Idee: Diskussion über weitere wichtige Säulen zur Stabilisierung und Recovery, ...

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    • Idee: Diskussion über weitere wichtige Säulen zur Stabilisierung und Recovery, ...

      ...finde ich im deutschsprachigen Raum (Österreich, Schweiz, Deutschland) in den öffentlichen Diskussionen, gerade auch im Internet noch nicht gleichwertig wiedergegeben. Und das, obwohl es viele Publikationen, sowohl im wissenschaftlichen Forschungsbereich, wie auch im psychiatrisch pflegerischen und praktischen Bereich gibt.

      Gerade dadurch, dass ich durch meinen Eintritt in das Klimakterium, nicht mehr so auf Medikamente zurückgreifen kann, bekommen all die anderen Bereiche einen höheren Stellenwert. Zur Zeit geht es mir nicht so gut und ich bin froh, dass einerseits meine, für mich als sinnvoll erachtete Aufgabe mich bisher durch diese Phase noch getragen hat, aber auch weitere Strategien oder Menschen, die mir bestehen, mich bisher vor dem kompletten Zusammenbruch bewahrt haben.

      Durch meine Arbeit, aber auch so begenen mir viele Menschen, die trotz Medikamente immer noch um ihre Stabilität sich Mühen müssen oder Menschen, die mit Medikamenten nicht gut zurrecht kommen, nicht gut darauf ansprechen und dennoch versuchen, sich ein Leben mit Lebensqualität und Wohlbefinden aufzubauen. Im englischsprachigen Bereich sind Recovery und Resllienz sowie Salutogenese keine fremden Wörter mehr, sondern viel diskutierte und sogar immer mehr erforschte Gebiete.

      In der psychiatrischen Pflegeforschung kommen sie auch im deutschsprachigen Raum immer mehr zur Geltung. Die Sozialpsychiatrie beginnt damit, diesen Bereich in ihre Pflege und Betreuung zu integrieren. Recovery-, Ressourcen- und Personenorientierung sollen nicht mehr nur Lippenbekenntnisse werden, sondern zum neuen Profil von multiprofessionellen Unterstützungsangeboten.

      Es gab dazu in der Vergangenheit auch immer wieder Kongresse und Treffen im Dreiländereck, um gemeinsam sich darüber auszutauschen. Ebenso, wie es eine Kooperation zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz über die weitere Ausbildung von EX-IN-Genesungsbegleitern gibt, die in der Sozialpsychiatrie im obigen Sinne ebenfalls in die Teams integriert werden können.

      Dieses österreichische Forum liegt zur Zeit leider brach, weil auch keine neuen User mehr dazustoßen können. Da hier schon mal die Frage geäußert wurde, wie dieses Forum eine Zukunft haben könnte, wäre meine Idee dazu:

      • ein deutschsprachiges Forum über 3 Länder hinweg
      • eine fundierte Ergänzung zur klassischen klinischen Diskussion
      • Neben Forschung und Studien über Gene und Medikamente, verstärkte Information über weitere Säulen, Hilfen und Möglichkeiten
      • Informationen, Studien, Veröffentlichungen über Recovery/Empowerment, Salutogenese, Resilienz und die Einbindung in psychiatrischer Pflege und Unterstützung
      • Länderspezifische Angebote, Gesundheitsversorgung und ggf. ihre Problematiken
      • Länderspezifische Veranstaltungen, Gruppen, Trialogische Seminare, etc. pp.
      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).

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    • Zur Ergänzung:

      Es geht mir hier nicht um die Diskussion für oder gegen klassische Interventionen, denn für viele sind auch diese eine wichtige Säule, um überhaupt sich ein Leben wieder aufbauen zu können. Doch oftmals reichen diese nicht aus und es ist oft ein langwieriger Prozess, sich seinen Platz in der Gesellschaft wieder zu erobern und sich als ganzer Mensch zu fühlen.

      Mit diesen Lebensproblemen ist vor allem die sozialpsychiatrische ambulante, wie auch stationäre Hilfe konfrontiert. Die Bezugsbetreuungen, Assistenzkräfte und multiprofessionelle Teams begleiten die Menschen über Jahre hinweg und sehen diese nicht nur in akuten Phasen, sondern auch, wenn sie versuchen wieder Fuß zu fassen. Das alltägliche Ringen, um Stabilität, Aufbau der eigenen Lebensqualität, das Lernen über den Umgang mit seiner Verletztlichkeit und wieder eine Identität erlagen, die weit über dieses "Kranksein", bzw. die psychiatrische Störung hinaus geht und die eigenen Ressourcen und Talente wieder fördert.

      Es geht dabei nicht nur um ein "Funktionieren" sondern um ein Wachstum, welches die Widerstandsfähigkeit für neue Krisen kräftigt, wieder einen Sinn im Leben verankert und ein Leben ermöglicht, welches trotz Auf und Abs im Leben und ggf. anhaltende Symptome, bzw. Verletztlichkeit ein hohes Maß an Wohlbefinden und Lebensqualität erreichen kann.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).

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