Kinder zeugen mit Bipolar 2

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    • Hey du!

      Na ja die beste Spermienqualität nützt nichts, wenn man gravierende Erektionsprobleme hat, was viele Psychopharmaka, aber auch andere Medikamente (wie manche Blutdrucksenker) so mit sich bringen.
      Aber nur du kannst wissen, was du da gerade nimmst und ob dich das einschränkt.
      Was die Zeugungsfähigkeit angeht kann niemand eine Pauschalaussage treffen. Du könntest genauso gut schon vorher ein Problem gehabt haben. Durchschnittswerte, allgemeine Erfahrungen von Ärzten usw. nützen dir persönlich gar nichts, denn die Zeugungsfähigket ist etwas höchst individuelles und wenn es spontan nicht klappt, dann mussten überlegen, ob du die Spermienqualität bestimmen lässt. Genauso gut, könnte es aber auch an der Partnerin liegen.
      Doch bevor du ein Kind in die Welt setzt, solltest du auch darauf vorbereitet sein. Nichts ist übler, als Stress in der Schwangerschaft, z.B. aufgrund eines Umzugs wegen größerer Wohnung. Da rede ich aus eigener Erfahrung. Bin im 6. Monat schwanger umgezogen. Und wenn sie gestresst ist, wirst du es auch sein und das kann eine Krankheitsepisode auslösen. Genau wie Geldsorgen, Disharmonie in der Beziehung, Stress mit der Familie (z.B. Schwiegereltern). Um gute Eltern sein zu können, musst du nicht nur liebevoll sein, du musst Emotionen gut kontrollieren können (nicht bei jedem Firlefanz ausrasten z.B.), du musst gut medikamentös eingestellt und auch stabil, als auch zuverlässig sein. Man muss selbst sehr gut organisiert sein und vor allem strukturiert. Wer nicht gut organisiert ist und weder seinen Alltag, noch den das Kindes strukturieren kann, der gerät schnell in Stress und folglich auch der Knirps. Und Stress ist ganz schlecht für Kinder, die genetisch vorbelastet sind. Das kann schlafende Hunde wecken.
      Eine harmonische Beziehung, Feinfühligkeit im Umgang mit dem Kind, keine expressed emotions, keine beengten Wohnverhältnisse, finanzielle Absicherung, gutes Strukturverhalten, sichere Bindung und guter Erziehungsstil sind die Grundvorraussetzungen, damit ein Kind die Chance hat gesund aufzuwachsen und es dauerhaft auch zu bleiben. Das ist eine ganze Menge und die Liste ist womöglich nicht vollständig. Wir arbeiten jeden Tag daran, um das gewährleisten zu können und stell dir das nicht so einfach vor. Ein Kind probiert Grenzen aus. Sie stellen dich immer wieder auf die Probe. Kleine Kinder schreien und können einen bis zur Schmerzgrenze nerven. Sie kennen keine Gnade, wenn es dir schlecht geht, denn sie verstehen das noch nicht. Trotzdem muss man immer die Haltung bewahren. Kannst du das?

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Hi, ich noch mal....

      Wieso nimmst du überhaupt 10 Medikamente am Tag? Ich hoffe, dass sind nicht alles Psychopharmaka. Ich nehme mal, du nimmst neben denen noch einen Blutdrucksenker oder sowas in der Art...?


      Übrigens erhöht die Einnahme von Psychopharmaka das Risiko für das Kind später ADHS zu bekommen, wenn die Mutter diese einnimmt. Selbiges gilt ganz insbesondere für Nikotin. Alkohol ist in der Schwangerschaft sowieso völlig tabu (ohne jede Ausnahme). Aber auch Schwermetalle, wie Quecksilber oder Blei können schädliche Konsequenzen haben. Die sind zum Beispiel in Meeresfrüchten drin (Garnelen z.B.).
      Problematisch ist allerdings die Sache mit den Psychopharmaka. Eine Mutter, die darauf angewiesen ist, kann die nicht einfach absetzen. Das kann zur völligen Katastrophe führen. Es ist eine schwierige Situation. Manche können es sich leisten darauf zu verzichten. Andere nicht. Hängt auch vom Schweregrad der Erkrankung ab. Bis zur 15. Schwangerschaftswoche hab ich das glaub ich durchgehalten. Danach konnte ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren. Meine Gynäkologin und mein Psychiater waren aber eingeweiht.

      Liebe Grüße

      das Nüssli
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    • also im nach hinein...ich würde wenn ich wüsse wie schlimm das bipo sein ist
      keine kinder in die welt setzen..zum glück haben meine beiden bis jetzt noch nichts
      von der krankheit ab bekommen...
      aber die kindheit war nicht gerade einfach und ich verfluche die manischen
      und depressiven phasen wo ich meiner familie viel leid zugefügt hab
      lg turtle :scheinheilig:
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    • Ich hätte mich wahrscheinlich auch gegen Kinder entschieden - aber die ersten beiden kamen, bevor ich mir einer Krankheit bewusst war, und das dritte wollte trotz Verhütung einfach kommen - Gott sei Dank. Mein Mann ist eingesprungen, wenn ich ausfiel, eine Zeitlang hatten wir mehrere Haushaltshilfen von der Caritas, die letzte war dann klasse, ganz jung und lustig, wir haben uns angefreundet und da sind meine Depressionen dann verschwunden. Wir gingen dann sogar zusammen aus.

      Meine Kinder sind auch gesund - bis jetzt, aber immerhin sind sie schon 39 und 34. Und meine Enkel - das wird man erst sehen, bis jetzt sind sie quicklebendig, ziemlich schlimm, erschreckend intelligent, wunderhübsch und sehr einfühlsam. Ich bin auch da zuversichtlich.

      Mir macht die Entwicklung des Weltklimas viel mehr Sorgen. Denn seit ich medikamentös richtig eingestellt wurde, bin ich nicht nur stabil, sondern auch recht robust und genieße das Leben im Hier und Jetzt mit allen Sinnen. Und das nun schon seit Jahren Tag für Tag. Darum habe ich auch nicht so große Angst, sollte irgendjemand in meiner Umgebung erkranken, ich denke, ich kann dann gut helfen, ich wüsste ganz genau, zu welchem Arzt ich gehen würde.

      Natürlich könnte ich mich jetzt grämen, dass das bei mir nicht schon früher passiert ist, aber was war ist vorbei. Jetzt hol ich alles nach, smile
    • Hey ihr!

      Wenn doch keiner eurer Kinder oder Enkel betroffen ist, wieso denkt ihr dann, es wäre doch besser gewesen, keine Kinder zu bekommen? Das würde nur Sinn machen, wenn sie sich bei euch heute beschweren würden, dass es schlimm für sie war.
      Mein Vater war auch bipolar und im Nachhinein muss ich sagen haben die paar Krankheitsepisoden mir nicht sonderlich viel ausgemacht. Es macht einen erwachsenen, aber ich würde nicht sagen, dass es mir geschadet hat. Es hat mich eher dazu gebracht Psychologie zu studieren. Was mir wirklich geschadet hat, war die Alkoholabhängigkeit meiner Mutter, die damit einhergehende Coabhängigkeit und die Hilfelosigkeit. Und unglaublich viel Wut. Wut darüber, dass sie uns in so viele peinliche Situationen gebracht hat und vor allem ihre ständigen Ausraster und ihr völliger Unwille einen Entzug machen zu wollen. Sie war über 20 Jahre abhängig.


      LG, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Es ist alles gut, wie es JETZT ist.
      Gerade warte ich auf meine jüngere Tochter, ihren Mann und meinen Enkelsohn, die zu Besuch kommen.

      Aber mein Leben war so so schwer, das ist mehr, als einem Menschen eigentlich zuzumuten wäre. Ganz schlimme Psychosen, alptraummäßig, ich bin immer wieder durch die Hölle gegangen. Und dann depressive Phasen, zum Teil sehr lang und extrem heftig, die schlimmste nach der Stillpsychose bei meiner jüngeren Tochter. Und ich bin auch nicht wirklich geeignet für die Ehe. Dazu sage ich besser nicht mehr.

      blattl
    • hallölle

      ich sehe das so wie blattl..meine kids waren zwar noch klein als
      als ich an bipo erkrant bin..wir waren zur kinder kur in norderney
      und die manie traff mich wie ein blitz...es war sehr schlimm für die
      ganze familie...die 1 jährige depression wo ich das haus nicht
      verlassen habe war auch der hammer...

      meine kinder sind noch gesund...26 und 28 jahre..aber ich bin
      auch erst mit 40 jahren so richtig krank geworden
      ich möchte mein krankes ich echt niemanden antun

      klar bin ich sehr froh über meine tollen kinder
      aber viel mit gemacht haben die schon und auch bestimmt
      seelisch einen schaden bekommen

      lg turtle :scheinheilig:
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