Der Egoismus des sich vor den Zug Schmeissenden

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    • Der Egoismus des sich vor den Zug Schmeissenden

      Hallo,

      gefühlt habe ich den Eindruck, dass sich in den letzten 1,5 Jahren die Rate derer, die sich vor den Zug schmeißen erhöht hätte. Soviel Bahnchaos durch Suizide hatte ich vorher jedenfalls noch nicht erlebt. Und langsam habe ich echt eine Stinkwut auf diese Leute.

      Suizidgedanken und -versuche kenne ich selbst. Aber mir ist es noch nie in den Sinn gekommen, andere mit in diese Sache hineinzuziehen. Im Gegenteil, oft habe ich mir noch Gedanken gemacht, wie es für Angehörige und andere noch am Leichtesten wäre.

      Manche Lockführer haben schon mehrere solcher Situatioen durchleben müssen und wie schlimm muss es sein, wenn man gar keine Chance hat, dem Ausweichen zu können. Da steht unser Warten als BahnfahrerInnen natürlich noch hinten an. Aber dennoch ist das für mich einfach purer Streß. Da ist eine katastrophale Informationspolitik und Organisation der Bahn selbst. Man wird lange in Unkenntnis gelassen, wann und wie es weitergehen wird. Aus 3,5h Fahrt wird mal eben eine 5,5 bis 6h Fahrt oder sogar noch mehr. Dazwischen Schienenersatzverkehr, der unzurreichend zur Verfügung gestellt wird.

      Hat man nur Handgepäck, geht es ja noch, hat man aber noch einen schweren Koffer, wird es nicht nur zu einer Geduldsprobe sondern auch körperlich anstrengend. Manchmal möchte ich in das Internet hinausschreiben und sagen "Schämt euch, die ihr vorhabt, euch vor den Zug zu schmeißen". Gestern war es mal wieder so weit und mein Nervenkostüm ist gerade zur Zeit nicht das Beste.

      Ich frage mich, wie man solche Dinge verhindern kann, Äirbag vorne an der Spitze des Zuges? Gleise einzäunen?

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Die Antwort ist: sie können das nicht sehen, sie sind völlig auf ihren Leidensdruck fokussiert. Sie denken auch nur darüber nach, dass es sehr schnell und sicher für sie zu Ende ist und machmal auch, dass ihre Familie ohne sie besser dran wäre. Häufig zerstören sie mindestens das Leben des Lokführers mit, denn viele werden berufsunfähig. Auch schlimm für die armen Seelen, die den kläglichen Rest in Augenschein nehmen müssen. Angefangen von den Rettungskräften, über Polizei, Rechtsmediziner und zuletzt der Bestatter.
      Als mein Vater in seiner letzten depressiven Phase schwer suizidal wurde, da wollte er sich auch vor den Zug werfen. Mein Dad war selbst Lokführer. Es scheint unbegreiflich, aber es lockt wahrscheinliche die Aussicht, dass man es ziemlicher nicht überlebt und er fand es in der Situation passend da zu sterben, wo er am liebsten war.
      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Ich frage mich auch, ob das nur gefühl ein Anstieg der Bahn-Suizide sind oder tatsächlich zugenommen hat.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Da kann man durchaus anfragen. Die lassen immer eine Statistik mitlaufen. Oder googeln, aber kann sein, dass die neuen Zahlen erst am Ende des Jahres veröffentlicht werden. Solche Ereignisse werden auch zu Forschungszwecken festgehalten für spezifische Fragestellungen...
      LG, IM
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.