seiner privaten Praxis er-
      zählte, gleichzeitig "Nachhausschicken mit Kostenübernahme" androhte.
      Ich hab den Typen irgendwann angebrüllt, "halt einfach die Fresse, Du
      machst mir keine Angst". Er hat dann falsch aus dem Vorbericht abge-
      schrieben mit dem Zusatz "aggressiv zum Thera" .. 8o

      Seitdem hatte ich fast nur weibliche Therapeuten, eine besser als die
      andere, ich kann nicht klagen ! :*
      2006 bat ich die Stationsärztin, auch meine PT zu übernehmen, was sie
      nur in Ausnahmefällen machte. Als Tschechin aus Prag hat sie nur eine
      kurze Spielzeit gehabt, die Frau war einsame Spitze. Ich gebe zu, dass
      ich ein wenig verknallt in sie war, sehr gut für die Therapie. Man hat uns
      oft schallend lachen hören, sagten die Mitpatienten. :D

      "Wer sagt, dass Psychotherapie immer schmerzhaft sein muss?" , ihre Worte.


      Ich wünsche Dir viel Erfolg und auch Spass, manchmal ist es richtig lustig,
      wenn man sich selbst aufdröselt, die eigenen Kapriolen kapiert. Ich liebe
      es, mich über mich selbst lustig zu machen .. :biggrin:

      Wünsch Dir was Liebes,
      lgw
    • Erzähl das mal Jannis! Ich glaube Psychotherapeuten sind ihm noch suspekter als Psychiater..stimmts Liebes?

      Sehr sehr viele Patienten bzw. Patientinnen verknallen sich in den Psychotherapeuten/in oder Psychiater/in. Die Frage ist halt, was man daraus macht bzw. ob man es nutzen kann. Es kann auch sehr nachteilig sein. Aber du hattest ja Glück. Ich kenne glaube ich keinen PAtienten persönlich, für den das negativ war, aber man hört halt Geschichten...weist ja, wie das ist.

      Eine gute Nacht dir!

      das noch immer lernende Nüssli..man wird die Nacht wieder kurz...
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Huhuuuu Zaubernuss!!

      Zaubernuss schrieb:

      Sehr sehr viele Patienten bzw. Patientinnen verknallen sich in den Psychotherapeuten/in oder Psychiater/in. Die Frage ist halt, was man daraus macht bzw. ob man es nutzen kann. Es kann auch sehr nachteilig sein. Aber du hattest ja Glück. Ich kenne glaube ich keinen PAtienten persönlich, für den das negativ war, aber man hört halt Geschichten...weist ja, wie das ist.
      Da fühle ich mich auch gleich betroffen, hihihi!!
      *rotwerd*
      Mein Psychiater gefällt mir nämlich auch ganz gut, ich hab das auch schon mal in der Therapie (beim Therapeuten) thematisiert.
      Ich glaube auch nicht dass Übertragung was schlechtes ist, mein Therapeut meint auch, das gehört quasi zum Geschäft.
      Und ich bin ja nicht unsterblich in ihn verliebt oder sowas.

      Ich war ja leider schon mal unsterblich in jemanden verliebt (der mir viel geholfen hat), das war glaube ich eine manische Liebe, weil während meiner laaaaaangen hypomanischen Phase.
      Da hatte ich schon regelrechte Stalkerqualitäten entwickelt, furchtbar!!
      Und es hielt auch so lange an, mindestens 2 Jahre!!
      2 Jahre, in denen ich mir nichts sehnlicher gewünscht habe als mit dieser Person zusammenzusein.
      2 Jahre, die ich mit Vorstellungen und viel Gefühl verbrachte, ohne dass auch nur ein Fünkchen davon Wirklichkeit wurde.
      2 lange Jahre, die ich damit vergeudet habe.
      Ich will das nicht wieder erleben!!
      Mein nächster Partner soll ein realistischer, erreichbarer Partner sein!!
      Und jemand in meinem Alter!!!
      Und ab liebsten wäre es mir, wenn ich mich in diesen voll verknallen würde!!
      Denn das Gefühl ist schon was unheimlich schönes!!
      In die Partner in meinen langen Beziehungen war ich leider gar nicht verknallt.
      Da war nur etwas was mich faszinierte, ich bin ein wenig sapiosexuell orientiert.
      Ich stehe einfach darauf wenn mein Partner intelligent ist und mir manche Dinge und Sachverhalte erklären kann...
      Hach, naja, na gut, genug gesudert!!!
      Wird schon noch werden!
      Hoffentlich!

      Therapie für alle!!!
      Ich bin zumindest total überzeugt davon!!
      Und das ist schon mal eine gute Ausgangsbasis!
      Das habe ich auch gestern während meiner Therapie kurz angesprochen.
      Dass eigentlich alle Menschen eine Therapie brauchen könnten (sofern sie das wollen).
      Es tut einfach so gut, jemanden zu haben der Dir aufmerksam zuhört, mal andere Blickwinkel aufzeigt und Dir vorlebt wie man ein Leben glücklich und stabil führen könnte.
      Ich bin ja so froh nicht in meinen Therapeuten verknallt zu sein, sondern "nur" in meinen Psychiater ein wenig!!
      Denn den sehe ich nicht so oft!
      :D
      So, jetzt lass ichs aber wirklich, genug geoutet für heute!!
      *hochrotbin*

      Einen schönen Tag euch Allen, ob mit oder ohne Therapie!!

      Euer antherapiertes Müsli
    • Huhuuu Zaubernuss!!

      Zaubernuss schrieb:

      Wenn ich das Konzept jetzt dann doch mal verstanden haben, dann sind Narzissten keineswegs so sicher in ihrer Beziehung zu sich selbst (wenn man das so sagen kann). Sie haben Komplexe mit sich selbst und müssen sich ständig mit anderen vergleichen und deshalb sind sie auch abhängig von anderen, die ihnen jeden Tag zeigen, dass sie besser sind, um ihr Selbstwertgefühl zu pushen. Ich glaube, das einsame Narzissten ein echtes Problem haben. Was nützt einem alle Großartigkeit, wenn keiner da ist, um das zubestätigen?? Stattdessen werden dann die Zweifel kommen?
      Da ich gerade ein total spannendes Buch gelesen habe "Die Macht der Kränkung" von Reihnhard Haller und es dort ein sehr interessantes Kapitel über Narzissten gibt, möchte ich euch einen Ausschnitt nicht vorenthalten.


      Reinhard Haller schrieb:

      Die fünf "E"

      Die wichtigsten psychologischen Elemente, welche das Wesen des krankhaften Narzissmus ausmachen, sind die fünf "E": Egozentrik, Eigensucht, Empathiemangel, Empfindlichkeit und Entwertung anderer. Der echte Narzisst empfindet und bewertet alles aus der Ich-Perspektive. Nur seine Überlegungen sind interessant und seine Beurteilungen richtig. Was er fühlt und empfindet, ist einzigartig, was er denkt, ist genial, was er tut, ist außergewöhnlich. Die Meinung anderer interessiert ihn nicht, allenfalls empfindet er sie als Bedrohung. Andere Menschen haben für ihn keinen Wert, es sei denn, sie dienen seinen Interessen und seiner Beweihräucherung. Nur für die eigene Person kann er sich begeistern, er ist im Fühlen und Denken ausschließlich auf sich selbst fokussiert. Als ein nach dem Motto "Ich, Icher, am Ichesten" lebender Egozentriker ist er ein Ichling im übelsten Sinne des Wortes, ein Egomaniker schlechthin.
      Der Theologe Karl Rahner beschreibt den Narzissten in zutreffender Weise als "Ofen, der nur sich selbst wärmt". Mit diesem Vergleich spricht er dem Umgang des narzisstischen Menschen mit seinen Emotionen, mit Einfühlungsvermögen, Sympathie, Freundschaft oder Liebe an. Diese richten sich nicht an die Mitmenschen und werden mit niemanden geteilt, sondern sind ausschließlich auf sich selbst zentriert. Für die Umwelt wäre es gefährliche, den überhitzten Eigenenergiespender auch nur leise zu berühren. Das würde im wahrsten Sinne des Wortes geradezu reflexartig eine heftige Kränkungsreaktion auslösen.
      Der Narzisst ist aber nicht, wie man das meist sagt, in sich selbst verliebt. Weil er überhaupt nicht lieben kann. Niemanden, auch nicht sich selbst. Wirkliche Emotionen wie Freude, Trauer, Mitleid und besonders Liebe sind ihm fremd. Deshalb fehlt ihm die Fähigkeit, sich in andere hineinzufühlen, in die Haut seiner Mitmenschen zu schlüpfen, eine Zeit lang in deren Schuhen zu gehen und auf ihre Gefühle Rücksicht zu nehmen. Vielmehr ist er gierig nach Zuwendung durch andere, süchtig nach Anerkennung und Bewunderung, unersättlich im Entgegennehmen von Komplimenten. In Wirklichkeit ist der Narzisst nicht eigenverliebt, sondern "eigensüchtig". Wie jeder Süchtige kann er nie genug kriegen von seiner Droge: der Hochachtung und Verehrung durch seine Mitmenschen. Ohne diese kann er nicht leben, Tag und Nacht giert er danach, er ist unersättlich und niemals wirklich befriedigt. Vor nichts hat er, ganz dem Abhängigen entsprechend, mehr Angst als vor dem Entzug der zu geringen Beachtung. Wie dem Süchtigen die Droge kein echtes, sondern nur ein oberflächlich-rauschhaftes Gefühl gibt, kann die erzwungene Vergötterung niemals zur wahren, zur tiefen Emotion werden. Alles in der Gefühlswelt des Narzissten ist fassadenhaft und auf "Schein statt sein" gebaut.
      Die fehlende Ausstattung mit echten Emotionen hat beim Narzissten zwangsläufig einen Mangel an Empathiefähigkeit zur Folge. Das macht ihn gefährlich und darin liegt jener Zug, den wir bei Sexualmördern, Serienkillern und Diktatoren finden. Deren bösartiger Narzissmus ist neben Dissozialität, Sadismus und nahezu wahnhaftem Misstrauen insbesondere durch extreme Verletzlichkeit geprägt.
      :P
      Mir hat die Beschreibung sehr gut gefallen, ich weiß nicht wie es euch damit geht!!
    • Huhuuuu, liebe Nüssli!

      Zaubernuss schrieb:

      Es gibt so einen bestimmten Typ von Psychotherapeuten (ganz besonders oft anzutreffen unter Analytikern), die wirken immer so mega aufgeräumt und mit sich im Reinen...der eine oder andere ist so jemanden vielelicht schon begegenet und weis, was ich meine...die ziehen andere Menschen übrigens magisch an. Innere Aufgeräumtheit und in-sich-Ruhen finden viele faszinierend.
      Jaaaaaaaaaaaaaa, dem kann ich nur zustimmen!!
      Mein Therapeut ist so ein Exemplar und auch Analytiker.
      Er hat eine magische Anziehungskraft durch seine Ruhe und sein aufgeräumtes stabiles Wesen. :)
      Schön beschrieben!!!

      Es grüßt Dich ein vielleicht doch auch in den Therapeuten ein wenig verknalltes Müsli
      *hochhochhochrotangelaufenbin*