hi liebe turtle,

du wolltest wissen, wie der entzug ist - die entwöhnung...

mir hat es wirklich sehr geholfen, es war mal eine total ruhige zeit für mich, ich wollte nicht mal besuch, keine anrufe, außer paar telefonate mit meinen jungs hab ich alles abgeblockt. die gruppe war meine familie für diese wochen. ich hab den ärzten vertraut, die genau bescheid wussten, denen machst du nichts vor. und mich nach dem therapievertrag gerichtet (außer sachen, die mir komplett gegen den strich gingen - die hab ich auch mal geschwänzt).

bis jetzt bin ich trocken und nehm nur die verordneten medikamente, bin stabil, es geht mir gut. wobei ich sagen muss, dass mich so ein leckeres gläschen wein schon anlachen würde... aber nur so bin ich mein eigener herr/frau und kann selber entscheiden.
außerdem hab ich eine psychotherapie angefangen, die wird vermutlich länger dauern meinte meine ärztin. ich will einfach endlich mal ein schönes leben und nicht immer diese chaotischen und dann wieder die depressiven phasen, die bei mir immer länger gedauert haben in den letzten jahren.

ich wünsch dir dass deine therapie genauso gut läuft, lass dich drauf ein, pfeif auf das zeug, das leben hat auch noch andere kicks für uns....!

ganz liebe grüße!

doro

danke ich werd's mir rausschreiben!

ich merke, je mehr ich mich dem ganzen stelle, umso besser kann ich damit umgehen. noch dazu wo ich jetzt einen freund habe, der keinerlei probleme damit hat, dass ich medikamente nehme usw.
ich will auch, dass meine kinder eine "normale" mama haben - so ganz normal werd ich sowieso nie sein, gelle, will ich auch nicht. aber eben im erträglichen rahmen und ohne diese grauenhaften depressionen.

bist du dort schon mal gewesen? ich find's deshalb interessant, weil dieses thema bei den aa's im grunde keinen platz hat, und auch dort nicht hingehört.

liebe grüße und alles gute für dich,

doro

von zwei gläsern voll sein find ich auch bedenklich... kannst du auf die zwei nicht verzichten? versuchs einfach.

tabletten-entzug

du kriegst bestimmt ersatz-medikamente, die lassen dich nicht die wände hochgehn, zumindest ist es bei uns so, ich denke nicht, dass deutschland völlig andere methoden hat. das wichtigste ist halt, ehrlich sagen wie's dir geht, dazu braucht man auch eine weile, damit man das selber weiß. ich dachte ich wär depressiv - die ärzte haben mir gesagt, ich würde das nur denken, weil ich vorher viel zu weit oben war.

dann hab ich mir mühe gegeben und versucht, den zustand einfach zu akzeptieren. alle sagten, ich wär "ausgeglichen" - ein schimpfwort für mich! - grins - inzwischen find ich's immer angenehmer.

ja die liebe, die ist wunderschön liebe turtle, und alles andere was so dazugehört! aber du weißt das ja, hast ja einen tollen mann. mein jungbauer sieht gut aus, er liebt mich wie ich bin, wir albern rum wie die kinder, aber wir passen auch bisschen aufeinander auf. wir sind in denselben therapien gesessen in der entwöhnung - er weiß bescheid über meine diagnosen aber macht da kein großes problem draus, das gibt mir viel, weil ich mich "normal" fühle dadurch, meine medis nehme und mich nicht tag und nacht beobachte. ich genieße die liebe sehr.
das alk-problem hat er ja selber, drum können wir da gut drüber reden. was passiert wenn einer rückfällig würde, steht auf einem anderen blatt , das weiß keiner.

denk nicht soviel, turtle, was kommen könnte, grübeln bringt nix - vertrau den ärzten und lass die angst weg. du musst schon auch WOLLEN dass sich was ändert.
bei mir war's einfach so weit, ich bin stockbesoffen auto gefahren, hab mich mit schmerzmittel und beruhigungsmittel wieder hochgepusht und dann das ganze von vorne... zwischendrin die depris - bis diese panikattacken gekommen sind und nix mehr ging.

ich hab einfach keine lust mehr auf den scheiß, also versuch ich's jetzt mal so. die selbstmedikation hat nicht funktioniert und das selbstzerstörerische leben führt mich nur endgültig in die klappse oder bringt mich noch um - und das will ich nicht.

liebe grüße und ich drück dir die daumen,

doro