Jatrosom

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    • Hallo Cowboy!

      Ich hab zwar schon einmal einen MAO-Hemmer genommen, aber nicht diesen und meiner war vor allem reversibel. Bei diesem hier musst du ja ein strenge tyraminarme Diät einhalten.
      Normalerweise wird das doch deshalb gar nicht mehr gern verschrieben und wer will auch freiwillig auf all die Lebensmittel verzichten, wo doch mittlerweile so viele andere AD's entwickelt wurden...vor allem darf man etliche Käsesorten nicht essen und vor allem keine Schoki. Meinst du, du schaffst das? Also ich könnte das nicht. Ich brauch meine Schoki!

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
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    • Hallo Cowboy!

      Ja ich hab AD(H)S des Erwachsenenalters. Die Wirkung verändert sich aufgrund von Toleranzentwicklung sowieso, aber das es so ausgeartet ist, keine auch so manchen anderen Grund haben.
      Was meinst du denn mit Zombi? Hast du Wutausbrüche bekommen?
      Generell muss man sagen, dass man sich auf keinen Fall ein anderen Präparat andrehen lassen darf, nur weil das gerade billiger ist oder weil das so auf dem Rezept steht (was ja auch ncht korrekt sein muss). Man darf nicht ständig zwischen den Generika wechseln. Viele vertragen oft nur eines mit herausragender Wirkung. Andere Wirkung scheinbar im Vergleich dazu schon fast paradox. Kein Witz. Und die Unterscheiden sich NULL in der Zusammensetzung (uch nicht in den Hilfsstoffen). Nur im Herstellungsprozess, aber der kann durchaus verantwortlich dafür sein, dass ein anderes MPH-Präparat völlig anders wirkt. MethylpheniTAD hat ganz andere Eigenschaften, als z.B. Methylphenidat-Hexal (ersteres pusht eher, macht wach-konzentriert, während das von Hexal eher einlullend ist. Das kann sehr ausgeprägt sein. Bei manchen ist es so schlimm, als würden sie ne Tavor geschnuckelt, nur ohne sedierende Wirkung). Dann rauscht ihnen natürlich die Stimmung ab, weil sie das Aktivierende vom TAD gewohnt sind.
      Auch der Einnahme-Modus ist wichig. Ein Teil der Leute braucht morgens einen schnell "upload" (erste Dosis höher, als die folgenden) und die Abstände sind ja auch variabel. Ich nehm alle 4 Stunden MPH unretardiert.
      Dann kann es zu Komplikationen kommen, durch Veränderungen des "inneren Milieus". Ich habe bis vor nicht allzu langer Zeit auch Ritalin adult genommen (also retardiertes). Seit ich eine akute Appendizitis hatte und ich "wurmfortsatzlos" bin (ohne "Blinddram") wirkt bei mir retardiertes nicht mehr. Ich hate große Probleme mit dem Darm, seit die mich wegen der Blinddarm-Sachen so mit Antibiotika zugeknallt haben. Hab zwar Wiederaufbau der Darmflora betrieben und das wurde wieder bessser, aber die Wirkung des retadierten Ritalins kam nicht wieder. Deshalb nehm ich zu meinem großen Leidwesen wieder nur unretardiertes, welches ich privat bezahlen muss. Das sind mit BTM-Gebühr im Monat so 70 Euro.
      Außerdem gibt es ja auch verschiedene retardierte Methylphenidat-Präparate. Medikinet kann ich überhaupt nicht ab.
      Am feinsten ist natürlich Concerta mit seinem hightech-Freisetzungsmodus, wo immer ein bisschen freigesetzt wird und nicht so billig 2 stufig, wie bei dem anderen Kram. Dafür kostet es auch mehr. Aber selbst die einfach-reardierten sind unterschiedlich (und zwar in dem Verhältnis, was sofort freigesetzt wird und was später). Manchmal hilft es auch, wenn Leute unretardiertes zum Retardierten an einem bestimmten Punkt dazunehmen. Entweder morgens, weil sie viel Schub brauchen und Struktur, weil sonst nix geht oder weil die Wirkung des Reatardpräparats sie nicht lange genug abdeckt.
      Es ist eine Wissenschaft für sich und es gibt sehr sehr gute Gründe, warum nicht jeder dahergelaufene Psychiater Leute mit ADHS behandeln sollte.
      Fest steht: ganz im Besonderen im Umgang mit unretardiertem musst du sehr diszipliniert sein! Zeitabstände peinlich genau einhalten. Nicht einfach wahlweise was vergessen oder mehr nehmen. Das kann katastrophale Folgen haben. Außerdem ist die Wirkung stark abhängig, von dem WAS du isst und WANN!
      Wenn die Wirkung nachgelassen hat, kann man Zinksulfat-Lösung dazu trinken. Das glüht die Dopaminrezeptoren vor, aber man muss genau wissen, wie man die anrührt. Das falsche Wasser genommen und die Wirkung ist hinüber. Das falsche Gefäß, Wirkung auch hinüber. Einfach runtergestürzt das Zeug: Wirkung auch hinüber (wird nämlich über Mundschleimhaut absorbiert, muss man ne Weile im Mund behalten). Es gibt sooo vieles, dass man beachten muss.

      Was hast du überhaupt genommen und wie?

      Grüße, Nüssli
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    • ... da fällt mir noch ein:

      Es kann auch sein, dass du dir die Ritalinwirkung mit einem anderen Medikament/Stoff gekillt hast.
      Du kannst z.B. nicht mit dem Ritalin zusammen Magnesium nehmen. Säureblocker killen die Wirkung auch (also Pantoprazol, Omeprazol, Rinitidin ect.) und manche Blutdrucksenker darf man ohnehin nicht zu Ritalin nehmen (Betablocker), nur ACE-Hemmer sind o.k. Es gibt da ne ganze Reihe. Außerdem einige Merkwürdigkeiten, die ich nicht alleine zeige: z.B. wenn man Vitamin-B12 einwrift, dann geht man innerhaln von Minuten ab, wie ein Maniker und dann "plopp" legt sich ein Schlater im Gehirn um nach ein paar Minuten und man wirk plötzlich stockdepressiv und der Tag ist im Eimer. Selen konnt ich auch nicht zu Ritalin nehmen. Sollte ich eigentlich wegen meine Schilddrüse (weil hab Hashimoto). Aber als ich Selen zum Ritalin nahm (nur lächerliche 10mg) war ich den halb Tag wie hypomanisch. Das hat sich gegen Abend gelegt. Bis dahin konnt ich kein weiteres Ritalin nehmen (und ich schnuckel locker eigentlich 50mg am Tag, außer jetzt gerade wegen Kindewunsch). Am Abend hab ich dann noch mal 10mg Ritalin genommen. Da war ich dann sowas von "stoned". Das hab ich meinem Psychiater erzählt, der hat sich nur eins gegrinst.
      Fakt ist, wenn du die Einnahmezeitfenster überschreitest wegen schlampiger Einnahme (oder pausieren sollst wegen OP oder so), dann sind Stimmungsabfall mit Wut vorprogrammiert und man kann damit auch eine Depression auslösen, denn Ritalin besitzt durchaus antidepressive Eigenschaften!! Bei mir wurde das Ritalin deswegen vor der Not-OP auch nicht pausiert. Ich hab sogar nochmal kurz vor der OP eine weitere genommen, wie das Einnahmeschema das vorgesehen hat. Aber das muss der Anästhesist wissen, denn dann benutzen sie anderes Narkosemittel...na ja und was soll ich sagen...es hat ewig gedauert, bis die Narkose eingeleitet war, weil ich immernoch gebabbelt hab...
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    • Ich war vor 5 jahren bei einer adhs selbsthilfegruppe, und jmd hat mir Ritalin unretardiert zum probieren gegeben, ob es wirkt... nahm es dann ca 2 wochen, und es hat wunderbar gewirkt!
      Nach meiner pos. Adhs diagnose bekam ich dann vom arzt methylph., ich wurde dann extrem weinerlich, verspannungen im kiefer, fühlte mich unreal, konnte nicht mehr lachen, evtl depersonalisiert, ganz komisch auf jeden fall...
    • Ja hast du denn von deinem Psychiater genau das gleiche Methylphenidat-Präparat aufgeschrieben und später auch wirklich das gleiche, wie du zur Probe hattest ausgehändigt bekommen??
      Das mahct einen riesen Unterschied! Und lass dir nichts anderes erzählen. Es gibt da viele Schwätzer, die nur theoretischen Müll von sich geben, selbst kein ADHS haben, deshalb selbst nie verscheidene Präparate ausprobiert haben und deshalb nicht genug ihren Horizont mit eigenen Erfahrungswerten erweitern konnten, um das einsehen zu können.
      Der gleiche Wirkstoff vom anderen Hersteller kann höchst unterschiedlich wirken!
      Wenn man eines gefunden hat, dass man super verträgt, dann muss man dabei bleiben. Und keine Experimente. Sowohl Unter- als auch Überdosierung sind die Hölle.
      Wenn du extrem traurig und nicht mehr belastbar wars, dann warst du unterdosiert. Wahrscheinlich wollte er einschleichen und du hast dann plötzlich anfangs nur 10mg bekommen oder so. Den Fehler hat mein Psychiater hier auch gemacht. Ich war voreingestellt auf 40mg unretardiert, er wollte unbedingt, dass ich auch Ritalin adult umsteige und hat mir erstmal 10mg als Startdosis aufs Auge gedrückt. Das macht man so nicht! Deswegen nur von einem Psychiater behandeln lassen, der darauf spezialisiert ist! Wenn man Leute, die vorher schon welches genommen haben, erstmal mit weniger abspeißt, dann produziert man unweigerlich eine Depression!
      Vielleicht solltest du es nochmal wo probieren! Aber bei jemanden, der da absolut fit ist!

      Appropos Bipolare Störung: bestimmte Neuroleptika heben logischerweise die Wirkung von Ritalin auf. Wenn man also beides gleichzeitig nimmt, dann kann das Ritalin nicht wirken. Aber wie gesagt, es gibt auch eine ganze Reihe anderer Medis, die die Ritalin-Wirkung killen können. Überdosiert kannst du nicht gewesen sein, da wärst du abgehoben und hättest massive körperliche Nebenwirkungen bekommen.

      LG, Nüssli
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Das zum probieren ( sollte man ja auch nicht machen, das weiss ich selber), war ein anderes als das, das ich dann offiziell vom Arzt bekommen hab!
      Aber die frage ist die, ob das erste Ritalin, das gut bei mir gewirkt hat, nicht genau so ein Rohrkreppierer geworden wäre, wenn ich das länger genommen hätte...
      Oh man, ich fühl mich, wie wenn ich mit gezogener Handbremse jeden Tag Vollgas geben muss - zum kotzen.
      Ich nehm grad Clomipramin, was mich ruhiger macht. Es geht mir damit Ok, aber ich such immer noch was, was mich zufrieden stellt!
    • ich habe dann Buropion auch schon probiert, damit war ich morgens so nervös, dass ich es kaum ausgehalten habe!
      Ich habe dann vor 5 Jahren das Rauchen angefangen, weil es mich kurzzteitig beruhigt. Auf der Arbeit muss ich auch noch funktionieren, und Familie hab ich auch noch, was recht viel von mir abverlangt.
      Alles nicht so einfach, wenn man psych. Probleme hat...